Antelope Canyon: Eintritt, Tickets und Touren buchen

Ein sehenswerter, leicht zugänglicher Slot Canyon im touristischen Page in Arizona

Es gibt sehr viele Naturattraktionen, die auf Bildern nie so gut rüberkommen wie in der Realität. Der Antelope Canyon in Page zählt nicht dazu: Fast jeder, der einmal ein Foto gesehen hat, will eines Tages in die kleine Stadt in Arizona, um sich die Slot Canyons dort mit eigenen Augen einmal anzuschauen.

Zu Recht, denn der Besuch der Slot Canyons lohnt sich für jeden und ohne Einschränkungen – auch wenn es dabei das ein oder andere Detail zu beachten gilt…

Upper Antelope Canyon bei Page in Arizona.
Foto aus dem Upper Antelope Canyon.

Lower oder Upper Antelope Canyon?

Wichtig ist dabei zunächst die Unterscheidung zwischen dem Upper Antelope Canyon sowie dem Lower Antelope Canyon. Ersterer befindet sich, wie der Name schon erahnen lässt, „oben“, sodass man ebenerdig in ihn hineingehen kann. Der Lower hingegen befindet sich unter der Erde, im Boden also, sodass man über eine kleine Treppe in ihn hinabgehen und anschließend auch aus ihm wieder heraussteigen muss.

Obwohl sich Upper und Lower auf Fotos äußerst ähnlich sehen, besteht ein gewaltiger Unterschied: Oben wird man aufgrund des großen Andrangs regelrecht hindurchgeschubst, darf teilweise nicht einmal fotografieren – oder auch nur stehenbleiben – und ist mitunter in zwanzig Minuten durch.

Unten hingegen ist es zwar auch sehr voll, doch die Tour Guides nehmen sich viel Zeit für einen, man kann Fotos in rauen Mengen schießen und verbringt üblicherweise mindestens eine Stunde im Slot Canyon. Mit Glück werden es sogar anderthalb bis zwei Stunden.

Einstieg in den Lower Canyon
Einstieg in den Lower Canyon über eine stabile Treppe.

Keine Angst vor der Platzangst

Darüber hinaus ist es nicht so, dass man dort unten leicht unter Platzangst leiden würde: Ein- und Ausstieg sehen wesentlich schmaler aus als sie tatsächlich sind und im Lower Antelope Canyon selbst hat man überall genug Platz, um sich zu bewegen, nicht bedrängt zu werden oder sich – wenn nötig – sogar einmal hinzusetzen.

Auch die Anstrengungen sind sehr gering; nur wer gar keine Treppen steigen kann, wäre wirklich fehl am Platz. Für die meisten, auch Senioren und Kleinkinder, sollten die wenigen Stufen jedoch kein Hindernis darstellen.

Der Lower Antelope Canyon ist dem (zudem etwas dunkleren) Upper daher meistens eindeutig vorzuziehen, mit nur einer kleinen Ausnahme für professionelle Fotografen – mehr dazu im Folgenden unter Touren.

Eine typische Tourgruppe.
Eine typische Tourgruppe.

Eintritt, Tickets und Touren

Lower Antelope Canyon

Hier gibt es derzeit nur zwei Touranbieter, deren Tourhäuser sich beide unmittelbar vor dem Eingang an einem großen Parkplatz befinden: Dixie’s Tours und Ken’s Tours.

Die Teilnahme an einer Tour kostet im Jahr 2024 derzeit 55$, sowohl für Kinder ab 4 Jahren als auch für Erwachsene. Hinzu kommt eine Entry Fee in Höhe von 8$ pro Person, also eine Eintrittsgebühr, die an die Navajo Nation abgeführt wird.

Die Preise sind bei beiden Anbietern nahezu identisch, auf etwaige „Deluxe-Touren“ kann man getrost verzichten. Alles in allem nicht günstig (der Eintritt hat sich in den letzten Jahren mehr als verdoppelt), aber angesichts der grandiosen Anblicke das Geld zweifellos wert!

Tourzeiten

Welche der beiden Touren man wählt, spielt im Grunde keine Rolle; sie steigen abwechselnd und in ähnlich großen Gruppen (meistens 10-20 Personen) hinab, sodass von der Länge der Führung bis hin zur Wartezeit alles nahezu identisch ist.

Ken’s Tours starten im Sommer von 7 bis 17 Uhr etwa alle 30 Minuten. Bei Dixie’s ist es ähnlich, hin und wieder befinden sich aber auch etwas frühere oder etwas späteren Zeiten im Angebot, abhängig von den Lichtverhältnissen.

Bis vor einigen Jahren hatten beide Anbieter auch zweistündige Photographic Tours für etwa 100$ im Programm, die seit 2017 aufgrund des enorm gestiegenen Andrangs jedoch pausieren. Da die Besucherzahlen auf absehbare Zeit wohl kaum sinken werden, müssen Fotografen und Fotografinnen sich nach Alternativen umschauen.

