Indian Canyons
Eine schöne Palmenoase bei Palm Springs, aber: Achtung bei Hitze!

Etwa 150 km östlich von Los Angeles trifft man mit Palm Springs auf eine doch eher seltsam anmutende Stadt. Denn während sie Reisenden aus dem Ausland auf den ersten Blick zumeist belanglos erscheint, erfreut sie sich bei Einheimischen als Ausflugs- oder gar Urlaubsziel enormer Beliebtheit.
Für Ruheständler stellt sie sogar so eine Art kalifornisches Florida dar, wenn man so will, wovon all die Kliniken und die Seniorencenter an den Straßen zeugen: Hier setzt man sich zur Ruhe, wenn man die Sonne anbetet und einem Temperaturen von regelmäßig bis zu 40 °C nichts ausmachen.
Auf den zweiten Blick bietet die Stadt jedoch auch für europäische Touristen die ein oder andere Attraktion in der Umgebung. Neben natürlich dem großen Joshua Tree National Park sind es insbesondere die Indian Canyons, deren Besuch man in Erwägung ziehen sollte – mit einer leichten Einschränkung …
Der Besuch empfiehlt sich hauptsächlich im Frühling und Frühsommer, da es von Juli bis September schon vormittags unerträglich heiß werden kann – zumal die Indian Canyons dann auch nur von Freitag bis Sonntag geöffnet sind.
Zeitaufwand: 2 bis 4 Stunden, je nach Wanderung
Öffnungszeiten: ca. 8 bis 17 Uhr, im Sommer nur am Wochenende
Eintritt: 12 $ für Erwachsene, 6 $ für Kinder (bis 12 Jahren)
Unsere Einschätzung: Eine Wanderung lohnt sich, wenn das Wetter mitspielt.
Über die Indian Canyons
Bei den im Südwesten des Stadtgebiets gelegenen Indian Canyons handelt es sich – wie der Name schon vermuten lässt – um mehrere kleine Schluchten, die sich auf dem Grund eines Reservats der US-amerikanischen Ureinwohner befinden, der Cahuilla Indians.
Die hübschen Palmenoasen erinnern recht deutlich an Teile des nicht weit entfernten Joshua Tree National Parks, erfreuen sich aber einer dichteren Vegetation und sind entsprechend schöner anzuschauen. Sie sehen tatsächlich in etwa so aus, wie man sich eine Oase in der Wüste häufig vorstellen mag.
Wandern in den Indian Canyons
Überdies bringen die vier Canyons gegenüber dem National Park in der Nachbarschaft den Vorteil mit sich, dass sie leicht zugänglich sind und man in ihnen zumindest auf dem Papier ohne allzu große Anstrengungen prima wandern kann. Die Wanderwege auf dem Gelände bieten aber so viele unterschiedliche Längen und Schwierigkeitsgrade, dass auch erfahrene Wanderer hier auf ihre Kosten kommen.
Für Einsteiger erste Wahl ist der Andreas Canyon Trail, der durch die größte Palmenoase des Parks führt, mit einer Länge von knapp 2 km und etwa 60 Höhenmetern als einfach eingestuft wird. Er ist in einer Stunde zu bewältigen.
Spielen die Temperaturen mit und fühlt man sich einigermaßen fit, stellt die Kombination aus Palm Canyon Trail und Victor Trail die beste Option dar. Auch sie führt durch eine lange Palmenoase, bringt darüber hinaus jedoch auch einige spannende Ausblicke mit sich. Der „Preis“ ist eine Länge von gut 4 km und 110 Höhenmeter, was einen Zeitaufwand von etwa anderthalb Stunden erfordert. Trotz einiger schattiger Flecke zwischen den Palmen bei großer Hitze aber nur eingeschränkt zu empfehlen.
Erfahrene Wanderer könnten sich an den beliebten Murray Canyon Trail wagen, der ebenso durch eine Palmenoase am kleinen Seven Sisters Waterfall endet. Mit einer Länge von rund 8 km und knapp 140 Höhenmetern allerdings wirklich nur bei guten Bedingungen zu empfehlen.
Achtung: Hitze!
Dennoch lässt sich eine Wanderung nicht uneingeschränkt empfehlen, da die Temperaturen von etwa Mitte Juni bis Mitte September oft unerträgliche Werte erreichen – und das bisweilen bereits am frühen Vormittag. Ranger weisen unbedarfte Besucher am Parkplatz vereinzelt auf die aktuellen Bedingungen hin (und sprechen unter Umständen auch unangemessene Kleidung an), letzten Endes trägt man die Verantwortung aber selbst.
Realistisch betrachtet, wird es in den Indian Canyons natürlich auch nicht heißer als im Joshua Tree National Park nebenan oder im Death Valley National Park, aber man sollte sich im Voraus darüber im Klaren sein, wie sehr eine Wanderung in einen Canyon hinab und anschließend auch wieder hinauf schon bei Temperaturen jenseits der 25 °C schlauchen kann.
Deshalb: Unbedingt passende Kleidung mit einem vor der Sonne schützenden Hut tragen und ausreichend Wasser mitnehmen! Als Faustregel gilt ein Liter Wasser pro Person und Stunde. Außerdem sollte man selbstverständlich die Mittagshitze meiden; zwischen 8 und 11 Uhr lässt es sich häufig noch ertragen.
Öffnungszeiten & Eintritt im Jahr 2025
Während die Eintrittspreise nahezu überall deutlich erhöht wurden, sind sie in den Indian Canyons in der jüngeren Vergangenheit doch recht stabil geblieben. Im Jahr 2025 zahlen Erwachsene 12 $ Eintritt, Kinder (im Alter von 5 bis 12 Jahren) bekommen für 6 $ ein Ticket. Auch für Senioren ab 62 Jahren gelten ermäßigte Preise. Der America the Beautiful Pass besitzt hier keine Gültigkeit.
Die Öffnungszeiten der Indian Canyons fallen, wie anfangs bereits angedeutet, recht ungewöhnlich aus, denn während man in der vermeintlichen Nebensaison täglich öffnet, ist der Zugang von Anfang Juli bis Ende September nur von Freitag bis Sonntag möglich: in der Regel von 8 bis 17 Uhr.
Der Zeitaufwand für einen Besuch ist variabel. Inklusive einer Wanderung (ohne die sich der Abstecher kaum lohnt) sollte man gut drei Stunden einplanen, gemeinhin also einen knappen Vormittag. Im Anschluss könnte man bei akzeptablen Temperaturen den Joshua Tree National Park ansteuern oder weiterfahren. Im nicht weit entfernten Cabazon locken zudem die selbstverständlich bestens klimatisierten Desert Hills Premium Outlets die Touristen.