Öffentliche Verkehrsmittel in Los Angeles

Alles über Busse, Bahnen, Tickets - und die Sicherheit im Nahverkehr ...

Lange Zeit war es um die öffentlichen Verkehrsmittel in Los Angeles sehr schlecht bestellt und auch Bedenken hinblicklich der Sicherheit ließen sich nicht leugnen. Im Jahr 2024 gestaltet sich die Situation einen Tick besser; auf manchen Strecken können Busse und U-Bahnen tatsächlich eine kleine Alternative zum Auto darstellen.

Allerdings gibt es dabei das ein oder andere zu beachten, denn eine uneingeschränkte Empfehlung ist bis heute in dieser Region leider nicht möglich …

Öffentliche Verkehrsmittel in Los Angeles: eine Bahn.
Eine typische Bahn: mal über, mal unter der Erde.

Ohne Auto durch LA: Geht das?

Jeder, der schon einmal Los Angeles besucht hat, weiß: Eines der größten Probleme der riesigen Stadt – sowohl für Einheimische als auch Touristen – ist der Verkehr. Nicht selten verbringt man in LA ähnlich viel Zeit im Mietwagen wie an den Sehenswürdigkeiten, denn selbst kurze Strecken von nur zehn bis zwanzig Kilometern können regelmäßig eine Stunde Zeit in Anspruch nehmen, manchmal sogar mehr. Das Ausweichen auf den öffentlichen Nahverkehr und insbesondere natürlich auf von den Straßen unabhängige U-Bahnen liegt daher nahe.

Was in San Francisco Muni und BART sind, heißt hier Los Angeles County Metropolitan Transportation Authority oder schlicht Metro Los Angeles, oft sieht man auch die Abkürzung MTA. Über 160 Buslinien gibt es Stand 2024, dazu kommen 4 Stadtbahnen und 2 U-Bahn-Linien, was vielleicht schon das Problem der öffentlichen Verkehrsmittel in dieser Region andeutet: Das Netz, vor allem der Bahnen, ist für die unglaubliche Größe der Stadt viel zu dünn.

Viele Stadtteile lassen sich mit Bahnen überhaupt nicht erreichen, einige nur mit zahlreichen Umstiegen. Von einem Hotel in Santa Monica zum nur 15 Kilometer entfernten Flughafen LAX benötigt man mit dem Bus regulär etwa 80 Minuten, mit Bahn wäre man dank zwei weit entfernter Umstiege noch deutlich länger unterwegs. Und das ist nur ein Beispiel von vielen.

Langer Rede kurzer Sinn also: Allein mit öffentlichen Verkehrsmitteln macht Los Angeles weiterhin keinen Spaß, manche Ziele lassen sich sogar überhaupt nicht ansteuern. Möchte man auf einen Mietwagen verzichten, muss man zumindest hin und wieder auf Taxi, Uber oder Lyft ausweichen.

Auch eine geführte Sightseeing-Tour könnte eine sinnvolle Alternative darstellen.

Eine Station der LA Metro.
Eine Station der LA Metro.

Wo sich öffentliche Verkehrsmittel anbieten

Auch wenn das erst einmal unerfreulich klingt, gibt es mittlerweile ein paar ganz gute Verbindungen, bei denen man über die Nutzung der S-Bahn und U-Bahn nachdenken kann. Zwei Linien, die üblicherweise im 10-Minuten-Takt fahren, sind besonders interessant:

  • Linie B: von North Hollywood bis Union Station in Downtown LA
  • Linie E: von Santa Monica bis East LA über Downtown

Die Fahrt nach Santa Monica mit dem Auto zählt üblicherweise zu den anstrengendsten Etappen in Los Angeles, weshalb man hier tatsächlich die Fahrt mit der Bahn in Erwägung ziehen sollte, wenn man ein Hotel in Hollywood oder Downtown gebucht hat. Andersrum funktioniert es natürlich genauso: Befindet sich das eigene Hotel in Santa Monica, könnte man Downtown und Hollywood mithilfe der Linie E sowie der Linie B besuchen.

Von Santa Monica nach Downtown benötigt man mit der Linie E bis zur Station 7th Street / Metro Center nahe Pershing Square knapp 50 Minuten. Möchte man dann noch nach Hollywood weiter, steigt man hier in die Linie B um, mit der man noch einmal gut 20 Minuten bis zur Station Hollywood / Highland am Walk of Fame braucht. Sogar zu den Universal Studios könnte man weiterfahren, die sich eine Station dahinter befinden.

