Joshua Tree National Park

Die schönsten Wanderwege, die besten Hotels & Campingplätze

Im Südosten von Kalifornien liegt der schöne Joshua Tree National Park, benannt nach den recht seltenen Josua-Palmlilien, die das Parkgebiet durchziehen. Zusätzlich türmen sich hier in der sonst so kargen Wüste zahlreiche beige-braune Felsen auf, die einen interessanten Kontrast zur Vegetation darstellen.

In der Vergangenheit wurde auf dem Parkgelände Gold und Silber in Minen abgebaut, aber auch Vieh gehalten – trotz der von Frühling bis Herbst oft extremen Hitze. Heute hingegen locken Ausblicke und Wanderwege die Besucher, die aufgrund der relativen Nähe zu den Großstädten am Pazifik, vor allem natürlich Los Angeles und San Diego, insbesondere an den Wochenenden zahlreich erscheinen.

Joshua Tree bei Nacht
Der Park bei Nacht – auch ein spannender Anblick.

Anfahrt und Routen

Üblicherweise wird der Joshua Tree National Park im Rahmen einer Rundreise durch den Südwesten der USA besucht. Er befindet sich mehr oder weniger „mitten im Nichts“, lässt sich jedoch gut in viele Routen als Zwischenstopp integrieren.

Von Los Angeles: Zunächst über die Interstate 10 nach Osten, dann kurz vor Palm Springs weiter auf Highway 62 nach Norden / Osten. Bei perfektem Verkehr sind die 200-250 km in etwa zweieinhalb Stunden zu schaffen, in LA muss man sich jedoch auf Verzögerungen einstellen, so dass dreieinhalb Stunden meistens realistischer sind.

Von San Diego: Zunächst über Interstate 15 und 215 nach Norden bis Moreno Valey, dann über Highway 60 nach Osten, bis man bei Beaumont auf Interstate 10 trifft – von dort aus geht es weiter wie aus Richtung LA. Die 275 km sind in gut drei Stunden möglich.

Von Las Vegas: Über Interstate 15 nach Süden, dann in Richtung Mojave Desert National Preserve (Cima, Kelso) abbiegen und fast schnurstracks geradeaus, über Amboy bis Twentynine Palms. Diese Strecke ist nicht so gut ausgebaut wie die anderen, erlaubt im Schnitt aber Tempo 60. Die 300 km sind in dreieinhalb Stunden zu schaffen.

Weitere Optionen: Im Rahmen einer typischen Rundreise ist es oft sinnvoll, in eine Richtung von Los Angeles nach Las Vegas zu fahren und in die andere vom Grand Canyon South Rim aus den Joshua Tree National Park anzusteuern. In dem Fall nutzt man von Williams aus Interstate 40 bis kurz vor Needles und fährt dann über Highway 95 und 62 weiter. Da die Strecke mit knapp 600 km recht weit ist, kann ein Zwischenstopp in Kingman oder Umgebung, an der Route 66, eine Überlegung wert sein.

Joshua Tree National Park Karte: Trails, Viewpoints & Wanderwege

Orientierung im Park

Viele Einfahrten führen in den Park hinein, von denen drei den Zugang zum Hauptgebiet ermöglichen: Im Norden sind das von Highway 62 die West Entrance Station nahe Yucca Valley und die North Entrance Station hinter Twentynine Palms, während einen die South Entrance Station von Highway 10 im Süden aus ins Parkgelände bringt.

Darüber hinaus stößt man auf mehrere kleine Stichstraßen, die den Zugang zu Trails, Viewpoints und Campgrounds ermöglichen, die über das Hauptgebiet nicht erreicht werden.

Üblicherweise nutzt man die Einfahrten im Norden, an denen man auch jeweils ein Visitor Center findet, da sie den schnellsten Zugang zu den Hauptattraktionen ermöglichen. Weil der Park enorm groß ist, sollte man sich dennoch darauf einstellen, auch im Inneren noch recht viel mit dem Auto unterwegs zu sein.

Hidden Valley Trail
Unterwegs im Hidden Valley.

Wanderwege & Aussichtspunkte

*** Hidden Valley Trail (2 km): Ein einfacher Trail, der zum Pflichtprogramm eines Besuchs zählt. Die kurze Wanderung führt durch ein kleines Tal, in dem man fast die ganze Palette von Joshua Tree zu Gesicht bekommt – von der Pflanzenwelt über die Wüste bis hin zu den sich auftürmenden Felsen.

Die beste Wahl für den Einstieg, bei großer Hitze oder wenn man nur wenig Zeit für den Parkbesuch hat. Ein bis zwei Stunden kann man im „versteckten Tal“ verbringen.

