Wichtige Tipps für Erstbesucher

Auch wenn man die Vereinigten Staaten schon aus unzähligen TV-Serien und Filmen kennt, kann man als Erstbesucher auf seiner ersten USA-Reise noch auf die ein oder andere kleine Überraschung oder Unklarheit treffen.

Wir wollen Ihnen hier daher ein paar Tipps geben, wie man als USA-Neuling die ersten Tage und Wochen am besten übersteht: Angefangen mit der stets kritischen Frage nach der richtigen Höhe des Trinkgelds über den optimalen Tagesablauf bis hin zu einem alltäglichen Plausch mit den Einheimischen.

Flagge der Vereinigten Staaten von Amerika

Trinkgeld in den USA

Beginnen wir mit der leidigen Frage nach dem Trinkgeld, die von nahezu jedem Touristen gestellt wird und oft auf Unverständnis trifft: Wie viel Trinkgeld sollte man in den USA geben? Und wo muss man überall Trinkgeld geben? Der Einfachheit halber hier eine Liste – halten Sie schon die kleinen Scheine bereit!

  • Fahrer: Bei Taxis 15% des Preises, in manchen Städten sind auch 20% üblich. Fahren Sie mit einem Shuttle-Bus, sind 1-2$ pro Passagier in der Regel ausreichend. Mit Gepäck lieber einen Dollar mehr.
  • Hotelzimmer: 1$ pro Bett und Nacht für das Zimmermädchen sind die Regel, in teuren Hotels sind auch 2$ nicht verkehrt. Man legt das Geld in 1$-Noten klar erkennbar auf’s Bett.
  • Hotelpage: 1$ pro Koffer, der auf das Zimmer getragen wird. Nur in besseren Stadthotels.
  • Bedienung im Diner: 15% bis 20% des Preises vor der Steuer, egal ob das Essen gut oder schlecht ist. Höchstens, wenn der Kellner selbst wirklich mal unfreundlich war, darf man von der Regel abweichen und – ganz kritisch – 10% geben. Was allerdings Fragen nach sich ziehen kann.
  • Bedienung im Casino: Wenn man am Spieltisch kostenlose Drinks serviert bekommt, sollte man der Bedienung mindestens 1-2$ pro Drink geben – allein schon, um weiterhin von ihr bewirtet zu werden.
  • Sonstige Dienste: Für kleine Dienstleistungen in Hotels und Umgebung sind in der Regel 1-2$ üblich.

Richtig kompliziert wird es in vornehmen Restaurants, in denen unter Umständen gleich vier, fünf Leute ein Trinkgeld erwarten: Valet, Garderobe, Host, Kellner, Captain, Weinkellner. Scheuen Sie sich nicht, im Zweifel zu fragen, was ein angemessenes Trinkgeld wäre; den meisten Servicekräften ist das lieber, als ein zu niedriges zu erhalten.

Kein Trinkgeld gibt man hingegen in Supermärkten (auch nicht für das Einpacken der Waren in Papiertüten), an Selbstbedienungstankstellen und bei normalen Diensten der Hotel-Rezeption wie dem Einchecken. An einem Büffet – zum Beispiel in Las Vegas – erwartet der Kellner hingegen die üblichen 15%.

Sinnvolle Tagesabläufe

Wenn man schon einmal in den USA ist, möchte man dann nicht auch möglichst viel sehen? Natürlich! Deshalb empfiehlt es sich, einen etwas anderen Tagesablauf zu wählen als sonst im Urlaub.

Wenn Sie im Südwesten außerhalb der großen Städte unterwegs sind, stehen Sie früh auf, so dass Sie um sieben Uhr schon geduscht haben, dann frühstücken und spätestens gegen acht weiterfahren können!

Dafür geht man abends früher als üblich schlafen, in den meisten Kleinstädten ist dann ohnehin nichts mehr los – und dank der Zeitumstellung ist es meistens nicht schwierig, früher einzuschlafen. In großen Städten kann man den Rhythmus natürlich ein wenig anpassen, denn vor halb zehn hat ohnehin fast nichts geöffnet.

