Dass ich jeden Morgen gegen 6 Uhr aufstehe, hat in der Natur zahlreiche Vorteile – die Straßen und Parkplätze sind noch leer, die Temperaturen beim Wandern am frühen Vormittag angenehm(er) -, ist in den Städten jedoch problematisch, öffnen doch nur die wenigsten Sehenswürdigkeiten und Geschäfte vor 10 Uhr.
Am heutigen Morgen schlage ich deshalb erstmal, ein, zwei Stunden mit kleineren Einkäufen bei Walmart (und dem Schreiben dieses Reiseberichts!) tot, bevor ich das nur 45 Minuten von Santa Maria entfernte Solvang ansteuere.
Rundgang durch Solvang
Solvang ist eine dänische Siedlung, ein klein wenig an Carmel erinnernd, allerdings nicht direkt an der Küste, sondern zwischen ein paar Hügeln gelegen. Die Anfahrt gestaltet sich nicht allzu aufwendig, führt mich jedoch durch ein dichtes Nebelgebiet. Oben angekommen, umringen mich zum Glück jedoch nur noch dichte Wolken und keine Nebelschwaden mehr.
Wie so viele touristische Städte hat sich auch Solvang in den letzten Jahren ordentlich herausgeputzt; etliche Geschäfte und vor allem Motels / Hotels wurden renoviert und erstrahlen nun in neuem, „noch dänischerem“ Glanz. Vom Hamlet bis zum Royal Copenhagen Inn gibt es keine Unterkunft, die den Stil hier wirklich bricht.
Ich schaue bei zwei Bäckern vorbei und natürlich bei dem kleinen Shop, der das ganze Jahr über Weihnachtsschmuck verkauft, werfen aber auch einen Blick in die weniger belebten Seitenstraßen, denn der Verkehr auf der Main Street, an der sich die meisten Geschäfte und Hotels befinden, ist wie immer enorm.
Busse, SUVs, Pick-Ups und Motorräder knattern über die Straße – und man weiß nie so genau, warum eigentlich, sollten doch fast alle Fahrzeuge die parallel verlaufende 1 / 101 nutzen.
So nett Solvang auch ist: Würde man den Verkehr ein wenig umleiten, wäre es hier noch deutlich schöner und angenehmer. Das gilt aber natürlich auch für andere Städte, etwa das schon angesprochene Carmel oder Santa Barbara.
Auf Santa Barbaras Clocktower
Meine weitere Route in Richtung Los Angeles führt mich direkt an eben jenem Santa Barbara vorbei und da liegt es natürlich nahe, auch in dieser – der wahrscheinlich schönsten – Stadt im Südwesten zumindest einmal kurz Halt zu machen.
Ich stelle mein Auto in einem der zahlreichen, beinahe kostenlosen Parkhäuser im Zentrum ab (die ersten 75 Minuten sind gratis, danach kostet jede angefangene Stunde nur 1,50$ – das ist für US-Verhältnisse nichts) und suchen dann als erstes das schöne Courthouse Building auf.
Trotz des mäßigen Wetters sind die Ausblicke vom Clocktower (erstaunlicherweise ebenso kostenlos und die selbständige Auffahrt ganz ohne Anstellen und Kontrollen) nett, …
… genauso wie das Courthouse Building von innen wie außen sehenswert ist. Im tatsächlich mal historisch wirkenden Gerichtssaal kann man sogar heiraten.
Anschließend spaziere ich über die schöne State Street – wie in Carmel und Solvang ebenfalls sehr stimmig und einheitlich gestaltet – bis zu Stearn’s Wharf am Strand und zurück.
Santa Barbara zählt zweifellos zu meinen Lieblingsstädten, zumal es neben dem Stadtzentrum und Strand auch noch die sehenswerte Mission sowie den Botanischen Garten gibt – und angesichts dessen, wie oft man hier deutsch hört, stehe ich mit dieser Meinung offenbar nicht alleine da.
Noch einmal „Santa“
Was für Santa Barbara gilt, trifft mit leichten Abstrichen auch auf Santa Monica zu, das ich am Nachmittag erreiche. Die Nachbarstadt von Los Angeles gefällt mit ihrer netten, ausnahmsweise sogar verkehrsberuhigten Einkaufsstraße, quasi kostenlosen Parkplätzen und einem breiten Strand.
Highlight ist jedoch natürlich der bekannte Santa Monica Pier, auf dem sich selbst zu noch relativ früher Stunde und an einem Wochentag die Besucher drängen.
Großartig in Santa Monica ist darüber hinaus die Auswahl an recht „authentischen“ Restaurants und Imbissen: Amerikanische, asiatische oder italienische Küche, Sea Food oder Steak, Tacos, Pizza oder Burger – hier gibt es nichts, das es nicht gibt. Und Qualität wie Preisleistungsverhältnis gehen trotz der so touristischen Lage häufig in Ordnung.
Hotel in Hollywood
Das zweitgrößte Problem bei einem Besuch von Los Angeles stellt die Wahl des Hotels dar: Santa Monica ist unglaublich teuer, Downtown noch immer alles andere als schön, Hollywood ebenfalls recht heruntergekommen und Zentrum des Touristennepps. Dennoch habe ich mich dieses Mal für ein Hotel in Hollywood entschieden, genauer gesagt das dortige, ganz neue Hampton Inn, da die praktische Lage und die Preise einen guten Eindruck machten.
Auf dem Weg dorthin werde ich, wie könnte es auch anders sein, mit dem für Besucher größten Problem von Los Angeles konfrontiert: Dem Verkehr. Für die zwanzig Kilometer von Santa Monica nach Hollywood brauche ich knapp eine Stunde und das, obwohl ich schon die laut Google Maps bestmögliche Route nutze. Anstrengend!
Zum Abschluss des Tages laufe ich vom Hotel aus dennoch pflichtschuldig eine Runde über den Walk of Fame, schieße noch ein paar Fotos und falle dann geschafft ins Bett.
Morgen geht’s nach Downtown, zu The Grove und eventuell nach Venice.
Gefahrene Strecke: ca. 300 km
Gelaufene Strecke: ca. 22.500 Schritte, 16,5 km
Hotel: Hampton Inn Hollywood, Los Angeles
Und jetzt?
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