Sehenswürdigkeiten in Arizona

Die schönsten National Parks und Naturattraktionen im Bundesstaat ...

Karte von Arizona mit Städten, National Parks und Sehenswürdigkeiten.

Gemeinhin als der „Grand Canyon State“ wird Arizona bezeichnet, dabei hat der im Südwesten gelegene Bundesstaat doch weitaus mehr Sehenswürdigkeiten zu bieten: Seine von überwiegend roten Felsen geprägte Landschaft begeistert in mehreren National Parks, nicht zuletzt aber auch mit den Antelope Canyons bei Page.

Besonders bemerkenswert ist darüber hinaus der Süden Arizonas, in dem man riesige, imposante Kakteenwälder findet, wie man sie aus Film und Fernsehen kennt, in Kalifornien oder Nevada jedoch vergeblich sucht …

Arizona im Überblick

Mit gut 7 Millionen Einwohnern liegt Arizona gerade noch in der Top 15 der bevölkerungsreichsten US-Bundesstaaten. Von den rund 39 Millionen Einwohnern in Kalifornien ist man weit entfernt, von den etwas mehr als 3 Millionen in Utah und Nevada aber auch ein Stück.

Bemerkenswert ist das, weil die Fläche Arizonas nur um ein Drittel kleiner ist als die Kaliforniens: Sie entspricht etwa der Größe Italiens, das es seinerseits auf knapp 60 Millionen Einwohner bringt. Allein 4,5 der 7 Millionen Einwohner entfallen zudem auf einen einzigen Bezirk: Maricopa County, in dem sich mit Phoenix – und das mag überraschen – die fünftgrößte Stadt der USA befindet.

Mit anderen Worten: Arizona bietet im Großen und Ganzen die Freiheit und Einsamkeit sowie das Flair des Wilden Westens, wie man es sich häufig vorstellt.

Ausblick auf den Colorado River im Grand Canyon.

Die Höhepunkte im Norden

Das Highlight von Arizona schlechthin ist selbstredend der Grand Canyon, genauer gesagt: der South Rim des Grand Canyons, beginnend mit dem Grand Canyon Village im Westen bis zum Desert View Watchtower im Osten. Er wird im Vergleich zum North Rim signifikant häufiger besucht, da der Südrand im Rahmen der üblichen Routen durch den Südwesten einfacher und das gesamte Jahr über zu erreichen ist.

Östlich davon findet man, ebenfalls an der Grenze zu Utah, das kleine Page, in dessen Umgebung man tolle Slot Canyons, Ausblicke auf die Wendungen des Colorado Rivers und einen Stausee in den Canyons antrifft. Und noch weiter im Osten schließlich wartet das wiederum aus zahlreichen Filmen bekannte Monument Valley.

Route 66

Im Zentrum: Route 66 und Painted Desert

Das zentrale Arizona wird von der Route 66 durchzogen, an der man vor allem in Seligman, Kingman und Oatman noch die ein oder anderen Überreste aus vergangenen Tagen findet.

Auch Sedona, ein touristisch geprägtes Städtchen inmitten rot leuchtender Felsen, der Petrified Forest National Park mit seinen versteinerten Baumstämmen sowie, im Nordosten, das Canyon de Chelly National Monument sind einen Abstecher wert.

Kakteen im Saguaro National Park

Kakteenwälder im Süden

Der Süden schließlich wird neben der Bundeshauptstadt Phoenix von den schon angesprochenen Kakteen geprägt. Die größte Vielfalt findet man im Organ Pipe Cactus National Monument vor, die breitesten Kakteenfelder befinden sich in der Nähe von Tucson im Saguaro National Park.

Weitere Abstecher kommen schließlich in die alte Westernstadt Tombstone sowie zum Chiricahua National Monument mit seinen einzigartigen Felsformationen infrage. Von dort aus könnte man anschließend auch die Weiterfahrt nach New Mexico in Erwägung ziehen, wo sich unter anderem Santa Fe und der White Sands National Park mit wieder einmal einmaligen Anblicken lohnen.

Die Highlights von Arizona

Der South Rim des Grand Canyons

Grand Canyon (South Rim)

Was man bei einem Besuch von Arizona natürlich auf keinen Fall verpassen darf, ist der Grand Canyon. Wenn irgendwie möglich, sollte man eine Nacht im Grand Canyon Village verbringen, um einen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang zu Gesicht zu bekommen. Außerdem sind all die tollen Viewpoints in der Umgebung des Villages sowie die Fahrt entlang des Rims gen Osten über Desert View äußerst lohnenswert.

