Vancouver: Sehenswürdigkeiten, Hotels & Tipps zur Planung

Alles Wissenswerte rund um einen Besuch im Jahr 2025 ...

Zu den schönsten Reisezielen im Nordwesten von Nordamerika zählt Vancouver – nicht grundlos fand die kanadische Metropole in den vergangenen zehn Jahren wiederholt unter den Städten mit der höchsten Lebensqualität weltweit Erwähnung.

Und als Reisender kann man diesen Eindruck nur teilen, begeistert Vancouver doch mit einer spannenden Mischung aus einer modernen, lebendigen Großstadt mit vielseitigen, weitläufigen Naherholungsgebieten. Überdies handelt es sich um eine City, die sich freundlich wie sicher anfühlt und prima zu Fuß erkundet werden kann – auch wenn sich die Sehenswürdigkeiten von Vancouver ganz schön über das erstaunlich große Stadtgebiet verteilen …

Die Top-Sehenswürdigkeiten in Vancouver

Karte von Vancouver in Kanada mit den wichtigsten Sehenswürdigkeiten.

Die meisten Sehenswürdigkeiten von Vancouver befinden sich zum einen in Downtown sowie dessen unmittelbarer Umgebung mit Gastown und Chinatown, zum anderen um den Stanley Park im Nordwesten der Stadt herum.

Zahlreiche weitere Attraktionen trifft man allerdings auch weiter außerhalb an, sodass gelegentlich die Anfahrt mit dem (brauchbaren) öffentlichen Nahverkehr notwendig sein kann. Von den folgenden Sehenswürdigkeiten betrifft das in erster Linie den Queen Elizabeth Park, die Capilano Suspension Bridge sowie unter Umständen Kitsilano – abhängig davon, wie zügig man unterwegs ist und ob man lange Wege scheut.

An der Seawall im Stanley Park mit Ausblick auf die Brücke im Norden.
Der Stanley Park kann (weitgehend) entlang der Seawall einmal umrundet werden.

Stanley Park

Stanley Park ist die größte und wahrscheinlich vielseitigste Sehenswürdigkeit von Vancouver. Das im Nordwesten der Stadt gelegene Parkgebiet erstreckt sich über eine Fläche von gut 400 Hektar (etwa 565 Fußballfelder, um diesen Vergleich zu bemühen) und wird von einer knapp 9 km langen Ufermauer („Seawall“) umschlossen, an der man über weite Strecken wunderbar entlanglaufen kann – nur ein kleiner Teil des rund 200 km langen Netzes aus Spazier- und Wanderwegen im Park.

Die meisten Attraktionen von Stanley Park befinden sich im Osten; unter anderem stößt man dort auf das Vancouver Aquarium, die historischen Vorbildern nachempfundenen Totempfähle am Brockton Point sowie verschiedenste Gärten, darunter einen Rosengarten.

Ausblick vom Prospect Point auf West Vancouver.
Ausblick vom Prospect Point auf West Vancouver.

Bringt man genügend Zeit und Kondition mit, lohnt sich aber eine komplette Runde um und durch Stanley Park, wobei man unter anderem den diversen Stränden entlang der Seawall, dem idyllischen Beaver Lake und Prospect Point im Norden einen Besuch abstatten sollte: Der Aussichtspunkt erlaubt einen Blick auf den Pazifik, die Lions Gate Bridge und West Vancouver gegenüber. Oben kann man (von Frühling bis Herbst) eine kleine Rast bei einem Eis oder Kaffee einlegen.

Alternativ lässt sich Prospect Point auch per Auto oder Bus über den Stanley Park Drive ansteuern. Der Aufstieg zu Fuß lohnt sich aber und ist bei durchschnittlicher Konstitution problemlos zu bewältigen.

Canada Place, unter anderem mit dem Kreuzfahrtterminal.
Nahe Canada Place, unter anderem mit dem Kreuzfahrtterminal.

Canada Place & Harbour Air

Nicht minder sehenswert und wahrscheinlich noch etwas einzigartiger oder „typischer“ für die Stadt ist der Hafen von Vancouver rund um Canada Place, ein ins Meer ragender Gebäudekomplex, der die Form eines Schiffs aufweist und die verschiedensten Funktionen erfüllt: Hotel, Kongresszentrum und Anlegestelle für Kreuzfahrtschiffe.

Unmittelbar westlich von Canada Place beginnt zudem eine zum Verweilen einladende Uferpromenade, von der aus man beste Sicht auf den Air Harbour genießt: Wasserflugzeuge, die bei gutem Wetter in der Hauptsaison beinahe im Minutentakt starten und landen.

