Sehenswürdigkeiten in Utah

Die schönsten State und National Parks, die man 2025 besuchen muss ...

Karte von Utah mit Städten, National Parks und Sehenswürdigkeiten.

Ein Staat, mit dem man als Europäer auf den ersten Blick wahrscheinlich fast gar nichts verbindet, ist Utah. Nicht unbedingt überraschend, gibt es dort außer Salt Lake City, in dem im Jahr 2002 die Olympischen Winterspiele stattfanden, doch nicht eine nennenswerte Stadt oder bekannte Sehenswürdigkeit.

Die Natur macht dieses „Manko“, sofern es denn überhaupt eins ist, jedoch locker wieder wett und beeindruckt mit einer solch vielfältigen Felslandschaft, wie man sie sonst wohl nirgends findet. Selbst das herausragende Arizona mit dem Grand Canyon verblasst im Vergleich dazu doch ein Stück weit.

Mit anderen Worten: Utahs Sehenswürdigkeiten in der Natur darf man auf einer Rundreise durch den Südwesten der USA auf keinen Fall verpassen!

Utah im Überblick

Besonders bemerkenswert erscheint Utahs Vielfalt, wenn man sich vor Augen hält, dass sich fast alle Naturattraktionen im Süden des dünn besiedelten Bundesstaats befinden.

Kommt man im Rahmen einer mehrwöchigen Rundfahrt durch den Südwesten aus Richtung Las Vegas, trifft man dort zunächst auf St. George, das mit seinen gut 100.000 Einwohnern die letzte „größere“ Stadt darstellt, der man in der folgenden Woche wahrscheinlich begegnen wird. Einzig und allein Moab im Osten bietet später noch einmal ansatzweise vergleichbare Einkaufsmöglichkeiten.

Nahe St. George findet man den ganz netten Snow Canyon State Park mit recht sehenswerten, versteinerten Dünen, doch in erster Linie ist die Stadt nicht mehr als ein Startpunkt. Dahinter beginnen die Sehenswürdigkeiten von Utah nämlich erst so richtig mit dem Zion National Park, dessen beklemmend hohe Felsen in einer hier noch recht feuchten, grünen Landschaft die Blicke von über einer Million Touristen im Jahr auf sich ziehen.

Nach einem im Sommer möglichen Abstecher zum Cedar Breaks National Monument erreicht man dann das erste absolute Highlight mit dem Bryce Canyon National Park, dessen „Amphitheater“ unglaubliche Viewpoints bietet, die fast jeden Reisenden zu beeindrucken wissen.

Devils Garden Hole in the Rock

SR-12 nach Osten

Über die State Route 12 (SR-12), eine der schönsten Straßen der Welt, geht es vorbei am Grand Staircase-Escalante zum Capitol Reef National Park, der einmal mehr mit roten Felsen in variantenreichen Felsformationen aufwartet.

Nach einem möglichen Ausflug ins Goblin Valley, das Tal der Kobole, erreicht man die Kleinstadt Moab, in dessen Nähe man die neben Bryce Canyon wohl imposantesten National Parks Utahs entdeckt: Arches mit seinen riesigen Steinbögen sowie die Canyonlands mit ihren Felsnadeln und Viewpoints auf den Colorado River.

Im Südosten schließlich ist das Natural Bridges National Monument mit seinen hellen Felsbrücken einen Umweg wert, bevor man bei Mexican Hat das Valley of the Gods sowie den Goosenecks State Park erreicht. Letzterer bietet einmal mehr Ausblicke auf einen zwischen den Felswänden kriechenden Fluss.

An der Grenze zu Arizona trifft man schließlich aufs Monument Valley, während man im Osten weiter nach Colorado zum Mesa Verde National Park fahren könnte.

Salt Lake City in Utah im Winter.

Lohnt sich Salt Lake City?

Viele Hauptstädte der US-Bundesstaaten gestalten sich aus touristischer Sicht eher enttäuschend: Wer bevorzugt schon Sacramento gegenüber San Francisco und Los Angeles? Wer besucht Albany anstelle von New York City? Und was, um alles in der Welt, soll man in Carson City?

Auf Salt Lake City trifft das nur bedingt zu, handelt es sich bei ihr doch tatsächlich um die größte Stadt des Staates und noch dazu eine recht angenehme, fotogene – nicht zuletzt aufgrund des Kontrasts zwischen den (vereinzelten) Hochhäusern von Downtown und der grünen Landschaft mit ihren Gebirgsketten drumherum.

