Joshua Tree National Park

Die schönsten Wanderwege und die besten Hotels & Campingplätze ...

Im Südosten von Kalifornien liegt der schöne Joshua Tree National Park, benannt nach den recht seltenen Josua-Palmlilien, die das weitläufige Parkgebiet durchziehen. Zusätzlich türmen sich hier in der sonst so kargen Wüste zahlreiche beige-braune Felsen auf, die einen interessanten Kontrast zur Vegetation darstellen.

In der Vergangenheit wurde auf dem Parkgelände Gold und Silber in Minen abgebaut, aber auch Vieh gehalten – trotz der von Frühling bis Herbst oft extremen Hitze mit Temperaturen jenseits der 40 °C. Heute hingegen locken Ausblicke und Wanderwege die Besucher, die aufgrund der relativen Nähe zu den Großstädten am Pazifik, vor allem natürlich Los Angeles und San Diego, an den Wochenenden zahlreich erscheinen …

Die schönsten Wanderwege & Aussichtspunkte

Karte des Joshua Tree National Parks.

Die Auswahl an Aussichtspunkten und vor allem Wanderwegen im Park ist enorm. Was mitunter allerdings gegen eine ausgedehnte Wanderung spricht, sind die Temperaturen, die einen in den Sommermonaten hier erwarten. Sofern man nicht außerhalb der Hauptsaison oder in den frühen Morgenstunden vor Ort ist, sollte man aufpassen, sich nicht zu übernehmen – und unbedingt an genügend Wasser sowie eine Kopfbedeckung denken!

Hidden Valley Trail
Unterwegs im Hidden Valley: die kurze Wanderung ist ein Muss!

Hidden Valley Trail (2 km)

Ein einfacher Wanderweg, der im Grunde zum Pflichtprogramm eines Besuchs zählt. Die kurze Strecke führt durch ein kleines Tal, in dem man fast die gesamte Palette von Joshua Tree zu Gesicht bekommt – die Pflanzenwelt, die Wüste, aber auch die sich auftürmenden Felsen.

Der Hidden Valley Trail ist die beste Wahl für den Einstieg, bei großer Hitze oder wenn man nur wenig Zeit für den Parkbesuch hat. Möchte man sich in Ruhe umschauen, kann man trotz der geringen Distanz durchaus ein bis zwei Stunden im „verborgenen Tal“ verbringen.

Tierische Bekanntschaften kann man am Barker Dam machen.
Tierische Bekanntschaften kann man am Barker Dam machen.

Barker Dam Trail (2 km)

Beim Barker-Damm handelt es sich um ein Relikt aus Zeiten, in denen Vieh im Parkgebiet gehalten wurde. Das kleine Reservoir hinter dem Damm ist bis heute meistens erstaunlich gut mit Wasser gefüllt und lockt deshalb nicht selten wilde Tiere an, die für gewöhnlich harmlosen Big Horn Sheeps (Dickhornschafe) beispielsweise.

Auch ein paar „Petroglphys“, Felsmalereien also, findet man entlang des Weges, weshalb er eine schöne und sinnvolle Ergänzung zum nicht weit entfernten Hidden Valley Trail darstellt.

Ruinen auf dem (anstrengenden) Lost Horse Mine Trail.
Ruinen auf dem (anstrengenden) Lost Horse Mine Trail.

Lost Horse Mine Trail (6 km)

Ebenfalls Überreste, allerdings eben von Minen, findet man entlang des Lost Horse Mine Trails – bei ihr handelte es sich um eine der ergiebigsten Gold-Minen des heutigen Naturschutzgebiets.

Die in Bruchteilen noch erhaltene Infrastruktur der Mine hebt den Wanderweg aus der Masse ein Stück weit hervor, die Anstrengungen sind jedoch nicht zu unterschätzen: Knapp 200 Höhenmeter wollen überwunden werden und Schatten gibt es kaum. Insbesondere bei Temperaturen über 25 °C eher etwas für erfahrene Wanderer!

Nicht ganz 49 Palmen, dennoch eine nette Oase.
Nicht ganz 49 Palmen, dennoch eine nette Oase.

