Der Jetlag ist eine häufig recht unangenehme Begleiterscheinung einer jeden Flugreise, die mit einer Zeitverschiebung von mindestens sechs, sieben Stunden einhergeht: Manche Urlauber fühlen sich an den ersten Tagen nach der Ankunft so, als müssten sie von morgens bis abends im Bett liegen, andere haben genau das gegenteilige Problem und können aufgrund der Zeitumstellung gar nicht schlafen. Von Kopfschmerzen und Unkonzentriertheit ganz zu schweigen.
Lesen Sie hier, welche Tipps gegen den Jetlag wirken, wie die Zeitumstellung gelingt und was man sonst noch für einen entspannten Flug in die USA tun kann!
Faktor #1: Der Flug
Wichtig ist: Es gibt nicht den einen Einfluss, unter dem man nach einem Langstreckenflug leidet, sondern gleich mehrere.
Es ist also nicht nur die Zeitumstellung, die einem Probleme bereitet, sondern auch der Stress, das lange Wachbleiben am Flugtag, die Luft im Flugzeug und vieles mehr. Auf der anderen Seite ist es bei einem Flug gen Westen – wie in die USA – aber wesentlich einfacher, mit zumindest einem dieser Einflüsse auf den eigenen Körper umzugehen.
Aber der Reihe nach, denn man kann schon bei der Auswahl des Fluges beziehungsweise der Flüge viel richtig oder falsch machen: Je kürzer der Flug, desto geringer der Stress, weshalb man Flüge mit mehr als einem Umstieg unbedingt vermeiden sollte, sofern das möglich ist.
Außerdem gilt es, auf die Abflugs- und Ankunftszeit zu achten: Wählt man einen Flug, der bereits um 8 Uhr morgens startet, muss man schon gegen 5:30 Uhr am Flughafen sein, was – je nach Anfahrt – bedeuten kann, dass man um 3 oder spätestens 4 Uhr morgens aufstehen muss. Und das, wo man vor einem langen Flug doch ohnehin häufig nicht gut schlafen kann!
Günstiger ist es, einen Flieger zu wählen, der zwischen 10 und 12 Uhr morgens abhebt, so dass man zu einer normalen Zeit aufstehen kann, aber auch zu einer praktischen Zeit in den USA ankommt. Die Westküste würde man in diesem Fall nämlich zwischen 12 und 15 Uhr erreichen, was in der Regel die bestmögliche Ankunftszeit darstellt – dazu gleich noch mehr.
An Bord des Fliegers sollte man zudem viel Wasser (oder auch Fruchtsäfte) zu sich nehmen, um der trockenen, dünnen Luft ein wenig zu kontern. Wenn man zusätzlich noch ein wenig schlafen kann, umso besser. Am besten gelingt das mit guten Sitzplätzen, die man sich im Voraus online aussuchen sollte, sowie mit einem wirklich praktischen Nackenkissen.
Faktor #2: Die Ankunft in den USA
Zwischen 12 und 15 Uhr im Westen der USA anzukommen ist, wie schon erwähnt, äußerst praktisch, weil man den Jetlag am besten vermeidet, indem man sich sofort auf die neue Uhrzeit einstellt.
Das bedeutet: Am ersten Tag in den USA nicht schon um 18 oder 19 Uhr übermüdet ins Bett fallen, sondern sich irgendwie bis mindestens 22 Uhr wachhalten! Gibt man schon vorher der Müdigkeit nach, sitzt man oft bereits um Mitternacht wieder hellwach im Bett (schließlich ist es zu Hause dann 9 Uhr morgens) und kann trotz Müdigkeit nicht mehr einschlafen.
Für den Ankunftstag sollte man daher unbedingt auch ein ruhiges Hotel auswählen, in dem man gut schlafen kann. Vor allem bei Flughafenhotels gilt es, darauf zu achten, da nicht alle über die notwendige Isolierung verfügen, um dem Lärm der über sie hinwegdonnernden Flugzeuge etwas entgegenzusetzen.
Häufig wird uns auch die Frage gestellt, was von „sanften“ Medikamenten zu halten ist, um den Jetlag zu vermeiden und auch die Schlafqualität auf den ersten Reisetagen zu verbessern.
In vielen Fällen jedoch wirken sich derartige Medikamente eher kontraproduktiv aus, wenn man ihre Einnahme nicht gewohnt ist, so dass die Müdigkeit am Tag noch verstärkt wird.
Ein Pauschalurteil für alle Menschen und Medikamente lässt sich natürlich nicht fällen, aber ein wirkliches Mittel gegen die Zeitumstellung und ihre Begleiterscheinungen gibt es naturgemäß nicht. Falls Sie dennoch zu Medikamenten greifen wollen, sprechen Sie im Voraus mit einem Arzt!
Entspannt in die USA fliegen
1. Plätze reservieren: Buchen Sie Ihre Flüge nicht zu spät und kümmern Sie sich sobald wie möglich auf der Website des Fluganbieters um gute Plätze, Tipps dafür finden Sie unter anderem bei Seatguru. Abhängig von Fluggesellschaft und Tarif sind die Reservierungen kostenlos oder mit einer Gebühr in Höhe von meistens 10 bis 25 Euro pro Sitzplatz verbunden.
