3 Tage in San Diego

Wie man sich die Zeit in der Stadt am besten einteilt ...

Wer im Zuge einer Rundreise oder sogar als Abstecher von Los Angeles aus San Diego ansteuert, tut das in der Regel mit einem gewissen Zeitpolster im Gepäck: Die ganz im Süden von Kalifornien gelegene Großstadt kann man nicht mal eben so im Vorbeifahren mitnehmen.

Das würde ihr aber auch nicht gerecht werden, bietet sie doch eine so hohe Dichte an Sehenswürdigkeiten wie an der Westküste sonst wohl nur San Francisco. Zwei bis maximal drei Tage stellen einen optimalen Zeitraum dar, um alle Attraktionen zu sehen, wenn man sich die Zeit gut einteilt …

Auf einen Blick

  • San Diego zählt zu den schönsten und ungewöhnlichsten Großstädten in den USA
  • zwei Tage in San Diego reichen aus, um die wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu besuchen
  • mit drei Tagen fällt der Aufenthalt entspannter aus, insbesondere bei einem Zoo-Besuch
  • das größte Highlight ist der Balboa Park, dem man einen ganzen Tag widmen kann
  • von Altstadt über Grünanlagen bis zu Museen: Eine solche Vielfalt gibt es selten!
  • ein zentral gelegenes Hotel in Downtown ist sinnvoll, um abends ausgehen zu können

Zeiteinteilung & Überlegungen

Grundsätzlich fällt die Einteilung eines mehrtägigen Aufenthalts in San Diego relativ leicht: Einen Tag muss man unbedingt im weitläufigen wie vielseitigen Balboa Park verbringen, einen zweiten im Zentrum zwischen Downtown und Gaslamp Quarter mit all seinen kleinen wie großen Attraktionen nahe dem Ufer.

Dazu gesellen sich mehrere Ziele in der Umgebung, die man dank der geringen Entfernung im Grunde nach Belieben einplanen kann. Dazu zählt die Halbinsel Point Loma im Westen, die bevorzugt bei bester Sicht angesteuert werden sollte, die in der Bucht gelegene Insel Coronado, das „historische“ Old Town sowie optional La Jolla oder einer der Tierparks.

In unserer Planung teilen wir Old Town am ersten Tag im Anschluss an den Balboa Park ein, da es sich thematisch passend anfühlt, während Point Loma vor oder nach der Runde durch Downtown am zweiten Tag besucht wird. Alles Weitere findet an Tag drei statt.

Petco Park, das Stadion der San Diego Padres.

Wo man am besten übernachtet

Zwei Ballungspunkte von Hotels und Motels findet man im Stadtgebiet: zum einen am Hotel Circle im Mission Valley, nördlich des Zentrums, zum anderen in Downtown.

Sofern die Preisunterschiede nicht enorm sind, sollte man jedoch immer zu einer Unterkunft in Downtown greifen, zählt das Gaslamp Quarter und seine nähere Umgebung doch zu einem der Viertel, in denen man abends gut und bedenkenlos aus- oder auch nur spazieren gehen kann. Wie in vielen anderen Punkten erinnert San Diego dort eher an eine europäische Großstadt, mit zahlreichen Restaurants, Sportbars und Imbissen in angenehmer Atmosphäre.

Mit einem Hotel außerhalb Downtowns würde man das verpassen oder müsste abends eine längere Anfahrt in Kauf nehmen. Bequemer, auch als Ausgangspunkt für die folgenden Tagesplanungen, ist das Stadtzentrum allemal!

Das Botanical Building im Balboa Park.

1. Tag: Vom Balboa Park bis Old Town

Die Planung beginnt mit einer Gewissensfrage, die man sich bei vielen Städtereisen stellen kann: Möchte man das Schönste gleich zu Beginn sehen, um richtig Lust auf die Stadt zu bekommen, oder sollte das Beste doch lieber bis zum Schluss aufgehoben werden?

Wir tendieren zur erstgenannten These und beginnen den heutigen ersten Tag in San Diego daher mit dem Balboa Park, sofern es nicht triftige Gründe dagegen gibt – sehr schlechtes Wetter oder besondere Veranstaltungen etwa.

Ausblick auf einen Brunnen.

Der Balboa Park befindet sich ein bis zwei Kilometer nördlich von Downtown, wirkt aber, wie man bei einem Blick auf eine Karte schnell feststellen wird, in seinen Gesamtausmaßen sogar einen Tick größer als das Stadtzentrum.

In der großartig gestalteten Anlage findet man unter anderem den riesigen San Diego Zoo, zunächst sollte das Augenmerk aber auf den abwechslungsreich gestalteten Gärten sowie all den Gebäuden im spanisch-mexikanischen Stil liegen, die das Parkgebiet durchziehen. Einige von ihnen beherbergen die verschiedensten Museen, andere sind, inklusiver ihrer Innenhöfe, „einfach nur so“ einen Blick und natürlich ein Foto wert.

