Sicherheit in Los Angeles
Welche Stadtviertel man 2025 meiden sollte - und wo es sicherer ist ...

Um die Sicherheit in Los Angeles ist es schlecht bestellt, sollte man meinen: Gangs an jeder Ecke, die sich noch dazu regelmäßig bekämpfen, und wenn im Fernsehen zufällig mal eine Verfolgungsjagd zu sehen ist, dann findet sie höchstwahrscheinlich in LA statt.
Die Wirklichkeit sieht für Urlauber im Jahr 2025 jedoch gänzlich anders aus, auch wenn man den ein oder anderen Tipp beherzigen und mit der hohen Zahl an Obdachlosen umgehen können sollte. Denn insbesondere Pandemie, Lockdowns und deren wirtschaftlichen Folgen haben die bestehende Krise seit 2020 merklich verschärft …
Inhalt dieses Artikels
Kriminalität, Gangs & Co.
Das Wichtigste vorweg: Natürlich liegt die Kriminalitätsrate in Los Angeles deutlich über dem US-Schnitt, aber das sollte nicht verwundern, handelt es sich bei ihr doch um eine gewaltige Metropole. Um keine außergewöhnlich gefährliche aber, denn die Kriminalitätsrate (und das mag überraschen) ist im Wesentlichen vergleichbar mit der von San Francisco.
Warum die Stadt oft als so gefährlich wahrgenommen wird, ist daher schwer zu beurteilen. Vielleicht spielt das Fernsehen hier eine Rolle, ermitteln dort doch Woche für Woche dutzende Detectives in unzähligen Mordfällen – zumal die Serien sich zumeist Mühe geben, die Umgebung bedrohlicher darzustellen, als sie tatsächlich ist.
Auch Las Vegas kämpfte dank der Darstellung in Film und Fernsehen jahrzehntelang mit seinem Ruf als Hauptstadt des Mobs, obwohl für Touristen dabei nie eine außergewöhnliche Gefahr ausging – im Gegenteil: Wenn, dann traf und trifft es vorrangig Einheimische. Das gilt auch in LA.
Folgerichtig sind es auch die sogenannten „property crimes“, also Vergehen an fremdem Eigentum (primär in Form von Einbrüchen und Autodiebstählen), die einen wesentlichen Teil der Verbrechen ausmachen.

Unsichere Stadtviertel
Realistisch betrachtet sind das einzige darüber hinaus ernst zu nehmende Problem in der Region von LA die schon angesprochenen Gangs, welche vorrangig die ärmeren Stadtviertel unter sich aufteilen und sich dort vereinzelt Kleinkriege liefern. Kleinkriege, von denen man als Tourist allerdings nichts mitbekommt, denn nahezu sämtliche Sehenswürdigkeiten befinden sich außerhalb dieser Problemviertel.
Das „Gangland“, wie es umgangssprachlich mitunter auch genannt wird, beginnt südlich der I-10 und reicht grob von Inglewood und Hawthorne über die Eastside bis Carson und Compton. Wirkliche Attraktionen gibt es in diesem Bereich, meist als South Central zusammengefasst, keine.
Situation am Flughafen
Der einzige Haken: Westlich von Inglewood und Hawthorne befindet sich der Los Angeles International Airport (LAX). Wer vor dem Abflug oder nach der Ankunft in einem Flughafenhotel übernachtet, landet unweigerlich in der Nähe der beiden Stadtviertel.
Die Wahl eines guten Flughafenhotels ist in Los Angeles daher wesentlich wichtiger als in anderen Städten an der Westküste – insbesondere von Motels, bei denen die Zimmertüren direkt auf den Parkplatz hinaus führen, ist dort unseres Erachtens unbedingt Abstand zu nehmen.
Mit dem Auto durch diese Viertel zu fahren, stellt im Übrigen auch nachts kein großes Problem dar, sofern man sich nicht in die hintersten Gassen verirrt.
Halten Sie sich bei allen Fahrten an die großen Straßen, Highways und Interstates wie die I-405! Achten Sie bei der Verwendung von Routenplanern / Apps zudem darauf, dass diese keine wilden „Abkürzungen“ wählen!
Hotels in guter Umgebung
Grundsätzlich sollte man bei der Auswahl des Hotels in Los Angeles etwas wählerischer sein als in fast allen anderen Städten im Südwesten. Das gilt speziell für Downtown, mit Abstrichen aber auch für Hollywood und Santa Monica, in denen es etliche angenehme und ein paar eher unschöne Ecken gibt.
Übertriebene Sorgen wären gleichwohl nicht angemessen. „Unschön“ bedeutet, dass man beim Verlassen des Hotels Obdachlosen über den Weg läuft, die allerdings – so scheint es – zumeist in ihrer eigenen Welt leben und einen kaum wahrnehmen. Offenen Drogenkonsum oder Ähnliches, was in Skid Row in Downtown tatsächlich zum Alltag gehört, bekommt man in Hollywood oder Santa Monica für gewöhnlich nicht zu Gesicht.
Ansonsten gilt natürlich als Grundregel: je teurer die Unterkunft, desto besser ist im Normalfall die Umgebung. Während man in weiten Teilen des Südwestens auch in günstigen Hotels und Motels sicher schläft, könnte man in Los Angeles einen Tick tiefer in die Tasche greifen.
- ($) Hollywood Celebrity Hotel, einfach, dafür aber äußerst zentral gelegen.
