Ein Wohnmobil für die USA buchen

Tipps für die richtige Größe, den besten Verleih und die Übernahme des Fahrzeugs

Das Campen auf einer Rundreise durch die USA kommt auch für Urlauber in Frage, die sonst so gar nichts mit Camping am Hut haben: Wunderschöne Campingplätze inmitten der Natur machen es möglich.

Vor allem für Familien kann das „RV“ ein einmaliges Erlebnis sein. Gleichwohl will die Wahl des Wohnmobils gut überlegt sein, schließlich ist es für Wochen nicht nur Transportmittel, sondern auch das eigene Zuhause.

Was also muss bei der Buchung alles bedacht werden? Was ist die richtige Größe für wie viele Personen? Gibt es Unterschiede zwischen den verschiedenen Anbietern? Benötigt man einen speziellen Führerschein? Und welche Pakete und Versicherungen braucht man genau?

Wie Sie ein Wohnmobil für die USA buchen, ohne etwas zu übersehen, lesen Sie hier!

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Die Buchung

Die passende Größe
Genauso wie beim Mietwagen gilt, dass man sich vorab unbedingt in aller Ruhe überlegen sollte, wie groß das „RV“ (recreational vehicle) tatsächlich sein muss – wobei die Größe hierbei natürlich vorrangig von der Anzahl der Passagiere und der zur Verfügung stehenden Betten abhängig ist.

Viele verschiedene Modelle stehen zur Auswahl, die sich jedoch grob in drei Kategorien einteilen lassen:

Kleine RVs: Sie haben üblicherweise eine Länge von 19 bis 22 Fuß, was knapp 6 bis 7 Metern entspricht. Wie alle anderen RVs verfügen sie in der Regel über einen kleinen Herd, eine Mikrowelle, einen Kühlschrank, eine Spüle, eine Dusche sowie ein WC. Ein Doppelbett befindet sich über dem Cockpit und der Esstisch lässt sich in ein Einzelbett umwandeln. 22-Füßer haben zudem ein weiteres Doppelbett im hinteren Bereich des Wohnmobils.

Das klingt zunächst einmal nach viel, tatsächlich sind die Betten jedoch sehr schmal und im Falle der Kajüte über dem Cockpit für zwei Personen zudem recht unpraktisch. Auch die WC-Dusch-Kombo ist äußerst eng. In der Praxis sind kleine RVs daher vorrangig für Paare mit maximal einem jüngeren Kind geeignet.

Mittlere RVs: Das Wohnmobil mit einer Länge von 25 Fuß ist der typische, klassische Durchschnitt, den man am häufigsten auf den Straßen zu Gesicht bekommt. Neben mehr Stauraum und einer größeren Küche verfügt es über ein etwas größeres Doppelbett im hinteren Bereich sowie über eine separate, wenn auch weiterhin natürlich sehr kleine Dusche.

Dennoch, der zusätzliche Raumgewinn macht sich enorm bemerkbar, sodass diese Kategorie auch für Eltern mit zwei Kindern ausreichend sein kann.

3. Große RVs: Als „groß“ bezeichnet man schließlich alle Modelle mit einer Länge von 28 bis 30 Fuß, was 8,5 bis 9 Metern entspricht. Neben dem erneuten Raumgewinn in der Küche sowie dem zusätzlichen Stauraum tun sie sich vor allem dadurch hervor, dass es neben einem breiten Sofa ein separates Schlafzimmer gibt – vor allem für Eltern sehr angenehm. Zudem befindet sich die Dusche gegenüber des WCs, ist also klar davon getrennt.

Theoretisch kommen bis zu sechs Personen hier gut unter, praktisch ist ein großes RV in erster Linie für Familien mit bis zu drei Jugendlichen die beste Wahl.

Ein Wohnmobil in den USA auf dem Parkplatz eines National Parks

Zur Einordnung: Am angenehmsten schläft es sich selbstredend im separaten Doppelbett am hinteren Ende des Wohnmobils, aber auch die Kajüte über dem Cockpit kann für eine Person angenehm sein. Schlafen hier zwei, muss einer auf dem Weg zum WC stets über den anderen klettern, ohne sich dabei den Kopf zu stoßen – unangenehm.

Das in den großen Modellen vorhandene Sofa, das ausgeklappt werden kann, geht in Hinblick auf Länge und Breite ebenfalls in Ordnung, kann aber unter Umständen ein wenig uneben sein. Die Essecke schließlich, in der die Kissen über den eingeklappten Esstisch gelegt werden, ist das undankbarste Bett. Nicht zu vergessen ist darüber hinaus, dass Sofa und Esstisch tagsüber anderweitig verwendet werden; mit Kindern kann das schon mal für Streit sorgen.

Probleme auf den Campingplätzen bekommt man auch mit den größten RVs übrigens kaum: Fast überall gibt es Stellplätze, auf denen selbst 30 Fuß lange Fahrzeuge unterkommen. Wesentlich schwieriger ist das Fahren und Parken in Stadtgebieten sowie in manchen National Parks, bei denen 25-Fuß-Fahrzeuge mitunter auf einigen Straßen die Obergrenze darstellen. Außerdem kosten größere Modell selbstverständlich mehr als kleinere.

Campingplatz in einem National Park

Suche & Vergleich
Es gibt zahlreiche Anbieter von Wohnmobilen in den USA, die größten und wichtigsten heißen El Monte, Cruise America und Road Bear. Wir haben mit allen gute Erfahrungen gemacht, weshalb hier eigentlich nur der Preis und die Location von Bedeutung sein sollten. (Zuletzt genoss Cruise America einen etwas besseren Ruf als die Konkurrenz, aber die Unterschiede sind letzten Endes meist gering.)

