Seattle: Die Top-Sehenswürdigkeiten, Hotels & Touren

Zahlreiche Reisetipps für den Nordwesten der USA im Jahr 2025 ...

Das im Nordwesten der USA gelegene Seattle zählt neben Los Angeles, San Francisco sowie San Diego zu den größten und wichtigsten Städten an der Westküste der USA – nicht zuletzt wirtschaftlich ist es dank Unternehmen wie Boeing, Starbucks, Costco oder Microsoft (gleich nebenan in Redmond) von enormer Bedeutung.

Doch auch an Sehenswürdigkeiten hat Seattle einiges zu bieten, für die sich zumindest zwei bis drei Tage in der Stadt überaus lohnen …

Die Top-Sehenswürdigkeiten in Seattle

Karte von Seattle mit den Top-Sehenswürdigkeiten der Stadt hervorgehoben.

Ein Blick auf eine Karte reicht aus, um zu erkennen, dass sich die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Seattle auf zwei Stadtviertel konzentrieren: Downtown sowie das nördlich angrenzende Queen Anne mitsamt dem Seattle Center. Sie können problemlos im Rahmen von ein, zwei ausgedehnten Rundgängen zu Fuß erkundet werden.

Ein paar wenige weitere Attraktionen findet man außerhalb, insbesondere in Ballard sowie im University District im Norden, die sich aber ohne Umstände mit einem eigenen Mietwagen oder dem öffentlichen Nahverkehr erreichen lassen.

Space Needle von Kerry Park mit Skyline und Mount Rainier.
Space Needle von Kerry Park mit Skyline, Riesenrad und Mount Rainier: die beste Aussicht.

Space Needle

Das Wahrzeichen von Seattle schlechthin ist natürlich die Space Needle, die mit einer Höhe von gut 184 Metern über die Stadt ragt. Der im Jahr 1961 errichtete Aussichtsturm befindet sich im Seattle Center, nur ein kleines Stück nordwestlich von Downtown, in dem man auf zahlreiche weitere Sehenswürdigkeiten trifft.

Zum Zeitpunkt ihrer Eröffnung war die Space Needle das höchste Bauwerk im Westen der USA – und dass sie diesen Status mittlerweile längst verloren hat, macht sie nicht minder sehenswert. In einer Höhe von 160 Metern trifft man auf eine Aussichtsplattform („Observation Deck“), die zwar weite Ausblicke erlaubt, allerdings kein absolutes Muss darstellt: Tickets sind mit 35 bis 42,50 $ für Erwachsene im Jahr 2025 recht kostspielig, fairer werden die Preise bei einem Kombi-Ticket mit Chihuly Garden and Glass ab etwa 65 € oder im Seattle CityPASS.

Eine sinnvolle Alternative stellt – siehe unten – das Sky View Observatory im Columbia Center dar, von dem aus man dann natürlich auch die Space Needle selbst erblicken kann. Einen weiteren fantastischen Ausblick auf Seattle und seine Skyline inklusive der Space Needle, insbesondere bei Dämmerung, erhält man im Kerry Park, rund 1,5 km nordwestlich der Space Needle im Queen Anne District. Bei gutem Wetter unbedingt den kleinen Abstecher wert!
($) Kombi-Tickets ($) CityPASS

Ausstellung in Chihuly Garden and Glass.
Kleiner Teil der Ausstellung in Chihuly Garden and Glass.

Chihuly Garden and Glass

Die neben der Space Needle größte Attraktion im Seattle Center hört auf den Titel Chihuly Garden and Glass und siedelt sich irgendwo zwischen Museum, Kunstinstallation und Garten an. Benannt wurde die Einrichtung nach dem Glaskünstler Dale Chihuly, dessen filigrane wie farbenfrohe Werke hier unter anderem in einer Art Gewächshaus ausgestellt sind.

Chihuly Garden and Glass gilt gemeinhin als die beliebteste Sehenswürdigkeit von Seattle, auch wenn einem die Ausstellung sicher nicht ganz so markant und weltbekannt wie die Space Needle erscheinen mag. Erneut sind die Eintrittspreise nicht ohne; regulär werden 30 bis 40 $ für ein Ticket fällig.
($) Kombi-Tickets ($) CityPASS

Der Pike Place Market, eine Mischung aus Farmers Market, Geschäften und Imbissen.
Der Pike Place Market, eine Mischung aus Farmers Market, Geschäften und Imbissen.

Pike Place Market

Wenn das US-amerikanische Fernsehen mal Bilder aus Seattle zeigt – beispielsweise im Rahmen eines Football-Spiels der Seahawks -, ist üblicherweise stets eine von zwei Sehenswürdigkeiten zu sehen: die Space Needle natürlich oder aber der Pike Place Market.

