Mount Rainier National Park

Ein sinnvoller Zweitagesausflug von Seattle...

Einen Abstecher von Seattle durchaus wert sein kann der Mount Rainier National Park – vor allem dann, wenn ein Besuch des schöneren Olympic National Parks aufgrund des damit verbundenen Zeitaufwands oder schlechter Wetterbedingungen nicht möglich ist.

Auch auf dem Rückweg durch das Landesinnere im Rahmen einer kompletten Rundfahrt an der Westküste bietet sich der Park an, der ein wenig an Yosemite National Park oder Hurricane Ridge im Olympic erinnert.

Bei dem namensgebenden, über 4 km hohen und das ganze Jahr über mit Schnee und Eis bedecktem Mount Rainier handelt es sich um einen noch als aktiv bezeichneten Schichtvulkan, auch wenn der letzte bekannte Ausbruch am Ende des 19. Jahrhunderts erfolgt ist. Aktuell geht von dem Vulkan also keine Gefahr aus, auch wenn mittelfristig wieder mit Ausbrüchen zu rechnen sein soll.

Kurvige Straße im Park

Anfahrt & Ablauf

Man erreicht den National Park von Seattle kommend am einfachsten über die Highways 167 und 161 sowie Highway 706 nach Osten durch die Südwesteinfahrt; bis zum Parkzentrum, Paradise, sind es etwa 150 km, was trotz gegen Ende der Strecke kurviger Straße in gut zwei Stunden zu schaffen ist.

In Paradise findet man das Henry M. Jackson Memorial Visitor Center, Lodging sowie zahlreiche Viewpoints und Trails. Im Südosten und Nordosten gibt es zwei weitere Parkeinfahrten und Visitor Centers (Ohanapecosh und Sunrise), die sich jedoch auch erreichen lassen, wenn man die Südwesteinfahrt nutzt und hinter Paradise weiter auf der Straße bleibt.

Vor allem Sunrise ist neben Paradise einen Besuch wert, die Strecke von Paradise bis Sunrise nimmt aber auch ohne Stopps bereits gut zwei Stunden Fahrzeit in Anspruch – sollen beide Parkbereiche angesteuert werden, benötigt man mindestens zwei Tagen und sollte, wenn irgendwie möglich, unbedingt im Park übernachten.

Foto eines Sees in den Bergen

Trails & Viewpoints

In Hinblick auf Trail und Viewpoints wird aber auch schon in Paradise allein eine Menge geboten: Die Blicke auf den Mount Rainier sind großartig, nicht minder beeindruckend aber sehen die vor allem in Frühling und Frühsommer bunt blühenden Wiesen aus, die man vielfach bestaunen und bewandern kann.

Auch zahlreiche Wasserfälle gibt es – ähnlich wie im Yosemite – hier zu sehen, zudem so viele Trails, dass für nahezu jeden Geschmack und Anspruch etwas dabei ist: Vom 2 Kilometer kurzen Nisqually Vista Trail durch die Wiesen am Visitor Center bis hin zum 15 Kilometer langen und mehr als 500 Höhenmeter überwindenden Narada Falls Trail wird fast alles geboten.

Im Südosten lädt vor allem der gut zwei Kilometer lange Grove of the Patriarchs Trail zu einem Besuch ein, der – wie der Name schon verrät – durch eine Ansammlung gewaltiger und fast tausend Jahre alter Bäume führt, die den Redwoods oder Sequoia nur in wenig nachstehen.

Für den Sunrise-Bereich schließlich gilt Ähnliches wie für Paradise, hier empfehlen sich zum Beispiel der Crystal Lakes Trail (10 km) mit großartigen Ausblicken auf Mount Rainier und Seen, aber auch der 5 km kurze Shadow Lake Trail ist sehr sehenswert – und nur einer von vielen.

Ausblick auf Mount Rainier

Motels, Hotels & Camping

Die Übernachtungsmöglichkeiten im Park sind für Mietwagenreisende leider recht spärlich, lediglich im Südwesten findet man vor und in Paradise zwei Unterkünfte: Das kleine National Park Inn sowie das recht große Paradise Inn, Letzteres allerdings nur von Ende Mai bis Anfang Oktober geöffnet. Zimmer für die einfachsten Räume mit Bad sind für 150 bis 200$ zu haben, Reservierung dringend empfohlen.

Mit dem Wohnmobil kommen Sie auf drei Campingplätzen im Park unter: Cougar Rock Campground im Südwesten, Ohanapecosh im Südosten sowie White River Campground im Nordosten, allesamt maximal von Ende Mai bis Anfang Oktober geöffnet, zum Teil auch kürzer. Fließendes Wasser und Toiletten sind vorhanden, Dump Station nur auf den beiden erstgenannten, für die auch Reservierungen möglich und ebenfalls dringend empfohlen sind. Ein Stellplatz kostet 20$ die Nacht.

Achtung!

Zwei kleine Warnungen seien in Hinblick auf einen etwaigen Besuch ausgesprochen: Zum einen kann auch hier das Wetter einem Besuch einen Strich durch die Rechnung machen, denn Straßen- und Wegsperrungen sind aufgrund von überraschenden Schnee- oder starken Regenfällen nicht selten.

Im Jahre 2006 verschluckte eine Regenflut sogar einen kompletten Campground, Sunshine Point, der bis heute nicht wieder eröffnet wurde. Informieren Sie sich daher unbedingt im Voraus auf der Parkwebsite über die aktuellen Bedingungen – die höchste Wahrscheinlichkeit auf gutes Wetter besteht von Mitte Juni bis Anfang September.

Zum anderen ist hier aber auch, ähnlich wie im Yosemite, das hohe Besucheraufkommen ein Problem, da in den Sommermonaten ganz Washington in den Park zu reisen scheint, der diesem Andrang kaum standhalten kann: Parkplätze werden von Juni bis August vor allem in der Mittagszeit oft knapp, erst recht an den Wochenenden, aber auch die Natur wird durch die Besucher in Mitleidenschaft gezogen.

Am besten ist daher ein Besuch im späten Mai oder frühen Juni, sofern eigene Reiseplanung und Wetterbedingungen das zulassen.

  • Eintritt: 30$ pro Fahrzeug
  • Öffnungszeiten: täglich, rund um die Uhr
  • National Park Pass: gültig
  • Wandern: viele schöne Wege
  • Zugänglichkeit: im Sommer problemlos, sonst eingeschränkt
  • Zeitaufwand: ein bis drei Tage
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