Am besten reserviert man die Plätze sofort bei der Buchung des Flugs, allerdings ist es meistens auch im Nachhinein noch möglich. Keine Reservierungen lassen sich üblicherweise bei Code-Sharing-Flügen tätigen, also bei Flügen, die man zum Beispiel bei der Lufthansa bucht, die aber von United ausgeführt werden.
Nun aber zu den Sitzplätzen an sich! Optimal sind aufgrund der Beinfreiheit Plätze am Notausgang, die allerdings oft noch einmal extra kosten. Wenn Sie unter leichter Flugangst leiden, sind Plätze möglichst in der Mitte des Flugzeugs sinnvoll, wo man die Flugbewegungen etwas weniger spürt. Weiter vorne ist es zudem deutlich leiser als im Bereich hinter den Turbinen, meistens sehr unangenehm sind Sitzplätze im Heck der Maschine.
Darüber hinaus sollte man in jedem Abschnitt der Kabine die letzte Reihe meiden, da sich dort die Sitze häufig nicht nach hinten lehnen lassen. Die erste Reihe ist hingegen in den meisten Fällen nicht schlecht, hat man dort doch etwas mehr Beinfreiheit – und niemanden vor sich, der einem seine Lehne ins Gesicht drücken kann.
2. Richtig packen: Packen Sie rechtzeitig im Voraus einmal zur Probe und packen Sie sinnvoll! Nichts ist ärgerlicher als am Flughafen noch einmal umpacken zu müssen, weil wichtige Unterlagen im Koffer stecken oder ein Deo ins Handgepäck gerutscht ist. Merken Sie sich zudem, wo genau Sie was untergebracht haben! Weitere Tipps zum Thema finden Sie in unserer Packliste für die USA.
3. Im Voraus einchecken: Je nach Flug und Airline können Sie bereits ein, zwei Tage im Voraus online einchecken sowie die Tickets selbst ausdrucken. Am Flughafen geben Sie dann nur noch das Gepäck ab, was oft in kürzeren Warteschlangen resultiert.
Mitunter wird auch ein Vorabend-Check-In angeboten, was aber aufgrund des Zeitaufwands für die Anfahrt zum Flughafen nur in Ausnahmefällen eine Überlegung wert ist.
4. ESTA, Flugtickets und Reisepässe: Kümmern Sie sich im Voraus rechtzeitig um alle notwendigen Unterlagen für den Flug wie ESTA, Tickets und aktuelle Reisepässe, verlegen Sie sie nicht und halten Sie alles am Flughafen griffbereit. Mehr dazu in unserem Artikel über die Einreisebestimmungen für die USA.
Beim Hinflug ist es sinnvoll, mindestens zweieinhalb Stunden im Voraus am Airport einzutreffen, um entspannt den Check-In, die Gepäckaufgabe und Security passieren zu können. Boarding beginnt in der Regel etwa eine Stunde vor dem Abflug, aber sofort an Bord stürmen muss man nicht – da sitzt man schließlich noch lange genug.
Entspannt an Bord
5. Entertainment-System: Egal, ob Sie mit Kindern fliegen oder nur Erwachsene mitreisen, ein Flug an die Westküste der USA ist immer verdammt lang und ein gutes Entertainment-System an Bord inzwischen für uns nahezu unverzichtbar. Leider bieten noch immer nicht alle Airlines individuelle Bildschirme und Programme in allen Fliegern an, obwohl viele das bereits seit Mitte der 90er-Jahre integriert haben.
Informieren Sie sich im Voraus darüber, welche Flieger und welche Fluggesellschaften was an Bord haben – besonders wenn man unter leichter Flugangst leidet, ist man für jede noch so kleine Ablenkung dankbar. Bei Gesellschaften wie Lufthansa, United, British Airways und Air France ist man normalerweise auf der sicheren Seite.
6. Schlafen: Je nach Abflug- und Ankunftszeit ist es sinnvoll, an Bord ein bisschen zu schlafen. Gerade in der Economy-Klasse ist das nicht ganz einfach. Eine Augenklappe und Ohrstöpsel helfen, zudem wirkt ein Nackenkissen bei einem zwölfstündigen Flug wahre Wunder.
7. Viel trinken: Auch bei den etwas besseren Fluggesellschaften ist das Essen an Bord in der Economy Class alles andere als berauschend; schlecht gewürzt, matschig, salzig, oft zu kalt, manchmal gar gefroren.
Wer einen empfindlichen Magen hat, sollte sich mit Flugzeugessen lieber etwas zurückhalten. Trinken Sie dafür umso mehr! Wasser und Säfte helfen gegen die enorm trockene Luft im Flugzeug, jede Stunde ein kleines Glas ist absolut empfehlenswert.
8. Bewegen: Nicht nur ältere Menschen sollten sich bei einem so langen Flug unbedingt regelmäßig bewegen.
Auf dem Gang oder vor den Toiletten in der Nähe der Notausgänge kann man sich strecken, die Beine etwas ausschütteln und ein paar Kniebeugen machen – all das hilft gegen kleine Verspannungen und größere Probleme.