Mehr: Sehenswürdigkeiten am Grand Canyon

Gruppe im Lower Antelope Canyon.

Antelope Canyons

Ähnlich fantastische Anblicke und Fotomotive geben die Antelope Canyons in Page ab – auch wenn sie sich kaum stärker vom gewaltigen Grand Canyon unterscheiden könnten, handelt es sich bei ihnen doch um winzige, schmale und teils unterirdisch verlaufende Slot Canyons.

Eine Führung durch den Lower Antelope Canyon ist eigentlich ein Muss, wenn man durch den Südwesten der USA reist; etwas Vergleichbares findet man schwerlich. Eine Übernachtung in Page ist zu empfehlen, der Besuch an sich dauert zwei bis drei Stunden.

Mehr: Antelope Canyons: Tickets & Touren

Kakteen USA Saguaro

Saguaro National Park

Wer bis zu zehn Meter hohe Säulenkakteen sehen möchte, muss in den Süden des Bundesstaats fahren, wo die Landschaft um Tucson herum von eben solchen Kakteen nur so strotzt. Die meisten von ihnen findet man im Saguaro National Park, der aus zwei Gebieten besteht, die beide sehr sehenswert sind. Dennoch reicht ein Tag im Grunde aus.

Darüber hinaus hat aber auch Tucson als Stadt einiges zu bieten, das einen zweiten Aufenthaltstag wert sein könnte, zum Beispiel das Arizona-Sonora Desert Museum.

Mehr: Sehenswürdigkeiten im Saguaro National Park

Horseshoe Bend

Page & Umgebung

Page als Stadt mag auf den ersten Blick aufgrund seiner absurd hohen Hotelpreise verschrecken, doch ihre Umgebung kann sich umso mehr sehen lassen: Von den schon angesprochenen Slot Canyons über den Glen Canyon Dam und den Horseshoe Bend bis hin zu Lake Powell gibt es hier zahlreiche Natur- und Kulturwunder. Auch zu The Wave, in Utah, sowie zum North Rim des Grand Canyons ist es von hier aus nicht allzu weit. Eine Übernachtung ist sinnvoll.

Mehr: Sehenswürdigkeiten in Page

Pferde auf dem Wildcat Trail

Monument Valley

Genau auf der Grenze zwischen Arizona und Utah liegt das Monument Valley. Die sich hier bietenden Ausblicke auf die Tafelberge erinnern an alte Western wie kaum ein zweiter Viewpoint im Südwesten der USA.

Auch eine Runde durch das Tal kann sich lohnen, bei sehr viel Zeit und Interesse sogar eine Übernachtung, um den Sonnenaufgang zu bestaunen.

Mehr: Sehenswürdigkeiten im Monument Valley

Spider Rock

Canyon de Chelly

Im nördlichen Osten des Bundesstaats findet man den Canyon de Chelly, eigentlich nicht weit von den üblichen Routen entfernt und doch noch so etwas wie ein Geheimtipp, so selten wird er besucht. Die Felsschlucht ist seit bereits etwa 4500 Jahren besiedelt und bietet neben einigen historischen Ruinen mehrere sehenswerte Ausblicke – insbesondere auf Spider Rock, zwei bis zu 240 Meter hohe Felsnadeln.

Für Übernachtungen empfiehlt sich die Thunderbird Lodge vor den Toren des „Parks“ in Chinle, einer der wenigen angenehm wirkenden Unterkünfte in dieser Ecke.

Mehr: Canyon de Chelly National Monument

Rote Felsen im touristischen Sedona.

Sedona

Rote Felsen, die an das Capitol Reef erinnern, findet man im kleinen Sedona, das von eben solchen nahezu umringt ist. Die touristisch stark ausgebaute Region hält einem auf interessante Weise vor Augen, wie die Landschaft aussehen könnte, wenn State und National Parks sie nicht schützen werden. In mehrerlei Hinsicht sehenswert, eine Übernachtung ist notwendig.

Hoover Dam nahe Las Vegas.

Hoover Dam

Ebenfalls genau auf der Grenze, in diesem Fall allerdings zwischen Arizona und Nevada, befindet sich der Hoover Dam – eine Staumauer am Colorado River, aus welcher der Lake Mead hervorgegangen ist, und die zugleich natürlich als Wasserkraftwerk fungiert.

