Zahlungsmittel für eine USA-Reise

Wie viel Bargeld man braucht und wo eine Kreditkarte unverzichtbar ist

Vor einer USA-Reise stellt sich die Frage nach den Zahlungsmitteln: Stimmt das Gerücht, dass in den USA alles mit Kreditkarte bezahlt wird? Oder ist man mit Bargeld, wie man es aus manchen anderen Ländern noch gewohnt ist, auch 2024 besser beraten? Und was hat es eigentlich mit diesen Reiseschecks auf sich?

Im Folgenden finden Sie alle Antworten: Was man aktuell wirklich braucht und wo man wie am besten bezahlt, um möglichst wenig Gebühren an die Banken abzutreten …

Fastfood in den USA

Bargeld: Noch immer häufig im Einsatz

Die wichtigste Antwort gleich vorweg: Bargeld ist in den USA zwar nicht mehr Zahlungsmittel Nummer eins, jedoch weiterhin unverzichtbar und kommt unterwegs auf der Reise im Grunde täglich zum Einsatz. Man sollte immer ein paar hundert Dollar in der Tasche haben, falls mal die Kreditkarte nicht funktioniert, und vielleicht sogar ein paar weitere hundert Dollar als gut verstaute Reserve. Zu vermeiden sind jedoch Scheine, die größer als 20 $ oder maximal 50 $ sind, da diese sehr ungern angenommen werden.

Es empfiehlt sich, im Vorfeld der Reise eine kleine Summe an Bargeld bei einer heimischen Bank zu bestellen. Die Bank bietet einem zwar einen deutlich schlechteren Wechselkurs als den realen, sodass man 5-10 % beim Umtausch verliert, doch „blind“ ohne einen US-Dollar in der Tasche zu verreisen, stellt ein gewisses Risiko dar. Was, wenn die Kreditkarte am ersten Tag nicht funktioniert?

Man muss sich aber natürlich nicht das komplette Bargeld-Budget zu Hause besorgen. Ein Betrag von 250 bis 500 US-Dollar ist eine gute Basis, den Rest holt man dann im Urlaub am Automaten.

Bargeld im Überblick

  • Bei kleinen Summen (Eintrittsgelder) oft erste Wahl.
  • Auch Fast Food etc. wird häufig noch bar bezahlt.
  • Im Diner und Supermarkt kann man bar zahlen, muss aber nicht.
  • In State und National Parks wird Bargeld mitunter bevorzugt.
  • Unverzichtbarer Ersatz, wenn die Kreditkarte mal Probleme macht.
  • Elementar, um problemlos Trinkgeld geben zu können.

Wichtig: Mit einer EC-Karte sind Bargeldabhebungen im Ausland (in Fremdwährung) häufig mit hohen Gebühren verbunden oder überhaupt nicht möglich, mit manchen Kreditkarten sind sie hingegen kostenlos. Dazu gleich mehr.

Abschließend die Frage: Wie viel Bargeld verbraucht man in etwa pro Tag? Im Detail ist das natürlich von vielen Faktoren abhängig, wir rechnen in der Regel aber grob mit 20 bis 25 $ pro Person und Tag. Für zwei Reisende würde das in einem Zeitraum von drei Wochen also etwa 1000 $ bedeuten.

Kreditkarten: Eine reicht nicht für eine Reise

Kreditkarte: Ohne geht’s nicht!

Vor allem bei Reservierungen und bei größeren Beträgen kommt die Kreditkarte zum Einsatz: Ohne sie kann man keine Motels und Hotels online reservieren, oder auch nur einen Mietwagen buchen – denn für die Kaution muss zwangsläufig eine „echte“ Kreditkarte des Fahrers belastet werden.

Bei Kreditkarten unterscheidet man in den USA zwischen „Credit“ und „Debit“, was für Europäer ein wenig verwirrend ist, da auf vielen neuen Kreditkarten eben jenes „Debit“ ganz groß draufsteht. Für Amerikaner hingegen sind die meisten europäischen Debitkarten „echte“ Kreditkarten, da sie mit Debitkarten eher so etwas wie EC-Karten meinen.

Der Unterschied ist übrigens, dass bei Debit der Betrag üblicherweise sofort vom Konto abgebucht wird, während Credit erst später, meistens einmal im Monat, beglichen wird. Zur besseren Orientierung: Haben Sie eine Mastercard oder Visa mit einem „fühlbaren“ Zahlenrelief, wird es in den USA als Kreditkarte akzeptiert. (Stand 2024 gibt es dieses Relief zunehmend seltener, an Status und Akzeptanz der Karte ändert das aber natürlich nichts.)

Sinnvoll ist es, mindestens zwei verschiedene Karten mit in den Urlaub zu nehmen: Falls eine mal nicht funktioniert, ihr Limit erreicht oder vorübergehend wegen Betrugsverdachts gesperrt wird, braucht man unbedingt einen Ersatz.