Tierische Bekanntschaften kann man am Barker Dam machen.
Tierische Bekanntschaften kann man am Barker Dam machen.

** Barker Dam Trail (2 km): Bei dem Barker Dam handelt es sich um Überreste aus Zeiten, in denen Vieh im Parkgebiet gehalten wurde. Das kleine Reservoir hinter dem Damm ist bis heute meistens erstaunlich gut mit Wasser gefüllt und lockt deshalb nicht selten wilde Tiere an, die harmlosen Big Horn Sheeps (Dickhornschafe) beispielsweise.

Auch ein paar Petroglphys, Felsmalereien, findet man entlang des Weges, daher eine gute Ergänzung zum nicht weit entfernten Hidden Valley Trail.

Ruinen auf dem (anstrengenden) Lost Horse Mine Trail.
Ruinen auf dem (anstrengenden) Lost Horse Mine Trail.

** Lost Horse Mine Trail (6 km): Ebenfalls Überreste, allerdings eben von Minen, findet man entlang des Lost Horse Mine Trails – bei ihr handelte es sich um eine der ergiebigsten Gold-Minen.

Die in Teilen erhaltene Infrastruktur der Mine ist die auch sonst recht schöne Wanderung durchaus wert, die Anstrengungen sind jedoch nicht zu unterschätzen: Knapp 200 Höhenmeter wollen überwunden werden und Schatten gibt es kaum.

Nicht ganz 49 Palmen, dennoch eine nette Oase.
Nicht ganz 49 Palmen, dennoch eine nette Oase.

** 49 Palm Oasis Trail (5 km): Am Rand des Parkgebiets befindet sich die 49 Palm Oasis, die über einen kleinen Hügel hinweg in die namensgebende Oase führt, auch wenn es heute nicht mehr ganz 49 Palmen sein mögen.

Deren Anblick lohnt sich, allerdings eher als zweiter oder dritter Wanderweg, denn die typischen Joshua Trees und beigen Felsen bekommt man hier nicht zu Gesicht. Achtung: Bei starkem Wind meiden, der Sand peitscht einem ins Gesicht!

Keys View: Schöner Ausblick, wenn die Luftqualität mitspielt.
Keys View: Schöner Ausblick, wenn die Luftqualität mitspielt.

* Keys View (Viewpoint): Einen ganz netten Aussichtspunkt schließlich findet man mit Keys View vor, das einen Ausblick auf die von hier oben allerdings doch recht karge Umgebung erlaubt. Auch die berühmt-berüchtigte San-Andreas-Verwerfung, Stichwort: Erdbeben, bekommt man von hier oben zu Gesicht.

Der kleine Haken: Schmutzige Luft zieht von Los Angeles und Palm Springs bis in den Joshua Tree National Park und vernebelt häufig die Sicht.

Was tun in welcher Zeit?

In drei Stunden: Gut drei Stunden stellen die Untergrenze des Machbaren in Joshua Tree dar, denn die Wege im Park ziehen sich stärker, als man denkt.

Zeitlich möglich ist der Besuch des schönen Hidden Valleys inklusive einer kleiner Wanderung, eventuell wäre auch die Auffahrt zu Keys View denkbar, um den Ausblick auf die Landschaft und die San-Andreas-Verwerfung zu genießen.

An einem halben Tag: Ein halber Tag ist ein guter Zeitraum, um etwas von dem Parkgebiet zu sehen und nicht nur mal schnell durchgefahren zu sein. Auch in diesem Zeitrahmen sollte man das Hidden Valley nicht verpassen, zusätzlich könnte man den schönen und ebenfalls nicht langen Barker Dam Loop in Angriff nehmen.

Alternativ wäre der Trail zur Wonderland Ranch / Wall Street Mill eine Überlegung wert, auf dem man etliche Ruinen der Parkvergangenheit antrifft und der sich ebenfalls gleich um die Ecke befindet.

An einem ganzen Tag: Bei einem ganzen Tag im Park muss vor allem das Wetter etwas mitspielen, denn auch wenn sich zahlreiche lange Wanderungen anbieten, so sind diese vor allem von Mai bis September aufgrund der häufig enorm hohen Temperaturen doch arg kräftezehrend.

Eine interessante Ergänzung ist in diesem Zeitrahmen der Lost Horse Mine Trail, für den man, abhängig vom eigenen Tempo, drei bis vier Stunden einkalkulieren sollte. Wer diese Anstrengung scheut, ist mit dem 49 Palms Oasis Trail besser beraten, den man allerdings außerhalb des Parks von Highway 62 aus ansteuern muss.

Im Sommer unbedingt mit dem längsten Trail beginnen!

