Nevada ist ein Bundesstaat, durch den man bis auf einen Stopp in Las Vegas häufig nur hindurchfährt. Zum einen, weil man eben diese Stadt sehen will, zum anderen, weil der Bundesstaat auf dem Weg von Kalifornien nach Utah – und damit auf einer typischen Rundreise durch den Südwesten der USA – eben durchquert werden muss.
Und auch wenn das irgendwo nachvollziehbar ist, wäre es ein klein wenig unfair, Nevada allein auf eben jene Stadt herunterzubrechen, denn ein paar Sehenswürdigkeiten hat der Staat dann doch noch zu bieten.
Überblick der Sehenswürdigkeiten
Selbstverständlich ist Nevada deutlich von Las Vegas geprägt, obwohl sich die Stadt im südöstlichsten Zipfel der Grenzen befindet – und man sich nicht wundern würde, wenn sie noch zu Kalifornien gehörte.
Nicht weit östlich der Metropole des Glücksspiels, findet man Lake Mead mit seinem Hoover Dam, durch den sich bereits die Grenze zu Arizona zieht, während man im Westen auf dem Weg zum Death Valley National Park nur am Red Canyon vorbeikommt.
Nördlich davon findet man viel, viel Wüste. Kein Wunder, dass man hier mit Highway 50 auf „The Loneliest Road in America“ trifft. Ebenso liegt die sagenumwobene Area 51 in diesem Nichts, wo in der Vergangenheit, wenig verwunderlich, ohne viel Kopfzerbrechen zudem Atombomben getestet wurde.
Die einzigen noch nennenswerten Städte befinden sich mit der Hauptstadt Carson City und Reno, das gerne ein kleineres Las Vegas wäre, ganz im Westen an der Grenze zu Kalifornien. Auch den Lake Tahoe kratzt Nevada gerade so an.
Auf der gegenüberliegenden Seite, ganz im Osten, findet man mit dem Valley of Fire State Park, dem Cathedral Gorge State Park sowie dem Great Basin National Park zumindest zwei, drei Naturschutzgebiete, die einen Besuch wert sein können.
In der nördlichen Hälfte von Nevada hingegen sucht man selbst kleinste Sehenswürdigkeiten weit und breit vergeblich.
Die Highlights von Nevada
*** Las Vegas | 2-3 Tage |
Keine Frage: Las Vegas ist nicht nur das Highlight schlechthin von Nevada, sondern auch der einzige wirklich zwingende Grund, den Bundesstaat überhaupt zu besuchen – was aber mehr für die Stadt als ihre Umgebung sprechen soll. Denn ohne jeden Zweifel ist Las Vegas zumindest in den USA ziemlich einzigartig und den Besuch unbedingt wert, auch wenn man mit Glücksspiel und Glamour nicht allzu viel anzufangen weiß: Man muss dieses absurd verschwenderische Gebilde inmitten der trockenen Wüste einmal selbst gesehen haben, um es wirklich zu verstehen und glauben zu können. Praktischerweise liegt die Stadt ohnehin auf dem Weg von Kalifornien nach Utah, sodass man keinerlei Umwege fahren muss, um sich zwei, drei Tage lang ein eigenes Bild von ihr machen zu können. | |
** Valley of Fire State Park | ein halber Tag |
Ebenfalls quasi auf dem Weg liegt der Valley of Fire State Park, den man bei der Weiterfahrt von Las Vegas in Richtung Zion oder Bryce Canyon mit einem kurzen Abstecher mitnehmen kann. Den ist das „Tal des Feuers“ aber auch ohne Einschränkungen wert, denn die knallroten, recht abwechslungsreich geformten Felsen bieten sowohl Ausblicke als auch Wanderwege für fast jeden Geschmack und Anspruch. Dank des tollen Campingplatzes im Park könnte man sogar mehr als einen halben Tag hier verbringen. | |
* Cathedral Gorge State Park | ein halber Tag |
Schon etwas weiter abseits der üblichen Routen liegt der Cathedral Gorge State Park, den man am besten auf dem Weg zum Cedar Breaks National Monument unterbringen könnte – der effektive Umweg beträgt dann nur knapp 250 km, was verschmerzbar sein dürfte. Cathedral Gorge siedelt sich optisch zwischen Bryce Canyon und nordafrikanischer Wüste an. Vor allem am frühen Morgen und gegen Abend erstrahlen seine Felsen in einem schönen Licht. | |
* Lake Mead & Hoover Dam | ein halber Tag |
Östlich der Glücksspielmetropole trifft man auf den Stausee Lake Mead, der heute als eine Art Naherholungsgebiet dient, sowie den zugehörigen und durchaus beeindruckenden Hoover Dam. Auf der Weiterfahrt zum Grand Canyon kommt man an Lake Mead quasi vorbei und könnte zumindest dann einen Besuch in Erwägung ziehen, wenn man Page in Arizona nicht ansteuert – dort findet man nämlich den sehr ähnlichen Lake Powell mit seinem Glen Canyon Dam. | |
Great Basin National Park | 1-2 Tage |
Nevada nennt tatsächlich einen National Park sein eigen, den Great Basin National Park ganz im Osten an der Grenze zu Utah – allerdings noch einmal gut zweihundert Kilometer weiter nördlich gelegen als der Cathedral Gorge State Park. Seine relativ karge Landschaft erinnert entfernt an Lassen Volcanic National Park, statt vulkanischer Aktivität gibt es hier jedoch Höhlen, die von Fledermäusen bewohnt werden. Sie können im Rahmen einer Tour besucht werden, sofern die Fledermäuse nicht gerade brüten. Ehrlicherweise eher was für einen dritten oder vierten Besuch der USA. | |
Red Rock Canyon National Conservation Area | ein halber Tag |
Schon bei einem ersten Besuch könnte man hingegen Red Rock Canyon mitnehmen, das nur wenige Kilometer entfernt westlich von Las Vegas liegt. Auch Red Rock Canyon dient in erster Linie als Naherholungsgebiet, am Wochenende ist hier aufgrund der Einheimischen der Teufel los, während es in der Woche ruhiger zugeht. Rot wie im Valley of Fire sind die Felsen hier zwar kaum, eine nette Wanderung kann man in den Morgenstunden jedoch unternehmen, wenn es noch nicht zu heiß ist. |