White Sands National Park

Dünen aus weißem Sand - so weit das Auge reicht...

Es ist schon beinahe unglaublich, wie groß die Abwechslung auch in Hinblick auf die Farben von Felsen und Sand im Südwesten der USA ist: In Kalifornien trifft man auf viele Gelbtöne, Arizona erstrahlt vorwiegend rot, während Utah von Gelb über Orange und Rot bis zu Braun die breiteste Farbpalette bietet.

Nur um weißen Sand zu sehen, muss man noch ein Stück weiter gen Osten fahren: Zum White Sands National Park, der mit seinen weißen Gipsdünen schon ein wenig an eine Schneelandschaft erinnert – allerdings einen signifikanten Abstecher von den üblichen Routen erfordert …

Auf einen Blick: Der White Sands National Park im Süden von New Mexico ist einmalig und im Rahmen einer großen Rundreise durch den Südwesten – abseits der ausgetretensten Pfade – unbedingt einen Besuch wert. Viel Zeit muss man für ihn allerdings nicht einplanen, denn der Name ist hier wirklich Programm: Unmengen an weißem Sand, nicht mehr und nicht weniger.

Zeitaufwand: drei bis vier Stunden
Öffnungszeiten: überwiegend täglich, rund um die Uhr
Eintritt: 25 $ pro Fahrzeug / America the Beautiful Pass
Hotels: Holiday Inn Express ($) oder Home2 Suites ($)
Camping: KOA (in Alamogordo)

Unsere Einschätzung: einmalig, wenn auch nicht allzu abwechslungsreich.

Überblick: Lage & Anfahrt

Der White Sands National Park befindet sich im Süden von New Mexico, einem Bundesstaat der USA, der östlich an Arizona anknüpft. Von Tucson mit seinem Saguaro National Park sind es etwa 550 km, während die nächstgrößeren Städte das texanische El Paso (150 km im Süden) und Albuquerque (350 km im Norden) darstellen.

White Sands National Park

Die Anfahrt zu White Sands erfolgt in der Regel über Highway 70, an dem man etwa 20 km südlich der Kleinstadt Alamogordo die Einfahrt zum Naturschutzgebiet erreicht.

Der Abstecher empfiehlt sich daher vorrangig bei einer zweiten oder dritten Reise durch den Südwesten der USA, wenn man sich so langsam doch spürbar abseits der ausgetretenen Pfade bewegen möchte.

White Sands National Park

Wanderwege & Aussichtspunkte

Ein Besuch von White Sands gestaltet sich im Grunde recht simpel, denn hinter dem Visitor Center am Parkeingang gibt es lediglich eine, etwa 12 km lange, Straße: den gut zu befahrenden Dunes Drive, der in das Naturschutzgebiet hineinführt.

An dem stößt man zunächst auf den Playa Trail sowie den Dune Life Nature Trail, beide jeweils etwa 4 km lang, bei Letzterem läuft man direkt auf Sand. Wer es einfacher mag, betrachtet die Gipsdünen von dem darauffolgenden Interdune Boardwalk, nur knapp 500 m lang und für gewöhnlich selbst mit Kinderwagen begehbar.

Den besten Ausblick erhält man schließlich im „Heart of the Sands“ auf dem 7 km langen Alkali Flat Trail, in dem man oft in völliger Ruhe wunderbar über die weißen Dünen wandern kann.

Straße im White Sands National Park.

Zwei kleine Einschränkungen gilt es zu beachten: Zum einen erreichen die Temperaturen im Parkgebiet bereits im Frühling oft die 30 °C, im Sommer klettert das Thermometer häufig sogar auf bis zu 40 °C, was Wanderungen unter normalen Bedingungen höchstanstrengend gestaltet. Da es im Grunde nirgendwo Schatten gibt und der weiße Sand die Sonne bestens reflektiert, kommt es einem zudem schnell noch wärmer vor als anderswo.

Am besten wandert man daher am frühen Vormittag oder gegen Abend. Auch der Sonnenuntergang im Park ist ein Muss; sehr schön sind dabei die von Rangern geführten „Sunset Strolls“.