Wichtig bei der Auswahl der Karte sind folgende Punkte:

  • keine Grundgebühren
  • weltweit kostenlos bezahlen, z.B. C24 Bank
  • keine Gebühren für Bargeldabhebungen im Ausland
  • ein möglichst „guter“ Umrechnungskurs
  • ein ausreichend hohes Limit

Apropos Limit: Unbedingt sollte man im Voraus auch überprüfen, bis zu welchem Betrag eine Karte pro Monat überhaupt belastet werden darf. Viele werden mit einem niedrigen Limit (500 bis 1500 Euro) ausgeliefert – ein Betrag, der mit Kaution, Hotelreservierungen und etwaigen Bargeldabhebungen sehr schnell zusammenkommt. Wenn nötig, bitten Sie Ihre Bank, das Limit zu erhöhen!

Will man Bargeld mit der Kreditkarte am Automaten abheben, ist schließlich noch die PIN wichtig, die man sonst so gut wie nie braucht. Also unbedingt nachgucken und auswendig lernen!

Kreditkarte im Überblick

  • Ist bei Hotelreservierungen fast immer Pflicht.
  • Auch beim Check-In im Hotel unerlässlich.
  • Ohne gibt’s weder Mietwagen noch Wohnmobil.
  • Mindestens zwei verschiedene Karten sind sinnvoll.
  • Ob Visa oder Mastercard, ist im Grunde egal.
  • Vorab unbedingt das Limit überprüfen.

Travelers Cheques: Verzichtbar!

Bis vor fünfzehn, zwanzig Jahren waren Travelers Cheques bei einer Rundreise durch die USA beinahe unverzichtbar: Wenn das Bargeld knapp wurde und die Karten nicht funktionierten (was früher häufiger vorkam), konnte man immer auf die guten alten Cheques ausweichen. Man kauft sie vor der Reise und tauscht sie dann bei Hotels oder Banken in den USA gegen Dollars ein. Heutzutage sind Travelers Cheques allerdings nahezu bedeutungslos.

Zwar gelten Reiseschecks noch immer als sicheres Zahlungsmittel, das im Verlustfall sogar ersetzt werden kann und nur mit Unterschrift und Ausweis gültig ist, doch in der Mehrheit der Hotels sind sie nicht mehr gern gesehen. Selbst das Einlösen in einer Bank kann äußerst umständlich sein. Da die Kombination aus Bargeld und Kreditkarten überwiegend gut funktioniert, gibt es auch nur noch wenig Gründe, auf Travelers Cheques zurückzugreifen.

Reiseschecks im Überblick

  • Sicheres, ersetzbares Zahlungsmittel.
  • Wird fast nie von Hotels akzeptiert.
  • Selbst Banken lösen Reiseschecks nicht oder nur ungern ein.
  • Aus unserer Sicht inzwischen obsolet.

Smartphone, Smartwatch & Apps?

In den vergangenen Jahren hat sich – mehr noch als in Europa – in den USA die Zahlung per Smartphone oder Smartwatch durchgesetzt: Apple Pay und Google Pay bzw. Google Wallet werden in den meisten Geschäften, Restaurants und Tankstellen als Zahlungsmittel in den USA akzeptiert, mitunter auch in Hotels. Das sollte nicht verwundern, bedienen sich doch auch diese App letzten Endes immer eine Kreditkarte, sodass die Unterschiede für Kunde wie Verkäufer gering sind.

Insbesondere, wenn es schnell gehen soll oder man sein Portemonnaie nicht hervorkramen möchte, kann es aber natürlich von Vorteil sein, mit dem Handy oder der Armbanduhr zu zahlen. In Hinblick auf Sicherheit und Kosten spricht nichts dagegen, auch wenn nicht alle Geschäfte Apple Pay und Google Wallet akzeptieren.

Darüber hinaus ist primär bei der Bezahlung kleinerer Summen (zum Beispiel im Coffee Shop, beim Fast-Food-Imbiss oder im Supermarkt) mitunter auch die Zahlung über andere Apps möglich. Am häufigsten trifft man dabei auf das auch in Europa bekannte PayPal, das wohl nicht zuletzt aufgrund seines „Buy now, pay later“-Angebots bei Einheimischen auf Interesse stößt. Wirkliche Vorteile gibt es ansonsten bisher nicht, weshalb man auf die Nutzung solcher Apps getrost verzichten kann.

Obstabteilung in einem US-Supermarkt.

Unsere Empfehlung

Nehmen Sie zwei Kreditkarten mit ausreichend hohem Limit und geringen Gebühren auf Ihre USA-Reise mit, zum Beispiel eine von der C24 Bank.

Zur Sicherheit kann es zudem sinnvoll sein, bei einer heimischen Bank, etwas Bargeld für die ersten Tage in den USA zu bestellen – auch wenn das mit gewissen Kosten verbunden ist. Mehr als 100 bis 200 $ pro Person müssen es allerdings nicht sein. Weiteres Bargeld zieht man dann nach Bedarf mithilfe einer Kreditkarte vor Ort an einem ATM (Geldautomaten). Auch hier gilt: Unbedingt ans Limit denken!

Travelers Cheques sind aus unserer Sicht schon lange überflüssig, Apps wie PayPal ebenso. Apple Pay und Google Wallet kann man hingegen bedenkenlos einsetzen.