Neon Museum

Wo das alte Las Vegas in neuem Glanz erstrahlt ...

Las Vegas gilt als eine Stadt, die sich ständig im Wandel befindet; selbst am schon so vollgepackten Strip, dem touristischen Zentrum, vergeht kaum ein Jahr ohne eine neue Baustelle. Dass damit häufig auch der Abriss des Alten einhergeht, wird dabei oft vergessen. Insbesondere seit den 90ern ist viel Historie abhandengekommen, darunter Klassiker wie Mirage, Stardust, Tropicana, Sands und Riviera.

Aber auch im Kleinen nehmen die Hotels regelmäßig Veränderungen an ihren Fassaden vor, da das „alte Las Vegas“ mit seiner bunten Leuchtreklame, wie man es aus Filmen (und der Fremont Street Experience) kennt, ein wenig aus der Mode gekommen ist. Seit etwas mehr als zehn Jahren jedoch kann man zumindest kleine Teile der Stadtgeschichte noch einmal live und in Farbe erleben: im Neon Museum.

Auf einen Blick: The Neon Museum haucht zahlreichen Elementen des vergangenen Las Vegas ein neues Leben ein – vom Totenkopf des Treasure Island über die Wunderlampe des Aladdin bis zum Schriftzug des Stardust. Der Besuch lohnt sich allerdings im Grunde nur nach Anbruch der Dunkelheit, da die Exponate bei Tag kaum zur Geltung kommen. Aufgrund der limitierten Tickets empfiehlt sich eine rechtzeitige Buchung.

Zeitaufwand: knapp eine Stunde
Öffnungszeiten: fast täglich, ca. 14 bis 22/24 Uhr
Eintritt: Tickets online, ca. 35 €, Reservierung empfohlen

Unsere Einschätzung: Ist einen Besuch wert.

Ausstellungsstücke: Was gibt es zu sehen?

Das im Jahr 2012 eröffnete Neon Museum ist bereits aus der Ferne gut zu erkennen, dient als Hauptgebäude doch die markante Lobby des einstigen La Concha Motels. Die Unterkunft befand sich seit den frühen 60er-Jahren direkt am Strip (etwa auf Höhe von Circus Circus und Stardust) und durfte einst Promis wie Ronald Reagan und Muhammad Ali begrüßen – bevor es im Jahr 2004 geschlossen wurde, um für ein neues Hotel Platz zu schaffen, das allerdings, wie so oft, nie verwirklicht wurde.

Zwei Jahre später „verschob“ man das Lobby-Gebäude ein paar Kilometer gen Norden an seinen heutigen Standort, daneben ragt nun der funkelnde Schuh des Silver Slipper Hotels in die Höhe.

Die frühere Lobby des La Concha Motels.
Die frühere Lobby des La Concha Motels.

Der Schilderfriedhof

Hinter dem in der La-Concha-Lobby situierten Visitor Center trifft man auf den sogenannten „Neon Boneyard“, in dem sich die eigentliche Ausstellung befindet. Gut 200 historische Schilder stehen dort regelrecht aufgebahrt, unter anderem vom bereits angesprochenen Stardust, aber auch Sahara, Riviera, Tropicana und Hard Rock Cafe. Keinesfalls verpassen sollte man zudem den Piratenschädel, der früher das Treasure Island zierte.

Viele der Schilder wurden aufwendig restauriert und befinden sich tatsächlich wie Zeit ihres Lebens in Betrieb, während ein paar andere nur äußerlich angestrahlt werden. Der imposanten Kulisse tut Letzteres keinen Abbruch.

Der Neon Boneyard ist abends gut besucht.
Der Neon Boneyard ist abends gut besucht.

Aus Mangel an Platz …

Leider weist das Neon Museum in seiner derzeitigen Form ein etwas unverständliches Problem auf: Platzmangel. Ausgerechnet hier, in der Wüste von Nevada, ist das Museum auf einem viel zu kleinen Grundstück untergebracht, das aus allen Nähten platzt. Etwa 400 weitere Leuchtschilder und historische Elemente der Hotelfassaden warten daher in einer Lagerhalle darauf, eines Tages den Besuchern zugänglich gemacht zu werden.

Eine Erweiterung in der unmittelbaren Umgebung wurde im Jahr 2019 zunächst beschlossen, dann jedoch mehrfach verschoben und mittlerweile wieder auf Eis gelegt. Neue Pläne aus dem Jahr 2024 sehen eine Verlegung des Neon Museums in den Arts District südwestlich von Downtown vor. Einer von zwei geplanten neuen Standorten soll im Jahr 2027 eröffnen, inklusive des erneuten Ab- und Wiederaufbaus der Lobby des La Concha.