Wasserflugzeuge im Air Harbour von Vancouver.
Wasserflugzeuge der Harbour Air in Vancouver.

Am einfachsten spaziert man im Anschluss an einen Besuch von Downtown, Gastown und Robson Street gegen Nachmittag ein wenig am Ufer entlang, setzt sich auf einer der zahlreichen Bänke oder Stufen und genießt die Atmosphäre. Das Wetter sollte dafür natürlich mitspielen.

Eine beliebte Attraktion in Canada Place ist zudem der FlyOver, ein virtueller Flug über eine Vielzahl von kanadischen (und zum Teil auch US-amerikanischen) Attraktionen in einem an ein Planetarium erinnernden „Rundkino“, simulierte Bewegungen, Wind und sogar Düfte inklusive. Frei von Schwindel sollte man sein.
($) Panorama-Tour ($) FlyOver-Tickets

Unterwegs im Markt auf Granville Island.
Unterwegs im Markt auf Granville Island.

Granville Island

Folgt man von Downtown der Hauptstraße in südwestlicher Richtung, landet man unweigerlich auf Granville Island, einer in einer Bucht („False Creek“) gelegenen Halbinsel, die sich über die Jahrzehnte hinweg vom Industrie- zum Kunstviertel gewandelt hat: In den ehemaligen Lagerhallen befinden sich vorrangig Galerien und Geschäfte, die tatsächlich individuelle Waren und Souvenirs verkaufen – zu einem gewissen Preis, versteht sich.

Eine kleine Runde durch das Viertel lohnt sich in Verbindung mit dem im Westen der Halbinsel gelegenen Granville Island Public Market, der entfernt an den Pike Place Market in Seattle erinnert. Neben frischem Obst und Gemüse erhält man dort natürlich auch gute Sandwiches, Kaffee und eine Menge weiterer Snacks.

Aufgrund seiner Lage lässt sich Granville Island bestens in Verbindung mit dem Vanier Park und Kitsilano Beach besuchen – mehr dazu etwas weiter unten.

Ausblick von der Anhöhe des Queen Elizabeth Parks.
Ausblick von der Anhöhe des Queen Elizabeth Parks.

Queen Elizabeth Park

Rund 5 km im Süden des Zentrums findet man auf Little Mountain den Queen Elizabeth Park. Und „Little Mountain“ trifft es wahrhaftig, handelt es sich bei dem „kleinen Berg“ doch um nichts Geringeres als den höchsten Punkt im Stadtgebiet – entsprechend begeisternd sind einige der Ausblicke, die man von ihm aus auf Downtown und Hafen mit den Bergen im Hintergrund genießen kann.

Aber auch der Queen Elizabeth Park an sich ist den Besuch wert, verbindet die Anlage doch einen botanischen Garten mit Sport- und Spielplätzen, unter anderem in Form einer kleinen Golfanlage, Rasenbowling und Frisbee-Golf. Dazu gibt’s einen Racquets Club sowie ein Aquatic Center gleich nebenan.

Am Bloedel Conservatory im Queen Elizabeth Park.
Am Bloedel Conservatory im Queen Elizabeth Park.

Neben dem Bloedel Conservatory, in dem sich nicht nur Pflanzen, sondern auch Vögel befinden, sind unter anderem der Duck Pond (Ententeich), die Quarry Gardens und der unvermeidbare Rosengarten sehenswert. Der Eintritt in den Queen Elizabeth Park an sich ist kostenlos, lediglich für das Bloedel Conservatory müssen Tickets erworben werden, die im Jahr 2025 etwa 8 $ pro Person kosten.

Die Anfahrt von Downtown erfolgt am besten mit einer Bahn der Canada Line, innerhalb von 10 Minuten fährt diese von der Waterfront Station zur King Edward Station. Dann sind es noch etwa 500 Meter zu Fuß.

Steam Clock in Vancouver Gastown: ein beliebtes Fotomotiv.
Steam Clock in Vancouver Gastown: ein beliebtes Fotomotiv.

Gastown

Die Altstadt von Vancouver findet man in Gastown, gut einen Block östlich des Vancouver Lookouts rund um die Water Street. Das historische Viertel hat seine Ursprünge vor gut 150 Jahren, also in der viktorianischen Ära, was man dem ein oder anderen schön restaurierten Gebäude, den alten Laternen und dem Kopfsteinpflaster auch noch anzusehen scheint.