Zugegeben: Ganz optimal gestalten sich auch diese Verbindungen noch immer nicht, sie sind der Fahrt mit dem Auto unter normalen Bedingungen aber zumindest ebenbürtig. Keine Option hingegen stellt der öffentliche Nahverkehr dar, wenn man Venice Beach, Griffith Observatory, das Getty Center oder das Disneyland in Anaheim erreichen möchte – diese Attraktionen sind nur mit Bussen, mehreren Umstiegen sowie einer extrem langen Fahrzeit zu erreichen.

Einzig und allein Long Beach im Süden könnte noch auf der Linie A von Downtown aus erreicht werden. Die Fahrzeit beträgt vom Zentrum aus etwa eine Stunde.

Bahnstation am Exposition Park.
Bahnstation am Exposition Park.

Tickets und Preise in 2024

So teuer die USA grundsätzlich auch sein mögen, so günstig sind (immerhin) häufig Busse und Bahnen. Eine reguläre Einzelfahrt für einen Erwachsenen kostet mit der LA Metro im Jahr 2024 nur 1,75 $, fürs Umsteigen kommen 0,50 $ hinzu.

Wer mindestens 62 Jahre alt ist, zahlt abhängig von der Tageszeit sogar nur 0,35 bis 0,75 $, plus 0,25 $ im Falle eines Transfers. Schüler und Studenten dürfen unter Umständen sogar kostenlos den öffentlichen Nahverkehr nutzen. Die Fahrpreise sind so günstig, dass sich Tages- oder Wochenkarten nicht lohnen.

Bezahlen kann man sein Ticket mit Bargeld, besser aber noch mit einer Apple Watch, einer sogenannten „TAP card“ oder der gleichnamigen Smartphone-App. Die Karte kann man unter anderem an Automaten kaufen, die App lässt sich natürlich im Apple Store und Google Store herunterladen.

Das Umsteigen ist mit TAP kostenlos, außerdem gibt es einen Maximalbetrag pro Tag und pro Woche, sodass die Ausgaben bei mehreren Fahrten auf 5 $ am Tag und 18 $ in der Woche gedeckelt sind. Ein sehr faires Angebot, auch wenn es für Touristen kaum von Belang sein dürfte.

Ein Bus von innen: Nicht immer sieht es so sauber aus.
Ein Bus von innen: Nicht immer sieht es so sauber aus.

Sicherheit im öffentlichen Nahverkehr

Um die Sicherheit in den S-Bahnen und U-Bahnen von Los Angeles ist es im Großen und Ganzen gut bestellt. Auf den angesprochenen Strecken zwischen Santa Monica, Downtown und Hollywood kann man tagsüber und auch noch am frühen Abend bedenkenlos verkehren – lediglich Smartphone, Portemonnaie und etwaiges Gepäck muss man, wie immer im Gedränge, im Auge behalten. Überfälle oder Schlimmeres sollte man jedoch keinesfalls fürchten.

Auch die Nutzung von Bussen ist im Grunde unbedenklich, allerdings durchfahren diese natürlich viele „unschöne“ Straßen, nicht zuletzt im Süden der Stadt oder im Umfeld des Flughafens LAX. Zudem lassen Sauberkeit und Geruch der Busse mitunter ein wenig zu wünschen übrig.

Am späten Abend, nach 22 Uhr, würden wir von der Nutzung von Bussen und Bahnen eher abraten. Wirklich Bedenken in Hinblick auf die Sicherheit braucht man zwar auch dann kaum zu haben, aber mit alkoholisierten, unter Umständen etwas aufdringlichen Fahrgästen ist zu rechnen – was vor allem in eher leeren Bahnen unangenehm sein kann.

Neuerdings auch im Angebot der LA Metro: eBikes.
Neuerdings auch im Angebot der LA Metro: eBikes.

Unser Fazit zu Bussen und Bahnen

Um die öffentlichen Verkehrsmittel in Los Angeles ist es im Jahr 2024 leider noch immer nicht allzu gut bestellt. Einzig und allein die Verbindung von Santa Monica nach Downtown und Hollywood geht ganz in Ordnung, da die Fahrzeit auch mit einem Mietwagen häufig jenseits von Gut und Böse liegt. Im Gegenzug sind die Ticketpreise mit weniger als 2 $ pro Fahrt sehr fair und um die Sicherheit an Bord der Busse und Bahnen ist es in der Regel gut bestellt.

Das größte Problem des öffentlichen Nahverkehrs in der Stadt bleibt die Anbindung des Flughafens, der mit der Bahn weiterhin kaum zu erreichen ist. Ein wenig Abhilfe könnte hier die Erweiterung der Linie K schaffen, die Ende 2024 fertiggestellt werden soll. Vom LAX Metro Transit Center kann man dann bis zur Station Expo / Crenshaw fahren und dort in die Linie E nach Santa Monica oder Downtown umsteigen. Die erwartete Fahrzeit beträgt gut eine Stunde.

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