Grand Canyon National Park

Die schönsten Aussichtspunkte, die besten Hubschrauberflüge und Hotels ...

Der Grand Canyon National Park liegt im Norden von Arizona und dürfte das mit Abstand bekannteste Naturschutzgebiet im Südwesten der USA sein: Wenn man an diese Region und an den Wilden Westen denkt, hat man die Schluchten, durch die sich der Colorado River schlängelt, unweigerlich vor Augen.

Dabei gibt es mit dem South Rim, dem North Rim und dem West Rim drei unterschiedliche Seiten des Canyons, die besucht werden können, auch Hubschrauber-Touren bieten sich an. Eine gute Vorbereitung ist daher das A und O …

Grand Canyon: South Rim

In der Luft: Blick aus einem Hubschrauber.
In der Luft: Blick aus einem Hubschrauber.

Der South Rim im Überblick

Der South Rim ist die am stärksten frequentierte Seite des Grand Canyons; entsprechend findet man hier nicht nur die beste Infrastruktur, sondern auch die bekanntesten Ausblicke.

Er beginnt im Westen kurz hinter dem Dorf Tusayan, wo man auf das große Grand Canyon Village mit zahlreichen Unterkünften, Shops sowie Restaurants trifft, und endet gut 40 Kilometer weiter östlich nahe dem Desert View Watchtower.

Im Village findet man auch das größte Visitor Center sowie den Start einer Shuttlebus-Linie. Letztere bringt Besucher zu den Viewpoints entlang der Hermit Road im Westen, die mit dem eigenen Auto aufgrund des enormen Andrangs nur von Dezember bis Februar befahren werden darf.

Karte vom Grand Canyon South Rim National Park mit Aussichtspunkten, Straßen und dem Grand Canyon Village.

Gründe für die Popularität

Dass sich die Besucher insbesondere hier im Süden ballen, liegt vorrangig an der gut ausgebauten Straße (Highway 64 / Desert View Drive), die auf ihren besagten 40 Kilometern grob parallel zum Canyonrand verläuft, mit weiteren, nur für Busse freigegebenen Ausläufern gen Westen bis Hermit’s Rest.

Sprich: Hier kann man mindestens vom Grand Canyon Village bis zum Desert View Watchtower ohne großen Aufwand einen Aussichtspunkt nach dem anderen abklappern und zahlreiche weitere per Bus erreichen. Im Norden muss man sich vergleichbare Ausblicke im Wesentlichen erwandern.

Darüber hinaus ist der South Rim bestens über die Interstate 40 sowie den schon angesprochenen, gut ausgebauten Highway 64 erreichbar, und das in der Regel sogar im Winter. Von Las Vegas ist man rund vier Stunden unterwegs, von Page sind es zweieinhalb Stunden, vom Monument Valley etwa drei Stunden – ausnahmslos sinnvolle Varianten im Rahmen einer typischen Rundreise durch den Südwesten der USA.

Die besten Aussichtspunkte & Wanderwege am South Rim

Der South Rim lebt natürlich von seinen grandiosen Ausblicken: Pima Point, Mojave Point, Hopi Point, Mather Point, Yaki Point findet man allesamt rund um das Zentrum am Grand Canyon Village. Es ist kaum möglich, eine objektive Einschätzung abzugeben, was der beste Aussichtspunkt ist oder welchen Viewpoint man unbedingt besuchen muss. Letzten Endes sollte daher die zur Verfügung stehende Zeit entscheiden!

Der South Rim des Grand Canyons

Hermit Road

Die meisten Aussichtspunkte findet man entlang der 12 km langen Hermit Road westlich vom Village, beginnend mit Maricopa Point und endend mit Hermits Rest. Theoretisch ist es möglich, die ganze Straße zu Fuß auf dem Rim Trail zu bewältigen, sinnvoller ist jedoch die Nutzung des kostenlosen, stark genutzten Shuttle Busses.

