Hoover Dam
Ein gewaltiger Staudamm auf der Grenze von Nevada und Arizona ...

Während die Städte an der Ostküste der USA mit unzähligen Wolkenkratzern aufwartet, wachsen einige der gewaltigsten Bauwerke nahe der Westküste eher in die Tiefe: Der Hoover Dam bei Las Vegas etwa erreicht eine Höhe von mehr als 220 Meter – auch wenn man ihm das im ersten Moment so gar nicht ansehen mag …
Zeitaufwand: etwa 1 Stunde, mit Tour bis zu 3 Stunden
Öffnungszeiten: meistens 5 bis 21 Uhr (Staudamm) bzw. 9 bis 16 Uhr (Visitor Center)
Eintritt: 10 $ fürs Parken, 15 $ fürs Power Plant, 30 $ für den Damm (nur vor Ort)
Tour: Grand Canyon & Hoover Dam von Las Vegas ($), ab ca. 90 €
Unsere Einschätzung: Sollte man gesehen haben.
Über die Talsperre
Die bereits von 1931 bis 1935 errichtete Hoover-Talsperre befindet sich im Black Canyon, genau auf der Grenze zwischen Nevada und Arizona, weniger als eine Autostunde östlich von den Sehenswürdigkeiten in Las Vegas.
Die 6,6 Millionen Tonnen schwere Konstruktion staut den Colorado River zur Lake Mead Recreational Area auf und dient primär natürlich der Stromgewinnung; mithilfe von 17 Turbinen werden etwa 4 Milliarden Kilowatt-Tonnen pro Jahr produziert, was dem Verbrauch von gut 1,3 Millionen Menschen entspricht.
Bemerkenswert ist darüber hinaus der bis in die 30er-Jahre populäre Art-déco-Stil, in dem die Talsperre entworfen wurde. Er ist hauptsächlich an den vier Wassereinlauftürmen zu erkennen, von denen sich zwei in Nevada und zwei in Arizona befinden.
Uhren an den Türmen verweisen zudem auf die unterschiedlichen Zeitzonen, denen die zwei Bundesstaaten folgen – zumindest im Winter, da Arizona keine Sommerzeit kennt und grob von April bis Oktober daher die gleiche Uhrzeit nutzt wie Nevada.
Nähere Informationen über Bau und Funktionsweise des Staudamms erhält man am besten im Visitor Center.
Öffnungszeiten & Informationen zum Besuch
Hoover Dam ist für gewöhnlich täglich von 5 bis 21 Uhr (Nevada-Zeit) zugänglich, das Visitor Center hat täglich – außer an Weihnachten und Thanksgiving – von 9 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist bis 16:15 Uhr möglich.
Parkplätze stehen sowohl auf der Nevada- als auch auf der Arizona-Seite zur Verfügung, die Parkgebühren belaufen sich auf jeweils pauschal 10 $. Mietwagen (Pkw) können auf beiden Seiten parken, Wohnmobile kommen hingegen nur auf den Parkplätzen in Arizona unter.
Den Außenbereich des Staudamms darf man kostenlos und weitgehend frei erkunden, während das zugehörige Kraftwerk sowie sein Inneres nur im Rahmen einer Tour besichtigt werden können. Letztere sind ausschließlich vor Ort erhältlich, mehr dazu unten.
Bereits seit Langem ist es (als Reaktion auf die Terroranschläge vom 11. September) nicht mehr möglich, mit dem eigenen Fahrzeug über den Damm zu fahren.
Sicherheitskontrolle vor der Einfahrt
Etwa 1,5 km vor Hoover Dam befindet sich an Highway 172 ein Checkpoint, an dem alle Fahrzeuge halten und sich potenziell einer Inspektion unterziehen müssen.
Bei Pkw fällt diese für gewöhnlich sehr oberflächlich aus, Wohnmobile müssen jedoch damit rechnen, bei der Anfahrt genauestens unter die Lupe genommen zu werden: In der Regel möchte ein Sicherheitsbeamter zumindest einen Blick ins Innere werfen, mitunter sogar in die Schränke und andere Stauräume. Möchte man das nicht, ist der Besuch nicht möglich.
Zu den verbotenen Gegenständen auf dem Gelände der Talsperre zählen in erster Linie jegliche Waffen, gewöhnliche Küchenmesser sind davon aber natürlich ausgenommen.
Als Ausflug oder im Vorbeifahren?
Der Hoover-Damm kann wahlweise als Ausflug von Las Vegas oder als Zwischenstopp auf einer Rundreise durch den Südwesten der USA angesteuert werden.
Wählt man die Ausflugsoption, schließt man sich entweder einer geführten Tour an oder fährt die kurze Strecke auf eigene Faust. Über die I-11 und Highway 172 benötigt man von Las Vegas aus ca. 45 Minuten, sodass der gesamte Besuch in drei bis vier Stunden zu schaffen wäre – abhängig davon, ob man die Talsperre oder zumindest das Kraftwerk auch von innen sehen möchte.
Möchte man den Hoover Dam im Vorbeifahren „mitnehmen“, was sich aufgrund des geringen Zeitaufwands anbietet, baut man den Besuch am besten auf der Strecke zwischen Grand Canyon National Park oder Route 66 (Kingman) und Las Vegas ein. Im Normalfall kommt man auf diesem Abschnitt automatisch an der Talsperre vorbei.
Tickets und Touren für Hoover Dam
Während die Ausblicke auf den Staudamm, den Colorado River und Lake Mead kostenlos und frei zugänglich sind, kann das Innere nur in Form einer Self-Guided-Tour besichtigt werden. Zwei Touren stehen zur Auswahl:
- Power Plant Tour: Wie der Name schon verrät, eine (selbst geführte) Runde durch das Kraftwerk sowie die Tunnel, die für den Bau gegraben wurden. Die Tour kostet 15 $ pro Person, Tickets sind online erhältlich.
- Dam Tour: Auch hier besichtigt man das Kraftwerk und die Tunnel, zusätzlich aber auch die Inspektionstunnel im Inneren des Staudamms, von denen aus man sogar einen näheren Blick auf den Colorado werfen kann. Tickets für diese Tour können für 30 $ pro Person erworben werden, allerdings ausschließlich vor Ort!
Die besten Zeiten für eine Tour sind der frühe Vormittag vor 11 Uhr sowie der Nachmittag ab etwa 14:30 Uhr, die letzte Tour startet um 15:45 Uhr. Aufgrund der Tunnel sowie etwas enger, alter Aufzüge raten die Betreiber allen Menschen mit Klaustrophobie von der Teilnahme ab.
Kombitickets und Tagesausflüge
Ferner ist es möglich, eine geführte Tour zum Hoover Dam als Tagesausflug zu buchen. Da die Talsperre selbst nicht allzu viel Zeit in Anspruch nimmt, lohnt sich eine solche Tour in erster Linie in Verbindung mit einem Besuch des Grand Canyons – entweder dem South Rim oder West Rim.
Verschiedenste Kombitouren stehen online zur Auswahl, sinnvoll ist üblicherweise entweder eine Bustour ($) oder ein Flug mit einem Helikopter ($) oder mit einem Flugzeug zum Grand Canyon ($), die zumeist am Damm vorbeiführen.