Einen Mietwagen für die USA buchen

Die komplette Anleitung: Schritt für Schritt mit zahlreichen Tipps

Wer eine Rundreise durch die USA unternimmt oder auch nur eine Stadt wie Los Angeles besuchen möchte, kommt um ein Mietfahrzeug nicht herum. Ganz zu Beginn der Reiseplanung muss man sich daher stets entscheiden, ob man seinen Urlaub mit einem PKW oder mit einem Wohnmobil bestreitet möchte.

Doch auch wenn die Entscheidung erstmal auf den Mietwagen gefallen ist, stehen noch zahlreiche Überlegungen an: Wie groß muss das Auto sein? Wie vergleicht man am besten die Preise? Welcher Verleih ist der richtige? Welche der zahlreichen Versicherungen braucht man wirklich?

Alle Antworten, wie Sie einen Mietwagen für die USA buchen, ohne dabei in Fallen und Fettnäpfchen zu treten, schlüsseln wir im Folgenden Schritt für Schritt auf!

Was kostet ein Mietwagen?

Schicken wir das Unangenehmste gleich vorweg: die Kosten. Wie so vieles – insbesondere in den USA – sind auch die Preise für einen Mietwagen seit 2020 enorm gestiegen, weshalb man keinesfalls zu knapp kalkulieren darf.

Derzeit, im Jahr 2024, muss man mit Kosten in Höhe von 350-400 Euro pro Woche für ein Fahrzeug der Mittelklasse inklusive Versicherung ohne Selbstbeteiligung rechnen. Im Detail schwanken die Buchungskosten natürlich leicht, abhängig von Termin, Fahrzeug, Flughafen und einigen weiteren Faktoren, aber letzten Endes fallen die Unterschiede doch eher gering aus.

Einzig und allein die Wahl des Mietwagenverleihs kann einen größeren Unterschied machen, weshalb man die Preise der verschiedenen Anbieter unbedingt vorab online vergleichen und frühzeitig buchen sollte: mindestens ein, zwei Monate im Voraus.

Vergleichen Sie online!

Tipps zur Buchung: Schritt für Schritt

Bei der Buchung eines Mietwagens für die USA gibt es das ein oder andere zu beachten, weshalb wir Sie Schritt für Schritt durch den Buchungsprozess führen wollen.

1. Abholstation, Uhrzeit und Alter

Der erste Buchungsschritt ist die Eingabe der Abhol- und Rückgabeort sowie die geplante Uhrzeit von Übernahme und Rückgabe. Klingt einfach und logisch, allerdings gilt es hier ein paar kleine, aber feine Details zu beachten:

a) der Abholort: Anstatt „San Francisco„, „Los Angeles“ oder „Las Vegas“ sollte man hier idealerweise SFO, LAX oder LAS eingeben, um den Flughafen als Abholort auszuwählen. (Vorausgesetzt, man möchte das Auto am Flughafen abholen, versteht sich.)

Manche Mietwagenanbieter verfügen auch über Abholstationen in den Innenstädten, die in den meisten Fällen jedoch schlechter zu erreichen und mit höheren Kosten verbunden sind. Die Abholung am Flughafen stellt daher meistens die beste Option dar. Sollten Sie das Fahrzeug an einem anderen Ort als dem der Übernahme abgeben wollen, sollten Sie auch das unbedingt sofort angeben, da die Einwegmiete – dazu später noch mehr – mit zusätzlichen Kosten verbunden sein kann.

Hinweis: Anders als in Europa oft üblich, befinden sich die Flughafenstationen nicht immer direkt im Flughafen, sondern in einem separaten Gebäude und können oft nur mithilfe von Shuttle-Bussen oder einer Bahn erreicht werden. Mehr dazu lesen Sie in unserem Artikel über die Abholung und Übernahme eines Mietwagens in den USA.

b) die Abholzeit: Da nahezu alle Abholstationen an den Flughäfen rund um die Uhr geöffnet sind, spielt die Uhrzeit für Übernahme und Rückgabe eigentlich keine große Rolle. Allerdings sollte man darauf achten, nicht ganz knapp die 24-Stunden-Grenze zu überschreiten (also den Mietwagen beispielsweise um 14 Uhr abzuholen und um 15 Uhr zurückzugeben), da dann im Normalfall ein kompletter Tag bei der Buchung zusätzlich berechnet wird.