Letzteres mag ein wenig überraschen, handelt es sich bei dem im Nordwesten von Downtown nahe der Waterfront gelegenen Pike Place Market auf den ersten Blick doch um eine recht gewöhnliche Markthalle („Farmers Market“), der allerdings bereits seit gut 120 Jahren existiert und zudem recht vielseitig ausfällt: Neben Fisch, Fleisch und Gemüse findet man hier auch diverse Imbisse und Restaurants – bis hin zu Ständen, die Comics oder gar Antiquitäten verkaufen.

Das bekannteste Bild auf dem Marktplatz ist wohl das der Händler, die sich mächtige Fische zuwerfen. Ein Ritual, das ausschließlich für Kameras und Touristen gepflegt wird. Dennoch: ein Rundgang durch den Pike Place Market lohnt sich.

Gleich neben der Marktanlage eröffnete im Jahre 1971 übrigens die erste Filiale der Coffee-House-Kette Starbucks. Auch heute bilden sich dort lange Schlangen – allerdings nicht mehr am originalen Standort, da dieser 1977 geschlossen wurde. Ob man darin Zeit und Geld investieren will, ist wohl im wahrsten Sinne des Wortes Geschmackssache.
($) Food-Tour

Ausblick vom Sky View Observatory auf dem Columbia Center.
Ausblick vom Sky View Observatory auf dem Columbia Center. (Goran Vlacic, CC BY-SA 2.0)

Sky View Observatory (Columbia Center)

Mit seinen ca. 285 Metern ist das Columbia Center im Südosten von Downtown das derzeit höchste Gebäude im Bundesstaat Washington. Für Reisende ist das auch architektonisch durchaus spannende Bauwerk in erster Linie aber aufgrund der bereits angesprochenen Aussichtsplattform interessant, kann man von dort aus doch ganz Seattle überblicken – inklusive Seattle Center und der Space Needle!

Die Eintrittspreise gestalten sich denen der Space Needle nicht unähnlich; mit 25 bis 45 € für ein Ticket muss man rechnen. Nicht gerade günstig, aber für Aussichtsplattformen in den USA auch nicht untypisch. Das Verhältnis von Preis und Leistung geht hier unseres Erachtens in Ordnung.
($) Tickets

Die Boeing Factory in Seattle.

Boeing Tour (Future of Flight Aviation Center)

Auch wenn Boeing zuletzt überwiegend auf äußerst unrühmliche Weise für Schlagzeilen sorgte, genießt der Flugzeughersteller selbstverständlich weiterhin national wie international ein enormes Ansehen – bezogen auf den Umsatz handelt es sich sogar um den größten Exporteur der USA.

Der Besuch der Boeingwerke sollte bei Interesse an der Materie daher unbedingt auf dem Programm stehen. Da sich das Unternehmen gut 50 km nördlich des Stadtzentrums angesiedelt hat, sollte die Boeing Factory entweder mit einem Mietwagen oder im Rahmen einer geführten Tour erreicht werden.

Für manche vielleicht ein kleiner Haken: Fotos und Videos dürfen im Inneren der Boeing-Fabrik nicht aufgenommen werden. Smartphones und andere elektronische Geräte werden zu Beginn der Tour in Schließfächern hinterlegt.
($) Tickets

Ein Wal vom Boot aus bei Newport Beach.

Whale Watching & Harbor Cruise

Bei Pier 50 an der Waterfront im Westen von Downtown legen diverse Fähren, Whale-Watching-Touren und Hafenrundfahrten ab, die eine sinnvolle, erholsame Ergänzung zu den üblichen Stadtrundgängen darstellen können – schließlich ergeben sich auf dem Meer ganz neue Perspektiven.

Welche der möglichen Touren bzw. Rundfahrten man unternimmt, sollte man selbstredend vom eigenen Interesse, der zur Verfügung stehenden Zeit und vielleicht sogar vom Zeitpunkt der Reise abhängig machen – Orcas beispielsweise sieht man gemeinhin am besten im Sommer von Mitte Juni bis Ende August.

Preislich beginnen einstündige Hafenrundfahrten bei etwa 45 € pro Person, während Whale-Watching-Touren bei ca. 100 € pro Person beginnen. Deren Zeitaufwand ist jedoch auch ungleich höher; zwischen drei und fünf Stunden.
($) Hafenrundfahrt ($) Whale Watching

Das MoPOP: irgendwo zwischen Musik und Popkultur.
Das MoPOP: irgendwo zwischen Musik und Popkultur.