Wie überall sollte man auch hier eines der zahlreichen Vergleichsportale nutzen, um sich einen Überblick über die Angebote zu verschaffen. Fast immer bucht man über einen hiesigen Vermittler, was sowohl in Hinblick auf die Preise als auch auf die Versicherungen als sinnvoll zu erachten ist. Zu den bekanntesten Vermittlern zählen DERTOUR, Cars & Camper, CamperDays und der ADAC.

Ähnlich wie beim Mietwagen schwanken die Preise – seltene Angebote ausgenommen – über einen längeren Zeitraum hinweg erfahrungsgemäß nur minimal. Wer genügend Zeit mitbringt, kann die Preise jedoch natürlich ein paar Wochen lang täglich abrufen und vergleichen, um vielleicht ein Angebot zu erhaschen.

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Zelt auf einem Campground in Joshua Tree

Vertragsbedingungen
Zu beachten ist, dass RVs immer erst am Tag nach der Ankunft in den USA übernommen werden dürfen. Es ist also nicht erlaubt, non-stop etwa von Frankfurt nach LAX oder SFO zu fliegen und noch am gleichen Tag das RV abzuholen.

Außerdem sollte man einen genauen Blick in seinen Vertrag werfen, was beispielsweise das Fahren auf Gravel und Dirt Roads (fast immer verboten) oder auch einen Besuch des Death Valleys angeht, der im Sommer ebenfalls häufig untersagt ist. Und selbst in den kühleren Monaten schieben einem die Verleihe im Falle einer Panne häufig die daraus resultierenden Kosten zu.

Zusatzpakete bei der Buchung
Anders als beim Mietwagen ist es mit Betankung und Vollkasko bei einem RV nicht getan: Bei der Buchung eines Wohnmobils kommen zu den reinen Mietkosten in der Regel noch die Kosten für die gefahrenen Meilen hinzu. Im Vorfeld wird basierend auf dem Mietzeitraum eine Kalkulation aufgestellt, zusätzliche Meilen bezahlt man bei der Rückgabe extra – fährt man weniger weit als angenommen, gibt es manchmal Geld zurück, manchmal nicht.

Darüber hinaus benötigt man in der Regel ein Küchenset, das um die 100$ kostet und Geschirr, Besteck und Töpfe enthält. Wenn man sich selbst versorgen will, was bei einer Wohnmobilrundreise eigentlich die Regel ist, kann man darauf kaum verzichten.

Auch die Wäschesets, die Handtücher und Bettwäsche enthalten, sind trotz ihres Preises von um die 50$ pro Person unverzichtbar, denn billiger lässt sich all das auch bei einem Walmart kaum kaufen.

Wohnmobil auf einem Campingplatz in den USA

In den USA

Gute Campingplätze finden
Während man mit dem Mietwagen teilweise flexibel mit der Buchung von Hotels und Motels sein kann, ist es bei vielen Campingplätzen empfehlenswert, einen Platz zu reservieren. Besonders gilt das in der Hochsaison und in der Nähe von National Parks.

Allerdings ist nicht bei jedem Campingplatz eine Reservierung überhaupt möglich, was ebenfalls einkalkuliert werden sollte: Will man im Sommer mal einen Stellplatz auf einem beliebten „First come, first serve“-Campground erwischen, muss man häufig spätestens gegen Mittag auf der Matte stehen.

Darüber hinaus sollte man sich im Voraus über die Ausstattung der Campingplätze informieren, denn die schönsten Campgrounds in Mitten der Natur verfügen nur selten über fließend Wasser und Duschen oder gar „Full Hookup“, also Anschlüsse für Strom, Wasser und Abwasser. Eine Weile lässt sich das aushalten, alle paar Tage müssen dann aber doch mal Water und Dump Station angesteuert werden.

Die Übernahme
In den USA angekommen, muss man, wie schon angesprochen, zunächst mindestens eine Nacht im Hotel verbringen. Dann lässt man sich per Taxi oder Shuttle zum Verleih (meistens etwas außerhalb) fahren, um das Wohnmobil zu übernehmen.

Es ist sinnvoll, dafür viel Zeit einzuplanen – besonders wenn man noch nie zuvor mit einem RV unterwegs war. Grundsätzlich ist die Bedienung des Fahrzeugs zwar nicht schwierig, aber insbesondere die Funktionsweise des Generators, die Anschlüsse für Wasser, Strom, Abwasser und Gas sowie der Umbau des Esstisches zum Bett sollten genauer betrachtet werden.

Zugang zum Fahrzeug erhält man nach Betrachten eines kurzen Einführungsvideos. Dann geht es ans Einräumen und ans Vertrautmachen. Einen guten Vormittag sollte man für die Übernahme insgesamt einplanen, um auf der sicheren Seite zu sein und unterwegs auf keine überraschenden Probleme zu stoßen.

Ein RV (Motorhome) im National Park

Zusammenfassung

Grundsätzlich ist es nicht schwierig, ein Wohnmobil für die USA zu buchen: Man vergleicht die verschiedenen Modelle in Hinblick auf ihre Größe und die zur Verfügung stehenden Betten. Dann beobachtet man die Preise online auf einem Vergleichsportal. Bei der Buchung nicht die Zusatzpakete sowie eine grobe Kalkulation der Meilen vergessen! Anschließend können Campingplätze gesucht und gegebenenfalls reserviert werden – und dann geht’s schon los!

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