4. Tag: Über Big Basin Redwoods nach Monterey

Mit einem Stopp in Carmel-by-the-Sea und bei ein paar Ottern...

So schön ich Städte wie San Francisco, San Diego und – mit Abstrichen – Los Angeles und Las Vegas auch finde: So richtig beginnt der USA-Urlaub für mich immer erst, wenn ich im Auto sitze, von Ziel zu Ziel fahren und unterwegs lange Wanderungen unternehme.

Nicht, dass mir die ersten drei Tage in San Francisco keinen Spaß bereitet hätten, im Gegenteil, doch ich freue mich auf den heutigen, ersten „echten“ Urlaubstag – obwohl sich der Himmel an der Küste weiterhin von seiner unfreundlichen Seite zeigt.

Die ursprünglich angedachte Runde von San Francisco über den Highway 1 und Half Moon Bay würde unter diesen Bedingungen nicht viel Sinn ergeben, weshalb ich mich für die geplante Alternativroute entscheide, die über den Big Basin Redwood State Park führt.

Der Big Basin Redwoods State Park.

Abstecher zu den Redwoods

Obwohl ich bereits um 07:30 Uhr starte, sind die Straßen um San Francisco in Südrichtung bereits erstaunlich voll, aber ich habe es ja zum Glück nicht eilig. Nach gut anderthalb Stunden erreiche ich, nach einer kurvigen Anfahrt, den Big Basin Redwood State Park, eines der letzten noch verbliebenen Redwood- und Sequoia-Gebiete in dieser Region.

Dass der State Park dennoch recht unbekannt ist, mag bei der Anfahrt ein wenig überraschen, denn sein Gelände ist riesig: So viele Park- und Campingplätze wie hier findet man in dem ein oder anderen National Park im Südwesten nicht einmal.

Zu Recht, denn der Besucherandrang ist nicht minder groß; ich fahre von den Park-Headquarters etwa einen Kilometer weiter die Straße runter, bis ich endlich einen freien Parkplatz entdecke.

Trail im Big Basin.

Ein Stück weit mag der enorme Andrang aber auch darin begründet liegen, dass hier heute diverse Laufwettbewerbe (5K, 10K und 15K) stattfinden, wie mir Google Maps freundlicherweise bereits vor der Anfahrt verraten hat. Eine Info, die ich nicht einmal auf der offiziellen Park-Website finden konnte; für sowas (und natürlich auch für vieles anderes) ist die App unterwegs wirklich praktisch.

Schöner Redwood im State Park.

Da zwei beliebte Wanderwege von Läufern besetzt sind, entscheide ich mich für den etwa 6 km langen Sequoia Trail, der auf angenehmer Strecke an einigen durchaus beeindruckenden Sequoias und Redwoods vorbeiführt – selbst wenn man die gleichnamigen National Parks schon kennt.

Trail zum Wasserfall.

Auch der kleine Wasserfall ist den kurzen Abstecher wert, zumal das Wetter hier, doch ein gutes Stück von der Küste entfernt, den gewohnten Kalifornien-Standard erfüllt und sich mit Sonne und über 20° C wesentlich angenehmer präsentiert.

Alles in allem stellt der State Park für mich einen lohnenswerten Abstecher dar, wenn man es nicht nach Sequoia oder in den Mariposa Grove des Yosemite National Parks schafft.

Strand in Moss Landing.

Mal wieder Carmel

Vom Big Basin Redwood State Park aus fahre ich weiter gen Süden, vorbei an Santa Cruz. Auffällig sind auf dem Weg die kleinen, aber doch sehr belebt wirkenden Dörfer, die man so eher in Utah oder vielleicht noch nahe der Sierra Nevada erwarten würde: Zwei Tankstellen, ein großer Grocery Store, mehrere Kirchen – und unglaublich viele Touristen.

Mich hingegen zieht es weiter in Richtung Monterey, nur ein kurzer Stopp in Moss Landing muss noch sein. Dort findet man am State Beach fast das ganze Jahr über Otter, die sich faul im Wasser suhlen und zumindest ein kurzes Foto wert sind. Auch Seelöwen und allerlei Vögel kann man ablichten.

Otter in Moss Landing.

Der Verkehr in Richtung Monterey ist enorm, doch ich schlage mich schließlich bis Carmel-by-the-Sea durch, ein schönes Städtchen, das ich immer wieder gerne besuche, auch wenn es natürlich äußerst touristisch und ein Stück weit künstlich anmutet.

Geschäft in Carmel.

Doch ein einstündiger Spaziergang durchs Zentrum lohnt sich immer, zumal man zwischen all den Galerien, Restaurants und Souvenirläden jedes Mal etwas Neues entdeckt. Allein die Parkplatzsuche gestaltet sich etwas umständlich, dafür ist das Parken im gesamten Stadtgebiet kostenlos – für die USA beinahe ein Unikum.

Shopping Center in Carmel.

Anschließend geht es auch schon nach Monterey, wo ich heute ganz banal bei einem Wendy’s esse und mich anschließend noch bei Safeway (hier leider ohne Club-Card-Bonus) mit ein paar Snacks und Getränken für die nächsten Tage eindecke.

Carmel by the Sea, Besuch im Juni 2019.

Meine Unterkunft ist das Best Western de Anza in der vor Motels und Hotels nur so strotzenden Fremont Street, ein eher einfaches und recht altmodisches Hotel, das trotzdem stolze 200 Euro die Nacht verlangt.

Lage und Besucherandrang machen es möglich – aber eine Nacht werden ich es schon überstehen, notfalls mit Ohrstöpseln, um den Fluglärm auszublenden. Dass jedes zweite Dorf in den USA über einen eigenen Flughafen verfügt, ist schon verrückt…

Gefahrene Strecke: ca. 250 km
Gelaufene Strecke: ca. 18.350 Schritte, 14 km
Hotel: Best Western de Anza, Monterey

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