Carmel

Tipps für den Besuch der schönen Kleinstadt am Highway 1

Die USA sind für vieles bekannt, nicht jedoch unbedingt für ihre schönen oder gar idyllischen Städte. Eine tolle Ausnahme dieser Regel stellt Carmel-by-the-Sea dar, ein Künstlerdorf nahe der Küste im mittleren Kalifornien, an dem man im Rahmen einer Rundreise fast unweigerlich vorbeikommt.

Carmel begeistert mit seiner sympathischen, kleinen Innenstadt, faszinierenden Häuschen und vielen individuellen Geschäften sowie Restaurants, die einen Besuch wert sind. Wer auf dem Highway 1 von San Francisco nach Los Angeles fährt, sollte den Ort und seine Sehenswürdigkeiten auf keinen Fall verpassen!

Foto der Bücherei in Carmel

Sehenswürdigkeiten in Carmel

Carmel zeichnet sich weniger durch einzelne Sehenswürdigkeiten als durch ein eigenwilliges aber sehr stimmiges Gesamtbild aus – so gibt es beispielsweise im nahezu gesamten Stadtgebiet keinerlei Ampeln. Darüber hinaus war die Stadt zumindest vorübergehend Heimat zahlreicher Künstler wie Ernest Hemingway und John Steinbeck – der Schauspieler Clint Eastwood hat es hier 1986 sogar zum Bürgermeister gebracht.

Lange Zeit verzichtete man auf so etwas „Spießiges“ wie Hausnummern und auch die Straßennamen wechselten gerne mal, wenn es sie denn überhaupt gab. Im Jahr 2024 existieren Hausnummern zumindest „inoffiziell“, um der Post oder auch Notdiensten die Anfahrt zu erleichtern. An den Häusern selbst sind sie jedoch fast nie angebracht.

Geschäft in Carmel.

Bis heute handelt es sich außerdem um den, nach eigenem Bekunden, hundefreundlichsten Ort der USA. Deshalb gibt es hier nicht nur Hundefriseure und Hundespielplätze, sondern in vielen Restaurants auch spezielle Hundemenüs, damit Frauchen und Herrchen nicht alleine essen müssen. Die Bürgersteige sind dennoch stets blitzblank.

Auch wer kein Hundefreund ist, kann sich an der Stadt begeistern. Auffällig ist vor allem der Baustil der Häuser, die teilweise einem Märchenfilm wie „Shrek“, wenn nicht gleich dem Disneyland entsprungen scheinen.

Eine kleine Bäckerei (Bakery)

Nicht verpassen sollte man das Cottage of Sweets, das seit 1959 Süßigkeiten verkauft, Hog’s Breath Inn, das einst Clint Eastwood gehörte, das beschauliche Shopping-Center Carmel Plaza, die örtliche, architektonisch an eine Kirche erinnernde Bücherei sowie den beschaulichen Devendorf Park.

Im Grunde sind es aber eben nicht die einzelnen Sehenswürdigkeiten, die hier im Vordergrund stehen, sondern die gesamte Atmosphäre und Kulisse: Es gibt unzählige kleine, versteckte Passagen, durch die man schlendern kann, zahlreiche Galerien sind einen näheren Blick wert und auch wer außergewöhnliche, individuelle Souvenirs oder gutes Gebäck sucht, wird fündig.

Einzig und alleine der dichte und laute Verkehr stört – wie auch in dem nicht ganz unähnlichen Solvang – ein wenig, denn wirklich ruhig ist es im touristischen Zentrum leider nie.

Für den Besuch von Carmel sollte man mindestens zwei Stunden einplanen.

Gemütliches Shopping-Center

Außerhalb des Zentrums

Wer danach noch nicht genug hat, der spaziert ein wenig im Westen am schönen Carmel Beach über den Coastal Trail oder besucht die nette San Carlos Borromeo de Carmelo, eine der zahlreichen spanischen Missionen an der Westküste.

Sie wurde im Jahre 1770 gegründet und ist nicht ganz so groß wie beispielsweise die Mission in Santa Barbara, aber gut erhalten und durchaus sehenswert. Täglich geöffnet von 9:30 bis 17 Uhr, sonntags erst ab 10:30 Uhr. Der Eintritt kostet 13 $ für Erwachsene und 7 $ für Kinder.