Zum anderen ist White Sands teilweise Militärgelände, das bis heute regelmäßig für Raketentests genutzt wird. Ist das der Fall, werden einzelne Wege oder sogar die komplette Zufahrtsstraße für eine oder mehrere Stunden gesperrt – häufig am frühen Morgen zwischen 7 und 8 Uhr.

Vor einem Besuch sollte man sich daher unbedingt kurzfristig über mögliche Sperrungen online informieren.

Visitor Center im Adobe-Stile bei White Sands.

Wie viel Zeit braucht man für White Sands?

Wie (hoffentlich) auch anhand der Fotos zu erkennen ist, handelt es sich bei White Sands um einen ungewöhnlichen und optisch beeindruckenden National Park – allerdings um keinen allzu vielseitigen: Fährt man ein wenig über die weißen Sandstraßen des Parkgebiets, steigt auf ein, zwei Dünen hinauf und genießt zwei, drei Ausblicke, hat man im Grunde alles gesehen. Lange Wanderungen sind möglich, aber ehrlicherweise weder notwendig noch sonderlich lohnenswert.

Daher benötigt man für White Sands in der Regel weniger Zeit als für jeden anderen National Park im Südwesten der USA; bereits in knapp zwei Stunden könnte man einen wirklich umfangreichen Eindruck von dem Naturschutzgebiet gewinnen. Und mehr als drei bis vier Stunden sind selbst mit einer kleinen Wanderung kaum erforderlich.

White Sands National Park

Hotels in Alamogordo

Im National Park selbst gibt es weder Campingplätze noch Lodging. Pkw-Reisende kommen jedoch bestens im 25 km entfernten Alamogordo unter, das etliche brauchbare Motels und Hotels zu meistens recht erschwinglichen Preisen bietet. Die Übernachtung dort lohnt sich nicht zuletzt, um einen Sonnenuntergang in White Sands erleben zu können, ohne anschließend noch weit fahren zu müssen.

Wie so oft übernachtet man auch in Alamogordo gemeinhin bei den großen Ketten gut und günstig, primär könnte man das örtliche Holiday Inn Express ($) oder das noch junge Home2 Suites ($) in Erwägung ziehen.

Auch ansonsten passt die Infrastruktur in Alamogordo, findet man dort doch mit Lowe’s, Albertons und zwei Walmarts mehrere große Supermärkte. Reichlich Fast Food gibt es im Süden der Stadt direkt an Highway 70, dem White Sands Boulevard: von Wendy’s über Carl’s Jr. und Taco Bell hin zu Denny’s.

Campingplätze nahe White Sands

Camper finden in Alamogordo unter anderem einen ganz guten KOA Campground, der mit der für das Unternehmen üblichen, ordentlichen Ausstattung aufwartet. Ein Stellplatz ist im Jahr 2025 ab etwa 55 $ inklusive Full Hook-up zu ergattern, was für das Gebotene völlig in Ordnung geht.

Wer lieber in der Natur übernachtet, muss einen weiteren Umweg in Kauf nehmen und beispielsweise den Lincoln National Forest im Osten oder den Oliver Lee Memorial State Park im Süden ansteuern.

Parkplatz im weißen Sand.

Ziele in der Umgebung

Aufgrund der Lage im Süden von New Mexico kann der White Sands National Park im Grunde nur im Kontext einer großen Runde abseits der ausgetretensten Pfade besucht werden.

Abhängig von der Fahrtrichtung ist der nächste logische Anlaufpunkt entweder das Chiricahua National Monument in Arziona, gut 400 km westlich gelegen, oder aber das zentrale New Mexico: Insbesondere Santa Fe, die Hauptstadt des Bundesstaates, besticht mit ihrer beeindruckenden Architektur, ebenso kann Albuquerque einen kurzen Besuch wert sein – nicht nur für Fans von Breaking Bad. Beide Städte befinden sich gut 375 km nördlich des Parkgebiets.

Ferner wäre ein Abstecher nach Texas theoretisch denkbar; bis El Paso sind es etwa 175 km in südlicher Richtung.

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