Museum of Pop Culture (MoPOP)

Nach der Space Needle und Chihuly Garden and Glass die dritte große Sehenswürdigkeit im Seattle Center ist das Museum of Pop Culture (MoPOP), vormals als Experience Music Museum (EMP) bekannt. Sehenswert wirkt dabei nicht zuletzt das Gebäude, das genauso wie die Walt Disney Concert Hall in Downtown Los Angeles von dem Architekten Frank Gehry entworfen wurde. Das MoPOP sieht aber noch mal eine ganze Ecke „wilder“ aus …

Ähnlich bunt sieht es auch im Inneren aus, denn das einst auf Rockmusik fokussierte Museum scheint dieser Tage nicht so recht zu wissen, was genau es eigentlich sein möchte: Eine der jüngeren Ausstellungen hört auf den Namen „Infinite Worlds of Science Fiction“ und zeigt allerlei Requisiten aus Science-Fiction-Filmen wie „Terminator“, „Zurück in die Zukunft“ oder „Teenage Mutant Ninja Turtles“, eine andere stellt im Jahr 2025 eine recht willkürliche Auswahl an PC- und Videospielen aus der Indie-Szene vor. Aber auch allerlei Gitarren und weitere Objekte aus der Musikwelt gibt es weiterhin zu sehen.

Formulieren wir es positiv: Das MoPOP befindet sich im Wandel und könnte eines Tages tatsächlich die bunte Welt der US-amerikanischen Popkultur abbilden. Bis dahin ist es aber noch ein Stück. Dennoch kann man über einen Besuch nachdenken, denn mit ca. 30 € pro Person fallen die Ticketpreise akzeptabel aus.
($) Tickets

Schmetterling im Pacific Science Center (PacSci).

Pacific Science Center (PacSci)

Sogenannte Science Center, also Wissenschaftsmuseen „zum Anfassen“, erfreuen sich in den USA erfreulich großer Beliebtheit – etwa das Exploratorium und die California Academy of Sciences in San Francisco oder das California Science Center in Los Angeles.

Auch in Seattle darf ein solches daher nicht fehlen, das dort dann eben Pacific Science Center heißt. Es fällt nicht ganz so groß und vielseitig aus wie seine Äquivalente in Kalifornien, doch im „PacSci“ können insbesondere Familien mit jüngeren Kindern ein paar spannende Stunden verbringen – in Teilen auch ohne Englischkenntnisse.

Neben einigen Experimenten befinden sich auch Ausstellungen rund um den Weltraum, Dinosaurier sowie ein Schmetterlingshaus im Programm. Der Eintritt fällt mit rund 25 € pro Person fair aus, zumal das PacSci alternativ auch im anfangs erwähnten CityPASS enthalten ist.
($) Tickets

An der Waterfront mit dem Great Wheel, einem Riesenrad.
An der Waterfront mit dem Great Wheel, einem Riesenrad.

Waterfront & Great Wheel

Im Westen von Downtown stößt man auf die Waterfront, entlang der sich all die Piers finden, die einst für die Stadt von so großer wirtschaftlicher Bedeutung waren. Hafen und Industrie im Allgemeinen sind auch heute natürlich noch relevant, befinden sich aber schon seit den 60er-Jahren ein gutes Stück weiter südlich rund um die künstlich angelegte Harbor Island herum.

Die Waterfront dient dieser Tage daher in erster Linie als Wohn- und Unterhaltungsviertel, in dem man auf viele Attraktionen trifft: das Riesenrad „Great Wheel“, das örtliche Aquarium, den leicht an Pike Place Market angelehnten Food Court Miner’s Landing sowie das „Wings Over Washington“-Theater, in dem man einen virtuellen, aber beweglichen Flug über den Bundesstaat erleben kann – vorausgesetzt, man leidet nicht unter Motion Sickness.

Es gibt hier also nicht die eine herausragende Sehenswürdigkeit, sondern mehrere kleine, die einen Spaziergang entlang der Waterfront lohnenswert machen.

Im Inneren der Public Central Library von Seattle.
Im Inneren der Public Central Library.

Central Library

Ganz ähnlich wie in Vancouver zählt auch in Seattle die Central Public Library, also die Hauptstelle der öffentlichen Bibliothek, zu den Bauwerken mit der ungewöhnlichsten Architektur – hier hauptsächlich in Form einer markanten Fassade aus Glas und Stahl.

Doch auch der natürlich kostenlose Besuch des Inneren lohnt sich, überrascht doch die offene, „luftige“ Bauweise, die nicht auf Kosten des Inhalts geht: Bis zu 1,5 Millionen Bücher (sowie andere literarische Werke) finden in der Central Library Platz.

