Canyon de Chelly National Monument

Häufig ausgelassen bei einer Rundreise durch den Südwesten der USA wird der Canyon de Chelly, dabei ist er sowohl in Hinblick auf seine Historie als auch auf seine Natur überaus sehenswert: Seit etwa 5000 Jahren ist das Gebiet im Osten Arizonas bereits bevölkert, was es zu einem der am längsten durchgängig bewohnten in Nordamerika macht.

Zu bestaunen sind daher neben den einmal mehr atemberaubenden Schluchten und Felsen auch die Ruinen gleich mehrerer Klippenhäuser, vergleichbar mit dem Mesa Verde National Park in Colorado.

Ein Besuch lohnt sich also und ist auch mit gar keinen so großen Zeitaufwand verbunden, wie man zunächst denken mag: Fährt man vom Grand Canyon in den Südosten Utahs, muss man lediglich einen insgesamt etwa 150 km langen Abstecher in Kauf nehmen, um den an Highway 191 gelegenen Canyon de Chelly zu sehen. Und plant man auch einen Besuch des Petrified Forest National Parks, liegt der Canyon in den meisten Fällen sogar direkt auf der Route!

Canyon de Chelly

Trails & Viewpoints

Von Highway 191 aus fährt man auf Höhe der Kleinstadt Chinle gen Osten, kurz darauf erreicht man bereits das National Monument. Hinter dem obligatorischen Visitor Center teilt sich die Straße auf, in den North Rim Scenic Drive und den South Rim Scenic Drive, die – wie ihre Namen schon sagen – an der Nord- beziehungsweise Südseite des Canyons entlangführen.

Da die zwei Straßen nicht allzu lang sind, befährt man üblicherweise beide, auch wenn die Südstraße interessanter ist und mehr zu bieten hat. Insgesamt sind, abhängig vom eigenen Interesse, etwa drei bis sechs Stunden einzuplanen.

Spider Rock

Im Norden trifft man zunächst auf den Antelope House Overlook, der einen Ausblick auf eine der am besten erhaltenen Ruinen des Monuments ermöglicht. Ein Stück weiter östlich erreicht man dann mit Massacre Cave und Mummy Cave zwei weitere Viewpoints, deren Klippenhäuser weniger gut erhalten sind, dafür aber mit ihrer schier unglaublichen Felslage am Abgrund beeindrucken.

Anschließend kehrt man üblicherweise um und nimmt sich den South Rim Drive vor, der sieben große Haltepunkte bietet, unter denen sich vor allem White House, ein weiteres Klippenhaus, und der Spider Rock, eine 240 Meter hohe Felsnadel hervortun. Vor allem Letztere, die recht einsam mitten im Canyon steht, gibt in den Morgen- und Abendstunden beeindruckende Fotos her.

Alle Viewpoints befinden sich im Grunde nahezu direkt an der Straße, weshalb die Wandermöglichkeiten begrenzt sind. Neben einer geführten Tour durch die Canyons ist deshalb nur der White House Trail eine Überlegung wert, des es ermöglicht, vom Viewpoint aus zu den Ruinen zu laufen. Keine lange, aufgrund des Höhenunterschieds aber eine recht anstrengende Strecke, die knapp drei Stunden Zeit erfordert.

Canyon de Chelly

Hotels, Motels & Camping

Wohnmobilreisende haben es einfach: Sie kommen direkt am Parkeingang auf dem schönen Cottonwood Campground unter, der von den Navajo betrieben wird. Knapp 100 Stellplätze stehen zur Verfügung, die per „First Come, First Serve“ vergeben werden, eine Reservierung ist nicht möglich.

Ein Stellplatz kostet 14$ die Nacht und muss vor Ort bar bezahlt werden. Toiletten mit fließendem Wasser sind vorhanden, eine Dump Station ebenfalls, Duschen und Hookup jedoch nicht. Außerdem sind alkoholische Getränke, wie üblich auf Navajo-Gelände, verboten.

Mietwagenfahrer, die ein Hotel oder Motel suchen, übernachten am besten in dem bereits erwähnten Chinle, direkt vor dem Eingang des Canyon de Chelly. Hier gibt es ein sehr ordentliches Holiday Inn, in dem Doppelzimmer oft für unter 100$ die Nacht zu haben sind. Freundliche, saubere Einrichtung, Restaurant und Pool sind vorhanden.