Canyon X stellt die beste Option dar, ist mit 125$ pro Person (plus Entry Fee) allerdings alles andere als günstig.

Tickets: Wo kaufen oder reservieren?

Tickets können sowohl bei Ken als auch bei Dixie vorab online reserviert bzw. gekauft werden. In der Vergangenheit war das in der Regel unnötig, doch aufgrund des stark gestiegenen Andrangs ist eine Vorabreservierung vor allem für Gruppen, die aus mehr als zwei Personen bestehen, in der Hauptsaison dringend zu empfehlen.

Paare hingegen können zumindest unter der Woche darauf hoffen, auch als „Walk-Ins“ an der Kasse spontan einen Platz für die nächste Tour zu ergattern. Am Wochenende hingegen sollten auch sie von Mai bis September über den Online-Kauf nachdenken.

Foto aus dem Antelope Canyon
Bedarf keiner Worte, oder?

Achtung, Hitze!
Wichtig: Denken Sie im Sommer unbedingt an eine Kopfbedeckung, Sonnencreme und etwas zu trinken! Wenn eine Tour um 14 Uhr startet, heißt das nämlich nicht, dass man dann tatsächlich um 14 Uhr in den Antelope Canyon hinabsteigt, sondern dass man sich ab 14 Uhr für den Abstieg anstellt. Im besten Fall unter einem Metalldach, im schlechtesten Fall, bei großem Andrang, in der prallen Sonne.

Die Wartezeit kann ab hier im schlimmsten Fall noch bis zu zwei Stunden betragen. Ohne Wasser und Sonnenschutz erträgt man das in der Hitze von Page nur mit Blessuren.

Die beste Zeit und das beste Licht für Fotos sind übrigens umstritten: Manche Guides behaupten, bei Schatten sei es aufgrund der geringen Kontraste besser, andere wiederum schwören auf die grelle Sonne. Schöne Fotos gelingen eigentlich den ganzen Tag über.

Ausstieg aus dem Lower Canyon.
Ausstieg aus dem Lower Canyon: Nicht so eng, wie es aussieht.

Upper Antelope Canyon

Wer – aus welchen Gründen auch immer – doch über der Erde bleiben möchte, findet auch da mehrere Touranbieter, deren Tickets erstaunlicherweise deutlich mehr kosten: Eintritt 85-120$ für Erwachsene, plus 8$-Permit! Touren gibt es zu ähnlichen Zeiten wie nebenan den ganzen Tag über, Online-Reservierung und -Kauf sind in der Regel obligatorisch. Sprich: keine Walk-Ins.

Eine vorsichtige Empfehlung kann man daher höchstens für die auch hier angebotene Photography Tour aussprechen, die mit über 200$ für drei Stunden allerdings ebenfalls ziemlich happig bepreist ist. Da auch die Freundlichkeit der Tour Guides unserer Erfahrung nach ein wenig zu wünschen übrig lässt, ist man im Lower fast immer besser aufgehoben.

Red Rock Motel
Red Rock Motel – einfache Unterkunft, aber sehr günstig.

Nach dem Besuch

Übernachtet man in Page, sollte man sich darüber im Klaren sein, dass die Hotelpreise hier häufig auf dem Niveau von Los Angeles liegen: Selbst in mittelmäßigen Unterkünften sind Preise um die 250$ die Nacht fast das ganze Jahr über die Regel, nicht die Ausnahme.

Zu den empfehlenswerten Hotels zählen:

  • Red Rock Motel (Booking.com): Einer der letzten kleinen Geheimtipps in der Stadt, für Preisbewusste.
  • LaQuinta by Wyndham (Expedia, Booking.com): Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist kaum zu schlagen, das Gebotene mehr als ordentlich.
  • Home2 Suites by Hilton (Expedia, Booking.com): Noch ein kleiner Geheimtipp, „Konkurrenz“ für Hampton auf einem ähnlichen Niveau.
  • Country Inn (Expedia, Booking.com): Neu und sehr ordentlich, auch für Familien, große Zimmer.
  • Hampton Inn & Suites (Expedia, Booking.com): Wie so oft eines der schönsten Hotels der Stadt, für hiesige Verhältnisse hochwertig.

Weitere Hotels in Page finden Sie unter anderem bei Expedia.de.

Außerdem bietet Page einige weitere Sehenswürdigkeiten, die einen Abstecher wert sein können: Vom Horseshoe Bend über den Lake Powell und den Glen Canyon Dam bis hin zu den Toadstool Hoodoos an Highway 89. Auch die direkte Weiterfahrt zum Grand Canyon im Westen oder zum Monument Valley im Osten ist denkbar.