Ein Spaziergang durch Gastown lohnt sich sowohl bei Tag als auch am Abend, eine angemessene Erwartung ist obschon vonnöten: Das Viertel an sich fällt klein aus und seine Gestaltung uneinheitlich. Beliebtestes Fotomotiv ist die Steam Clock, die alle 15 Minuten geräuschvoll und sichtbar schlägt.

Whale Watching in San Diego.

Whale Watching Tour

Ebenso wie in Seattle, Monterey und mit Abstrichen Los Angeles (genau gesagt: Long Beach) und San Diego kann man auch in Vancouver eine Whale Watching Tour unternehmen. Grauwale und Buckelwale sind dort besonders präsent, aber auch Orcas und Zwergwale bekommt man im besten Fall zu Gesicht.

Wie immer gehört ein bisschen Glück dazu, allerdings stehen die Chancen praktischerweise von April bis September recht gut, also sowohl in der Rand- als auch in der Hauptsaison. Etwas Zeit und Geld muss man dafür allerdings investieren; typische Touren dauern etwa 5 Stunden und kosten um die 150 € pro Person.
($) Tickets

Ausblick vom Kitsilano Beach auf die Innenstadt.
Ausblick vom Kitsilano Beach auf die Innenstadt.

Kitsilano Beach & Vanier Park

Stattet man Granville Island einen Besuch ab, ist es sinnvoll, im Anschluss auf der anderen Seite von „False Creek“ die knapp 2 km weiter gen Norden zu laufen. Dort trifft man auf den nächsten großen Park, den Vanier Park, in dem sich das Museum of Vancouver sowie das Vancouver Maritime Museum befinden, während im Westen der schöne Kitsilano Beach anknüpft.

Vanier Park ist vor allem für seine Sicht auf die Stadt (bis hin zum Stanley Park) den Besuch wert, während Kitsilano Beach an den English Bay Beach erinnert, allerdings noch ein wenig ruhiger und naturbelassener erscheint – und ebenfalls großartige Ausblicke mit sich bringt.

Ausblick vom Vancouver Lookout auf dem gleichnamigen Tower.
Ausblick vom Vancouver Lookout auf dem gleichnamigen Tower.

Vancouver Lookout (Tower)

Wer Vancouver von oben sehen möchte, sich aber nicht in ein Wasserflugzeug wagt, findet im Vancouver Tower die Gelegenheit dazu. Das markante Gebäude nahe Canada Place erlaubt aus einer Höhe von 168 Metern einen Rundumblick auf die Stadt, den Hafen und natürlich auch das Umland bis hin zum Stanley Park.

Zwar mag Vancouvers Skyline nicht ganz so beeindruckend sein wie die manch anderer Großstadt in Nordamerika, doch Vancouver Lookout wirkt mit seinem 360°-Blick tatsächlich durchdacht und Tickets sind vergleichsweise günstig, ab etwa 15 € pro Person – andernorts zahlt man ein Vielfaches. Wie so oft lohnt sich der Besuch am meisten bei gutem Wetter mit weiter Sicht und im besten Fall auch blauem Himmel.
($) Tickets

Die Public Library: ein spannendes Bauwerk und ein beliebter Drehort.
Die Public Library: ein spannendes Bauwerk und ein beliebter Drehort.

Library Square

Ähnlich wie in Seattle zählt auch hier die Hauptstelle der örtlichen Public Library zu den mit Abstand sehenswertesten Bauwerken der Stadt: Die Central Branch erinnert außen an eine Mischung aus römischem Kolliseum und Schneckenhaus, während in ihrem Inneren die enorm helle und luftige Gestaltung beeindruckt.

Nicht umsonst kam die Public Library bereits in zahlreichen Hollywood-Produktionen zum Einsatz, für die sich die Stadt in den vergangenen gut dreißig Jahren aus Kostengründen zunehmend einen Namen gemacht hat – darunter TV-Serien wie The Flash, Battlestar Galactica und Fringe, aber auch Kinofilme wie der Arnold-Schwarzenegger-Streifen The 6th Day.

Der Besuch der Public Library’s Central Branch auf dem Library Square nahe BC Place ist natürlich kostenlos.

Der schön angelegte vanDusen Botanical Garden.
Der schön angelegte vanDusen Botanical Garden.

