Bryce Canyon ist ein National Park, der unzählige großartige Ausblicke bietet, doch die ganze Schönheit der Natur erlebt man nur auf einem Trail, der auch in den vermeintlichen Canyon hinab führt. Etliche Wanderwege befinden sich im „Angebot“, den besten Mittelweg zwischen Zeitaufwand, Anstrengung und Sehenswertem stellt jedoch der Queens Garden / Navajo Loop dar, den man fast jedem Besucher des Parks nur ans Herz legen kann.
Infos & Eckdaten
Entfernung: Etwa 5 km für den gesamten Rundweg, jeweils knapp 200 Höhenmeter bergab und bergauf.
Zeitaufwand: Zwei Stunden, wenn man sich beeilt. Realistischer sind jedoch um die drei Stunden, vor allem im Sommer.
Schwierigkeitsgrad: Der Trail ist, wie fast alle Wege hier, mittlerweile gut befestigt und auch mit Höhenangst zu bewältigen. Die anfänglichen Switchbacks (Serpentinen) sehen zwar recht beeindruckend aus, stellen jedoch kein großes Hindernis dar, auch unten läuft es sich problemlos. Allein der nicht ganz einen Kilometer lange Aufstieg zurück fordert selbst geübte Wanderer mit Steigungen von teilweise um die 20% ein wenig heraus.
Beste Besuchszeit: Im Sommer am besten morgens, um den hohen Temperaturen etwas zu entgehen, grundsätzlich aber den ganzen Tag über möglich und schön. Fotos schießt man in alle Richtungen, sodass der Stand der Sonne keine große Rolle spielt. (Auch wenn bei klarem Himmel morgens und abends das Licht natürlich besser ist als in der Mittagszeit.)
Besucheraufkommen: Oben am Rim trifft man in der Regel auf Besuchermassen, schon am Vormittag werden in der Hauptsaison die Parkplätze knapp. Vor allem auf den Switchbacks zu Beginn des Trails sieht man häufig bis zu hundert Touristen auf einmal, unten zerstreut sich die Menge jedoch ein bisschen. Nicht so, dass man wirklich jemals allein wäre, aber Fotos ohne andere Menschen darauf gelingen problemlos.
Trailhead: Entweder am Sunset Point oder am Sunrise Point, besser parken kann man an ersterem Viewpoint. Wer das Shuttle nutzt, könnte sich den Rim Trail dazwischen auch sparen, allerdings würde man dann einen schönen und einfachen Abschnitt verpassen.
WCs: Gibt es an Sunset sowie ein Stück nordwestlich von Sunrise am General Store.
Vorbereitungen: Wie immer sollte man genügend Wasser mitnehmen – 1 Liter pro Person als absolutes Minimum, im Sommer sind 1,5 bis 2 Liter nicht verkehrt. Ein Müsli- oder Protein-Riegel im Gepäck kann helfen, wenn einem auf dem Aufstieg am Ende die Kräfte ausgehen.
Ansonsten gibt es nicht viel zu beachten; Gefahr durch Tiere droht hier nicht, auch das Wetter kann einem, bis auf schwere Gewitter, einigermaßen egal sein. (Ob sich die Wanderung bei starkem Regen lohnt, sei allerdings dahingestellt.)
Queens Garden / Navajo Loop: Beschreibung
Wir beginnen den Loop am Sunset Point, weil wir hier näher am Trailhead parken können und es noch ein WC gibt, bevor man die nächsten zwei bis drei Stunden auf kein weiteres trifft. (Und vom Wasserlassen am Wegesrand nicht zuletzt aufgrund der Besucheraufkommens gemeinhin abzuraten ist.)
Der Navajo Loop beginnt und endet hier; da wir ihn jedoch mit Queens Garden kombinieren wollen, müssen wir am Startpunkt nicht links, sondern rechts hinunter, also das südliche Teilstück wählen.
Die ersten paar hundert Meter ziehen sich ein wenig, geht es hier doch auf Serpentinen mit Steigungen von bis zu 30%, vor denen man allerdings keine Angst haben muss: Das stetige „Bremsen“ auf dem Weg nach unten geht ein wenig in die Waden, doch da sich der Wegabschnitt stets ein paar Meter unter einem befindet, gibt es keine echten Abgründe.
Auf den letzten Schritten erreicht man dann auch schon die Wall Street, zwei hohen Felswände, zwischen denen der Trail hindurch führt.
Anschließend wird es deutlich einfacher, denn wir sind bereits mehr oder weniger im „Tal“ angekommen. Der Weg leitet uns nun vorbei am so genannten Amphitheater; hier kann man an jeder zweiten Ecke stehenbleiben und tolle Fotos der so unterschiedlichen Felsformationen und Hoodoos schießen.
Auf dem Weg begegnen wir einer Kreuzung, die rechts zum Peek-A-Boo-Loop führt und ganz links über den Navajo Loop zurück zu Sunset. Wir jedoch halten uns halblinks, sodass wir nun dem Queens Garden Trail folgen.
Dem kleinen Abstecher zu Queen Victoria, dem namensgebenden Felsen, kurz vor dem Hauptanstieg zurück zum Rim hinauf, kann man folgen, muss man ehrlicherweise aber nicht.
Dann kommt das anstrengendste Stück, denn auf dem Weg zu Sunrise gewinnt der Queens Garden Trail enorm an Steile. Schatten sucht man im Grunde vergeblich, weshalb etwaige Verschnaufpausen nur in der Sonne eingelegt werden können – schon ab Temperaturen um die 20° C bei Sonnenschein kein Spaziergang, da die Sonne die Felsen zusätzlich aufheizt. 45 Minuten sind für diesen gut 1 km langen Abschnitt nicht unrealistisch.
Oben angekommen, wird man dafür mit einem weiteren großartigen Ausblick belohnt, bevor es dann entspannt am Rim entlang zurück zum Trailhead geht.
Und jetzt?
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