Die meisten Mietwagenverleihe achten genau auf die Einhaltung der Zeiten, insbesondere für die Rückgabe.

c) das Alter des Fahrers: Üblicherweise muss man mindestens 21 Jahre alt sein, um in den USA ein Auto mieten zu können. Wer unter 25 Jahre alt ist, sollte darüber hinaus mit einem Preisaufschlag rechnen, der durchaus 20-25 Euro pro Tag betragen kann. Also unbedingt das korrekte Alter angeben! Es gilt dabei selbstverständlich das Alter zum Zeitpunkt der Reise, nicht zum Zeitpunkt der Buchung.

Beispiel für einen Mietwagen in den USA mit Kofferraum offen
Der Kofferraum bei einem SUV: gar nicht mal so groß.

2. Die Größe des Mietwagens

An erster Stelle sollte danach die Entscheidung für die Größe des Fahrzeugs stehen. Folgende Kategorien stehen zur Auswahl:

a) Kleinwagen: Obwohl viele Vehikel in den USA ein bisschen größer ausfallen als bei uns, sind Kleinwagen auch in Amerika genau das, was ihr Name „verspricht“: klein. Autos wie ein Chevrolet Spark oder ein Mitsubishi Mirage siedeln sich noch unterhalb eines VW Polo an und stellen daher für einen Road Trip keine sinnvolle Option dar. Allenfalls im Rahmen einer reinen Städtereise zu zweit könnte man diese Kategorie in Erwägung ziehen.

b) Kompaktklasse: Mit Fahrzeugen wie dem Ford Focus oder Nissan Kicks bewegt sich die Kompaktklasse in der Regel auf dem Niveau zwischen VW Polo und Golf. Für zwei Personen kann das ausreichen, sofern man nicht mit viel Gepäck reist. Ein Koffer und eine große Tasche lassen sich üblicherweise gut unterbringen, bloß einkaufen darf man dann nicht zu viel.

c) Mittelklasse: In den meisten Fällen ist ein Mietwagen der Mittelklasse eine gute Wahl für einen Road Trip in den USA. Autos der Kategorie VW Jetta oder Nissan Rogue bieten genügend Platz für zwei Erwachsene mit bis zu zwei kleine Kindern, auch zwei bis drei Koffer plus Einkäufe kommen in der Regel ganz gut unter.

d) Oberklasse: Ist man sich hinsichtlich der Größe ein wenig unsicher, hat größere Kinder oder viel Gepäck dabei, sollte man allerdings zu einem Fahrzeug der sogenannten Oberklasse greifen. Die bezieht sich nicht auf einen höheren Standard, sondern auf den zur Verfügung stehenden Platz. Fahrzeuge wie der Chevrolet Malibu oder ein Toyata Camry fahren sich auf den überwiegend breiten Straßen der USA sehr angenehm.

e) Van / SUV: Wer mit mehr als zwei Kindern (oder fast erwachsenen Jugendlichen) unterwegs ist, könnte über einen Van oder SUV nachdenken. Fahrzeuge dieser Kategorien bieten mehr Platz für die Mitfahrenden. Die Größe des Kofferraums ist hingegen ein wenig vom jeweiligen Modell abhängig; bei manchen müssen die hinteren Sitze umgeklappt werden, um alle Koffer unterbringen zu können. Einige SUVs bringen zudem den kleinen Vorteil mit sich, über einen Allradantrieb zu verfügen.