Hopi Point, Maricopa Point und Pima Point sowie The Abyss stellen übliche, sinnvolle Stopps dar.

Desert View Watchtower

Desert View Drive

Entlang des Desert View Drives im Osten findet man weitere beeindruckende Ausblicke – Mather Point, Grandview Point und Lipan Point sind zu nennen. Bei Sonnenuntergang ist der Desert View Point eine Wucht. Auch der Desert View Watchtower (der allerdings nie ein Watchtower im eigentlichen Sinne war) ist einen Blick wert.

Blick aufs Grand Canyon Village

Grand Canyon Village

Das erstaunlich große Village mit seinen zahlreichen Hotels und Lodges, einem Zug-Depot, dem Market Plaza sowie dem wichtigsten Visitor Center im Osten ist für sich genommen bereits als kleine Sehenswürdigkeit einzustufen.

Statt Viewpoints auf den Canyon sind es hier vor allem die so dicht an seinen Rand gebauten Häuser, welche die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich ziehen. Beim Anblick des Lookout Studios oder auch des El Tovar Hotels kann einem schon schwindelig werden.

Rim Trail am Südrand

Rim Trail

Der Hauptwanderweg, wenn man ihn so nennen will, ist der Rim Trail, der – wie der Name schon sagt – am South Rim von Hermits Rest bis zum Visitor Center entlang führt und überwiegend asphaltiert ist. Ein Stück von ihm geht man immer und unweigerlich beim Besuch der zuvor genannten Viewpoints.

Der gesamte Trail lohnt den Aufwand nicht, aber ein kleines Stück am Canyonrand entlang sollte man schon spazieren.

Auf dem Bright Angel Trail hinab

Bright Angel Trail: für Profis!

Trails mittlerer Länge gibt es wenige, dafür kommen Profi-Wanderer nicht zuletzt mit dem knapp 20 km langen Bright Angel Trail voll auf ihre Kosten. Er führt oben vom Village bis zum Fuße des Canyons hinab – um ihn komplett zu bewältigen, benötigt man mindestens zwei volle Tage. Die meisten dürften nach dem ersten oder zweiten Umkehrpunkt genug haben; die Anstrengungen sind nicht zu unterschätzen.

Dafür sind ein geeignetes Schuhwerk, reichlich Ausdauer und eine Menge Verpflegung Pflicht. Wasser gibt es auf der Strecke nicht immer, Schatten nur wenig. Wer sich überschätzt, geht das Risiko ein, zu den mehreren hundert Touristen zu zählen, die Jahr für Jahr gerettet werden müssen.

Möchte man sich an den atemraubenden Ab- und Aufstieg wagen, sollte man sich im Vorfeld über die Wetterbedingungen informieren. Die Parkaufsicht empfiehlt neben dem obligatorischen Zelt auch die Mitnahme einer Taschenlampe, eines Erste-Hilfe-Kits und einer Trillerpfeife oder eines Spiegels, um im Falle eines Sturzes oder Zusammenbruchs auf sich aufmerksam machen zu können …

Rundflug im Hubschrauber

Rundflüge mit dem Hubschrauber

Großer Beliebtheit erfreuen sich auch Rundflüge mit dem Hubschrauber, die wahlweise in Las Vegas oder, meist praktischer, unweit des Villages starten. Sie erlauben noch einmal ganz andere An- und Ausblicke auf die Schluchten, womit man sich im Grunde den Besuch des North Rims sparen kann – mit dem Hubschrauber sieht man den Grand Canyon aus fast jeder nur denkbaren Perspektive.

Tickets online kaufen

Preislich beginnen 30-minütige Helikopter-Touren im Jahr 2025 bei 250 Euro pro Person, für längere Rundflüge ab zwei Stunden muss man mit etwa 400 Euro rechnen. Die Auswahl an Anbietern ist groß, Papillon zählt zu den bekanntesten und beliebtesten Veranstaltern.

