Der Highway 1 in Kalifornien zwischen San Francisco und Los Angeles gilt als eine der schönsten Straßen der Welt. Daran besteht kein Zweifel, doch es gibt ein Stück weiter nördlich eine Küstenregion, die nicht minder sehenswert ist: Oregons Küste!
Wenn man eine komplette Fahrt entlang der Westküste von Seattle im Norden bis Kalifornien im Süden macht, gibt es dort einige Highlights, die man auf keinen Fall verpassen sollte.
Lesen Sie hier, welche dazu zählen!
Oregons Küste: Ein Überblick
Zugegeben: Die Küste von Oregon ist natürlich nicht exakt das Gleiche wie der Highway 1. Die Strecke ist eine ganze Ecke länger, die „Sehenswürdigkeiten“ häufen sich nicht auf ein, zwei Stellen und vorab fällt es nicht ganz leicht, wirklich einzuschätzen, welche Parks und Aussichtspunkte einen Besuch wert sind, wie lange man wo verbringen sollte und welche Orte sich am besten zur Übernachtung eignen.
Für Oregon benötigt man ein wenig mehr Zeit und Geduld als für die Küstenstraße in Kalifornien, dafür trifft man überwiegend jedoch auch auf mehr Ruhe und Naturbelassenheit.
Besuchermassen braucht man hier nur in den Sommermonaten zu fürchten – und dann auch überwiegend amerikanische, nur selten europäische Besucher.
Das lohnenswerte Stück von Oregons Küste beginnt, grob gesagt, bei Cannon Beach im Norden und endet wahlweise auf Höhe der Oregon Dunes oder sogar erst an der Grenze zu Kalifornien, an die sich Crescent City und der Redwood National Park anschließen.
Ohne nennenswerte Abstecher beträgt die Gesamtlänge dieser sehr gut und zügig fahrbaren Strecke etwa 500 bis 600 Kilometer – was natürlich nicht bedeuten soll, dass man diese Strecke zügig fahren müsste, im Gegenteil: Optimal sind maximal 200 Kilometer pro Tag, um ausreichend Zeit für View Points und State Parks zu haben.
Für die erste Übernachtung bietet sich das bereits zuvor erwähnte Cannon Beach an, eine sehr schöne Stadt, die für sich allein bereits einen Besuch wert ist, weil sie im Gegensatz zu so vielen anderen US-Städten ein kleines Zentrum und einen eigenen Charakter besitzt, auch zu Fuß erkundet werden kann.
Unterwegs sind Übernachtungen in Newport und Coos Bay sinnvoll, beides leider hässliche Städte, aber mit akzeptabler Auswahl an brauchbaren Hotels und Motels. Besser wird die Gegend erst wieder in Crescent City, Kalifornien.
Sehenswertes an der Küste
Nach diesem kurzen Überblick über die Planung nun aber zum Wesentlichen: Was sollte man an der Küste von Oregon unbedingt gesehen haben?
Beginnt die Reise im Norden, gilt der erste Stop in der Regel dem Fort Stevens State Park, noch nördlich der erwähnten Strecke, der sich ehrlicherweise aber nur bedingt empfehlen lässt. Bei gutem Wetter ist der Ausblick auf Gräser und Meer ganz nett, aber nichts, was man wirklich gesehen haben muss.
Besser ist es aus unserer Sicht, auch das häufig empfohlene Seaside auszulassen und als erstes den Ecola State Park bei Cannon Beach anzusteuern, der mit schönen Wanderwegen (wie dem Tillamook Head Trail) und einem tollen Ausblick auf den Haystack Rock lockt. Ein wenig Ausdauer sollte man dafür allerdings mitbringen, zudem muss das Wetter mitspielen: Bei dem nicht seltenen Nebel lohnt sich ein Besuch natürlich kaum. Wie bei derzeit fast allen State Parks in Oregon ist ein Besuch mit dem National Park Pass übrigens kostenlos.
Weiter macht man in dem schon angesprochenen Cannon Beach, bevor es dann nach Süden bis etwa Tillamook geht. Auf dem Weg dorthin befinden sich zahlreiche schöne Aussichtspunkte nah an der Straße, die man bei gutem Wetter nach Belieben ansteuern kann.
Das nächste große Highlight ist jedoch der Cape Meares State Park, ein tolles Kap mit Leuchtturm, von dem aus man im besten Fall sogar Wale und andere Tiere beobachten kann. Auch der so genannte „Octopus Tree“ mit seinen unzähligen dicken Ästen beziehungsweise Stämmen ist ein Foto wert.
Der Cape Meares State Park zählt zum „Three Cape Scenic Drive“, den es sich unbedingt komplett abzufahren und zu erkunden lohnt, wenn denn die Straßen mitspielen, da es vor allem nach starken Regenfällen öfter mal zu Abrutschen und Sperrungen kommt. Ist das nicht der Fall, besucht man in Verbindung mit Cape Meares auch Cape Lookout und Cape Kiwanda, die mit tollen, samtweißen Stränden, bunten Klippen und noch einem Hauch Regenwald begeistern.
Weiter südlich erreicht man die Devils Punch Bowl State Natural Area, die einen Abstecher wert sein kann, aber nicht muss. Einziger echter Höhepunkt ist eine Art „Schüssel“, die sich in den Felsen befindet, in die Wasser vom Meer hereinströmt, was im besten Fall ein bisschen Krach macht.
Auch die nächsten Kilometer sind vernachlässigbar, richtig schön wird es dann wieder ab etwa Yachats: Die Sea Lion Caves muss man sich nicht unbedingt geben, Devils Elbow State Park sowie die gesamte Oregon Dunes National Recreation Area sind jedoch ein Muss.
Die gewaltigen Sanddünen beeindrucken sowohl aus der Nähe als auch von einem Aussichtspunkt aus der Höhe betrachtet, zudem laden Wanderwege zum Spazieren ein. Einzig und allein die laut röhrenden Quads, mit denen nicht wenige Touristen durch die Dünen brettern, können einem den Spaß vereinzelt vermiesen. Abseits der Hauptsaison und an Wochentagen ist es in der Regel ruhiger, zudem gibt es natürlich abgetrennte Gebiete, in denen das Fahren verboten ist.
Ab Coos Bay gibt es dann keine echten „Must Sees“ mehr, einzelne Abstecher zum Beispiel in den Humbug Mountain State Park können sich aber durchaus lohnen. Sofern Sie nicht umkehren, empfiehlt sich aber im Normalfall die schnelle Weiterfahrt nach Crescent City, um dort den Redwood National Park zu besuchen. Auch die Weiterfahrt gen Osten in Richtung Lassen Volcanic National Park ist denkbar – oder aber man kehrt um und fährt durch Oregons Landesinnere, zum Beispiel am Crater Lake National Park vorbei.