49 Palm Oasis Trail (5 km)

Am Rande des Parkgebiets befindet sich die 49 Palm Oasis, deren Wanderung über einen kleinen Hügel hinweg in die namensgebende Oase führt – auch wenn es heute dort nicht mehr ganz 49 Palmen sein mögen. Deren Anblick lohnt sich, allerdings eher als zweiter oder dritter Wanderweg, denn die typischen Joshua Trees und beigefarbenen Felsen findet man hier nicht.

Achtung: Bei starkem Wind ist dieser Weg zu meiden, denn der Sand peitscht einem unerbittlich ins Gesicht!

Keys View: Schöner Ausblick, wenn die Luftqualität mitspielt.
Keys View: Weiter Ausblick, wenn die Luftqualität halbwegs mitspielt.

Keys View

Einen ganz netten Aussichtspunkt schließlich findet man mit Keys View vor, das einen Ausblick auf die von hier oben allerdings doch recht karge Umgebung erlaubt. Auch die berühmt-berüchtigte San-Andreas-Verwerfung (Stichwort: Erdbeben) bekommt man von hier oben zu Augen.

Der kleine Haken: Schmutzige Luft zieht von Los Angeles und Palm Springs bis in den Joshua Tree National Park und vernebelt häufig die Sicht.

Ein typischer Wanderweg im Park.
Ein typischer Wanderweg im Park.

Hotels am Parkeingang

Üblicherweise sind die Hotels und Motels am Joshua Tree National Park vergleichsweise günstig; die Auswahl ist recht groß und die Qualität entspricht dem gewohnten Standard. Ausnahmen können an Wochenenden gelten, da teilweise erstaunliche Menschenmengen aus der LA-Region hier ihre freien Tage verbringen – einzelne Hotels sind mitunter komplett ausgebucht.

Am besten ist das Angebot an Motels und Hotels in Twentynine Palms, in dessen Nähe sich praktischerweise auch die meisten „Attraktionen“ des National Parks befinden.

Hotels in Twentynine Palms

  • ($) Oasis Inn: Ein typisches, eher schlichtes Motel, das in den vergangenen Jahren mehrmals den Besitzer gewechselt hat. Nichts Besonderes, aber für eine Nacht in Ordnung.
  • ($) Harmony Motel: Freundliches, individuell gestaltetes Motel. Jeder Raum ist ein wenig anders, aber durchgehend sauber und ordentlich. In Hinblick auf Preis-Leistung hier meistens nicht zu schlagen.
  • ($$) Holiday Inn Express: Häufig einen Tick teurer als die Konkurrenz, dafür aber auch ein etwas höherer Standard, vor allem in Hinblick auf die Zimmerausstattung – kürzlich renoviert. Wenn die Preise stimmen, dann erste Wahl!
  • ($$) Fairfield Inn: Neben dem HIE das beste Hotel im Norden des National Parks; große Zimmer (es gibt nur „Suiten“), ein brauchbarer Pool und für US-Verhältnisse gutes Frühstück. Dennoch nicht allzu teuer, empfehlenswert für Familien.

Hotels in Indio (im Süden)

  • ($$) Best Western Date Tree Hotel: Eine hervorragende Filiale der Kette, freundliches Ambiente, recht große Zimmer, brauchbarer Pool – und häufig niedrige Preise.
  • ($$) Holiday Inn Express: Auch im Süden darf ein HIE natürlich nicht fehlen, das im Grunde die gleichen Qualitätsmerkmale wie sein Pendant im Norden bietet. Die moderne Einrichtung und das ganz gute Frühstück können den kleinen Preisaufschlag wert sein.

Campingplätze im Park

Sage und schreibe acht Campgrounds findet man im Joshua Tree National Park, von denen mittlerweile fast alle im Voraus online reserviert werden können.

Die beiden größten hören auf die Namen Black Rock und Indian Cove, sie bieten jeweils um die 100 Stellplätze für Wohnmobile. Alle anderen sind deutlich kleiner und teilweise nur zum Zelten geeignet. Die Kosten für einen RV-Stellplatz belaufen sich im Jahr 2025 auf 25 $ pro Nacht.