Lumen Field, hier noch als CenturyLink Field.
Das heutige Lumen Field, hier noch als CenturyLink Field.

Sport-Teams in Seattle

Seattle ist eine Stadt, die ihre Sportteams wahrlich liebt. Seit der Abwanderung der SuperSonics (NBA/Basketball) nach Oklahoma City im Jahr 2008 liegt das Hauptaugenmerk auf den Seahawks (NFL/Football) und den Mariners (MLB/Baseball), aber auch der Sounders FC und Reign FC (MLB/NWSL, also „Soccer“) erfreuen sich Beliebtheit.

Die Seahawks und die beiden Fußballteams treten im Lumen Field an, das sich nur ein kleines Stück südlich von Downtown nahe King Street Station befindet, die Mariners im T-Mobile Park direkt gegenüber. Insbesondere die Mariners lassen sich gut und vergleichsweise günstig besuchen; sie spielen von Frühling bis Spätsommer für gewöhnlich mehrmals pro Woche – mindestens 162 Partien pro Saison!

Interesse an Baseball und genügend Zeit sollte man gleichwohl mitbringen, denn trotz diverser Regeländerungen zugunsten eines höheren Spieltempos dauert eine komplette Partie im Schnitt knapp unter drei Stunden.
($) Tickets

Unterwegs im Washington Park Arboretum.
Unterwegs im Washington Park Arboretum.

Washington Park Arboretum

Obwohl Seattle einem auf den ersten Blick recht verkehrslastig und industriell erscheinen mag, verbergen sich doch zahlreiche Grünanlagen und Parks in seinem Stadtgebiet, in denen es deutlich ruhiger zugeht.

Das größte und abwechslungsreichste trifft man im Nordosten in Form des Washington Park Arboretum an. Mit seinen variantenreichen Gärten, zahlreichen Spazierwegen sowie einem Japanese Tea Garden erinnert es nicht von ungefähr an den Golden Gate Park in San Francisco.

Wer möchte, kann sogar bis Foster Island in der Union-Bucht wandern – auch wenn die Umgebung dort spätestens ab der Unterführung der SR-520 nicht mehr allzu idyllisch ausfällt …

Eine Straße in Downtown Seattle.
Eine Straße in Downtown Seattle.

Pioneer Square & Underground Tour

Im Süden von Downtown trifft man auf Pioneer Square, bei dem es sich allerdings nicht vorrangig um einen Platz, sondern um ein ganzes Viertel handelt. Es gilt als eine Art Altstadt und tatsächlich befinden sich hier auch heute noch einige Häuser aus der viktorianischen Ära, für die sich ein kurzer Rundgang lohnt.

Noch einen Hauch spannender ist allerdings, was sich unterhalb von Pioneer Square befindet: Die Überreste des historischen Seattles – von Bürgersteigen bis hin zu Ladenfassaden -, die infolge des schweren Feuers von 1889 schlichtweg überbaut wurden.

Im Rahmen einer geführten Underground Tour können diese Überreste bis heute besucht werden. Da es vorrangig Schutt und Ruinen zu bestaunen gibt, sollten die Erwartungen nicht zu hoch sein, aber einen interessanten Einblick in die Geschichte der Stadt bietet die Tour allemal.
($) Tickets

Lachse bei den Ballard Locks.

Discovery Park & Ballard Locks

Eine weitere Grünanlage findet man mit dem Discovery Park ganz im Nordwesten der Stadt, immerhin 10 km von Downtown entfernt. Das weitläufige Areal bietet nicht nur allerlei Wanderwege, sondern auch historische Gebäude wie eine Kapelle, einen Friedhof und einen kleinen, aber feinen Leuchtturm.

Die meisten Bauwerke und Installationen stammen aus der Zeit, als sich auf dem Gelände das Fort Lawton befand, das insbesondere zu Beginn des 20. Jahrhunderts bis in den Zweiten Weltkrieg hinein hier stationiert war. Schon seit 1972 ist es jedoch wieder Teil der Stadt.

Unweit des Discovery Parks befinden sich zudem die Ballard Locks, die verkehrsreichste Schleuse der USA, die darüber hinaus über eine „Fish Ladder“ (Fischtreppe) verfügt, die primär Lachsen die Wanderung ermöglicht und untypischerweise Salz- mit Süßwasser verbindet. Nähere Einblicke sind sowohl ober- als auch unterirdisch möglich.

Das eher unscheinbare MOHAI am Lake Union.
Das eher unscheinbare MOHAI am Lake Union.