VanDusen Botanical Garden

Gut 5 km südlich von Downtown nahe dem Queen Elizabeth Park liegt der VanDusen Botanical Garden. Seine Anlage ist schön gestaltet, vielseitig und noch dazu recht weitläufig, ohne einen jedoch zu überfordern – mindestens eine sehr erholsame Stunde kann man hier zwischen kleinen Seen, Wasserfällen und Heckenlabyrinthen verbringen. Im Grunde handelt es sich beim VanDusen Botanical Garden um eine Miniaturversion von Stanley Park; kein Muss also, aber eine Option.

Erwachsene zahlen im Jahr 2025 rund 15 $ Eintritt, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren erhalten ein Ticket zum halben Preis. Am schönsten gestalten sich die Gärten von Mai bis September.

Am Strand in der English Bay bei beginnendem Sonnenuntergang.
Am Strand in der English Bay bei beginnendem Sonnenuntergang.

English Bay Beach

Vancouver verfügt über zahlreiche Strände, die sich größter Popularität erfreuen. Zu den schönsten unter ihnen zählt der English Bay Beach im West End nahe Stanley Park – er fällt sogar deutlich sauberer, belebter und durchweg angenehmer aus als der ein Stück weiter im Süden anschließende Sunset Beach.

Aufgrund zahlreicher kleiner Geschäfte und insbesondere Restaurants mit fantastischem Meerblick lohnt sich ein Spaziergang entlang der Küste auch bei Tag. Noch schöner wird es aber abends, wenn die Sonne im Meer versinkt. Sitzgelegenheiten sind zahlreich und doch nicht immer ausreichend vorhanden, gegebenenfalls also nicht zu spät kommen!

Die Capilano Suspension Bridge: immer gut besucht.
Die Capilano Suspension Bridge: immer gut besucht.

Capilano Suspension Bridge

Zu den beliebtesten und beeindruckendsten Sehenswürdigkeiten von Vancouver zählt die Capilano Suspension Bridge, eine schmale, 70 Meter lange Hängebrücke, die seit 1889 (!) den Capilano River überspannt.

Der Weg über die Brücke ist atemraubend, die Preise sind es jedoch auch: Rund 50 € pro Person kostet ein Ticket im Jahr 2025 – und auch wenn neben der Hängebrücke an sich noch ein größerer Park drumherum darin enthalten ist, fällt der Eintritt schon sportlich aus. Unseres Erachtens lohnt es sich, aber zweifellos wird es auch Urlauber geben, die das anders sehen.

Da sich die Capilano Suspension Bridge knapp 10 km nördlich des Zentrums befindet, steuert man sie am besten mit dem öffentlichen Nahverkehr an; Busse der Linie 247 benötigen vom City Centre (zum Beispiel: WB W Georgia St @ Granville St) aus lediglich 20 Minuten.
($) Tickets

Gastown: die kleine, aber durchaus sehenswerte Altstadt.
Gastown: die kleine, aber durchaus sehenswerte Altstadt.

Science World

Wissenschaftsmuseen erfreuen sich in den USA eines großen Andrangs – etwa das Exploratorium in San Francisco, das California Science Center in Los Angeles und das PacSci in Seattle -, aber auch Kanada ist dieses Konzept nicht fremd.

In Vancouver findet man ein solches Wissenschaftsmuseum in Form der Science World am Ostende von False Creek gegenüber BC Place. Die von zahlreichen Unternehmen wie Amazon, Microsoft und Electronic Arts unterstützte Institution präsentiert verschiedenste Facetten der Wissenschaft und Forschung anhand von Ausstellungen, teils zum Anfassen. Schwerpunkte liegen unter anderem auf dem menschlichen Körper, kreativer Technik, Labor-Experimenten und der Umwelt. Aber auch Spiel und Spaß kommen nicht zu kurz.

Mit Kindern ist der Besuch sehr zu empfehlen, der Eintritt mit 35 $ für Erwachsene und 23 bis 28 $ für Kinder und Jugendliche durchaus fair. Englischkenntnisse sind von Vorteil.

Das Aquarium von Vancouver: mehr als nur Fische.
Das Aquarium von Vancouver: mehr als nur Fische.

Vancouver Aquarium

Neben der Science World stellt auch das örtliche Aquarium, insbesondere für Familien mit Kindern, eine Option dar. Im Osten des Stanley Parks gelegen, überzeugt das knapp 70 Jahre alte Aquarium – das älteste bis heute bestehende in Kanada – mit einer Vielzahl von Tierarten, darunter neben Delfinen und Haien auch Otter, Seelöwen und Seehunde.

Ein neues Habitat setzt darüber hinaus im Jahr 2025 vorübergehend einen Schwerpunkt auf langsamen Tieren („Survival of the Slowest“), zu denen unter anderem Faultiere, Gürteltiere und Schildkröten zählen.

