San Diego Downtown & Gaslamp Quarter

"Historische" Altstadt und modernes Ausgehviertel

Amerikanische Großstädte sind nicht bekannt dafür, über ein schönes Stadtzentrum zu verfügen, das sich zum Einkaufen, Spazieren- oder Essengehen anbietet – lediglich San Francisco und New York werden regelmäßig als Ausnahmen genannt.

Oft vergessen wird in dieser kleinen Aufzählung jedoch San Diego Downtown, das es zumindest in Hinblick auf Bars und Restaurants durchaus mit der größeren und bekannteren Konkurrenz aufnehmen kann, was nicht zuletzt seinem „historischen“ Gaslamp Quarter zu verdanken ist…

Horton Plaza im Jahre 2011...
Horton Plaza im Jahre 2011…

Rundgang durchs Gaslamp Quarter

Das Viertel einzugrenzen, fällt, wie so oft bei US-Städten, nicht ganz leicht; grob könnte man das vom Meer im Süden und Westen sowie von der Interstate 5 im Norden und Osten begrenzte Gebiet jedoch als Downtown bezeichnen.

Üblicherweise beginnt eine Runde durchs Zentrum auf der Höhe von Broadway, an dem man zwischen 1st und 4th Avenue auf Horton Plaza trifft – ein einst nettes Einkaufscenter, das in den letzten fünf, sechs Jahren durch den Boom des Onlinehandels allerdings nahezu komplett verlassen wurde und nun in einen „Office Campus“ umgewandelt werden soll.

Und Horton Plaza im Jahre 2019 als Dead Mall...
Und Horton Plaza im Jahre 2019 als Dead Mall…

Solange das architektonisch bemerkenswerte Original noch steht, sollte man ihm dennoch einen Besuch abstatten, unterschied sich das farbenfrohe Horton Plaza doch angenehm von den typischen, eher dunklen Shopping Malls der USA. Auch Parken kann man gleich nebenan weiterhin gut.

Von Horton Plaza und seinem kleinen Park aus geht es üblicherweise nach Süden ins Gaslamp Quarter, das sich als die Altstadt versteht und neben etlichen kleinen Geschäften vor allem zahlreiche Bars sowie Restaurants bietet.

Das Gaslamp Quarter bei Tag.

Wirklich viel los ist hier daher vor allem gegen Abend, aber auch tagsüber lohnt sich eine kurze Runde durchaus, um die interessante Architektur zahlreicher Gebäude zu bestaunen.

Das Grand Horten Hotel.

Spaziert man durch das Gaslamp Quarter nach Süden, trifft man auf das große Convention Center der Stadt, bekannt für die alljährliche Comic Con, eine Superhelden- und Sci-Fi-Messe.

Das Seaport Village in San Diego.

Zu sehen gibt es dort sonst allerdings nicht viel, weshalb man der Küste nach Westen folgen sollte, wo man zunächst auf Seaport Village trifft, ein kleines Shopping Center im Stile eines Fischerdorfs. Recht touristisch, aber einen kurzen Blick wert.

Von da aus geht es nun weiter am Ufer entlang bis zur USS Midway, dem in ein tolles Museum umfunktionierten Flugzeugträger, der hier vor Anker liegt. Bei großem Interesse könnte man anschließend noch das Maritime Museum am Waterfront Park im Norden ansteuern.

Krankenstation auf dem Flugzeugträger.

Notwendiger Zeitaufwand

Mit diesem Rundgang hätte man dann auch schon das Wesentliche in Downtown gesehen und könnte nach Osten zurück in Richtung Horton Plaza gehen.

Zugegeben: Die Anzahl der Sehenswürdigkeiten ist recht gering, aber das gesamte Viertel bei Tag und bei Nacht durchaus sehenswert. Gut drei Stunden sind für den Rundgang ein realistischer Zeitrahmen, wenn man die USS Midway nur von außen in Augenschein nimmt. Mit einem Besuch des Museumsschiffs sollte man fünf bis sechs Stunden einplanen.

Gaslamp Quarter bei Nacht.

Shops & Restaurants

Der Hinweis auf das Sterben von Horton Plaza hat es vielleicht bereits angedeutet: Ums Einkaufen ist es in Downtown mittlerweile weniger gut bestellt. Die Einheimischen zieht es in die üblichen Shopping Malls im Mission Valley, das sich nahe der I-8 im Norden befindet, oder eben ins Internet.

Natürlich folgt die Stadt damit lediglich den Trends der letzten zwei Jahrzehnte, dennoch wirkt es ein wenig verwunderlich, wenn man sich das Besucheraufkommen in den hiesigen Bars und Restaurants vor Augen hält, die von Mittag bis Mitternacht fast täglich bestens besucht sind.

Dafür gibt es in Downtown überraschenderweise ein paar ganz gute Supermärkte, sodass man die Innenstadt nicht für Getränke und Snacks verlassen muss, wenn man hier übernachtet. Beste Wahl ist der Ralphs direkt südlich von Horton Plaza, 101 G St – ein für US-Verhältnisse nur mäßig teurer, recht schöner Supermarkt.

Blick auf die Coronado-Brücke vom Village.

Parken in Downtown

Anders als in San Francisco oder Los Angeles stellt die Suche nach einem Parkplatz in San Diego Downtown kein großes Problem dar – auch wenn sich die Parkgebühren, wie so oft in den USA, doch sehen lassen können.

Ausreichend groß und sehr zentral gelegen ist das Parkhaus unter Horton Plaza, das tagsüber 2$ alle 15 Minuten verlangt, also nicht ganz billige 8$ pro Stunde.

Eine bessere Alternative für längere Aufenthalte stellen meistens die Parkplätze am Hafen dar, unmittelbar nördlich und südlich der USS Midway, auf denen man für etwa 3$ die Stunde unterkommt – genügend Platz vorausgesetzt.

Ist der nicht vorhanden, könnte man sich ein Stück östlich des Gaslamp Quarters im Umfeld des Petco Stadiums umschauen: Findet dort gerade kein Baseball-Spiel statt, stellt man sein Auto zum Beispiel in der ACE Padres Parkade für etwa 2$ die Stunde ab.

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