Wetter & Besuchszeit

Das größte Hindernis bei einem Besuch des Joshua Tree National Parks ist wie so oft das Wetter. Die Höchsttemperaturen liegen von Mai bis September im Schnitt jenseits der 30° C, im Juli und August werden sogar beinahe 40° C erreicht. Angenehm ist es in der Regel nur von November bis April. Bedeutet: Wer wandern möchte, muss früh kommen!

Kurze Wege wie Hidden Valley oder Barker Dam lassen sich aber mit ausreichend Kopfbedeckung, Sonnencreme und Wasser auch in der Mittagshitze machen – wer jedoch zum Beispiel über den Lost Horse Mine Trail nachdenkt, sollte im Sommer unbedingt am frühen Morgen starten.

Regen ist hier übrigens, wenig überraschend, weitgehend unbekannt: Im Schnitt fällt kein Zentimeter Niederschlag im Jahr.

Ein typischer Wanderweg im Park.
Ein typischer Wanderweg im Park.

Empfehlenswerte Hotels

Üblicherweise sind die Hotels und Motels am Joshua Tree National Park sehr günstig; die Auswahl ist groß und die Qualität weitgehend gut. Ausnahmen können an den Wochenenden gelten, da teilweise erstaunliche Menschenmassen aus der LA-Region hier ihre freien Tage verbringen – einzelne Hotels können dann ausgebucht sein. Am besten ist die Auswahl in Twentynine Palms.

Unterkünfte im Norden

$ Harmony Motel: Freundliches, individuell gestaltetes Motel in Twentynine Palms, der ersten Anlaufstelle für Übernachtungen. Jeder Raum ist ein wenig anders, aber durchgehend sauber und ordentlich.

$$ Roadway Inn: Ebenfalls in Twentynine Palms. Eine gute, recht ruhige Unterkunft, auch mit etwas aufwendigerem Frühstück als man es gewohnt ist.

$$ Best Western: Typische Filiale der Kette, gewohnt gute Qualität. In Yucca Valley, der größten Stadt mit den meisten Einkaufsmöglichkeiten in der Ecke.

$$ Holiday Inn Express: Häufig einen Tick teurer als Roadway und Best Western, dafür aber auch ein etwas höherer Standard, vor allem in Hinblick auf die Zimmerausstattung. Wenn die Preise stimmen, erste Wahl.

$$ Fairfield Inn: Mit Abstand bestes Hotel im Norden des National Parks; große Zimmer (es gibt nur „Suiten“), ein brauchbarer Pool und für US-Verhältnisse gutes Frühstück. Dennoch meistens nicht besonders teuer.

Unterkünfte im Süden

$$ Best Western Date Tree Hotel: Eine sehr gute Filiale der Kette, freundliches Ambiente, recht große Zimmer, brauchbarer Pool – und häufig niedrige Preise.

$$ Holiday Inn Express: Auch im Süden darf ein HIE natürlich nicht fehlen, dass im Grunde die gleichen Qualitätsmerkmale wie sein Pendant im Norden bietet. Die moderne Einrichtung und das ganz gute Frühstück können den kleinen Preisaufschlag wert sein.

Campingplätze im Park
Sage und schreibe acht Campgrounds findet man im Joshua Tree National Park, von denen die beiden größten (Black Rock und Indian Cove mit jeweils 100 Stellplätzen) im Voraus online reserviert werden können. Die anderen sechs sind kleiner, „First Come, First Served“ und erlauben teilweise keine Wohnmobile. Jeweils 15 bis 20$ pro Nacht.

Wer „Komfort“ wie fließendes Wasser braucht, ist am besten auf dem Black Rock Campground im Norden aufgehoben, Electrical Hook-Up hingegen gibt es – wie in National Parks üblich – nicht. Mag man es ruhiger, wählt man den Belle Campground oder den Hidden Valley Campground, Letzterer nur für Wohnmobile bis 25 Fuß geeignet.

Stellplätze auf den Campingplätzen mit „First Come, First Served“ sind unter der Woche in der Regel problemlos zu bekommen, an den Wochenenden kann es hingegen voll werden.

Info-Box

Öffnungszeiten: Das ganze Jahr rund um die Uhr. Einige Campingplätze schließen im Sommer.

Eintritt: 30$ pro Fahrzeug für 7 Tage oder mit dem America the Beautiful Pass.

Visitor Center: Es gibt drei Visitor Center in der Nähe aller drei Parkeingänge – im Norden in Joshua Tree (der Stadt) und Twentynine Palms, im Süden in der Cottonwood-Region. Ebenfalls im Norden findet man zudem das Black Rock Nature Center. Überall erhält man Informationen, Bücher und frisches Wasser, außerdem sind WCs mit fließendem Wasser vorhanden.

Ziele in der Umgebung