Die Eintrittspreise für das Aquarium bewegen sich mit knapp 45 $ für Erwachsene und 27 $ für Kinder (bis 12 Jahren) auf einem üblichen Niveau.

Einige der Hochhäuser von Yaletown.
Einige der Hochhäuser von Yaletown.

Yaletown

Südlich von Downtown, grob zwischen Seymour Street und False Creek befindet sich Yaletown, ein moderner Stadtteil, der vermuten lässt, warum die Lebensqualität in Vancouver so außergewöhnlich hoch sein soll.

Im Grunde handelt es sich um ein gewöhnliches Wohnviertel, dessen Hochhäuser allerdings äußerst markant hell/freundlich daherkommen und in Verbindung mit den zahlreichen Grünflächen sowie der schönen Uferpromenade vom George Wainborn Park nahe Granville Island bis Coopers‘ Park bei BC Place wirklich angenehm wirken.

Echte Sehenswürdigkeiten gibt es in Yaletown nicht – und doch lohnt sich zumindest eine kleine Runde am Ufer entlang, um zu erkennen, wie man in einem modernen Stadtviertel eine Menge an Wohnungen und eine dennoch einladende Atmosphäre in Einklang bringen kann.

Kleine Shoppingviertel gibt es noch, hier entlang der Granville Street.
Kleine Shoppingviertel gibt es noch, hier entlang der Granville Street.

Robson Street

Auch wenn natürlich auch Kanada und Vancouver vom „Retail-Sterben“, also dem zunehmenden Aussterben von Geschäften in Malls und Innenstädten, nicht verschont bleibt, gibt es noch so etwas wie eine Haupteinkaufsstraße – bei der es sich hier hauptsächlich um einen Teil der Robson Street handelt. Deren Schwerpunkt befindet sich zwischen dem zentral gelegenen Robson Square und der Jervis Street in nordwestlicher Richtung.

Eine Fifth Avenue sollte man dort allerdings nicht erwarten; neben einigen bekannten Marken wie Sephora, Foot Locker und Banana Republic stößt man in Westrichtung ab etwa Thurlow Street verstärkt auf weniger einladende Vape Stores, Massagesalons und zunehmend Leerstände.

Dennoch gestaltet sich ein Spaziergang entlang der Robson Street bis zumindest Broughton Street auch heute noch durchweg angenehm.

Das Millenium Gate in Chinatown.
Das Millenium-Gate in Chinatown.

Chinatown & Dr. Sun Yat-Sen Chinese Garden

Südlich von Gastown trifft man auf Chinatown, eines der an der Westküste so zahlreichen Viertel, in denen sich einst ein großer Teil der chinesischen Einwanderer niedergelassen hat – insbesondere im Zuge des Goldrausches sowie des Eisenbahnbaus gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Aufgrund der Lage der Stadt handelt es sich, wenig überraschend, zugleich um das größte Chinatown in Kanada.

Neben etlichen kleinen Geschäften mit chinesischen Waren befinden sich einige historische Gebäude (überwiegend aus dem frühen 20. Jahrhundert) in Chinatown, während die unter anderem aus San Francisco bekannten Eingangstore kaum historischer Natur sind: Das größte, das Millenium-Gate, wurde im Jahr 2002 errichtet. Ein Foto mag es einem natürlich trotzdem wert sein.

Ein kurzer Rundgang durch Chinatown lohnt sich in jedem Fall, um einen Eindruck von dem Viertel zu gewinnen. Eher meiden sollte man Dr. Sun Yat-Sen Classical Chinese Garden, der zwar ganz nett gestaltet ist, aber wahrhaft winzig ausfällt – und bei dem das Preis-Leistungs-Verhältnis angesichts von Eintrittspreisen in Höhe von 16 $ pro Person im Jahr 2025 wirklich nicht stimmt.

Unterwegs in Vancouver Downtown.
Die Auswahl an Hotels ist groß, das Preisniveau leider auch.

Hotels in Vancouver: Wo übernachtet man am besten?

Die meisten Hotels in Vancouver befinden sich naturgemäß nahe Downtown, vorrangig im Umkreis von ein, zwei Blöcken der beiden Hauptstraßen, die ins Zentrum führen: Howe Street und Seymour Street. Auch entlang der in Richtung Stanley Park verlaufenden Robson Street wird man fündig.