Wer „Komfort“ wie fließendes Wasser benötigt, ist am besten auf dem Black Rock Campground im Norden aufgehoben, Electrical Hook-Up hingegen gibt es – wie in National Parks üblich – nicht. Mag man es ruhiger, wählt man den Belle Campground oder den Hidden Valley Campground, letzterer nur für Wohnmobile bis 25 Fuß geeignet.

Stellplätze sind unter der Woche mit Glück auch kurzfristig noch zu bekommen, an den Wochenenden hingegen kann es voll werden. Im Zweifelsfall daher lieber rechtzeitig reservieren!

Orientierung im Parkgebiet

Viele Einfahrten führen in den Park hinein, von denen drei den Zugang zum Hauptgebiet ermöglichen: Im Norden sind das von Highway 62 die West Entrance Station nahe Yucca Valley und die North Entrance Station hinter Twentynine Palms, während einen die South Entrance Station von Highway 10 im Süden aus ins Parkgelände bringt.

Ansonsten stößt man auf mehrere kleine Stichstraßen, die den Zugang zu Trails, Viewpoints und Campgrounds ermöglichen, die über das Hauptgebiet nicht erreicht werden. Üblicherweise nutzt man die Einfahrten im Norden, an denen man je ein Visitor Center findet, da sie den schnellsten Zugang zu den Hauptattraktionen ermöglichen.

Da der Park enorm groß ist, sollte man sich dennoch darauf einstellen, auch im Inneren noch recht viel (und langsam) mit dem Auto unterwegs zu sein: Allein die kleine Runde von Joshua Tree (der Stadt) über Keys View und das Hidden Valley bis Twentynine Palms erfordert eine Strecke von rund 80 km, in unter anderthalb Stunden kaum zu schaffen.

Petroglyphs im Park.

Wie viel Zeit braucht man für Joshua Tree?

Gut drei Stunden stellen die Untergrenze des Machbaren für Joshua Tree dar, was in erster Linie in den eben doch arg weiten Wegen begründet liegt, die man innerhalb des National Parks bei geringem Tempo zurücklegen muss.

In diesem Zeitrahmen wäre eine Wanderung durch das Hidden Valley möglich, wahrscheinlich sogar in Verbindung mit dem Barker Dam Trail. Möchte man auf letzteren verzichten, empfiehlt sich die Fahrt zu Keys View, um von dort aus einen kurzen Ausblick auf die Landschaft und die San-Andreas-Verwerfung zu genießen.

Ein halber Tag hingegen ist optimal, um wirklich in Ruhe etwas von dem Parkgebiet zu sehen und nicht nur schnell mal durchgefahren zu sein. Auch in diesem Zeitrahmen darf man das Hidden Valley nicht verpassen, zusätzlich sollte man dann definitiv den schönen und ebenfalls nicht langen Barker Dam Loop in Angriff nehmen.

Alternativ wäre der Trail zur Wonderland Ranch / Wall Street Mill einen Versuch wert, auf dem man etliche Ruinen der Parkvergangenheit antrifft und der sich ebenfalls gleich um die Ecke befindet. (Er ähnelt grob dem angesprochenen Lost Horse Mine Trail, ist mit einer Länge von 4 km jedoch leichter zu bewältigen.)

Bei einem ganzen Tag im Park schließlich muss insbesondere das Wetter mitspielen, denn auch wenn sich zahlreiche lange Wanderungen anbieten, sind diese von Mai bis September aufgrund der häufig enorm hohen Temperaturen doch arg kräftezehrend.

Eine interessante Ergänzung wäre in diesem Zeitrahmen der Lost Horse Mine Trail, für den man, abhängig vom eigenen Tempo, gut drei bis vier Stunden einkalkulieren sollte. Wer diese Anstrengung scheut, ist mit dem 49 Palms Oasis Trail besser beraten, den man allerdings außerhalb des Parks von Highway 62 aus ansteuern muss.