Am besten vergleicht und bucht man online, mit der Option auf kostenlose Stornierung – für den Fall, dass das Wetter mal nicht mitspielt: Hier klicken!

Darüber hinaus ist der Besuch Tagesausflug von Las Vegas möglich – und auch von dort aus auf Wunsch natürlich mit einem Hubschrauberflug.

Hotels in der Nähe des South Rims

Mietwagenreisende finden am South Rim einige Lodges, die dem National-Park-Standard entsprechen: Irgendwo zwischen altmodisch und charmant, in bester Lage, aber lange im Voraus ausgebucht und teuer; unter 300 € die Nacht gibt’s höchstens eine Cabin ohne WC und Dusche.

Sinnvoller, weil bezahlbarer, ist meistens die Übernachtung in Tusayan, unmittelbar vor dem Eingang, oder in Williams und Flagstaff, jeweils etwa eine Stunde vom Park entfernt.

Unterkünfte in Tusayan

($) Grand Canyon Plaza: Einfaches, uriges Hotel, mit einigermaßen fairen Preisen.
($$) Best Western Premier: Gute Wahl mit großen Zimmern, wenn auch nicht allzu hübsch.
($$) The Grand Hotel: Eines der besten Hotels der Region, schön eingerichtete Räume.

Hotels in Williams

($) Days Inn: Einfach, aber frisch renoviert, dennoch recht niedrige Preise.
($$) La Quinta: Schön und neu eingerichtet, eine ausgezeichnete Wahl.
($$$) Best Western Plus: Bestes Hotel der Stadt, Preis-Leistung oft in Ordnung.

Übernachten in Flagstaff

($) Sleep Inn: Einwandfreies, recht ordentliches Hotel für eine Nacht.
($$) Comfort Inn: Erstaunlich individuelle Filiale der Kette, Preis-Leistung einwandfrei.
($$$) Hampton Inn: Wie so oft ein Top-Hotel, bietet Ruhe und Komfort.

Grundsätzlich sind die Hotels in Tusayan für eine Übernachtung nahe dem Park die beste Option, während sich Williams und Flagstaff eher für die An- und Weiterfahrt eignen.

Campingplätze im Südteil des National Parks

In Grand Canyon Village findet man den über 300 Plätze gewaltigen Mather Campground, welcher das ganze Jahr über geöffnet hat. Reservierungen für 18 $ die Nacht sind mittlerweile online möglich und dringend empfohlen, da der Campingplatz fast immer ausgebucht ist.

Ganz im Osten gibt es bei Desert View einen weiteren Campground, mit 50 Stellplätzen etwas ruhiger und nur von Mai bis Oktober geöffnet. Auch der kann im Jahr 2025 für 18 $ die Nacht vorab reserviert werden.

Die Infrastruktur ist auf beiden Campingplätzen gewohnt einfach, also ohne Hook-up für Strom, Wasser und Abwasser. Der Betrieb eines Generators ist nur auf manchen Loops und natürlich nicht rund um die Uhr erlaubt.

Mather Campground am Grand Canyon South Rim.
Mather Campground am Grand Canyon South Rim.

Tipps für einen Besuch der Südseite

Wie anfangs bereits angesprochen, sind das Grand Canyon Village, Hermit Road und der Desert View Drive die Publikumsmagneten schlechthin. Ähnlich „lebendig“ ist es in den National Parks im Westen sonst höchstens noch im Yosemite Village und in Yellowstone – das dann aber auch nur in den Sommermonaten und insbesondere am Wochenende. Der South Rim hingegen ist von März bis Oktober im Grunde täglich voll.

Das äußert sich in der Realität so, dass man schon vormittags häufig in der prallen Sonne in der Schlange stehen muss, um sich in den zweiten oder dritten stoppenden Shuttlebus zwängen zu können. Ruhige Momente gibt es kaum und auch die Infrastruktur mutet etwas seltsam an; die Preise im (erstaunlich großen) Supermarkt verschlagen einem teilweise den Atem.