Zahlreiche Unterkünfte lassen sich der gehobenen Mittelklasse zuordnen, haben allerdings auch ihren Preis: In der Hauptsaison muss man dort für ein „günstiges“ Doppelzimmer zwischen 300 und 400 € pro Nacht einplanen, bessere Hotels der Oberklasse beginnen bei ca. 500 € pro Nacht. Unter 300 € pro Nacht geht kaum etwas, ohne enorme Abstriche hinsichtlich der Qualität zu machen.

Hotels in Downtown Vancouver

($) Best Western Chateau Granville: Zwischen Howe und Seymour an der Granville Street auf Höhe von Yaletown gelegen. Ordentliche Unterkunft mit überwiegend recht großen Zimmern, teilweise schönen Ausblicken und einem zumeist fairen Preis-Leistungs-Verhältnis. Die relativ günstigen Übernachtungspreise liegen in der etwas lauteren Granville Street sowie sicher auch der hohen Zahl an Obdachlosen in der Umgebung begründet – mehr dazu unten!

($) Hampton Inn & Suites: Wie in weiten Teilen der USA überzeugt auch das Hampton Inn in Vancouver mit der häufig besten Preis/Leistung. Die moderne Unterkunft liegt im Südosten des Zentrums zwischen Public Library und BC Place am Ende der Robson Street, wodurch sie ruhiger wirkt als das Best Western. Lediglich ans Frühstück sollte man, wie so häufig, keinerlei Ansprüche stellen.

($) Residence Inn by Marriott: Etwa auf Höhe des Best Western, jedoch zwei Blöcke weiter westlich und dadurch in besserer bzw. angenehmerer Lage. Große Zimmer und „Studios“, die eine Küchenzeile bieten und sich auch für Familien mit Kindern bestens eignen – optimal, um dem oft so mäßigen Frühstücksbüfett aus dem Weg zu gehen. Allein die Preise bewegen sich mitunter auf einem zu hohen Niveau für das Gebotene, daher vergleichen!

($) Exchange Hotel: Deutlich gehobener geht es dann doch im Exchange Hotel zu, das sich im Financial District im Norden nahe Vancouver Tower und Canada Place angesiedelt hat. Obwohl die Lage eher ein Businesshotel vermuten lässt, wirkt das Innere überraschend chic, fast schon im Stile eines Boutiquehotels. Dafür fallen die Zimmer allerdings auch etwas kleiner aus, mit Kindern kann es schnell eng werden. Ansonsten gibt’s jedoch nur wenig zu kritisieren, sogar das Frühstück passt – und die Preise bewegen sich meistens gerade noch auf einem vertretbaren Niveau.

($) Paradox Hotel: Zu den besten Hotels in Vancouver zählt letztlich das Paradox, das sich ein kleines Stück westlich des Zentrums nahe der Robson Street befindet. In seinem Inneren überzeugen die hellen, geräumigen Zimmer, die gepflegte, moderne Einrichtung und sogar das Frühstück. Obwohl sich das Hotel an einer großen Straße befindet, wirkt es ruhig, sein Eingang befindet sich dann auch in einer kleinen Seitengasse.

Wie viele Tage braucht man für Vancouver?

Vancouver unterscheidet sich von anderen Städten an der Westküste nicht zuletzt dadurch, dass sich seine größten Sehenswürdigkeiten über beinahe das gesamte Stadtgebiet verteilen – und dass fast alles noch ein wenig weitläufiger ist als etwa in den doch eher kompakten Seattle und San Diego, vielleicht sogar San Francisco.

Es ist daher sinnvoll, etwas mehr Zeit einzuplanen als für vergleichbare Großstädte: Drei Tage in Vancouver stellen das Optimum dar, um allen Attraktionen der Stadt ausreichend Zeit zu widmen. Das absolute Minimum sind zwei Tage, während die Obergrenze im Normalfall bei fünf Tagen liegt, wenn man es wirklich ruhig angehen lassen möchte.

Yaletown: Gelungene Verbindung von Wohn- und Grünflächen.

3 Tage in Vancouver: Tipps zur Zeiteinteilung

Die bestmögliche Gestaltung der drei Tage in Vancouver ist im Grunde recht naheliegend: Einen Tag verbringt man im Zentrum, also Downtown, entlang der Robson Street bis Canade Place mit dem Seaplane Terminal sowie Gastown und Chinatown im Osten.

Am zweiten Tag nimmt man sich bei gutem Wetter hauptsächlich den Stanley Park vor, den man – eine gewisse Kondition vorausgesetzt – komplett umrunden und dabei bis zum Prospect Point hinaufsteigen könnte, um einen sehenswerten Ausblick auf die Umgebung zu genießen.