Lake Union, MOHAI & Gas Works Park

Gut 3 km nördlich von Downtown trifft man im Osten von Queen Anne zudem auf Lake Union, einen See, der in erster Linie den Einheimischen als Naherholungsgebiet dient.

Für Reisende lohnt sich der Besuch unseres Erachtens hingegen nur bedingt, denn allzu schön sind der See und seine Umgebung nicht: Der im Süden gelegene Lake Union Park wirkt enorm künstlich, das Museum of History & Industry (MOHAI) zu nüchtern, und bei dem häufig empfohlenen Gas Works Park am Nordufer handelt es sich um die bloßen Überreste eines alten Kraftwerks – immerhin mit Ausblick auf Seattles Skyline.

Der Vollständigkeit halber darf Lake Union in dieser Auflistung der Sehenswürdigkeiten von Seattle nicht fehlen, eine echte Empfehlung können wir aber nicht aussprechen.

Das Seattle Art Museum: für Kunstkenner.
Das Seattle Art Museum: für Kunstkenner.

Weitere Attraktionen

In Seattle sowie seiner unmittelbaren Umgebung befinden sich weitere Attraktionen und Sehenswürdigkeiten, die bei einem langen Aufenthalt in der Stadt bzw. spezifischem Interesse an dem jeweiligen Thema infrage kommen könnten. Dazu zählt unter anderem der Woodland Park Zoo im Norden der Stadt, der mit einer breiten Auswahl an Tierarten und ordentlichen wirkenden Gehegen einen guten Eindruck hinterlässt.

Für Kunstliebhaber könnte das Seattle Art Museum in Downtown eine Überlegung wert sein, zu dem auch der Olympic Sculpture Park an der Waterfront im Nordwesten zählt. Sehenswert fällt überdies das Museum of Flight am Boeing Field im Süden aus, das neben zahlreichen historischen Flugzeugen auch modernere Modelle wie eine Concorde oder sogar einen Dreamliner ausstellt. Bei Interesse an Flug im Grunde ein Muss!

Was gibt es in der Nähe von Seattle zu sehen?

Möchte man nicht nur Seattle selbst, sondern auch das Umland erkunden, ist man im Grunde auf ein Mietauto oder ein Wohnmobil angewiesen – denn selbst das „nähere Umland“ umfasst in den USA und Kanada aufgrund der Größe der Länder gemeinhin immer noch mehrere hundert Kilometer.

Die drei wichtigsten Ziele in der Umgebung, die man auch im Rahmen einer typischen Route bei der Weiterfahrt als Nächstes ansteuern könnte, sind:

Ausblick auf Vancouver: eine der schönsten Städte in Nordamerika.
Ausblick auf Vancouver: eine der schönsten Städte in Nordamerika.

Vancouver

Rund 250 km nördlich von Seattle liegt Vancouver, eine der schönsten und abwechslungsreichsten Städte in Kanada. In vielerlei Hinsicht erinnert Vancouver stark an Seattle, nur sind die Parks dort noch eine ganze Ecke weitläufiger, die Strände breiter, die Hochhäuser und Altstadtviertel größer, der Hafen lebendiger.

Ohne Seattle schlechtreden zu wollen: Verschlägt es einen schon in diese Ecke der USA, ist der Abstecher nach Vancouver im Grunde ein Muss, wenn man es zeitlich irgendwie einrichten kann. Möchte man nicht mit einem Mietwagen über die Grenze, kann man alternativ auch die recht schöne Strecke entlang der Pazifikküste mit dem Zug (Amtrak Cascades) fahren.

Olympic National Park
Vielseitige Natur im Olympic National Park.

Olympic National Park

Nicht minder vielseitig geht es im Olympic National Park ganz im Nordwesten des Bundesstaats Washington zu. Das auf einer Halbinsel gelegene Naturschutzgebiet begeistert mit seinen Ausblicken von hohen Bergen, sprudelnden Wasserfällen, klaren Seen, moosbehangenen Regenwäldern und rauen Stränden.

Da die Olympic-Halbinsel groß und im Prinzip drei National Parks in einem bietet, muss man für den Besuch ausreichend Zeit mitbringen: Drei Tage sollten es unter normalen Umständen schon sein. Aber es lohnt sich!

Mount Rainier: ein recht typischer National Park.
Mount Rainier: ein recht typischer National Park.

Mount Rainier National Park

Bei gutem Wetter beziehungsweise klarer Luft ist der 4392 m hohe Mount Rainier von Seattle aus gut zu erkennen. Der um und auf dem Berg gelegene National Park erinnert ein wenig an Yosemite oder die Rocky Mountains, mit einer Vielzahl an Wanderwegen, Wäldern, Wasserfällen und Seen.