Gleichzeitig bietet Salt Lake City allerdings nicht genügend Sehenswürdigkeiten, welche die lange Anfahrt auch nur im Ansatz rechtfertigen würden: Temple Square, das State Capitol und das Stadtzentrum rund um die City Creek Mall sind einen Blick wert, aber mehr als einen halben Tag kann man hier kaum sinnvoll verbringen. Auch die Umgebung bietet außer dem Great Salt Lake nichts Außergewöhnliches.

Der Besuch von Salt Lake City empfiehlt sich daher üblicherweise nur dann, wenn man ohnehin an der Stadt vorbeikommt – beispielsweise auf dem Weg zum Yellowstone National Park, nördlich in Wyoming, Montana und Idaho gelegen.

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Utah

Ausblick vom Bryce Point.

Bryce Canyon National Park

Bryce Canyon besticht mit einer nahezu perfekten Mischung aus Ausblicken auf die von Wind und Wetter geformten Sandsteinfelsen sowie grandiosen, meistens gut schaffbaren Wanderwegen, die einen in den „Canyon“ hineinführen.

Einen Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang sollte man unbedingt gesehen haben, weshalb eine Übernachtung in Bryce Canyon City am Parkeingang dringend zu empfehlen ist.

Mehr: Sehenswürdigkeiten im Bryce Canyon National Park

Broken Arch nahe Devils Garden.

Arches National Park

Ein Bild von Arches sagt mehr als tausend Worte. Steinbögen mit solch einer Größe und Vielfalt findet man sonst nirgendwo – vor allem nicht in einer so hohen Anzahl. Für einen halben Tag kann man sich den Devils Garden Trail vornehmen, doch auch für längere Besuche ist genug vorhanden.

Da Moab in seiner Umgebung mehr als „nur“ die Bögen zu bieten hat, übernachtet man dort am besten mindestens zweimal; einen kompletten Tag könnte man allein in Arches verbringen.

Mehr: Sehenswürdigkeiten im Arches National Park

Canyonlands National Park

Canyonlands National Park

Die Canyonlands bestehen aus mehreren Abschnitten, sogenannten Districts, die separate Anfahrten erfordern. Im Island in the Sky District bei Moab bietet der Park vor allem großartige Aussichtspunkte auf die Canyons, während im südlich gelegenen Needles District tolle, lange Wanderwege zu Felsnadeln auf Besucher warten.

Für beide ist jeweils zumindest ein halber Tag erforderlich – für Needles, inklusive An- und Abfahrt sowie etwas aufwendigerer Wanderungen, besser ein ganzer.

Mehr: Sehenswürdigkeiten in den Canyonlands

Ausblick auf Zion Canyon.

Zion National Park

Während es im Südosten von Utah überwiegend doch recht trocken zugeht, findet man in Zion im Westen noch eine Menge Grün, das die Täler zwischen den beklemmend hohen Felsen ziert. Tolle Wanderungen sind möglich, das Wetter muss ein Stück weit mitspielen.

Absoluter Höhepunkt ist hier der Angels Landing Trail, der allerdings nicht nur einen Mangel an Höhenangst, sondern mittlerweile auch ein wenig Glück bei der Permit Lottery voraussetzt. Andere Wanderwege bieten gleichwohl nicht minder fantastische Ausblicke.

Aufgrund der etwas aufwendigeren Anfahrt mit einem Shuttle innerhalb des Parks sollte man einen kompletten Tag für Zion einplanen.

Mehr: Sehenswürdigkeiten im Zion National Park

Calf Creek Falls Trail

Grand Staircase-Escalante (SR-12)

Die State Route 12 führt von Bryce Canyon zum Capitol Reef und gilt als einer der schönsten Scenic Drives der USA, wenn nicht sogar der Welt. Zahlreiche Aussichtspunkte befinden sich direkt an der Straße, die Wandermöglichkeiten im Grand Staircase-Escalante erfordern allerdings solides Schuhwerk und zum Teil holprige Anfahrten.

Zum Einstieg könnte man sich auf den recht einfachen und gut erreichbaren Wanderweg zu den kleinen, pittoresken Calf Creek Falls wagen.

Mehr: Sehenswürdigkeiten entlang der SR-12

Natural Bridges National Monument

Natural Bridges National Monument

Die Natural Bridges erinnern auf den ersten Blick an Arches, sehen auf den zweiten jedoch noch etwas anders aus und weisen auch eine unterschiedliche Entstehungsgeschichte auf. Den Umweg wert, da sowohl der schöne Scenic Drive als auch die kurzen Trails sich lohnen. Zudem geht es hier meistens recht ruhig zu.