Sonnenuntergang über dem Pazifik am English Bay Beach.
Sonnenuntergang über dem Pazifik am English Bay Beach.

An Tag drei schließlich stehen die Sehenswürdigkeiten außerhalb des Zentrums von Vancouver auf dem Programm: Das bunte Granville Island lässt sich bestens mit dem Vanier Park und Kitsilano Beach verbinden, auch ein Abstecher zum Queen Elizabeth Park im Süden ist eigentlich Pflicht.

Ferner könnte man den Besuch eines Museums (Science World, Maritime Museum, Art Gallery) oder eine Hafenrundfahrt einplanen, auch das Aquarium mag insbesondere für Familien mit Kindern von Interesse sein. Abends sollte man zudem unbedingt einmal am Strand der English Bay vorbeischauen und dort den Sonnenuntergang am Pazifik bestaunen.

Vancouver hat auch weniger schöne Ecken.
Vancouver hat auch weniger schöne Ecken.

Wie sicher ist Vancouver für Touristen?

Kanada gilt im direkten Vergleich zu den USA gemeinhin nicht nur als recht „europäisch“, sondern auch als „sicher“. Eine Vorstellung, die nicht gänzlich frei von Klischees sein mag, aber auch nicht weit von der Realität entfernt ist.

Tatsächlich ist es um die Sicherheit in Vancouver grundsätzlich bestens bestellt: Bei Tag kann man das gesamte für Touristen relevante Stadtgebiet problemlos zu Fuß erkunden, doch sogar bei Nacht sollte man im Zentrum rund um Downtown, Gastown und Canada Place auf keine Probleme stoßen. Etwas, das man von Seattle, San Francisco oder Los Angeles nicht behaupten kann.

Dennoch hinkt der Vergleich mit Europa ein wenig, denn obwohl Kanada oft für sein – verglichen mit den USA – solides Sozialsystem gelobt wird, ist die Zahl der Obdachlosen in Vancouvers Zentrum außergewöhnlich hoch. In den vergangenen zwanzig Jahren hat sie sich etwa verdoppelt.

Vorwiegend betroffen davon ist die Eastside nahe Gastown und Chinatown, aber auch entlang der großen Howe Street und Seymour Street ist die Problematik nicht zu übersehen: Sobald man dort seine Unterkunft verlässt, fallen einem die campierenden Obdachlosen zumeist umgehend ins Auge. Auch wenn die Obdachlosigkeit in Teilen Mitteleuropas ebenfalls zunimmt bzw. präsenter wird, fühlt man sich hier eher an ein Santa Monica erinnert.

Gleichwohl gilt: Von Obdachlosen geht prinzipiell keine erhöhte Gefahr aus, sie haben also keinen nennenswerten Einfluss auf die Sicherheit in Vancouver / Downtown. Allein die empfundene Sicherheit bzw. das Sicherheitsgefühl mag stellenweise ein wenig leiden.

Der kleine Beaver Lake im Stanley Park.
Der kleine Beaver Lake im Stanley Park.

Was ist die beste Reisezeit für Vancouver?

Mit Kanada verbindet man eisige Winter und milde Sommer, aber aufgrund seiner Lage gilt das für Vancouver nur mit Einschränkungen, herrscht dort doch ein gemäßigtes Küstenklima. Schneefälle stellen aufgrund der vergleichsweise warmen Meeresluft selbst im Winter die Ausnahme dar und Palmen, nicht etwa Nadelbäume, zieren so manch ein Hotel.

Im Jahresdurchschnitt liegen die Temperaturen in Downtown bei 11 °C und damit sogar leicht über beispielsweise einem Köln, das man nun nicht gerade mit klirrender Kälte in Verbindung bringt. Von Juni bis August, und ganz vereinzelt sogar im Mai und September, kann das Thermometer die Marke von 30 °C überschreiten. Die täglichen Mittelhöchstwerte liegen im Sommer bei ca. 20 bis 22 °C.

Für Reisende bedeutet das: Mit Blick auf die Temperaturen kann man Vancouver das ganze Jahr über für gewöhnlich problemlos besuchen. Am angenehmsten ist es zwischen April und Oktober, mit kleinen Einschränkungen im Juli und August aufgrund der potenziellen Hitze.

Totemfähle im Stanley Park.