Achtung: Das größte Problem stellt für die meisten USA-Reisenden tatsächlich die Größe des Kofferraums dar, da diese auch innerhalb der einzelnen Fahrzeugklassen stark variieren kann, und man sein Gepäck keinesfalls offen im Auto auf der Rückbank liegend transportieren sollte.

Wer viele bzw. große Koffer und Taschen mitbringen möchte, sollte lieber eine Kategorie höher wählen, als eigentlich notwendig wäre. Preislich ist der Unterschied zwischen beispielsweise Mittel- und Oberklasse ohnehin gering.

Ein Mietwagen der Mid-Size-Kategorie
Ein Fahrzeug aus der Mittelklasse (Mid-Size).

3. Die Versicherung

Wir sind der Überzeugung, dass man in den USA in Hinblick auf die Versicherung kein Risiko eingehen sollte, da es im Falle eines Falles schnell teuer werden kann. Das heißt: Unbedingt eine Vollkaskoversicherung ohne Selbstbeteiligung abschließen!

Der Zusatzschutz sollte auch Reifen, Unterboden, Glas und Dach einschließen, da vor allem in den ländlicheren Regionen die Straßenverhältnisse mitunter doch zu wünschen übrig lassen. Die Haftpflicht sollte einen Schaden von mindestens 1 Million US-Dollar abdecken.

Ein wenig Geld lässt sich mitunter sparen, wenn man die Variante „100% Rückerstattung“ statt „keine Zahlung“ wählt. In dem Fall muss man für etwaige Schäden zunächst selbst aufkommen, erhält dann jedoch eine Erstattung.

Fragwürdig sind unserer Erfahrung nach manchmal angebotene Zusatzversicherungen wie eine Gepäckversicherung, da diese in vielen Fällen nicht greifen.

4. Die Tankregelung

Bei der Tankregelung geht es um die Frage, mit welcher Tankfüllung man das Auto übernehmen und vor allem zurückgeben muss. Mietwagenanbieter verkaufen gerne die Regelung, dass man die erste Tankfüllung von ihnen kauft und das Auto dafür leer zurückgeben kann.

Normalerweise ist das für den Kunden zum Nachteil, da es quasi unmöglich ist, den Tank gänzlich leer zu fahren – zumal der Anbieter oft überhöhte Benzinpreise abrechnet.

Die sinnvollste und fairste Tankregelung bei der Buchung ist daher stets „Voll-Voll“, also sowohl Übernahme als auch Rückgabe mit vollem Tank. In diesem Fall muss man einfach kurz vor der Rückgabe noch einmal volltanken und keine weiteren Gedanken daran verschwenden.

Beispiel für die sogenannte Oberklasse-Kategorie (Full Size).
Beispiel für die sogenannte Oberklasse-Kategorie (Full-Size).

5. Einwegmiete?

Wie oben schon angesprochen, kann eine Einwegmiete im Südwesten der USA eine sinnvolle Option darstellen, also zum Beispiel die Abholung in San Francisco und die Rückgabe in Los Angeles oder Las Vegas, wie sie auch in unseren Routenvorschlägen für zwei Wochen und für drei Wochen zu finden sind.

Die Einwegmiete eines Fahrzeugs kann mit zusätzlichen Kosten in Höhe von 100-300$ verbunden sein, entfällt zwischen Kalifornien und Arizona sowie zwischen Nevada und Kalifornien mitunter. Schauen Sie bei der Buchung genau hin, da sich die Details dazu oft im Kleingedruckten verbergen!

6. Weitere Extras

Bei der Buchung eines Mietwagens für die USA fast immer enthalten sind ein Fahrzeug mit Automatikgetriebe und mit Klimaanlage – etwas anderes gibt dort kaum. Üblicherweise ist – anders als bei einem Wohnmobil – auch die Kilometeranzahl unbegrenzt, Zusatzfahrer sind ebenfalls meistens kostenlos. Dennoch heißt es natürlich erneut: genau hinschauen!

