Venice Beach & Canals
Die weltbekannte Strandpromenade mit Muscle Beach und Kanälen ...
Wenn man an einen berühmten Strand in Los Angeles denkt, dann ist es wahrscheinlich der aus Film und Fernsehen bekannte Venice Beach mit seinem nicht minder populären Muscle Beach, der häufig als Geburtsstätte des US-amerikanischen Fitness- und Bodybuilding-Booms bezeichnet wird.
Das im Nordwesten der LA-Region zwischen Santa Monica und dem riesigen Los Angeles International Airport (LAX) gelegene Viertel besteht allerdings aus mehr als nur seinem Strand, weshalb sich ein kurzer Besuch durchaus lohnen kann: Auch Kanäle im Stile des echten Venedigs findet man dort …
Zeitaufwand: ein bis zwei Stunden
Öffnungszeiten: rund um die Uhr, am besten gegen Nachmittag
Eintritt: kostenlos, ($) Best of LA Tour ab ca. 75 €
Unsere Einschätzung: Kann man besuchen, aber kein absolutes Muss.
Was gibt es in Venice Beach zu sehen?
Während Santa Monica mit seinem Pier, dem lang gezogenen Strand und einer angenehmen Einkaufspromenade im Ortskern überzeugt, ist die Besonderheit des südlich daran angrenzenden Venice doch einen Tick schwieriger in Worte zu fassen.
Seinen auch international enormen Bekanntheitsgrad hat die Umgebung wohl in erster Linie dem Muscle Beach zu verdanken, an dem in den 1930er-Jahren die ersten Fitnessgeräte unter freiem Himmel installiert wurden und an dem einige der ersten Bodybuilder wie Vic Tanny und Joe Gold trainierten – bevor sie später dort ihre eigenen Studios eröffneten. Auch Arnold Schwarzenegger begann Ende der 60er, hier seine Karriere auszubauen.
Der originale Muscle Beach befand sich gleichwohl ein Stück weiter nördlich in Sichtweite des Piers, der heutige – teils als Muscle Beach Venice tituliert – ist eine Mischung aus Open-Air-Fitnessstudio und Sport-Spielplatz, auf dem Bodybuilder (und solche, die es werden wollen) fleißig Gewichte stemmen. Tagespässe für 10 $ erlauben auch Besuchern das Training auf der doch eher kleinen Anlage, geöffnet täglich.
Bei einem Spaziergang über die nette Strandpromenade sind die Bodybuilder jedoch beileibe nicht die einzige „Sehenswürdigkeit“: In einem Skatepark beweisen Jugendliche und junge Erwachsene ihr Können – wenn sie sich nicht nebenan auf dem Basketballplatz austoben -, Geschäfte bieten „medizinische Kräuter“ sowie Wahrsagerei an und zahlreiche angehende Künstler versuchen, Touristen ihre Werke anzudrehen.
Mit anderen Worten: Venice Beach und seine Strandpromenade sind für sich genommen nicht allzu attraktiv, doch das an eine Mischung aus Jahrmarkt und Zirkus erinnernde Treiben ist ein bisweilen außergewöhnliches Spektakel, das es so wohl nur in Los Angeles geben kann – in einer Stadt, in der nicht wenige ihr Leben lang auf die große Karriere in Hollywood hoffen.
Atmosphäre und Publikum sind daher bei Weitem nicht repräsentativ für den Alltag an US-amerikanischen Stränden, sehr wohl aber für einen nicht unwesentlichen Teil der Stadt.
Fährt man mit dieser Erwartung nach Venice, lohnt sich der Besuch, allerdings nur zu bestimmten Zeiten: vormittags ist hier wenig los und auch bei (seltenen) schlechtem Wetter wäre man hier fehl am Platz. Gegen Nachmittag (und am Wochenende auch schon ab Mittag) füllt sich die Promenade jedoch zusehends und dann kann man einen interessanten, vielleicht sogar aufschlussreichen Spaziergang unternehmen.
Eine knappe Stunde reicht für den Besuch von Venice Beach allerdings vollkommen aus.
Die kleinen Kanäle in Venice
Wesentlich ruhiger geht es im Vergleich an den Venice Canals zu, die sich ein paar Straßen entfernt vom Strand östlich des Venice Boulevards befinden. Sie können auf eine interessante Geschichte zurückblicken, denn tatsächlich sollten sie bei ihrer Eröffnung im Jahre 1905 das italienische Venedig mit seinen Kanälen und Brücken nachstellen.
Damals jedoch hatte man noch nicht das Automobil auf der Rechnung: Mit dessen Verbreitung wurden im Jahre 1929 mehr als drei Viertel der Kanäle schon wieder zugeschüttet, um darauf Straßen zu errichten – und die übrigen Kanäle verfielen ab den 40er-Jahren mangels öffentlichen Interesses zunehmend. Tatsächlich ließ sich die Stadt bis ins Jahr 1993 Zeit, um die Kanäle zu renovieren und sie zu dem sehenswerten und von Häuschen bestimmten Historic District zu machen, der sie heute sind.
Da das Gebiet vergleichsweise klein ist (es existieren nur noch gut vier Kanäle), reicht eine knappe halbe Stunde für einen Rundgang aus. Im Grunde ein Muss, wenn es einen in diesen Stadtteil verschlägt!
Sicherheit in Venice
Venice „genießt“ den Ruf, zu den unsicheren Stadtteilen von Los Angeles zu zählen, und obwohl die Kriminalitätsrate in den letzten Jahren gesunken ist, lässt sich diese Einschätzung nicht gänzlich von der Hand weisen: So schlimm wie noch etwas weiter südöstlich fühlt es sich nirgends an, aber die ein oder andere Ecke ist durchaus als unangenehm zu bezeichnen.
Deshalb ist eine realistische Betrachtung der Situation vonnöten: Tagsüber ist es problemlos möglich, sowohl die Strandpromenade als auch die Kanäle zu besuchen. Die Umgebung mag stellenweise nicht allzu ordentlich wirken, doch das ist eher subjektiver Natur; auch Familien mit Kindern sollten keine Bedenken haben. Nach Anbruch der Dunkelheit sollte man etwas vorsichtiger sein – dann gibt es aber auch keinen guten Grund für den Besuch.
Achtung am Strand!
Zwei Tipps zur Sicherheit gilt es dennoch zu beachten: Zum einen ist es empfehlenswert, am Strand nicht barfuß zu gehen (das gilt übrigens auch für Santa Monica und einige andere Strände in Großstädten), da die Horrorstorys von im Sand liegengelassenen Spritzen leider nicht gänzlich aus der Luft gegriffen sind.
Zum anderen sollte man keine Wertsachen im Auto lassen und bei der Auswahl des Parkplatzes etwas sorgfältiger sein. Das gilt aber natürlich überall in Los Angeles und noch weitaus mehr in San Francisco.
Wo kann man am Venice Beach parken?
Um an den letzten Punkt gleich anzuknüpfen: Leider gibt es in Venice kein großes, überwachtes Parkhaus in der Nähe, in dem man seinen Mietwagen abstellen könnte. Stattdessen parkt man direkt am Straßenrand oder auf einem der kleinen bis mittelgroßen Parkplätze unter freiem Himmel in Strandnähe.
Prinzipiell beste Wahl stellt der Ocean Front Walk Parking Lot (2100 Ocean) dar, der tagsüber belebt und recht übersichtlich daherkommt. Weitere Alternativen findet man ein, zwei Blöcke abseits des Strandes am Venice Boulevard – für ein paar Dollar (mitunter sogar kostenlos) kommt man gut und verhältnismäßig sicher unter.
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