Nicht ganz so einzigartig wie Olympic, aber ebenfalls sehr sehenswert. Und: Mount Rainier kann theoretisch auch im Rahmen einer geführten Tour als Tagesausflug oder mit höchstens einer Übernachtung im Park besucht werden. Ist die Zeit knapp, stellt der Berg daher die beste Wahl für einen Abstecher in die Natur dar.
($) Tickets

Hotels in Seattle: Wo übernachtet man am besten?

Da sich die meisten Sehenswürdigkeiten in Seattle zwischen dem Seattle Center und Downtown befinden, liegt es nahe, eine Unterkunft in diesem Bereich zu wählen – und die Stadt so weitgehend zu Fuß zu erkunden. Der Haken: Obwohl das Besucheraufkommen bei Weitem nicht so hoch ist wie in den Großstädten im Südwesten der USA oder an der Ostküste, bewegen sich die Hotelpreise sowohl in der Haupt- als auch in der Nebensaison auf einem bisweilen erschreckend hohen Niveau.

Etwa 300 € pro Nacht sollte man selbst in der guten Mittelklasse für ein Doppelzimmer einplanen, bessere Hotels verlangen oft sogar jenseits der 400 €. Das übertrifft dann sogar Los Angeles, Las Vegas und mitunter gar das teure San Francisco deutlich.

Nicht zu vergessen: Ist man mit einem Mietwagen unterwegs, muss man in nahezu allen Hotels etwa 50 bis 60 € pro Nacht auf den Preis aufschlagen, da die Parkgebühren separat zu entrichten sind.

Hotels zwischen Seattle Center und Downtown

($) Crowne Plaza: Gemeinhin eines der günstigsten Hotels – sowohl auf den absoluten Preis als auch auf das Preis-Leistungs-Verhältnis bezogen. Das große Gebäude befindet sich im Osten von Downtown, etwa zwei Blöcke von der Public Library entfernt. Geräumige Zimmer, ordentlich, auch die Gastronomie geht in Ordnung. Kleines Manko: die I-5 mit ihren bis zu 12 Spuren gleich nebenan. Davon abgesehen, mit kleinem Budget zumeist aber erste Wahl.

($) Courtyard by Marriott: Üblicherweise die beste Alternative zum Crowne Plaza auf einem annähernd identischen Preisniveau. Äußerlich wirkt das Hotel stärker in die Jahre gekommen, die Ausstattung im Inneren (bis auf die langsamen Aufzüge) jedoch einwandfrei. Die Lage am Pioneer Square im Süden von Downtown geht in Ordnung; mit Obdachlosen in der Gegend muss man leider – wie in so vielen Großstädten der USA – vereinzelt rechnen.

($) Hyatt House: Insbesondere für Familien mit bis zu fünf Personen stellt das Hyatt House eine überzeugende Option dar, das sich in unmittelbarer Nähe des Seattle Centers befindet. Das vergleichsweise kleine Hotel entspricht im Großen und Ganzen dem Standard der leicht gehobenen Mittelklasse, sticht aber mit seinen Zimmern hervor, die über eine eigene Küchenzeile verfügen und teilweise einen Blick auf die Space Needle bieten. Eltern mit Kindern kommen bestens in einer Studio-Suite unter, die mit 40 m² für die örtlichen Verhältnisse geräumig ausfällt.

($) Thompson by Hyatt: Ein weiteres Hyatt-Hotel, was aber nicht verwundern sollte, da alle großen Hotelketten in den USA heutzutage über zahlreiche verschiedene Marken verfügen, die qualitativ nur wenig miteinander gemein haben. Das Thompson zählt im Grunde bereits zur Oberklasse und ist wesentlich stilvoller eingerichtet als die zuvor genannte Konkurrenz, zudem begeistert der Standort fast direkt am Pice Place Market. Bietet für gehobene Ansprüche meistens das beste Preis-Leistungs-Niveau.

($) The Alexis Royal Sonesta: Ein kleines 5-Sterne-Hotel, im Westen von Downtown nahe der Waterfront gelegen. Einrichtung, Atmosphäre und Komfort übertreffen die des Thompson noch einmal ein Stück weit, zudem geht es in diesem Boutique-Hotel aufgrund seiner geringen Größe deutlich ruhiger zu. Legt man auf eine etwas persönlichere Betreuung als bei der Business-orientierten Konkurrenz Wert, ist man hier richtig – und das zu oft fairen Preisen.

Wie viele Tage braucht man für Seattle?