Eine gewaltige Konstruktion und zugleich eine echte Sehenswürdigkeit, für die man sich zwei bis drei Stunden Zeit nehmen sollte.

Route 66

Route 66

Ebenfalls eine Erwähnung wert ist die Route 66, die einen etwas eigentümlichen Charme versprüht, auf den man sich einlassen muss. Nicht ganz einfach, da die Straße an sich keine wirklichen Sehenswürdigkeiten bietet, sondern eben einfach nur eine schlichte Straße ist – doch in Städten wie Seligman und Oatman findet man die ein oder andere charmante Ecke, die trotz des Fokus auf den Tourismus einen Blick wert sein kann.

Mehr: Sehenswürdigkeiten an der Route 66

Painted Desert im Petrified Forest

Petrified Forest National Park

Im Osten von Arizona gelegen, kommt der Petrified Forest National Park auf den ersten Blick ein wenig trocken daher: Mehrere Millionen Jahre alte, versteinerte Teile von Baumstämmen mögen aus wissenschaftlicher Sicht beeindruckend sein, für die meisten Besucher sind sie es weniger.

Allerdings trifft man hier auch auf einen Teil des Painted Deserts, eine recht farbenfrohe Felslandschaft, die bei guten Lichtverhältnissen ein schönes Fotomotiv abgibt. Einen Umweg ist dieser National Park ehrlicherweise nicht wert, aber falls man an ihm vorbeikommt, sollte man einmal hindurchfahren.

Mehr: Petrified Forest National Park

Downtown Phoenix: Ständig etwas im Bau.

Phoenix

Wie anfangs erwähnt, handelt es sich bei Phoenix mittlerweile um die fünftgrößte Stadt der USA – noch vor wesentlich prominenteren Städten wie Dallas, San Francisco, Seattle, Washington oder Boston. Es handelt sich bei ihr sogar um die bevölkerungsreichste Hauptstadt eines US-Bundesstaats.

Dass Phoenix ein wenig „unter dem Radar fliegt“, wie man in den USA sagt, hat allerdings seinen Grund, denn reich an Sehenswürdigkeiten ist sie nicht. Bringt man genügend Zeit mit, kann sich ein zumindest eintägiger Besuch allerdings durchaus lohnen – zum Beispiel im Desert Botanical Garden oder für die Panoramen auf Camelback Mountain.

Organ Pipe Cactus National Monument

Organ Pipe Cactus National Monument

Die weite Anfahrt mag viele abschrecken, liegt das Organ Pipe Cactus National Monument doch fast an der Grenze zu Mexiko – aber die sich hier bietende Kakteenlandschaft ist in Verbindung mit Tucson einen Umweg durchaus wert.

Die Kulisse ist noch etwas bunter und abwechslungsreicher als im östlich gelegenen Saguaro National Park, zudem ist man meistens ganz allein unterwegs. Freiheit, wie man sie sich vorstellt.

Felsnadeln im Chiricahua National Monument.
Felsnadeln im Chiricahua National Monument.

Chiricahua National Monument

Als „Wonderland of Rocks“ wird das Chiricahua National Monument ganz im Südosten von Arizona bezeichnet. Die Umgebung erinnert entfernt an ein dunkleres Bryce Canyon, vor allem die vielen „balanced rocks“ regen dabei die Fantasie an und geben tolle Fotomotive ab. Eine Runde durch die Felslandschaft ist ein absolutes Muss; sie lässt sich innerhalb einiger Stunden bewältigen.

Mehr: Sehenswürdigkeiten im Chiricahua National Monument

Route 66 Reiseführer Bild

Besonderheiten von Arizona

Arizona erfreut sich seit einigen Jahrzehnten innerhalb der USA enormer Beliebtheit: Von 2010 bis 2020 stieg die Bevölkerungszahl um knapp 12 % – prozentual fast doppelt so stark wie in Kalifornien und viermal so stark wie in New York.

Die Gründe dafür sind vielfältig: Die Nähe zu Mexiko spielt natürlich eine Rolle – mehr als 20 % der Einwohner sprechen Spanisch, Hispanics und Latinos machen gut 30 % der Bevölkerung aus -, doch genauso ziehen Politik und Wetter die Bewohner der Nachbarstaaten sowie Ruheständler nach Arizona.