Unser erster und wichtigster Tipp lautet daher: Bringen Sie Zeit und Geduld mit! Wenn man ahnt, was einen erwartet, ist es nur halb so schlimm.

Unterwegs auf dem Desert View Drive.
Unterwegs auf dem Desert View Drive.

Wie viel Zeit braucht man am South Rim?

Apropos Zeit: Für die Reiseplanung ist es natürlich elementar, eine grobe Vorstellung davon zu haben, wie viel Zeit man für einen Besuch des Grand Canyons einplanen muss.

So ist es natürlich möglich, nur zwei bis drei Stunden im National Park zu verbringen. In diesem Zeitraum könnte man einen Ersteindruck gewinnen und die Aussichtspunkte am Grand Canyon Village besuchen, Mather Point und Yavavai Point beispielsweise, maximal noch Yaki Point leicht östlich. Für die Hermit Road bleibt dann keine Zeit.

Sinnvoller ist es daher, einen kompletten Tag oder sogar anderthalb Tage am South Rim einzuplanen.

Der optimale Tagesablauf

Im Falle eines Tages erreicht man das Grand Canyon Village am besten am frühen Vormittag. Dort nimmt man sich als Erstes die Hermit Road vor, um die längsten Wartezeiten auf das Shuttle zu umgehen. Am frühen Nachmittag kehrt man dann ins Dorf zurück, von wo aus man den Desert View Drive bis zum Watchtower fährt und dabei weitere Fotostopps einlegt. Anschließend verlässt man den Park in Südrichtung und fährt entweder nach Flagstaff oder maximal Page weiter, um dort zu übernachten. (In die Gegenrichtung funktioniert es auch, allerdings mit wahrscheinlich längeren Wartezeiten.)

Möchte man einen Sonnenauf- und Sonnenuntergang am Grand Canyon erleben, ist eine Übernachtung dringend zu empfehlen – entweder im Village oder in Tusayan vor den Toren des National Parks. In diesem Fall verbringt man den kompletten ersten Tag rund um Hermit Road und Village herum, bevor es am nächsten Tag gen Osten weitergeht. Dann wäre zeitlich auch noch die Weiterfahrt bis zum Monument Valley möglich.

Schnee kann bis in den Mai hinein liegen.

Was ist die beste Besuchszeit?

Der vielleicht größte Vorteil des South Rims gegenüber dem North Rim ist das Wetter – denn während Letzterer nur von Juni bis September zuverlässig besucht werden kann, ist der Südrand das ganze Jahr über zugänglich. Natürlich kommt es hier, auf einer Höhe von etwa 2100 Metern, auch zu Schneefällen, doch die Straßen bleiben meistens befahrbar.

Davon abgesehen, gestaltet sich das Wetter wie üblich in der Wüste: Im Sommer sind Temperaturen jenseits der 30 °C nicht ungewöhnlich, auch im Frühling und Herbst bleibt es meistens angenehm warm, wenn nicht sogar heiß. Lediglich nachts wird es zwischen Oktober und Mai deutlich kälter.

Für Besucher bedeutet das Klima in erster Linie, dass man unbedingt an eine Kopfbedeckung sowie Sonnenspray denken sollte. Aufgrund der Höhe ist die Gefahr eines Sonnenbrands größer als anderswo, zumal man der Sonne fast pausenlos ausgesetzt ist.

Grand Canyon: North Rim

Ausblick auf den Grand Canyon vom North Rim.
Ausblick auf den Grand Canyon vom North Rim.

Der North Rim im Überblick

Der North Rim des Grand Canyons stellt eine interessante Alternative zum South Rim dar: Die Ausblicke sind ähnlich beeindruckend, doch die Besucherzahlen deutlich niedriger, sodass man die Eindrücke mit einem Hauch mehr Ruhe auf sich wirken lassen kann. Auch die Auswahl an Wanderwegen ist deutlich besser als am Südrand.

