Fragt man mich nach meinem Lieblingspark in den USA, erhält man vermutlich jeden Tag eine andere Antwort – je nachdem, wo ich mich gerade befinde. Mit etwas Abstand bin ich mir allerdings doch ziemlich sicher, dass an Arches und den Canyonlands nichts vorbeikommt.
Vor allem der Canyonlands National Park begeistert mich bei jedem Besuch mit seinen großartigen Wanderwegen, die in der Regel leichte Kletter- bzw. Kraxelei erfordern, mit seinen atemraubenden Ausblicken auf Felsen und Canyons sowie mit diesem Hauch von Ruhe, von dem Gefühl, tatsächlich die Natur zu erkunden, die vielen anderen Parks mittlerweile ein wenig abgeht.
Entsprechend habe ich mich auf den heutigen Besuch der Canyonlands – genauer gesamt dem Island in the Sky District selbiger – im Voraus gefreut…
… und entsprechend enttäuscht bin ich, als ich auch hier mal wieder vergeblich nach einem Parkplatz suche. Mesa Arch? Voll. Upheavel Dome? Keine Chance. Murphy’s Point? Nope!
Der National Park Service gibt in seiner Parkzeitung den wertvollen Tipp, wenn es gerade zu voll sei, solle man eben ein anderes Mal wiederkommen.
Ich bin, bei aller Liebe, doch unentschlossen, ob ich diesem „Ratschlag“ noch einmal nachkommen soll, denn die gut drei Stunden in den Canyonlands fühlen sich heute leider wie verschwendete Zeit an – mehr als ein kurzer Fotostopp am Grand View Point sowie ein etwa 40-minütiger Spaziergang auf den Aztec Butte hinauf sind einfach nicht drin.
Kurz nach Moab
Als nächstes steht der Arches National Park auf dem Programm, allerdings lege ich erst einen kurzen Zwischenstopp im kleinen Moab ein, um meine weitgehend aufgebrauchten Reserven aufzufüllen.
Im „kleinen“ Moab?
Wer das Dorf zuletzt vor vier, fünf Jahren gesehen hat, mag es heute kaum wiedererkennen: Mindestens – und das ist wiederum nicht übertrieben -, mindestens ein Dutzend neue Hotels wurden hier seit 2015 neu gebaut.
Auch der nette City Market, der einzige nennenswerte Supermarkt im Umkreis von ein paar hundert Meilen, hat sein Angebot reichlich aufgestockt, selbst einen Starbucks gibt es mittlerweile. Dagegen wäre nichts einzuwenden, aber die Folge sind, nicht nur für US-Verhältnisse, enorm zugestellte Gänge und ein dichtes Gedränge. Durchaus repräsentativ.
Weiter im Arches National Park
Mehr Glück habe ich anschließend in Arches, was jedoch in erster Linie daran liegt, dass ich hier einen Stellplatz auf dem einfachen, aber ganz netten Devils Garden Campground erwischen konnte.
Der erlaubt es mir, das Wohnmobil problemlos abzustellen – auf den Parkplätzen unterwegs wäre es erneut sehr schwierig geworden – und anschließend zumindest einen kleinen Rundgang zu unternehmen.
Praktischerweise beginnt der Trail direkt neben meinem Stellplatz und führt über den Sand Dune Arch, vorbei am Broken Arch, weiter zum Tapestry Arch und dann zurück zum Campground. Eine ganz angenehme Runde, die man in einer knappen Dreiviertelstunde problemlos ablaufen kann. Etwas weiter wäre es da schon zum eigentlichen Devils Garden, aber vielleicht schaue ich da morgen früh noch kurz vorbei.
Um 9 Uhr nämlich steht eine Tour durchs Fiery Furnace auf dem Plan, das Ticket (16$) dafür habe ich heute bereits am Visitor Center abgeholt. Empfehlung des Rangers: Spätestens um 8 Uhr vor Ort sein, um höchstwahrscheinlich dort parken zu können. Na, dann!
Gefahrene Strecke: ca. 350 km
Gelaufene Strecke: ca. 17.500 Schritte, 13,25 km
Campingplatz: Devils Garden Campground, Arches National Park
Und jetzt?
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