- ($) Hotel Indigo Anaheim, sehr schöne Unterkunft nahe Disneyland (Anaheim).
- ($) Best Western Woodland Hills, etwas abseits, lange Anfahrt, dafür bessere Umgebung.
- ($$) Courtyard LAX, gute Wahl für Übernachtungen am Flughafen LAX.
- ($$) Hampton Inn Santa Monica, optimale Lage in Santa Monicas Zentrum.
- ($$$) Shore Hotel, Top-Unterkunft nahe dem Santa Monica Pier, hat ihren Preis.
Wie sicher ist Downtown?
Tatsächlich ein wenig aufpassen muss man bei einem Besuch von Downtown: Vor allem die angesprochene Skid Row und den Wholesale District, südöstlich von Pershing Square, muss man meiden. Die dortigen Bürgersteige und Parkplätze sind bisweilen randvoll mit Zelten und Camps von Obdachlosen, aber auch Abhängige und Dealer auf den Straßen unterwegs – sowohl bei Nacht als auch bei Tag.
Ist man sich selbst unsicher, kann man über die Teilnahme an einer geführten Tour durch die Stadt ($) nachdenken. Prinzipiell ist der Besuch tagsüber aber auch auf eigene Faust möglich, wenn man ein wenig Umsicht walten lässt und Abstand wahrt.
Hält man sich ausschließlich im Zentrum nahe den wichtigsten Attraktionen auf (Union Station, The Broad, City Hall, Grand Central Market, Angels Flight), braucht man bei Tag keine Angst zu haben. Und wirkt eine Straße doch mal zu unangenehm, kehrt man eben um.
Autoeinbrüche & Sicheres Parken
Da die Autoeinbrüche in Los Angeles in den vergangenen Jahren wieder zugenommen haben, sollte man seinen Mietwagen zudem nur auf einem überwachten Parkplatz oder in einem Parkhaus mit reichlich Publikumsverkehr abstellen – und natürlich nichts im Auto lassen.
In Downtown kommt zum Parken etwa Union Station East infrage, am Walk of Fame das Ovation Hollywood (früher: Hollywood and Highland Center) und in Santa Monica eines der städtischen Parkhäuser wie die Parking Structure 4. Dort wird man zumeist automatisch geleitet.
Sonstige Risiken
Es gibt in LA einige Stadtteile, die zwar gelegentlich schmuddelig wirken, in denen die Sicherheit jedoch nicht „ernsthaft“ bedroht ist. Dazu zählen Santa Monica abseits der Küste und die Seitenstraßen in Hollywood sowie nicht zuletzt Venice Beach und eben das schon erwähnte Downtown.
Die dortigen Begegnungen beziehungsweise Anblicke sind mitunter unangenehm, tagsüber jedoch in der Regel nicht gefährlich. Nachts sollte man etwas mehr Vorsicht walten lassen und sich an die typischen Ausgehviertel und Attraktionen halten: von Hollywood bis zum Griffith Observatory.
Auch die Gefahr eines Erdbebens kann man bei LA im Hinterkopf haben. Doch das Risiko, dass es ausgerechnet an den drei, vier Tagen Ihres Besuchs zum „Big One“ kommt, ist wohl minimal. Leichte Erdbeben ereignen sich bisweilen, sie stellen allerdings in der Regel keine Gefahr dar. Wer mit Kindern reist, sollte die Möglichkeit von Erdstößen und das richtige Verhalten im Falle eines Falles jedoch vorab ansprechen.
Tipps zur Sicherheit in Los Angeles
Das realistischste Risiko ist es daher – wie in jeder anderen Großstadt auch -, Opfer eines Taschendiebstahls oder Autoeinbruchs zu werden. Mit den üblichen Vorsichtsmaßnahmen kann man dieses Risiko deutlich verringern:
- keine Wertsachen im Auto liegen lassen, auch nicht kurz
- etwaige Koffer im nicht einsehbaren Kofferraum verstauen
- wenn möglich, jegliche Geldreserven im Hotelsafe lassen
- Pässe und Kreditkarten eventuell in einem Brustgurt tragen
- vor allem nachts nicht zu sehr wie ein Tourist aussehen
- an Touren teilnehmen ($) – in Gruppen ist man stets sicherer
Zusammenfassung & Fazit
Um die Sicherheit in Los Angeles ist es bei Weitem nicht so schlecht bestellt, wie es in Film und Fernsehen mitunter erscheinen mag. Zwar stimmt es, dass sich die Kriminalitätsrate auf einem relativ hohen Niveau bewegt, doch die meisten Verbrechen konzentrieren sich auf wenige Stadtviertel, in die sich Reisende kaum verirren. Und die Opfer sind fast ausnahmslos Einheimische.
Im Klaren sollte man sich darüber sein, dass die Berichte über einen Mangel an sozialer Sicherheit in den USA weder Klischee noch Übertreibung darstellen: Obdachlose und sogar ganze Obdachlosen-Camps zählen von Santa Monica bis Long Beach seit Jahrzehnten zum Stadtbild. Nicht schön, im Normalfall aber keine Gefahr.
Ein Risiko, mit dem man sich als Urlauber wirklich kurz beschäftigen sollte, sind Autoeinbrüche. Selbst die jedoch stellen in San Francisco ein weitaus größeres Problem dar als hier. Parkt man auf einem überwachten, gesicherten Parkplatz und lässt nichts offen im Mietwagen herumliegen, sollte man sich nicht zu viele Gedanken machen – und seinen Aufenthalt in LA genießen.