Der geringere Andrang hat mehrere Gründe: Die Anfahrt gestaltet sich etwas schwieriger, der Nordrand ist aufgrund der Straßenbedingungen nur im Sommer geöffnet und seine Ausblicke mögen etwas weniger prominent sein – vor allem aber liegt es daran, dass hier keine Tourbusse erlaubt sind und alle Besucher somit individuell anreisen müssen. Shuttlebusse gibt es ebenso wenig, man kann alle Ziele auf eigene Faust ansteuern.

Dabei steht die Infrastruktur am North Rim seinem Pendant im Süden nur in wenig nach: Auch hier gibt es eine Art Village mit Shop, Restaurant, Lodge und Cabins, um tausende Besucher zu versorgen, Tag für Tag. Alles aber eben doch spürbar kleiner.

Supai Tunnel Viewpoint

Die besten Aussichtspunkte & Wanderwege am North Rim

Während der Süden insbesondere mit seinen einfach zu erreichenden Aussichtspunkten überzeugt, darf man sich im Nordrand etwas stärker der Wanderwege erfreuen – die jedoch natürlich ebenso atemraubende Ausblicke an ihrem Ende und entlang des Pfades bieten.

Bright Angel Point am North Rim

Bright Angel Point

Den bekanntesten Ausblick am North Rim bietet der Bright Angel Point, den man am Ende der Hauptstraße nahe Visitor Center und Lodge findet. Zu ihm ist es von der Straße aus nur ein kurzes, einfaches Stück, das man problemlos und ohne große Anstrengungen laufen kann.

Nicht minder schöne Aussichtspunkte sind Point Imperial, Roosevelt Point und Cape Royal, zu denen man fahren muss – sehenswert, allerdings zieht sich die Anfahrt (15 bis 35 km) ein wenig.

Genug Zeit mitbringen, sollte man hier allerdings ohnehin, denn während es im Süden mit dem Abklappern der Viewpoints weitgehend getan ist, bieten sich im Norden auch zahlreiche Trails für Wanderungen an, von denen viele nicht allzu schwer sind.

North Kaibab Trail

Transept Trail

Auf einer Strecke von 3 km läuft man einen Side Canyon entlang, von der Lodge bis zum Campground. Zurück geht es üblicherweise über den Bridle Path nahe der Straße – nicht ganz so schön, aber direkter. In zwei Stunden zu schaffen; der Untergrund ist nahezu eben.

North Kaibab Trail Ausblick

North Kaibab Trail

Wer die Mühe nicht scheut, kann natürlich auch im Norden komplett in den Canyon hinabsteigen, der North Kaibab Trail bietet allerdings auch mehrere sinnvolle Umkehrpunkte mit kürzerer Strecke an.

Zum ersten Aussichtspunkt (Coconino Overlook) schafft man es in etwa einer Stunde, bis zum zweiten (Supai Tunnel) sollte man die doppelte Zeit einplanen. Anstrengend, aber es lohnt sich – eine gewisse Wandererfahrung vorausgesetzt.

Cape Royal Trail

Fährt man schon das weite Stück bis zum Ende der Straße, ist der Cape Royal Trail mit seinen nur 1,5 km ein Muss, führt einen die kleine Runde doch zu zahlreichen sehenswerten Ausblicken.

Auch der (sogar noch kürzere) Roosevelt Trail auf dem Weg dorthin sollte nicht verpasst werden.

North Rim Entrance

Lodges und Hotels im Norden des Grand Canyons

Die beste Übernachtungsmöglichkeit befindet sich mit der Grand Canyon Lodge direkt am North Rim. Sie hat von etwa Mitte Mai bis Ende Oktober geöffnet und wie so oft in National Parks gilt: Wer hier übernachten möchte, muss so früh wie möglich reservieren. Sie ist meistens etliche Monate im Voraus ausgebucht. Wer flexibel sein mag, kann die Reservierungswebsite vor seinem Besuch kurzfristig im Auge behalten, denn gelegentlich werden Buchungen storniert.