Die Größe des Museums und der Ausstellung könnte sich dadurch verdreifachen. Ob es tatsächlich dazu kommt, bleibt jedoch vorerst abzuwarten.

Der Totenschädel, der einst vor dem Treasure Island hing.
Der Totenschädel, der einst vor dem Treasure Island hing.

Wann hat das Neon Museum geöffnet?

In der Regel öffnet das Neon Museum in Las Vegas täglich von mindestens 14 bis 22 Uhr. Im Frühling und Herbst bleibt es zumeist bis 23 Uhr geöffnet, in der Hauptsaison von Mai bis August üblicherweise sogar bis 24 Uhr.

Die ein wenig ungewöhnlich erscheinenden Öffnungszeiten haben natürlich ihren Grund, denn bei Tageslicht machen die Ausstellungsstücke – wie so vieles in Las Vegas – doch nur wenig her. Der Besuch lohnt sich erst nach Anbruch der Dunkelheit so richtig, in den Sommermonaten also ab etwa 20 Uhr.

Lampe des Aladdin, heute Planet Hollywood.
Lampe des Aladdin, heute Planet Hollywood.

Was kosten Tickets für das Neon Museum?

Da das Erlebnis eines Besuchs sich bei Tag und Nacht doch spürbar unterscheidet, verlangt das Neon Museum fairerweise abhängig von der Besuchszeit unterschiedliche Eintrittspreise: Im Frühjahr 2025 zahlen Erwachsene für die „Daytime Admission“ 25 $ und Kinder 12,50 $, während für die „Evening Admission“ 35 $ bzw. 17,50 $ fällig werden. Der Ticketkauf ist online möglich und bei einem Besuch am Abend dringend empfohlen, da Tickets begrenzt sind.

Der Erlös dient natürlich nicht zuletzt der Restaurierung und dem Erhalt der Stadtgeschichte, dennoch mag man die Eintrittspreise des Neon Museums ein wenig kritisch sehen: Eine halbe bis maximal eine Stunde reicht für den arg kurzen Rundgang über den „Neon Boneyard“ üblicherweise völlig aus, was das Ganze in Hinblick auf Preis/Leistung, wenn man so will, zu einem doch eher teuren Vergnügen macht.

Zudem könnte man sicher die Frage stellen, ob die milliardenschweren Hotelbetreiber hier nicht die Finanzierung übernehmen sollten, da die Stadt doch maßgeblich von ihrer Vergangenheit bzw. deren Verklärung lebt – und der Erhalt daher in ihrem eigenen Interesse liegen sollte …

Schilder vom Sahara und Riviera Hotel.
Schilder vom Sahara und Riviera Hotel.

Lage, Anfahrt und Parken

Das Neon Museum liegt direkt am Las Vegas Boulevard, allerdings gut 8 km nördlich des touristischen Zentrums, das gemeinhin als der Strip bezeichnet wird. Von Downtown Las Vegas aus ist das Museum lediglich gut einen Kilometer entfernt, sodass man einen Besuch mit dem der Fremont Street Experience verbinden könnte – die thematisch sogar in eine ähnliche Richtung geht, da auch sie auf Nostalgie setzt.

Am einfachsten erfolgt die Anfahrt natürlich mit dem eigenen Mietwagen über den Las Vegas Boulevard. Ein gemeinhin ausreichend großer Parkplatz ist vorhanden und die Umgebung als sicher einzustufen – das Metropolitan Police Department befindet sich fast nebenan. Wohnmobile kommen auf dem Parkplatz allerdings kaum unter; sie sollten auf einen der größeren Parking Lots im Süden nahe der Fremont Street Experience ausweichen.

Alternativ wäre auch die Anfahrt mit dem öffentlichen Nahverkehr denkbar. Busse der Linie DEUCE benötigen vom Strip etwa 40 Minuten bis zur Station „EB Stewart after 4th“, von der aus man dann allerdings noch einen knappen Kilometer gen Norden den Boulevard entlanggehen müsste.

Zusammenfassung und Fazit

Das Neon Museum in Las Vegas ermöglicht einen spannenden Blick in die Vergangenheit der heutzutage zumindest in Teilen doch ein wenig glatter und kühler wirkenden Stadt.

Der Besuch lohnt sich insbesondere am Abend ab Sonnenuntergang, wofür man bei den Eintrittspreisen aber ein Auge zudrücken können muss: Rund 35 € pro Person bewegen sich für das Gebotene doch am Rande des Zumutbaren.

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"