Verkehrsregeln in den USA

Ein unverbindlicher Überblick der wichtigsten Unterschiede

Neben dem Tanken sind auch die Verkehrsregeln in den USA ein Thema, zu dem immer wieder Fragen kommen – verständlich, schließlich will man auf einer Rundreise mit Mietwagen oder Wohnmobil in einem fremden Land nichts falsch machen.

Doch viele Ängste sind absolut unbegründet, denn die Verkehrsregeln von der Westküste bis nach New York unterscheiden sich nur in wenigen Punkten wirklich von denen in Deutschland, Österreich oder der Schweiz.

Welche Unterschiede das sind, lesen Sie hier in unserer unverbindlichen Übersicht!

Tempolimits, abbiegen, überholen

Tempolimits in den USA: Grundsätzlich gilt in Hinblick auf Tempolimits genau das gleiche wie bei uns: Schilder am Straßenrand zeigen einem, wie schnell man fahren darf – und daran muss man sich natürlich halten.

Der große Unterschied ist, dass die Tempolimits in den USA deutlich niedriger ausfallen als vor allem in Deutschland. Auf allen Interstates, die meistens mit europäischen Autobahnen vergleichbar sind, stellen 65 bis 75 Meilen pro Stunde häufig die Obergrenze dar, was maximal 120 km/h entspricht. Bis auf 85 mph geht es nur selten mal hoch. In den Städten sind in der Regel 35 Meilen pro Stunde erlaubt.

Dazwischen liegen Freeways und Highways, die sich zwischen einfacher Landstraße und großer Autobahn ansiedeln, entsprechend stark schwanken auch die Tempolimits: Von 30 Meilen pro Stunde in den Bergen bis 70 Meilen pro Stunde bei gerader, gut ausgebauter Straße.

Stau: Typischer Verkehr auf den Straßen

Rechts abbiegen an roten Ampeln: Was bei uns bisher die Ausnahme darstellt, ist in Amerika die Regel; das Rechtsabbiegen an der roten Ampel.

Üblicherweise ist es nur dann nicht erlaubt, bei rot abzubiegen, wenn ein Schild klar auf „no turn on red“ hinweist. Andernfalls darf man nach einem Stopp abbiegen, muss sich aber natürlich zuvor vergewissern, dass die Straße frei ist und man die Situation komplett überblickt – also niemandem die Vorfahrt nimmt.

Vorfahrt an Kreuzungen: Ganz anders als bei uns ist hingegen die Vorfahrt an Kreuzungen gelöst. „Rechts vor links“ gibt es nicht, stattdessen fährt (bei nicht anders ausgeschilderten Kreuzungen) derjenige, der zuerst da war. Dann geht es reihum weiter, so dass auch wirklich keiner lange warten muss. Ist die Vorfahrt unklar, verständigt man sich kurz per Handzeichen. Manchmal weist ein Schild wie „STOP 4-Way“ auf die Regelung hin.

Rechts überholen: Ist erlaubt und überall absolut üblich. Viel mehr gibt es dazu nicht zu sagen, außer dass man sich selbstverständlich darauf einstellen muss und vor dem Spurwechsel nach rechts lieber einmal mehr in den Rückspiegel schauen sollte – vor allem auf den großen Highways und Interstates.

Dichter Verkehr auf den Straßen

Parken in den USA: Da man als Tourist in den meisten Fällen auf extra angelegten Parkplätzen hält, ist das Parken an der Straße kein allzu wichtiges Thema, dennoch sollte man die Halteregeln zumindest einmal kurz gehört haben.

In den USA weisen nicht immer Schilder, sondern oft lediglich ganz einfache Bürgersteigmarkierungen darauf hin, ob in Städten am Straßenrand geparkt werden darf oder nicht. Eine grüne Markierung erlaubt das Parken für 15 bis 30 Minuten, weiß steht für „kurzes Anhalten erlaubt“ und rot bedeutet absolutes Halteverbot.

Denken Sie beim Parken daran, keine Wertgegenstände im Auto zu lassen – insbesondere nicht offen sichtbar. Nicht nur in San Francisco stellen Einbrüche leider keine Seltenheit dar.

Baustellen: Wenn eine Fahrbahn gesperrt werden muss, gibt es in den USA mitunter keine Baustellenampeln wie in Europa, sondern ein mit einer Flagge gekennzeichnetes Fahrzeug, das die Strecke den ganzen Tag lang hin- und herfährt, dabei die wartenden Autos mit sich zieht. Im Südwesten sieht man sowas des Öfteren am Highway 1, wo die Straße gerne mal etwas abrutscht.

Schulbusse in den USA: Wenn ein Schulbus hält, um seine Türen zu öffnen, wird das durch ein Blinklicht signalisiert. Dieses Blinklicht bedeutet gleichzeitig: Vorbeifahren verboten – auch auf der Gegenfahrbahn!

Sie dürfen einen stehenden, blinkenden Schulbus also auf keinen Fall passieren, egal aus welcher Richtung. Oft weisen auch zusätzliche Stop-Schilder am Bus explizit darauf hin.

Alkohol am Steuer: Kein Verständnis bringt man in den USA, egal ob an Westküste oder Ostküste, dem Fahren unter Alkoholeinfluss entgegen. Zwar gelten weitgehend ähnliche Promillegrenzen wie in Europa, doch die Strafen bei Überschreitungen oder gar Unfällen sind wesentlich empfindlicher, sogar Gefängnisstrafen sind für vermeintlich simple Vergehen möglich. „Driving under influence“ lautet hier das Stichtwort. Verzichten Sie daher möglichst ganz auf Alkohol, wenn Sie anschließend noch fahren müssen – das Risiko ist es nicht wert.

Weitere – und im Gegensatz zu dieser Übersicht – verbindliche Informationen finden Sie auf den Webseiten der Bundesstaaten, die Sie bereisen möchten – etwa in California’s Drivers Handbook.