Verzichten kann man unserer Erfahrung nach auf ein GPS (Navigationssystem), sofern man über ein aktuelles Smartphone verfügt, und sonstige Extras. Bei einem eventuell notwendigen Kindersitz sollte man abwägen; in der Regel ist der Kauf eines Kindersitzes bei beispielsweise Walmart günstiger als die Miete über den Fahrzeugverleih.

Beispiel für eine Choice Line beim Mietwagenverleih.
Eine Choice Line beim Mietwagenverleih Alamo am SFO.

7. Den besten Mietwagenverleih…

… gibt es ehrlicherweise nicht. Wer regelmäßig einen Mietwagen bucht, insbesondere in den USA, hat mit fast jedem Unternehmen schon einmal bessere oder schlechtere Erfahrungen gemacht. Grundsätzlich gibt es zudem nur fünf große Anbieter, die nahezu alle Marken betreiben, auf die man bei seiner Suche treffen kann. Und zwar:

  • Avis Budget Group, zu der – wie der Name schon verrät – Avis und Budget zählen
  • Enterprise Holdings, die Alamo, National und selbstredend Enterprise betreiben
  • Europcar, zu denen auch Fox gehört
  • Hertz, unter dessen Dach auch Dollar und Thrifty firmieren
  • Sixt, die ohne zusätzliche Namen auskommen

Warum so viele Marken? Zum Teil hängt das mit Übernahmen und Zusammenschlüssen zusammen, zum Teil handelt es sich aber auch einfach um Budget-Anbieter, die das (vermeintliche) Premium-Angebot ergänzen sollen.

In der Realität erscheinen uns die Unterschiede allerdings gering; mit Dollar und Thrifty haben wir sogar deutlich bessere Erfahrungen gemacht als mit Hertz. Einzig und allein Sixt erfüllt unserem Empfinden nach tatsächlich einen etwas höheren Standard als die Konkurrenz. Ein Blick auf die Kundenbewertungen lohnt sich beim Vergleichen natürlich dennoch.

Zu unseren persönlichen Favoriten zählen Alamo (oft Preis-Leistungs-Sieger) sowie National und Enterprise.

Alamo bietet zudem den Vorteil, des Öfteren (unter anderem in San Francisco / SFO) über eine Choice Line zu verfügen, bei der man sich sein Fahrzeug innerhalb der gebuchten Kategorie selbst aussuchen darf. Größe und Breite der Auswahl können allerdings von Tag zu Tag stark variieren.

Noch einmal die Mittelklasse - kann schon eng werden.
Noch einmal die Mittelklasse – hinten kann es schon eng werden.

Zusammenfassung der Tipps

Die Kosten für einen Mietwagen in den USA belaufen sich im Jahr 2024 auf circa 300 bis 450 Euro pro Woche. In der am häufigsten gebuchten Mittel- und Oberklasse sollte man mit 350 bis 400 Euro pro Woche rechnen.

Bei der Buchung beachten muss man:

  • die korrekte Abholstation am Flughafen
  • den Zeitpunkt von Übernahme und Abgabe
  • die Größe von Mietwagen und vor allem Kofferraum
  • die Versicherung, eine Vollkasko ohne Selbstbeteiligung
  • die Tankregelung, wirklich fair ist nur Voll-Voll
  • eine etwaige Einwegmiete und möglich Zusatzkosten
  • eventuelle Extras wie Zusatzfahrer oder Kindersitze
  • den Mietwagenverleih, eventuell mit einer Choice Line
  • daher: Preise und Angebote online vergleichen

Und: Reservieren Sie nicht zu kurzfristig, sondern besser einige Wochen oder sogar Monate im Voraus – dann natürlich mit Möglichkeit der kostenlosen Stornierung.

Lesen Sie auch bei uns, was bei der Mietwagenübernahme zu beachten ist! Wussten Sie zum Beispiel, dass die Übernahme eines Mietwagens in der Regel nur mit Kreditkarte möglich ist – selbst bei schon erfolgter Bezahlung?