Wenn man nicht direkt am Canyon übernachten möchte, findet man in Kanab im Westen und in Page im Osten viele gute Unterkünfte, die sich im Rahmen der Routenplanung anbieten.

Empfehlenswerte Unterkünfte in Page:

  • Lake Powell Canyon Inn: Kein Luxus, aber sauber und für eine Nacht akzeptabel. Die Preise gehen für Page absolut in Ordnung.
  • Best Western Plus at Lake Powell: Eine typische, ordentliche Unterkunft der Kette. Negative Überraschungen gibt es selten, meistens passt alles.
  • La Quinta Inn: Noch etwas angenehmer und meistens nicht viel teurer, daher erste Wahl mit gewissem Budget.
  • Hampton Inn & Suites: Die beste Kette, die man auf einem Road-Trip im Südwesten. Etwas teurer, doch dafür stimmt auch die Leistung.

Empfehlenswerte Unterkünfte in Kanab:

  • Quail Park Lodge: Von außen ein wenig unscheinbar, innen jedoch moderne Zimmer und faire Preise.
  • Canyons Lodge: Schöne Unterkunft mit viel Holz, was man in den Ketten nur selten sieht.
  • Hampton Inn Kanab: Wie immer über jeden Zweifel erhaben, einwandfreies Hotel mit viel Komfort!
  • Comfort Suites Kanab: Noch einen Tick besser, und oft nicht einmal teurer, ist das Comfort Inn – top!

Campingplätze im Nordteil des National Parks

Mit dem Wohnmobil sieht es ähnlich aus: Der North Rim Campground ist bequem und idyllisch, wird mit knapp 80 Plätzen (plus Group Area für Zelte) dem Andrang allerdings nicht immer gerecht. Daher muss man online vorab reservieren und auch das nicht zu spät! First-Come, First-Serve gibt es nicht.

Immerhin finden Camper mehrere gute Alternativen in der Nähe. Vor allem Jacob Lake und DeMotte Campground stellen eine gute Wahl dar, sie werden vom US Forest Service betrieben. Die Ausstattung ist wie auch am Rim einfach, die Preise sind mit 18 bis 25 $ pro Nacht für die Lage fair.

Grand Canyon Lodge: Cottages

Tipps für einen Besuch der Nordseite

Der North Rim befindet sich am südlichen Ende von Highway 67, der einzigen Einfahrt in diese Seite des National Parks. Kurz vor dem Ende erreicht man eine Kreuzung: Geradeaus geht es weiter zum Zentrum, während nach Osten die Cape Royal Road abzweigt, die auf einer Strecke von bis zu 35 km unter anderem zu Point Imperial, Roosevelt Point und eben Point Royal führt.

Üblicherweise steuert man jedoch zunächst das Zentrum an. Am Start des North Kaibab Trails vorbei geht es zum Campground (mit General Store, Tankstelle, Duschen und Wäscherei), bevor man ganz am Ende der Straße das Visitor Center sowie die Grand Canyon Lodge mit ihren zahlreichen Cabins im Umfeld erreicht.

Felsen am Nordrand des Grand Canyons.

Den Wetterbericht im Auge behalten!

Der neben dem Besucheraufkommen größte Unterschied zwischen Süd- und Nordrand ist das Wetter. Aufgrund der etwas höheren Lage, nicht zuletzt der Anfahrtsstraßen, sind starke Schneefälle im Norden wesentlich häufiger.

In der Praxis bedeutet das: Zwischen Oktober und Mai schließen alle Einrichtungen am North Rim (also Visitor Center, General Store, Tankstelle und Lodge) und auch Highway 67 ist im Winter und Frühling meistens durchgängig gesperrt. Schneefälle sind aber auch im Mai und Oktober möglich, weshalb man sich nur von Juni bis September ziemlich sicher sein kann, dass der Besuch ohne Probleme möglich ist.