Spanish Village im Balboa Park.

Die meisten Attraktionen befinden sich im südwestlichen Viertel des Parks. Am besten stellt man den Mietwagen auf einem der Parkplätze an Presidents Way / Pan American Road ab und erkundet die Grünanlage und ihre Attraktionen dann nach eigenem Gutdünken.

Zur groben Orientierung: Auf keinen Fall verpassen sollte man das Botanical Building mit seinem Lily Pond, den California Tower, den ansprechend gestalteten Palm Canyon Trail, den Japanese Friendship Garden, das Spanish Village Art Center sowie das Balboa Park Carousel.

Allein damit kann man mindestens einen halben Tag verbringen.

Museumsgebäude in Old Town.

Weiter nach Old Town

Am späten Mittag / Nachmittag wäre es dann sinnvoll, noch knapp 10 Kilometer in Richtung Nordwesten zu fahren, wo sich – ein wenig unglücklich – nahe der Kreuzung von Interstate 5 und 8 das historische Old Town befindet, in dem zu dieser Stunde am meisten los ist.

Das im Stile eines Freilichtmuseums gestaltete Viertel erlaubt einem einen zwar leicht kommerziell angehauchten, aber doch sehr sehenswerten Blick in die Vergangenheit der Stadt: Viele der alten Gebäude sind kostenlos zugänglich, dazu hoffen lokale Shops und Restaurants auf Besucher.

Zwei, drei Stunden sollte man einplanen, um einen Blick hinter die Fassaden zu werfen – und wer ein schönes, einigermaßen individuelles Souvenir sucht, wird hier garantiert fündig!

Das Gaslamp Quarter in San Diego bei Nacht.

Abschluss des ersten Tages

Für den späten Nachmittag und Abend kann man mit verschiedenen Gedanken spielen. Möchte man ausgehen, ist natürlich Downtown bzw. das Gaslamp Quarter erste Wahl, obwohl es eigentlich erst am morgigen zweiten Tag „auf dem Programm“ steht.

Spielt das Wetter mit, könnte man aber auch noch eine Runde an einem Strand (Ocean Beach oder Mission Beach) entlangspazieren, oder den Sunset Cliffs Natural Park im Westen von Point Loma anfahren, um den Sonnenuntergang im Meer zu genießen.

Ausblick von Point Loma

2. Tag: Downtown und Point Loma

An Tag zwei in San Diego widmen wir uns der Innenstadt, die aber – wie so oft – einen kleinen Haken mit sich bringt: Vor 10 Uhr morgens ist so gut wie nichts geöffnet, und so richtig lebendig fühlt es sich selten vor 12 Uhr an.

Bei gutem Wetter empfiehlt es sich daher oft, zunächst das immerhin üblicherweise schon ab 9 Uhr geöffnete Cabrillo National Monument zu besuchen, das sich ganz im Süden der Halbinsel Point Loma befindet. Dessen Leuchtturm an sich ist bereits sehenswert, mehr noch jedoch der tolle Rundumblick auf Pazifik, Bucht und Stadt.

(Mit Gedanken an Lichtverhältnisse bzw. Sonnenstand könnte man den Besuch auch auf den Mittag oder Nachmittag verschieben, allerdings ist die Luft morgens im Normalfall deutlich klarer als später am Tag. Deshalb ziehen wir hier diese Variante vor.)

USS Midway im Hafen von San Diego.

Ein Rundgang durch Downtown

Nun aber zurück nach Downtown, wo man das Auto entweder am eigenen Hotel oder nahe dem (ehemaligen) Horton Plaza am Broadway abstellt.

Von dort aus geht es zunächst gen Westen, wo man einen Straßenblock weiter südlich auf die USS Midway trifft. Der ehemalige Flugzeugträger wurde in ein (nahezu) frei begehbares Museum umgewandelt und ist nicht nur aufgrund seiner gewaltigen Größe außerordentlich sehenswert – selbst wenn man mit dem Militär nichts anfangen kann.

Zwei, drei Stunden sind einzuplanen, um das Schiff zu besichtigen, was für Erwachsene wie Kinder gleichermaßen ein einmaliges wie spannendes Erlebnis sein dürfte.

Das Seaport Village in San Diego.

An der Waterfront entlang

Danach geht es weiter nach Süden, bis man auf das Seaport Village trifft, einen im Stile eines Fischerdorfs gestalten Touristenspot, der mit seinen kleinen Geschäften und Imbissen an eine Mischung aus Old Town und dem Pier 39 in San Francisco erinnert.

Trotz der klar erkennbar kommerziellen Ausrichtung einen kurzen Besuch durchaus wert, auch einen Snack könnte man hier verdrücken.

Zurück ins Zentrum!

Vom Seaport Village aus folgt man dem Ufer noch ein Stück, bis man auf Höhe des
San Diego Convention Centers (international bekannt für die Comic Con) sowie Petco Park (Baseball-Stadion der San Diego Padres) auf den „Eingang“ zum Gaslamp Quarter an der Fifth Avenue trifft.