Mehr: Sehenswürdigkeiten der Natural Bridges

Die sehenswerte Hickman Bridge

Capitol Reef National Park

Ein vielfältiger, wenn auch etwas schwieriger zu erschließender National Park, der nicht „das eine große Highlight“ bietet, sondern mit seinen farbenfrohen, enorm variablen Felsformationen besticht.

Für den Anfang kann man sich das Abfahren des Scenic Drives vornehmen, entlang dessen man einen guten Eindruck von der Umgebung gewinnt. Auch die Wanderung zur Hickman Bridge lohnt sich.

Mehr: Sehenswürdigkeiten im Capitol Reef National Park

Ausblick auf den Goosenecks State Park.

Goosenecks State Park

Toller Ausblick auf mehrere enge Wendungen des San Juan Rivers, nahe der Kleinstadt Mexican Hat im Südosten gelegen. Grob vergleichbar mit dem gleich noch folgenden Dead Horse Point State Park sowie dem Horseshoe Bend bei Page.

Mehr: Mehr zum Goosenecks State Park

Goblin Valley

Goblin Valley State Park

Das „Tal der Kobolde“ begeistert einmal mehr mit einzigartigen Felsen, die an Pilze oder eben Kobolde erinnern. Sowohl aus der Nähe als auch aus der Ferne ein ganz besonderer Anblick, der allerdings eine recht lange Anfahrt erfordert. Der Zeitaufwand für den State Park selbst ist hingegen gering.

Mehr: Sehenswürdigkeiten im Goblin Valley

Dead Horse Point: Einmaliger Ausblick auf den Colorado River.

Dead Horse Point State Park

Ein weiterer Viewpoint auf einen sich schlängelnden Fluss, hier den Colorado River. Liegt direkt vor der Einfahrt des Island in the Sky Districts der Canyonlands und sollte bei dessen Besuch stets „mitgenommen“ werden – auch wenn er extra kostet.

Mehr: Mehr über den Dead Horse Point

Felsen im Kodachrome State Park.

Kodachrome Basin State Park

Im Südwesten trifft man nahe Bryce Canyon mit dem Kodachrome Basin State Park auf eine weitere von Utahs Sehenswürdigkeiten – einmal mehr mit farbenfrohen Felsen. Für Wohnmobilreisende ist auch der dortige Campingplatz sehr zu empfehlen, ruhig gelegen, aber in hervorragendem Zustand.

Mehr: Kodachrome Basin State Park

Cedar Breaks Viewpoint

Cedar Breaks National Monument

Ähnliche Perspektiven wie Bryce Canyon bietet Cedar Breaks, der Zugang ist aufgrund der Lage jedoch nur im Sommer möglich. Als kleinere und ruhigere Alternative durchaus sehenswert, in Hinblick auf Wanderungen jedoch nicht mit dem National Park vergleichbar.

Mehr: Sehenswürdigkeiten in Cedar Breaks

Snow Canyon USA

Snow Canyon State Park

Bei St. George lädt der Snow Canyon nicht mit Schnee, wie der Name vermuten lässt, sondern mit versteinerten Dünen und einst vulkanischer Aktivität ein. Ein paar schöne Wanderwege und Ausblicke, wenn man viel Zeit hat.

Mehr: Sehenswertes bei St. George

Coral Pink Sand Dunes State Park in Utah.

Coral Pink Sand Dunes State Park

Leicht rosa-stichige Dünen findet man schließlich in der Nähe von Kanab, das als Ausgangspunkt für den Besuch des Grand Canyon North Rims auf der Weiterfahrt nach Page dient. Zum Wandern und zur Entspannung nur bedingt geeignet, da Fahrzeuge auf den Dünen erlaubt sind, dennoch sehenswert.

Mehr: Sehenswürdigkeiten der Coral Pink Sand Dunes

Springdale in Utah

Besonderheiten in Utah

Religion ist in den USA bis heute ein großes Thema: Insbesondere in ländlichen Regionen, aber auch in der Politik, spielt der Glaube noch eine weitaus wichtigere Rolle als bei uns – mehr als drei Viertel der US-Amerikaner geben von sich an, religiös zu sein. Protestanten sind dabei für gewöhnlich klar in der Mehrzahl.

Anders in Utah: Dort zählen 55 % der Bevölkerung zu den Mormonen, die landesweit nicht einmal 2 % ausmachen. Die Gründe dafür sind historischer Natur; die „Church of Jesus Christ of Latter-day Saints“, wie sie vollständig heißt, hat ihre Wurzeln in der Region und ihren heutigen Sitz in Salt Lake City, der Hauptstadt des Bundesstaats.

