Carmel

Die USA sind für vieles bekannt, nicht jedoch unbedingt für schöne oder gar idyllische Städte. Eine Ausnahme dieser Regel stellt Carmel-by-the-Sea dar, ein Künstlerdorf nahe der Küste im mittleren Kalifornien.

Carmel begeistert mit seiner sympathischen, kleinen Innenstadt, faszinierenden Häuschen und vielen kleinen Geschäften sowie Restaurants, die einen Besuch wert sind. Wer auf dem Highway 1 von San Francisco nach Los Angeles fahren will, kommt beinahe automatisch hier vorbei und sollte den Ort und seine Sehenswürdigkeiten auf keinen Fall verpassen!


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Ein kleines Lokal in Carmel

Anfahrt & Orientierung

Carmel liegt am Nordende der meistens als „Highway 1“ bezeichneten Region, ein kleines Stück südlich von Monterey und seiner Halbinsel mit dem berühmten 17-Mile-Drive. Nur wenige Kilometer im Süden findet man zudem die Point Lobos State Natural Reserve, einen der schönsten Naturparks des Landes.

Die Anfahrt gestaltet sich daher denkbar einfach: Man folgt schlichtweg der 1 bis zur Ausfahrt Ocean Avenue, die direkt ins Stadtzentrum hineinführt. Darüber hinaus ist die Anfahrt vom 17-Mile-Drive aus möglich, dann einfach das Carmel Gate für die Ausfahrt nutzen und der Straße nach Süden folgen, bis man auch hier auf Ocean Ave trifft.

Nahezu alle Geschäfte, Galerien und Imbisse befinden sich im Ortskern in einem Umkreis von etwa fünf Blöcken, von der Monte Verde Street im Westen bis zur Juniper Street im Osten.

City Hall: Rathaus der Stadt

Parkplätze

Ein kleines Problem bei einem Besuch der Künstlerdorfs kann die Parkplatzsuche sein, denn nicht nur an den Wochenenden, sondern auch wochentags wird es spätestens gegen Mittag fast immer recht voll.

Parken kann man:

  • Am Straßenrand der Ocean Avenue für 2$ pro Stunde.
  • In allen anderen Straßen im Zentrum am Straßenrand, bis zu 2 Stunden kostenlos.
  • Auf dem Vista Lobos Parkplatz, an der Kreuzung von Junipero und 3rd Avenue, kostenlos.
  • Auf dem Sunset Center North Parkplatz, an der Kreuzung von Mission und 8th Street, kostenlos.

Mit anderen Worten: Parkplätze gibt es grundsätzlich reichlich, man braucht nur manchmal ein wenig Geduld, denn der Verkehr geht aufgrund des hohen Fußgängeraufkommens recht schleppend voran – und Ampeln gibt es nicht!

Foto der Bücherei in Carmel

Sehenswürdigkeiten in Carmel

Der Verzicht auf Ampeln ist dann auch eine der Besonderheiten von Carmel, allerdings nur eine von vielen. Darüber hinaus war die Stadt zumindest vorübergehend Heimat zahlreicher Künstler wie Ernest Hemingway und John Steinbeck – der Schauspieler Clint Eastwood hat es hier im Jahre 1986 sogar zum Bürgermeister gebracht. Lange Zeit verzichtete man auf so etwas Spießiges wie Hausnummern und auch mit den Bürgersteigen und Straßennamen war das so eine Sache.

Bis heute handelt es sich außerdem um den, nach eigenem Bekunden, hundefreundlichsten Ort der USA. Deshalb gibt es hier nicht nur Hundefriseure und Hundespielplätze, sondern in vielen Restaurants auch spezielle Hundemenüs, damit Frauchen und Herrchen nicht alleine essen müssen. Die Straßen und Bürgersteige sind dennoch stets blitzblank.

Doch auch wer kein Hundefreund ist, kann sich an der Stadt begeistern. Auffällig ist vor allem der Baustil der Häuser, die teilweise einem Märchenfilm wie „Shrek“, wenn nicht gleich dem Disneyland entsprungen scheinen.

Eine kleine Bäckerei (Bakery)

Nicht verpassen sollte man das Cottage of Sweets, das seit 1959 Süßigkeiten verkauft, Hog’s Breath Inn, das einst Clint Eastwood gehörte, das beschauliche Shopping Center Carmel Plaza, die örtliche, architektonisch an eine Kirche erinnernde Bücherei sowie den beschaulichen Devendorf Park.

Im Grunde sind es aber nicht einzelne Sehenswürdigkeiten, die hier im Vordergrund stehen, sondern die gesamte Atmosphäre und Kulisse: Es gibt unzählige kleine, versteckte Passagen, durch die man schlendern kann (und darf), all die Galerien sind einen näheren Blick wert und auch wer außergewöhnliche, individuelle Souvenirs oder gutes Gebäck sucht, wird fündig.

Einzig und allein der dichte und laute Verkehr stört – wie auch in Solvang – die Atmosphäre, denn wirklich ruhig ist es auch im touristischen Zentrum leider nie. Gut zwei Stunden sind für den Ortskern mindestens einzuplanen.

Gemütliches Shopping Center
Außerhalb des Zentrums
Wer danach noch nicht genug hat, der spaziert ein wenig im Westen am schönen Carmel Beach über den Coastal Trail oder besucht die nette San Carlos Borromeo de Carmelo, eine der zahlreichen spanischen Missionen an der Westküste.

Sie wurde im Jahre 1770 gegründet und ist nicht ganz so groß wie beispielsweise die Mission in Santa Barbara, aber gut erhalten und durchaus sehenswert. Täglich geöffnet von 9:30 bis 17 Uhr, Sonntags erst ab 10:30 Uhr. Der Eintritt kostet 9,50$ für Erwachsene und 5$ für Kinder.

Direkt nebenan ist auch die Mission Ranch auf dem Gelände einer ehemaligen Farm aus dem 19. Jahrhundert einen Blick wert. Ein Stück östlich davon findet man an der Straße zudem einen typischen Shopping-Komplex, der allerdings frei vom Charme des Ortskerns ist.

Hotels & Übernachtungen

Natürlich bietet sich Carmel bestens für Übernachtungen an; die Hotels lassen sich ihre tolle Lage allerdings überwiegend auch etwas besser bezahlen. Wer günstige Unterkünfte sucht, wird besser in Monterey fündig.

Empfehlenswerte Hotels:
$$ Bay View Inn: Gehört zur Best-Western-Kette, was man dem Äußeren oder Inneren aber nicht ansieht. Gemütliche Zimmer, zum Teil sogar mit Kamin, eine insgesamt sehr schöne Anlage, einigermaßen günstig.

$$ Wayside Inn: Sehr gemütliches Hotel mitten im Zentrum, dafür aber erstaunlich große Zimmer, wiederum teilweise mit Kamin. Sehr gute Wahl, wenn man es individuell mag.

$$ Coachman’s Inn: Ebenfalls im Stadtkern, etwas moderner eingerichtet, allerdings auch etwas größer – geht weiter nach hinten hinaus, als man denkt. Zimmer wiederum teilweise mit Kamin, tolle Anlage, wirklich idyllisch!

$$ Carriage House Inn: Etwas kleiner und noch einen Tick gehobener, ansonsten aber der Konkurrenz recht ähnlich und somit durchweg zu empfehlen. Und, ja: Auch hier gibt es Kamine!

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