Mesa Verde National Park
Der kleine Abstecher von Utah nach Colorado lohnt sich...
Mesa Verde ist ein National Park wie kein zweiter in den USA, ist es hier doch nicht die Natur, sondern das von Menschenhand geschaffene, das es zu bewundern gilt: Klippenhäuser, die von den Anasazi-Indianern hier vor etwa 800 Jahren zwischen den Felsen des gleichnamigen Tafelberges errichtet wurden, und trotz schon um das Jahr 1300 herum eingestellter Nutzung bis heute gut erhalten sind.
Über 4000 Ausgrabungsstätten befinden sich insgesamt in diesem ungewöhnlichen Park, für den man allerdings ein wenig Zeit mitbringen muss, um ihn in seiner Gänze zu sehen.
Anfahrt & Ablauf
Mesa Verde liegt im Südwesten Colorados, ein Bundesstaat, der zwar eigentlich nicht mehr wirklich zum Südwesten der USA zählt, aber auf einer großen Rundreise durch eben jenen bestens zu erreichen ist: Von Highway 191 in Utah aus ist die Anfahrt von beispielsweise Monticello in etwas mehr als einer Stunde zu schaffen. Erstes Ziel ist, von Westen aus kommend, immer die Kleinstadt Cortez, hinter der es noch etwa 15 Kilometer über Highway 160 bis zum einzigen Eingang des National Parks sind.
Kurz vor der Entrance Station befindet sich bereits das Visitor and Research Center, dem hier eine ganz besondere Bedeutung zukommt, denn weil die hiesigen Ausgrabungen natürlich gleichermaßen schützenswert wie zerbrechlich sind, dürfen die drei schönsten Klippenhäuser nur im Rahmen von Ranger-geführten Touren besucht werden: Cliff Palace, Balcony House und Long House heißen sie, Tickets gibt es für 7$ pro Person an eben jenem Visitor Center.
Um Tickets ohne allzu lange Schlangen zu ergattern, sollte man vor allem von Juni bis August das Visitor Center schon am frühen Morgen aufsuchen, außerdem gilt es zu beachten, dass man an einem Tag nur an zwei Touren teilnehmen darf: Long House und entweder Cliff Palace oder Balcony House. Will man alle drei Touren absolvieren, muss man für Mesa Verde also mindestens zwei Tage einplanen.
Trails & Viewpoints
Allerdings sind nicht alle Bereiche des Parks nur mit Rangern zugänglich. Hinter Visitor Center und Entrance Station führt eine etwa 10 Kilometer lange Straße bereits an mehreren schönen Ausblicken wie dem Montezuma Valley Overlook und dem Park Point Overlook vorbei, bevor man auf Höhe der Far View Area auf eine Abzweigung trifft: Nach Westen geht es von Ende Mai bis Anfang September für Fahrzeuge bis 25 Fuß an weiteren Ausblicken vorbei zur Wetherill Mesa Area, während man im Süden Chapin Mesa erreicht.
In Wetherill Mesa befinden sich neben dem Long House weitere Ausgrabungen und Viewpoints wie beispielsweise Badger House, Step House und Kodak House, die allesamt über nicht allzu lange Fußwege erreicht werden können. Das Auto muss am Info-Center abgestellt werden, dahinter verkehrt lediglich eine Tram.
Höhepunkt ist jedoch die etwa 90 Minuten in Anspruch nehmende Long House Tour, für die man nicht unter zu starker Höhenangst leiden sollte: Zwei fünf Meter hohe Holzleitern gilt es zu überwinden.
Auch in Chapin Mesa gibt es zahlreiche schöne und etwas längere Wege wie etwa den Spruce Canyon Trail (4 km, nicht immer geöffnet), zudem kann man den schönen Mesa Top Loop (10 km) sowie den nicht minder beeindruckenden Cliff Palace Loop (ebenfalls 10 km) mit dem Auto abfahren, an denen sich zahlreiche weitere Viewpoints und Wege befinden, etwa der Soda Canyon Overlook Trail (2 km).
Höhepunkt sind aber auch hier die beiden Touren, Cliff Palace und Balcony House, die jeweils 60 bis 90 Minuten Zeit in Anspruch nehmen. Hat man nur Zeit für eine der beiden, fällt die Wahl schwer: Cliff Palace bietet das schönere und bekannte Klippenhaus, Balcony House jedoch das spannendere Erlebnis – eine 10 Meter hohe Holzleiter, eine in die Felsen geschlagene Treppe und ein enger Tunnel müssen auf dem Weg überwunden werden. Dennoch insgesamt ein gut machbarer Weg, auch für Kinder.
Hotels, Motels, Campingplätze
Wer ein Hotel oder Motel sucht, kommt gut und günstig im nicht weit entfernten Cortez unter, das auch die üblichen Fast-Food-Imbisse, einen Denny’s sowie einen großen Walmart bietet. Ordentlich und individuell ist zum Beispiel das White Eagle Inn mit Zimmern um die 100$ die Nacht, aber auch Best Western kann sich, wie üblich, sehen lassen.
Im Park selbst findet man zudem die Far View Lodge, eine für National Parks typische Unterkunft eher mäßiger Qualität, aber immerhin mit fairen Preisen ab etwa 125$ die Nacht für ein Doppelzimmer.
Camper haben es einfacher, denn der Morefield Campground im Park ist uneingeschränkt zu empfehlen. Reservierungen sind in der Regel lediglich für die wenigen Stellplätze mit Full Hookup notwendig, die 50$ die Nacht kosten, normale Stellplätze schlagen mit 36$ die Nacht zu Buche und stehen meistens zur Verfügung, können aber ebenfalls vorab online reserviert werden.
Mesa Verde – und dann?
Nach einem Besuch von Mesa Verde könnte man tiefer in Colorado hineinfahren, wirklich spannende Ziele liegen allerdings ein gutes Stück entfernt. Sinnvoller ist daher meistens die Rückkehr in Richtung Utah.
Kommen Sie von Norden, könnte entweder Page oder der Grand Canyon National Park das nächste Ziel darstellen – kommen Sie hingegen gerade aus der Richtung, geht es in der Regel in Richtung Moab weiter, wo Arches National Park und Canyonlands National Park bereits auf ihre Besucher warten!
- Eintritt: 30$ pro Fahrzeug, Touren 7$ pro Person
- Öffnungszeiten: täglich, rund um die Uhr
- National Park Pass: gültig
- Wandern: einige schöne Wege, vor allem aber Touren
- Zugänglichkeit: für PKW problemlos, RVs mit Einschränkungen
- Zeitaufwand: ein Tag, für alle Touren anderthalb Tage
- White Eagle Inn, gut & günstig in Cortez
- Mesa Verde Motel, Alternative in Mancos
- Far View Lodge, begehrte Unterkunft im Park
Empfehlenswerte Campgrounds
- Morefield Campground, direkt im Park
- Monument Valley, ca. 200 km entfernt
- Canyonlands National Park, ca. 200 km entfernt
- Arches National Park, ca. 200 km entfernt