San Francisco mit dem Fahrrad

Radtouren von Fisherman's Wharf bis zur Golden Gate Bridge

Die USA sind nicht gerade dafür bekannt, auf Fahrräder eingestellt zu sein – um von A nach B zu kommen, benötigt man fast zwangsläufig ein Auto. Doch in den letzten Jahren hat sich vor allem in Kalifornien und im Umkreis mancher National Parks einiges getan.

Insbesondere San Francisco mit den Fahrrad zu erkunden, kann für einen Tag eine sinnvolle Option darstellen, bieten sich doch schöne Radtouren von Fisherman’s Wharf bis Golden Gate Bridge an …

Radfahren in der Innenstadt.

Radfahren in San Francisco

Das Wichtigste vorweg: Das Radfahren in der Innenstadt und im Umfeld der Sehenswürdigkeiten ist weitgehend als entspannt zu bezeichnen. Verantwortlich dafür sind zum einen die überwiegend klar giftgrün markierten Radwege, zum anderen aber auch das recht hohe Rad- und neuerdings E-Scooter-Aufkommen – aufgrund der Nähe zum hippen, „technologisch aufgeschlossenen“ Silicon Valley nicht verwunderlich.

Obwohl der Autoverkehr natürlich weiterhin dicht ist, kann man auf den meisten Straßen problemlos fahren, auch wenn man die Hauptverkehrsadern (insbesondere Van Ness Avenue sowie Teile von Geary Boulevard, Broadway und Lombard Street) meiden sollte. In den kleineren, parallel verlaufenden Straßen ist man dafür häufig fast alleine unterwegs. Von Radverleihen erhält man in der Regel zudem eine Karte, auf der die empfohlenen Straßen markiert sind.

Ansonsten gibt es nicht viel zu beachten, die Verkehrsregeln gleichen im Wesentlichen den unsrigen bzw. den Regeln für den Autoverkehr. Helmpflicht besteht für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren, Stand Mai 2024 jedoch nicht für Erwachsene.

Fahrräder können vorab online reserviert werden, auch geführte Radtouren gibt es natürlich.

Empfehlenswerte Hotels in der Stadt

Empfehlenswerte Route

Eine typische Radtour durch die Stadt beginnt in der Umgebung von Fisherman’s Wharf, in der sich auch zahlreiche Verleihe befinden – dazu gleich mehr. Von dort aus kann man bequem an der Küste entlangfahren, sind die Radwege hier doch bestens ausgebaut und der sonstige Verkehr hält sich üblicherweise in Grenzen.

Aussichtspunkt am Presidio

Von Fisherman’s Wharf geht es also über Fort Mason zum Presidio, unterwegs könnte man einen kurzen Stopp am Palace of Fine Arts einlegen. Im Presidio selbst sind der Main Post und Crissy Field einen Blick wert, von Letzterem aus kann man bei gutem Wetter auch die ersten lohnenswerten Ausblicke auf die Golden Gate Bridge erhaschen.

Nach einem möglichen Stopp am Fuß der Brücke bei Fort Point geht es über selbige weiter in Richtung Norden, nach Marin County. Bei der Überfahrt teilt man sich einen Weg mit Fußgängern, deren Anzahl jedoch nachlässt, je weiter man kommt.

Mit dem Rad über die Golden Gate Bridge.

Auf der anderen Seite gilt es dann eine Entscheidung zu treffen: Den anstrengenden Weg hinauf zu den Aussichtspunkten im Westen (Battery Spencer, Point Diablo), weiter ins nette Küstenstädtchen Sausalito und von dort aus eventuell mit der Fähre zurück – oder gleich wieder über die Brücke?

In den meisten Fällen ist die Rückfahrt die beste Wahl, gibt es auf der Stadtseite doch noch zahlreiche Attraktionen, die man prima mit dem Fahrrad ansteuern kann: Baker Beach im Westen des Presidios, Land’s End mit Suthro Baths und Cliff House, aber auch den Golden Gate Park sollte man nicht außer Acht lassen: Der vor allem nachmittags sehr schöne, da dann belebte, Park kann mit dem Rad sogar einfacher besucht werden als mit dem Auto.

Painted Ladies am Alamo Square

Zum Abschluss der Radtour könnte man im Anschluss vorbei an den Painted Ladies quer durch die Stadt bis Union Square, Market Street und Ferry Building fahren, dort einen weiteren Stopp einlegen und anschließend am Embarcadero entlang zum Start zurückkehren.

Die komplette Strecke beläuft sich auf etwa 40 km, was knapp drei Stunden reine Fahrzeit bedeutet – mit Pausen wäre also mindestens ein halber Tag gut ausgefüllt.

Ein Fahrradverleih in San Francisco.

Radverleihe und E-Bikes

Bei einem Besuch des touristischen Zentrums kann man mitunter kaum zwei Schritte gehen, ohne dass einem ein Fahrradverleih ins Auge fällt. Die preislichen Unterschiede zwischen den einzelnen Anbietern halten sich dann auch in Grenzen; die Konkurrenz ist zu groß, als dass jemand negativ hervorstechen könnte.

Zu den beliebtesten Verleihen zählen Bay City Bike zwischen Pier 39 und Fort Mason sowie Golden Gate Bridge Bike Rentals in der Lombard Street. Bereits ab 40 Euro pro Tag erhält man ein gutes, wenn auch meistens nicht topaktuelles Fahrrad.

Radweg über die Golden Gate Bridge.

Vereinzelt ebenfalls im Angebot befinden sich mittlerweile E-Bikes ab etwa 70 Euro pro Tag, die auch für erfahrene Radfahrer eine Überlegung wert sind, denn: Die zahlreichen Hügel der Stadt schlauchen auf dem Bike mindestens so sehr wie zu Fuß.

Ein großer Teil der oben vorgeschlagenen Route ist zwar, insbesondere natürlich entlang der Küste, recht eben, doch im Presidio, im Golden Gate Park oder rund um die Brücke erwarten einen ordentliche Steigungen. Trotz der deutlich höheren Kosten können E-Bikes daher die bessere Option darstellen.