Dem gegenüber steht allerdings die recht hohe Niederschlagsmenge bzw. die Anzahl der Tage, an denen Niederschläge fallen: Von Oktober bis April regnet (oder sporadisch: schneit) es im Schnitt an mindestens jedem zweiten Tag, im Mai und Juni noch an mehr als jedem dritten, allerdings in kleineren Mengen. Wirklich trocken ist es statistisch nur im Juli und August.

Bei der besten Reisezeit für Vancouver spielen aber selbstredend noch andere Faktoren als bloß das Wetter eine Rolle: Besucheraufkommen, Hotelpreise und der Zustand der Natur sind ebenfalls nicht zu unterschätzen. Juli und August stellen – wie fast überall – in Vancouver natürlich die Hauptsaison dar, während sich die Pflanzenwelt in Parks und Gärten zumeist zwischen Mitte April und Ende Juni von ihrer besten Seite zeigt.

Schlussendlich bedeutet das aus unserer Sicht: Die besten Reisemonate für Vancouver sind Mai und Juni, in denen das Wetter überwiegend mitspielt, die Touristenmassen etwas geringer ausfallen und die Pflanzenwelt oft in voller Blüte steht. Auch der September kann noch angenehm sein.

Der Hochsommer von Juli bis August ist ebenfalls eine gute Reisezeit, bringt aber leichte Nachteile hinsichtlich Andrang, Kosten und unter Umständen der Temperaturen mit sich. Dafür ist die Niederschlagswahrscheinlichkeit in diesen Monaten am niedrigsten und die Zahl der Sonnenstunden am höchsten.

Ausblick aus dem Zug auf dem Weg von Vancouver nach Seattle.
Ausblick aus dem Zug auf dem Weg von Vancouver nach Seattle.

Vancouver aus den USA: mit dem Auto oder Zug?

In vielen Fällen wird Vancouver als Abstecher aus den USA angesteuert, beispielsweise im Rahmen einer kompletten Reise entlang der Westküste von San Diego respektive Los Angeles im Süden bis Seattle im Norden – oder umgekehrt. Um Vancouver von den USA zu erreichen, gibt es zwei Möglichkeiten:

1. Mit dem Auto: Viele Anbieter erlauben es, mit einem Mietwagen die Grenze nach Kanada (nicht aber nach Mexiko) zu überqueren. Ist man also bereits mit einem Mietauto in den USA unterwegs, spricht in der Regel nichts dagegen, beispielsweise die gut 250 km von Seattle nach Vancouver mit dem Pkw zurückzulegen. (Zur Sicherheit unbedingt einen Blick in den Mietvertrag werfen!)

Der kleine Haken: Es ist im Normalfall nicht möglich, ein in den USA gemietetes Fahrzeug in Kanada abzugeben, auch wenn der jeweilige Anbieter über die Grenzen der USA hinaus tätig ist. Der Besuch von Vancouver ist dann also wirklich nur als Abstecher gestattet, anschließend muss man zwangsläufig wieder zurück.

2. Mit dem Zug: Besucht man Seattle am Anfang oder Ende einer Reise (oder verzichtet generell auf einen Mietwagen), könnte daher die Fahrt mit dem Zug nach Vancouver eine sinnvolle und sogar recht schöne Option entlang der Pazifikküste darstellen.

Die Züge der „Amtrak Cascades“ befördern einen von der King Street Station in Seattle innerhalb von exakt vier Stunden zur Pacific Street Station in Vancouver, beide zentral gelegen und somit gut zu erreichen. In der Regel verkehren mindestens zwei Züge pro Tag.

Tickets sind auch im Jahr 2025 noch erschwinglich: ab ca. 35 $ pro Person in der 2. Klasse (Coach) und ca. 100 $ in der 1. Klasse (Business). Beide Kategorien sind als ordentlich zu erachten, ein nicht zu unterschätzender Vorteil der Business Class ist jedoch die größere Beinfreiheit.

Dünenlandschaft an der Küste von Oregon.
Dünenlandschaft an der Küste von Oregon.

Ein abschließender Tipp

Möchte man die komplette Westküste abfahren, könnte es eine Überlegung wert sein, von Europa aus zunächst nach Vancouver zu fliegen und dort die ersten Tage zu verbringen.

Dann fährt man mit dem Zug nach Seattle weiter, wobei die Einreise in die USA (Immigration) praktischerweise bereits am Bahnhof in Vancouver erfolgt, während die Zollinspektion erst an der Grenze durchgeführt wird, an welcher der Zug kurz stoppt. In Seattle könnte man dann den Mietwagen für die USA übernehmen und von dort aus die Küste gen Oregon und Kalifornien herunterfahren.

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