Die Unterschiede zwischen mormonischem und christlichem Glauben sind zahlreich, das Klischee der unter Mormonen gängigen Polygamie bzw. Mehrehe stellt heutzutage jedoch die Ausnahme dar.

Als Tourist bemerkt man insbesondere im Norden von Utah, also in Richtung Salt Lake City, einen stärkeren Einfluss der Religion: Die großen Interstates sind von Plakaten gesäumt, die einem nicht weniger als die Erlösung versprechen.

Schnee kann bis in den Mai hinein liegen.

Regionale Unterschiede bei Landschaft und Klima

Utah ist nicht ganz so abwechslungsreich wie Kalifornien, doch im Vergleich zu Arizona und Nevada weist die Landschaft mitunter enorme Unterschiede auf; ein einheitliches Bild des Bundesstaats lässt sich nicht zeichnen.

Utahs Süden, speziell der Südosten, wird von Wüstenklima und Felslandschaften dominiert, wie man sie in den Canyonlands oder im Arches National Park finden kann. Der Südwesten hingegen, von Bryce Canyon über Zion bis St. George, gestaltet sich deutlich grüner, teils mediterran, unter anderem dank des Dixie National Forests. Schnee hat in diesen Regionen von November bis sogar Mai keinen Seltenheitswert, ganz anders als in Arizona.

Grünflächen und Wälder bestimmen auch das Bild, wenn man entlang der Interstate 15 gen Norden über Provo nach Salt Lake City und dann weiter in Richtung Iowa fährt. Westlich der Bundeshauptstadt hingegen trifft man auf die Region, die ihr ihren Namen beschert hat: den Great Salt Lake, der einst einen großen Teil des Nordwestens abdeckte, in den vergangenen Jahrzehnten aufgrund von Dürre und Wasserentnahmen jedoch massiv an Größe verloren hat.

Ein typischer Liquor Store in den USA.

Alkohol in Utah

Eine Besonderheit des mormonischen Glaubens ist der Verzicht auf den Konsum von Genussmitteln wie Alkohol, Tabak, aber auch Kaffee und Tee – wobei ein wenig strittig ist, ob das darin enthaltene Koffein oder die Zubereitung als heißes Getränk das Problem darstellt. Manche Medikamente, Glücksspiel und Pornografie stehen ebenfalls auf der Schwarzen Liste.

Und während man Kaffee, Tee und – natürlich – Cola in Utah an jeder Ecke findet, unterliegt der Verkauf von Alkohol tatsächlich leichten Einschränkungen. Die meisten Supermärkte (und sogar Tankstellen) verkaufen zwar alkoholische Getränke, in der Vergangenheit handelte es sich dabei jedoch ausschließlich um Light Beer mit einem Alkoholgehalt von 2 bis 3 %. Offiziell erlaubt waren bis zu 4 %.

Light Beer in den USA.

„Echtes“ Bier in Supermärkten
Im November 2019 dann trat eine Gesetzesänderung in Kraft, die den Verkauf von Bier mit einem Alkoholgehalt von bis zu 5 % in Utahs Supermärkten und Convenience Stores (Tankstellen, 7/11 etc.) erlaubt – worunter auch die meisten „gewöhnlichen“ Biersorten in den USA fallen.

Anders sieht es bei Wein und Spirituosen aus: Sie dürfen auch im Jahr 2025 weiterhin exklusiv in staatlich lizenzierten Liquor Stores verkauft werden, die nicht an Sonn- und Feiertagen öffnen sowie ausschließlich gegen Vorlage einer ID wie einem Reisepass Alkohol herausgeben.

Mather Campground am Grand Canyon South Rim.

Und der Konsum?
Möchte man, beispielsweise als Wohnmobilreisender auf dem Campingplatz, sich am Abend auch mal eine Flasche Wein gönnen, liegt es nahe, diese vorab in Arizona, Nevada oder gleich in Kalifornien zu kaufen. Streng genommen ist das allerdings verboten, da Alkohol aus anderen Bundesstaaten nicht nach Utah eingeführt werden darf. Ob dieses Gesetz in der Praxis jemals Anwendung findet, sei dahingestellt.

Der Konsum von Bier und Wein auf Campingplätzen an sich ist, natürlich in Maßen, üblicherweise gestattet. Möchte man keine unnötige Aufmerksamkeit auf sich ziehen, befüllt man seine Gläser im Wohnmobil, anstatt die Flaschen oder (in den USA noch sehr üblichen) Dosen draußen offen auf den Picknicktisch zu stellen.

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"