Obwohl Seattle über eine Vielzahl an Sehenswürdigkeiten verfügt, ist der Zeitaufwand für die Stadt nicht allzu groß: Den meisten Urlaubern dürften zwei Tage in Seattle ausreichen, um die große Mehrheit der Attraktionen zu besuchen. Zu verdanken ist das nicht zuletzt dem Aufbau der Stadt, ballen sich die Sehenswürdigkeiten doch an zwei Orten: dem Seattle Center sowie Downtown Seattle.

Verbringt man einen Tag rund um das Center – inklusive Space Needle, Chihuly Garden and Glass und dem Museum of Pop Culture – sowie einen Tag in Downtown – mitsamt Pike Place Market, der Public Library und der Waterfront – hat man im Grunde das „Wichtigste“ gesehen. Kleine Abstecher am Vormittag oder Abend, abhängig vom eigenen Tempo, könnten einen darüber hinaus noch zum Kerry Park, Washington Park oder gar Discovery Park führen.

Die Space Needle mit ihrem Observation Deck.

Möchte man sich mehr Zeit lassen, sind selbstverständlich auch drei bis vier Tage in Seattle problemlos denkbar – in erster Linie davon abhängig, ob man die Stadt einzeln oder im Rahmen eines größeren Roadtrips entlang der Westküste oder im pazifischen Nordwesten bereist. Mehr als drei bis vier Tage benötigt man dann, wenn man auch Tagesausflüge in die Umgebung unternehmen möchte: Der Mount Rainier National Park etwa ist theoretisch an einem Tag zu schaffen, für den Olympic National Park bedarf es dann aber schon drei bis vier zusätzlicher Tage.

Plant man einen Abstecher nach Vancouver, ist dafür ebenfalls mit drei bis vier Tagen zu rechnen.

Auch mit einer Fähre könnte man von Seattle weiterfahren.
Auch mit einer Fähre könnte man von Seattle weiterfahren.

Wie passt Seattle in eine Route?

In den meisten Fällen wird Seattle nicht während einer Rundreise angesteuert, sondern im Rahmen einer „One-Way-Route“ entlang der gesamten Westküste – von Seattle (oder sogar von Vancouver) im Norden bis Los Angeles oder San Diego ganz im Süden. Normalerweise würde man dann in Seattle starten und von dort aus als Nächstes den fantastischen Olympic National Park im Westen ansteuern, dessen „Umrundung“ ca. drei Tage in Anspruch nimmt.

Von dort aus geht es in Richtung Oregon, in dem insbesondere die Küste den ein oder anderen Stopp wert ist. Mögliche Abstecher ins Landesinnere könnten einen in die Bundeshauptstadt Portland oder zum Mount Saint Helens National Volcanic Monument führen.

Bei Crescent City erreicht man schließlich Kalifornien, in dem zunächst der Redwood National Park auf dem Programm stehen sollte. Wiederum wäre ein Ausflug ins Landesinnere, hier zum Lassen Volcanic National Park, eine Überlegung wert, bevor man mit San Francisco den Teil erreicht, der gemeinhin als der Südwesten der USA betrachtet wird.

Dort kann man sich entscheiden: über den Highway 1 durch Big Sur weiterhin stur die Westküste entlang bis Los Angeles und San Diego? Oder das Ganze noch mit einer großen Runde durch den Südwesten verbinden – bis Las Vegas und weiter?

Letzten Endes ist das natürlich vorwiegend eine Zeitfrage: Fährt man „nur“ die Küste von Seattle bis in den Süden von Kalifornien ab, ist das inklusive Aufenthalten in Städten und National Parks in knapp drei Wochen ohne große Hektik zu schaffen. Möchte man jedoch auch noch bis Nevada, Arizona oder gar Utah fahren, sind vier bis acht Wochen ein realistischer Zeitraum.

Kleiner Park in Seattle: bei Tag fühlt man sich überall sicher.
Kleiner Park in Seattle: bei Tag fühlt man sich überall sicher.

Sicherheit in Seattle

Zu den am häufigsten gestellten Fragen zählt die nach der Sicherheit in Seattle, verbindet man mit den meisten Großstädten der USA doch ein relativ hohes Maß an Kriminalität – und leider auch Armut.

Beides trifft zu einem gewissen Grade auch auf Seattle zu; in Downtown etwa stieg die Zahl der Gewaltverbrechen von 2013 bis 2021 um bis zu 50 % an, ist seitdem aber wieder gesunken. Bei Einheimischen hingegen gilt die Stadt als sicher, in Umfragen (hinsichtlich des Sicherheitsgefühls) zählte sie in den vergangenen Jahren mehrfach zu den drei sichersten Großstädten der USA. Obdachlosen begegnet man im Zentrum darüber hinaus quasi minütlich; sie sind jedoch „nur“ ein Zeichen des so mangelhaften Sozialsystems der USA, nicht ein Anzeichen auf Kriminalität.