Im Sommer morgens unbedingt mit dem längsten Trail beginnen!

Zelt auf einem Campground in Joshua Tree

Wetter & Besuchszeit

Das größte Hindernis bei einem Besuch des Joshua Tree National Parks kann unter Umständen das Wetter sein. Die Höchsttemperaturen liegen von Mai bis September im Schnitt jenseits der 30 °C, im Juli und August werden sogar beinahe 40 °C regelmäßig erreicht.

Angenehm ist es in der Regel nur von November bis April und Regen ein Fremdwort: Im Schnitt fällt weniger als 1 cm Niederschlag im Jahr. Bedeutet schlichtweg: Wer wandern möchte, muss früh starten.

Kurze Wege wie Hidden Valley oder Barker Dam lassen sich aber mit ausreichend Kopfbedeckung, Sonnencreme und Wasser auch in der Mittagshitze machen – wer jedoch zum Beispiel über den Lost Horse Mine Trail nachdenkt, sollte im Sommer unbedingt am frühesten Morgen starten. Der National Park Service empfiehlt zumeist etwa 1 Liter Wasser pro Stunde und Person.

Das Besucheraufkommen ist grundsätzlich im Frühling am größten, doch auch im Sommer, Herbst und sogar Winter sollte man an den Wochenenden und rund um Feiertage mit einem stellenweise erstaunlichen Andrang rechnen.

Joshua Tree bei Nacht
Der Park bei Nacht – auch ein spannender Anblick.

Die nächsten Ziele

Üblicherweise wird der Joshua Tree National Park im Rahmen einer Rundreise durch den Südwesten der USA besucht. Er befindet sich mehr oder weniger „mitten im Nichts“, lässt sich jedoch gut als Zwischenstopp in eine Route für zwei, drei oder vier Wochen integrieren.

Nach Los Angeles: Vom Park aus fährt man zunächst über die CA-62 gen Westen, bis man nahe Palm Springs die I-10 erreicht. Bei Cabazon könnte man optional einen Stopp beim Desert Hills Premium Outlet einlegen – ansonsten bleibt man einfach auf der I-10. Die knapp 250 km bis LA sind theoretisch in etwa 2,5 Stunden zu schaffen; wochentags sind 3,5 bis 4 Stunden aufgrund des Verkehrs realistischer.

Nach San Diego: Zunächst identisch gestaltet sich die Fahrt nach San Diego, bis man bei Beaumont auf die CA-79 gen Süden abbiegt. Ab Temecula folgt man dann schnurstracks der I-15, was ebenfalls zu einer Gesamtstrecke von etwa 250 km führt. Da sich der Verkehr im Vergleich zu LA zumeist erträglicher gestaltet, kann man mit 2,5 bis 3 Stunden Fahrzeit kalkulieren.

Das Kelso Depot: früher Bahnstation, heute Visitor Center.
Das Kelso Depot: ein sehenswerter Zwischenstopp in der Mojave-Wüste.

Nach Las Vegas: Etwas weniger gut ausgebaut und dennoch problemlos fahrbar ist die Route nach Las Vegas. Über die Amboy Road geht es nahe Twentynine Palms zunächst nach Norden und dann über die Kelbaker und Kelso Cima Road durch die sehenswerte Mojave-Wüste, die es sogar mit dem Death Valley in Teilen aufnehmen kann. Nahe Wheaton Springs erreicht man erneut die I-15, der man gen Norden folgt. Die erforderlichen 300 km entsprechen hier im Normalfall ziemlich genau 3 Stunden.

Weitere Optionen: Im Rahmen einer typischen Rundreise ist es oft sinnvoll, in eine Richtung von Los Angeles nach Las Vegas zu fahren und in die andere vom Grand Canyon (South Rim) aus den Joshua Tree National Park anzusteuern.

In dem Fall nutzt man von Williams aus Interstate 40 bis kurz vor Needles und fährt dann über Highway 95 und 62 weiter. Da die Strecke mit knapp 600 km recht weit ist, kann ein Zwischenstopp in Kingman oder Umgebung, an der Route 66, eine Überlegung wert sein.

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