Letzteres mag überraschen, trifft man in weiten Teilen des Staates doch auf Wüstenklima, was zwar milde Winter, aber eben auch extrem heiße Sommer bedeutet. Zumindest jedoch handelt es sich dabei um eine trockene Hitze und überhaupt ist natürlich nahezu jedes Gebäude in den USA klimatisiert. Nicht umsonst ist das eigentliche Mekka von Rentnern und Pensionären seit Ewigkeiten Florida – das nun auch nicht gerade für ein mildes Klima bekannt ist.

Thunderbird Lodge

Navajo Nation und andere Indianer-Reservate

Innerhalb von Arizona befinden sich zahlreiche „Indian Reservations“, also Siedlungen amerikanischer Ureinwohner, die zu einem gewissen Grade eigenständig verwaltet werden und teilweise mit eigenen Regeln und Gesetzen sowie einer lokalen Polizei daherkommen.

Die größte – nicht nur in Arizona, sondern innerhalb der gesamten USA – ist die Navajo Nation im Nordosten, die sich grob vom Ostrand des Grand Canyon National Parks in Südrichtung bis etwa Flagstaff und in Nordostrichtung über die Grenzen zu Utah, Colorada und New Mexico hinaus erstreckt.

Gut 170.000 Menschen leben dort, unter teils fragwürdigen Bedingungen: Geschäfte gibt es nur äußerst wenige, Breitbandinternet kaum, selbst fließendes Wasser und Elektrizität ist kein Standard. Die Hintergründe sind komplex, Hoffnung auf nachhaltige Besserung kaum in Sicht.

Als Besucher sollte man sich darauf einstellen, dass die Indian Reservations – sofern man sie denn überhaupt sieht – ein wenig trostlos wirken, der Zustand der Infrastruktur nicht der beste ist, und man nicht gerade mit offenen Armen empfangen wird.

Der Erwerb von Alkohol ist für gewöhnlich nicht möglich und auch der Konsum streng genommen verboten. Das gilt selbst für touristische Attraktionen wie das „The View“-Hotel im Monument Valley.

Arizona Time am Hoover Dam.

Keine Sommerzeit

Anders als seine Nachbarstaaten beachtet Arizona nicht die „daylight saving time“, also das US-Äquivalent zur Sommerzeit. Während Kalifornien, Nevada, Utah und New Mexico ihre Uhren im März also um eine Stunde vor und Anfang November wieder eine Stunde zurückstellen, bleibt die Uhrzeit in Arizona das ganze Jahr über gleich. Ausnahme: die Indianer-Reservate im Nordosten.

Den meisten Urlaubern aus Mitteleuropa, die für gewöhnlich zwischen April und Oktober in die USA reisen, kann das aber relativ egal sein: Für sie liegt Arizona in diesem Zeitraum immer 9 Stunden zurück – genauso wie Kalifornien und Nevada. Erst in Utah, New Mexico und Colorado muss man die Uhr dann eine Stunde vorstellen.

Checkpoint der Border Patrol in Arizona

Grenzkontrollen – im Landesinneren

Wer auch den Süden von Arizona mit dem Saguaro National Park, dem Organ Pipe Cactus National Monument oder dem Chiricahua State Park erkunden will, wird dort schnell etwas Ungewöhnliches bemerken: große, weiße Zelte, die mitten auf den Highways oder am Rande der Interstates stehen.

Dabei handelt es sich um mehr oder minder mobile Grenzkontrollen, die von der US Border Patrol durchgeführt werden – mitunter bis zu 200 km im Landesinneren.

Der Ablauf ähnelt der einer „herkömmlichen“ Grenzkontrolle; alle Fahrzeuge müssen anhalten, das Fenster auf der Fahrerseite öffnen und einige Fragen des Border Patrol Officer beantworten: Woher man kommt, was man hier macht, wohin man möchte. Vielleicht auch, wer an Bord ist.

Die Antworten auf diese Fragen sollte man naturgemäß kennen und souverän darlegen. Außerdem ist es sinnvoll, die Reisepässe aller Passagiere bereitzuhalten, um sie vorzeigen zu können.

Unsere Erfahrung ist, dass die Border Patrol Officers an solchen mobilen Grenzkontrollen gelegentlich ein wenig unwissend erscheinen, im Großen und Ganzen gegenüber Touristen zwar teils forsch, aber doch recht freundlich sind – besser als die Immigration Officers am Flughafen jedenfalls.

Und mit Reisepass und Stempel sollte man ohnehin nichts befürchten. Nur ein wenig mehr Zeit muss man unter Umständen einplanen, da manchmal doch mit langen Warteschlangen zu rechnen ist …

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