Wie fast überall gilt daher: Bei Tag sollte man sich im Stadtzentrum sowie im Umfeld der Sehenswürdigkeiten keine Sorgen um die eigene Sicherheit machen und lediglich die eigenen Wertsachen im Gedränge gut im Auge behalten. Auch in den frühen Abendstunden stellt der Besuch der touristischen Stadtviertel kein Problem dar; allein abseits davon sollte man sich im Voraus genauer ansehen, wo man eigentlich hinfährt.

Gläserne Kunstwerke in Chihuly Glass and Gardens.

Was ist die beste Reisezeit?

Der Nordwesten der USA, inklusive Seattle, gilt als sehr regnerisch: Im Schnitt fällt an etwa 150 Tagen im Jahr zumindest ein leichter Niederschlag.

Diese Zahl allein vermag die (Reise-)Realität jedoch nicht vollständig widerzuspiegeln, da der meiste Regen von Oktober bis April fällt. Der Zeitraum von Mai bis September gestaltet sich angenehmer, vergleichsweise trocken ist es aber tatsächlich nur im Juli und August. Selbst im Mai und Juni ist jeder dritte Tag im Durchschnitt ein Regentag.

Im Gegenzug braucht man sich während der Reisesaison, also von Frühling bis Herbst, keine allzu großen Gedanken bezüglich der Temperaturen zu machen: Von Mai bis September bewegen sich die täglichen Höchstwerte etwa auf dem angenehmen Niveau eines San Francisco. Im Hochsommer wird es hier für gewöhnlich sogar wärmer als in der Bay Area, wirklich heiß allerdings nur sporadisch.

Mit anderen Worten: Die optimale Reisezeit für Seattle ist der Zeitraum von etwa Mitte Mai bis Ende September, in dem sich die Niederschlagsmenge in Grenzen hält und sich die Temperaturen oft ideal für Stadtrundgänge gestalten. Legt man Wert auf ein geringeres Besucheraufkommen (und damit verbunden zumindest teilweise niedrigere Übernachtungspreise), ist man mit Mai, Juni und September selbstredend besser bedient als mit dem Juli und August.

Die Monorail am Seattle Center.
Die Monorail am Seattle Center unterhalb des MoPOP.

Busse, Bahnen & Monorail

Der öffentliche Nahverkehr in Seattle ist für US-amerikanische Maßstäbe durchaus brauchbar, seine Nutzung bei einem Besuch der Stadt gleichwohl nur unter bestimmten Bedingungen erforderlich. In erster Linie ist die Verwendung von Bus, Bahn und Monorail für folgende Strecken denkbar:

Vom Flughafen in die Stadt: Der Seattle-Tacoma International Airport (SEA) liegt gut 20 km südlich des Zentrums. Landet man dort, übernimmt jedoch keinen Mietwagen, kann man für die Fahrt zum Hotel auf Taxi/Uber/Lyft ausnahmsweise verzichten. Mit einer Bahn der Linie 1 („1 Line“) schafft man die Strecke in nur 30 Minuten – und für gerade einmal 3 $ pro Person.

Von Downtown zum Seattle Center: Die Entfernung zwischen dem „historischen“ und dem modernen Zentrum beträgt rund 2 km und kann prinzipiell zu Fuß zurückgelegt werden. Da sich dazwischen jedoch nur wenig Sehenswertes befindet, spricht viel dafür, für diese Etappe die Monorail zu nutzen, die lediglich 3 Minuten benötigt. Sie fährt üblicherweise mindestens im 10-Minuten-Takt, ein Ticket kostet 4 $ pro Person.

Zu Attraktionen außerhalb des Zentrums: Ziele wie Washington Park oder Discovery Park lassen sich kaum noch ohne Hilfe eines Fahrzeugs erreichen; Fußmärsche von Downtown aus würden mindestens zwei Stunden dauern und entlang weniger attraktiver Straßen führen. Mit dem öffentlichen Nahverkehr sind beide Strecken jedoch in kürzester Zeit zu bewältigen: der Discovery Park mit Bussen der Linie 24/33 vom Seattle Center in 20 Minuten, das Washington Park Arboretum in etwa 30 Minuten mit der Linie 8.

Wie immer gilt: Bitte informieren Sie sich kurzfristig vor Ort mithilfe von Apps wie beispielsweise Google Maps über die aktuell beste Verbindung!

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