Selbst im Sommer bleibt es nachts häufig recht kühl, während tagsüber Temperaturen um die 25 °C keine Ausnahme darstellen und sich aufgrund der dünneren Luft und der Sonneneinstrahlung oft wärmer anfühlen. Bei Wanderungen unbedingt an Sonnenspray und Kopfbedeckung denken!

Ausblick am West Rim.

Grand Canyon Skywalk

Im Gegensatz zu South Rim und North Rim handelt es sich bei Grand Canyon West um kein vom National Park Service verwaltetes Naturschutzgebiet, sondern um das Land der Hualapai-Indianer.

Darauf findet man neben Aussichtspunkten wie dem Guano Point hauptsächlich den von vielen Fotos bekannten Grand Canyon Skywalk, der in die Schlucht herausragt – und Besuchern mithilfe seines Glasbodens das Gefühl gibt, über dem Grand Canyon zu stehen.

Tatsächlich ist der Ausblick vom Skywalk attraktiv, das Ganze drumherum leider weniger: Rund 70 € werden (Stand: Herbst 2024) für den Besuch fällig, Fotos müssen kostenpflichtig erworben werden – die Mitnahme von Fotoapparat oder auch nur Smartphone auf den Skywalk ist nicht gestattet.

Ein möglicher Tagesausflug von Las Vegas: Zum Skywalk am Grand Canyon West Rim.

Als Tagesausflug von Las Vegas

Aus diesen Gründen muss man vom Besuch des Grand Canyon West eher abraten, sofern South und / oder North Rim eine valide Alternative darstellen.

Einzig und allein als Tagesausflug von Las Vegas könnte man einen Besuch des West Rims in Erwägung ziehen, wenn man Süd- oder Nordseite keinesfalls auf eigene Faust ansteuern kann. Dann wäre Grand Canyon West aufgrund der kürzeren Fahrzeit von etwa zweieinhalb Stunden mithilfe einer gebuchten Bustour keine schlechte Wahl.

Tickets sind online erhältlich, ab etwa 85 € pro Person.

Blick auf den Colorado River vom Südrand
Noch ein Ausblick auf den Colorado River.

Zusammenfassung

Der Grand Canyon kann an drei Seiten besucht werden: im Süden, im Norden und im Westen.

Der South Rim ist die beliebteste und belebteste Seite mit der besten Infrastruktur und den meisten Aussichtspunkten, zudem lässt er sich im Rahmen typischer Routen gut erreichen. Entsprechend groß ist das ganze Jahr über der Andrang. Mit Bussen, Reisegruppen und überfüllten Parkplätzen darf man aber keine Probleme haben, um hier unbeschwert die Natur zu genießen. Auch die bekannten Hubschrauber-Touren starten dort.

Der North Rim stellt das ruhigere Gegenstück zum South Rim dar. Auch dort findet man eine Lodge, Campingplätze und einen Shop, doch das Besucheraufkommen ist geringer, zumal er nur von etwa Mai bis November erreichbar ist. Seine Aussichtspunkte und Wanderwege sind nicht minder schön als im Süden, aber „ungewöhnlicher“.

Der West Rim schließlich ist stark touristisch geprägt und in erster Linie für den Skywalk bekannt. Er wird nicht vom National Park Service verwaltet und üblicherweise von Busgruppen aus Las Vegas besucht.

Für Erstbesucher stellt der South Rim für gewöhnlich die beste Wahl dar, da er die bekanntesten Ausblicke sowie die beste Infrastruktur bietet und das ganze Jahr über leicht zu erreichen ist. Der North Rim empfiehlt sich für einen zweiten Besuch – oder für Reisende, die abseits der ausgetretenen Pfade wandern wollen. Der West Rim schließlich lohnt sich nur als Tagesausflug von Las Vegas, wenn die Zeit für mehr nicht reicht.

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