Das Gaslamp Quarter bezeichnet sich selbst als das „Historic Heart of San Diego“, tatsächlich handelt es sich um eine Art moderne Altstadt mit vielen Bars und Restaurants, aber auch dem ein oder anderen für US-Verhältnisse historischen Gebäude aus der viktorianischen Ära.

Am besten erkundet man das Viertel ohne konkretes Ziel auf eigene Faust, zumal es recht klar begrenzt ist: Zwischen Fourth Avenue und Six Avenue bis maximal rauf zum Broadway.

Horton Plaza im Jahre 2011...

Abschluss an Horton Plaza

Am nördlichen Ende des Stadtzentrums trifft man auf Horton Plaza, bis etwa 2018 eines der (auch architektonisch) interessantesten Shopping-Centers im Südwesten, im Zuge des Retail-Sterbens mittlerweile allerdings weitgehend eingestampft bzw. im Umbau in einen Wohn- und Bürokomplex befindlich. Dort endet die Runde.

Inklusive eines Besuchs der USS Midway nimmt der gesamte Stadtrundgang etwa fünf Stunden in Anspruch, sodass der Nachmittag gut ausgefüllt ist.

Für den zweiten Abend in San Diego gilt dann im Grunde das Gleiche wie für den ersten: Eine Fahrt an die Küste bietet sich an – oder aber man besucht noch einmal das Gaslamp Quarter, geht etwas essen oder setzt sich interessehalber mal in eine Sportsbar.

Eingang vom San Diego Zoo.

3. Tag: Zoo, Coronado oder ein Ausflug?

An Tag drei in San Diego zieht es viele Besucher in den Zoo oder SeaWorld, die zu den mit Abstand bekanntesten Attraktionen der Stadt zählen. Aufgrund diverser Vorfälle in den vergangenen Jahren (oder besser: der Veröffentlichung, denn die Vorfälle an sich gab es vermutlich schon früher) genießt SeaWorld inzwischen allerdings einen eher zwiespältigen Ruf.

Auch den im Balboa Park zu findenden Zoo kann man kritisch sehen, allerdings wirkt die Anlage in San Diego – soweit man das als Besucher beurteilen kann – zumindest ordentlich, weitläufig und „human“. Für Familien mit Kindern auf jeden Fall eine Überlegung wert, denn einen halben Tag kann man hier prima und sogar vergleichsweise günstig verbringen.

Das Hotel del Coronado in San Diego.

Abstecher nach Coronado …

Anschließend – oder alternativ dazu – könnte man Coronado ansteuern, eine Insel in der Bucht von San Diego, auf der man neben weiteren schönen Stränden und teureren Wohnvierteln hauptsächlich das auch aus (alten) Filmen bekannte Hotel del Coronado findet.

Allein die Anfahrt zur Insel über die atemraubende, schmale, lange Coronado Bridge lohnt sich!

Mission in der kleinen Stadt

… oder nach La Jolla?

Ebenfalls infrage käme ein Besuch von La Jolla, gut 20 Kilometer nördlich gelegen. Die direkt am Pazifik angesiedelte Kleinstadt überzeugt mit ihren Ausblicken aufs Meer, Felsformationen wie den La Jolla Tide Pools, pittoresken Buchten (auch für Hochzeiten sehr beliebt), zahlreichen Stränden und kleinen Höhlen. Das Ganze erinnert leicht an das schöne Santa Barbara, auch Whale-Watching-Touren legen hier ab.

Möchte man nur zwei Tage in San Diego verbringen – was zeitlich ohne große Abstriche durchaus möglich wäre -, könnte man La Jolla auch problemlos bei der An- oder Weiterfahrt von bzw. nach Los Angeles einbauen.

Kakteen USA Saguaro

San Diego – und dann?

Aufgrund seiner Lage ganz im Südwesten der USA gibt es nicht allzu viele Möglichkeiten, die Stadt sinnvoll in die Route für eine Rundreise einzubinden. Drei Optionen sind unter normalen Umständen denkbar, von denen die letzte mit Abstand am seltensten gewählt wird, da sie von den ausgetretenen Pfaden entfernt:

  1. Nach Nordwesten weiter bis Los Angeles, eventuell zunächst mit einem Stopp in Anaheim.
  2. Nach Nordosten in Richtung Palm Springs und von dort aus zum Joshua Tree National Park.
  3. Nach Osten durch die Anza-Borrego-Wüste via Yuma nach Tucson zum Saguaro National Park.

Die dritte Variante ist tatsächlich vielleicht die spannendste, entfernt sich aber von den gängigen Routen für zwei Wochen, drei Wochen und vier Wochen. Sie dient viel mehr als Ergänzung oder Abstecher in Arizonas Süden, in dem es spannende Kakteen- und Felslandschaften zu bestaunen gibt.

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