Typisch amerikanisches Frühstück

„Richtig“ essen

Dem Thema Essen widmen wir uns ja in allerlei Artikeln, dennoch ist auch hier ein etwas anderes Verhalten als zu Hause sinnvoll: Statt am Mittag isst man hier am besten morgens ein bisschen mehr – entweder am Hotel-Büffet oder in einem Diner.

Das stärkt einen für lange Wanderungen in National Parks und Städten, aber auch auf langen Autofahrten ist ein gut gefüllter (nicht überfüllter) Bauch sinnvoll.

Mittags isst man dann nur eine Kleinigkeit von einem Schnellimbiss oder aus dem Supermarkt, während abends ein mittelgroßes Essen anstehen sollte.

Erste Schritte nach der Ankunft

Nachdem man in den USA angekommen ist und die Immigration passiert hat, steht in der Regal als erstes das Abholen von Mietwagen oder Wohnmobil (am nächsten Tag) oder der Transport zu einem Hotel an. Falls es Letzteres ist, informieren Sie sich im Vorfeld, ob es einen Shuttle-Bus gibt oder Sie ein Taxi nehmen müssen – und wie teuer der Spaß ungefähr wird.

Fahren Sie mit Mietwagen oder Wohnmobil weiter, sollten Sie sich zunächst natürlich mit dem Fahrzeug vertraut machen und dann gutes Kartenmaterial bereit halten, um sich nicht gleich auf dem ersten Weg zu verfahren.

Außerdem sollte die erste Fahrt nach dem langen Flug nicht zu lang sein: Vom Flughafen in ein Hotel in der Stadt sollte zunächst das Maximum darstellen.

Eine Autobahn in Kalifornien

Amerikanische Konventionen

Auch wenn die USA in vielerlei Hinsicht Mitteleuropa nicht unähnlich sind, gibt es die ein oder andere Besonderheit, die es zu beachten gilt.

Dass Ihnen in Supermärkten manchmal die Waren eingepackt werden und Amerikaner den Einkaufswagen nach dem Einkaufen grundsätzlich mitten auf dem Parkplatz stehen lassen, ist irritierend, aber nicht weiter tragisch.

Unangenehmer wird es bei den Themen Politik, Sex / Nacktheit und Sprache: Während man bei uns selten über seine politische Gesinnung spricht, reden viele Amerikaner ganz offen darüber, ob sie Demokraten oder Republikaner sind (etwas anderes gibt es kaum) – und auch die Diskussionskultur ist eine vollkommen andere. Am besten meidet man Gespräche über Politik, bei Themen wie Religion, Waffen und Sex sollte man besonders aufpassen.

Apropos Sex: Die alte Meinung, dass in den USA Gewalt absolut „okay“ ist, bei dem Hauch einer Brust aber die Alarmglocken schrillen, entspricht im Wesentlichen tatsächlich der Realität. An den Küsten mag man inzwischen etwas offener sein, im Landesinneren und kleineren Städten jedoch hat man mitunter noch sehr konservative Meinungen – zum Beispiel auch zur Homo-Ehe.

Als Tourist im Urlaub muss man aber eigentlich nur darauf achten, am Strand als Frau natürlich nicht das Bikini-Oberteil abzulegen. Auch Mädchen sollten selbst im jüngsten Alter immer Badeanzüge tragen, keine Badehosen.

Auch bei uns absolut gängige Schimpfworte sind in den USA insbesondere in Gegenwart von Kindern verpönt; fluchen Sie im Zweifelsfall also lieber auf Deutsch vor sich hin.

Mit diesen Tipps für Erstbesucher der USA sollten Sie schon auf einem guten Weg sein – der Rest ist gesunder Menschenverstand!

Bildnachweise (von oben nach unten): Kelson (CC BY-SA 1.0), Joits (CC BY 2.0), Coolcaesar (CC BY-SA 3.0)