Direkt nebenan ist auch die Mission Ranch auf dem Gelände einer ehemaligen Farm aus dem 19. Jahrhundert einen Blick wert. Ein Stück östlich davon findet man an der Straße zudem einen typischen Shopping-Komplex, der allerdings frei vom Charme des Ortskerns ist.

Ein kleines Lokal in Carmel

Hotels & Übernachtungen

Natürlich bietet sich Carmel bestens für Übernachtungen an; die Hotels lassen sich ihre sehr schöne Lage allerdings überwiegend auch etwas besser bezahlen. Wer günstige Unterkünfte sucht, wird besser in Monterey fündig.

Empfehlenswerte Hotels

($$) Bay View Inn: Gehört zur Best-Western-Kette, was man dem Äußeren oder Inneren aber nicht ansieht. Gemütliche Zimmer, zum Teil sogar mit Kamin, eine insgesamt sehr schöne Anlage, einigermaßen günstig.

($$) Wayside Inn: Sehr gemütliches Hotel mitten im Zentrum, dafür aber erstaunlich große Zimmer, wiederum teilweise mit Kamin. Sehr gute Wahl, wenn man es individuell mag.

($$) Coachman’s Inn: Ebenfalls im Stadtkern, etwas moderner eingerichtet, allerdings auch etwas größer – geht weiter nach hinten hinaus, als man denkt. Zimmer wiederum teilweise mit Kamin, tolle Anlage, wirklich idyllisch!

($$) Carriage House Inn: Etwas kleiner und noch einen Tick gehobener, ansonsten aber der Konkurrenz recht ähnlich und somit durchweg zu empfehlen. Und, ja: Auch hier gibt es Kamine!

Parkplätze: Wenige, dafür oft kostenlos!

Ein kleines Problem bei einem Besuch des Künstlerdorfs kann die Suche nach einem Parkplatz sein, denn nicht nur an den Wochenenden, sondern auch wochentags, wird es spätestens gegen Mittag fast immer recht voll. Ein wenig Geduld sollte man also mitbringen, sofern man nicht frühmorgens (vor zehn Uhr) vor Ort ist.

Parken kann man derzeit …

  • … in allen anderen Straßen im Central Business District (Zentrum) am Straßenrand, bis zu 2 Stunden kostenlos.
  • … auf dem Vista Lobos Parkplatz, an der Kreuzung von Torres Street und 3rd Avenue, kostenlos.
  • … auf dem Sunset Center North Parkplatz, an der Kreuzung von Mission und San Carlos Street, kostenlos.
  • … am Straßenrand der Ocean Avenue für 2 $ pro Stunde.

Wohnmobile dürfen ebenfalls bis zu zwei Stunden im Central Business District kostenlos parken und dabei zwei Parkplätze blockieren. Das Übernachten ist dort aber natürlich nicht gestattet.

City Hall: Rathaus der Stadt

Anfahrt & Orientierung

Carmel liegt am Nordende der meistens als Highway 1 / Big Sur bezeichneten Region, ein kleines Stück südlich von Monterey und seiner Halbinsel mit dem berühmten 17-Mile-Drive. Nur wenige Kilometer im Süden findet man zudem die Point Lobos State Natural Reserve, einen der schönsten Naturparks des Landes. So sollte man den Besuch auch in seine Route einbinden.

Die Anfahrt gestaltet sich daher denkbar einfach: Man folgt schlichtweg der 1 bis zur Ausfahrt Ocean Avenue, die direkt ins Stadtzentrum hineinführt. Darüber hinaus ist die Anfahrt vom 17-Mile-Drive aus möglich, dann einfach das Carmel Gate für die Ausfahrt nutzen und der Straße nach Süden folgen, bis man auch hier auf Ocean Ave trifft.

Nahezu alle Geschäfte, Galerien und Imbisse befinden sich im Ortskern in einem Umkreis von etwa fünf Blöcken, von der Monte Verde Street im Westen bis zur Juniper Street im Osten.

Ziele in der Umgebung: