Capitol Reef National Park
Die schönsten Wanderwege, Hotels und Campingplätze in Torrey ...
Auf dem Weg von Bryce Canyon nach Arches sollte man den Capitol Reef National Park nicht übersehen: In seiner knallroten Felslandschaft stecken einige der schönsten Wanderwege und Aussichtspunkte, die man im Südwesten der USA nur finden kann.
Überdies geht es im Capitol Reef noch einigermaßen ruhig zu – während man sich in vielen anderen National Parks vor Besuchern kaum retten kann, ist es hier oft möglich, auf manchen Trails stundenlang keiner Menschenseele zu begegnen. Wenn man das denn will …
Inhalt dieses Artikels
Die besten Wanderwege & Ausblicke
Die Sehenswürdigkeiten im Capitol Reef bringen den praktischen Vorteil mit sich, dass man viele der Highlights an Highway 24 sowie eines einzigen Scenic Drives findet – viel herumfahren muss man also nicht, um den größten Teil der Wanderwege und Aussichtspunkte anzusteuern.
Zudem wird für jeden Geschmack etwas geboten: von einigen schnellen Ausblicken auf die Felsen bis hin zu stundenlangen Wanderungen durch die Canyons.
Scenic Drive
Höhepunkt des Parkgebiets ist eine 13 km lange Stichstraße, die von Highway 24 nach Süden abzweigt und durch eine der schönsten Regionen des Capitol Reefs führt. Wer nicht viel Zeit mitbringt und dennoch einen umfangreichen Eindruck von der Umgebung sammeln möchte, ist hier genau richtig.
Die aus losem Material bestehenden Felsen, verschiedenfarbige Gesteinsschichten und der löchrige Sandstein sind bestens zu erkennen. Darüber hinaus trifft man am Eingang des Scenic Drives auf das Visitor Center, das historische Fruita mit Farmhouse, Pferden und Campground sowie auf den ein oder anderen Wanderweg.
Mit anderen Worten: Für Erstbesucher ist der Scenic Drive ein Muss!
Wichtiger Hinweis: Bauarbeiten & Sperrungen
Bis mindestens Frühling 2025 ist der Scenic Drive aufgrund von Bauarbeiten vorübergehend in Teilen oder sogar ab Fruita komplett gesperrt.
In erster Linie geht es dabei, wie so oft, um eine Verbreiterung der Straße sowie um Verbesserungen an mehreren Parkplätzen, die teilweise noch aus den 60er-Jahren stammen, als der Park lediglich 10 % der heutigen Besucherzahlen erreichte. Insbesondere Wohnmobile sollen sowohl auf dem Scenic Drive als auch auf den Parkplätzen in Zukunft besser zurechtkommen.
Die Bauarbeiten laufen bereits seit Mai 2024 und sollten eigentlich im Oktober 2024 abgeschlossen sein, aber – wie leider so oft in den National Parks der USA – zieht sich das Ganze doch deutlich länger hin als ursprünglich geplant. Als weitgehend abgeschlossen gelten die Arbeiten am Parkplatz bei Chimney Rock, während am Visitor Center noch gearbeitet wird. Auch die Straße an sich muss noch ein zweites Mal asphaltiert werden.
Weitere Informationen erhalten Sie auf der Website des Parks. Da sich die Termine weiterhin verschieben können, informieren Sie sich bitte vor Ihrem Besuch dort über die aktuelle Situation!
Cohab Canyon Trail (5 bis 10 km)
Einer der schönsten Wanderwege am Scenic Drive ist der Cohab Canyon Trail, dessen Startpunkt man nahe Fruita findet. Der Weg führt zunächst recht steil hinauf und bringt tolle Ausblicke auf die Umgebung mit sich, bevor man oben den namensgebenden Cohab Canyon erreicht.
Insbesondere die Beehives, löchrige Felsen, geben ein tolles Bild ab. Und: Oben im Canyon befindet man sich oft in vollkommener Stille.
Cassidy Arch Trail (3 km)
Eine tolle Wanderung zu einem Bogen in ungewöhnlicher Lage. Vor allem zu Beginn geht es steil bergauf, weshalb die 3 km nicht zu unterschätzen sind; zwei Stunden benötigt man für den Weg durchaus.
Start am Ende der kurzen Grand Wash Road, die vom Scenic Drive abzweigt – eine Dirt Road, die aber mit einem gewöhnlichen Pkw meistens gut zu befahren ist.
Hickman Bridge Trail (2 km)
Ein schöner, einfacher Weg, der zu einer natürlichen Brücke führt. Die zählt zwar eher zu den „gröberen“ im Südwesten, ist jedoch sehenswert, genauso wie die Beehives entlang des Weges.
Trailhead an Highway 24, ein Stück östlich des Scenic Drives.
Rim Overlook Trail (4 km)
Eine recht anstrengende Wanderung, die dafür mit den besten Ausblicken auf das Capitol Reef aufwartet – ein Overlook eben!
Das Ganze lässt sich auch prima mit dem Navajo Knobs Trail verbinden, was allerdings zu einer Länge von gut 15 km führen würde. Startpunkt am Parkplatz der Hickman Bridge.
Chimney Rock Trail (6 km)
Nette Wanderung zu einem an einen Kamin erinnernden Felsen. Vor allem bei Sonnenuntergang eine Überlegung wert – tagsüber kann man den Felsen ähnlich gut von unten bestaunen, ohne dabei viel zu verpassen.
Aufgrund etlicher Höhenmeter recht anstrengend, Trailhead ein Stück westlich des Scenic Drives.
Cathedral Valley
Ein wenig außer Konkurrenz läuft das Cathedral Valley, eine abgeschiedene Region im Norden, die nur auf sehr verworrenen Dirt Roads durchquert werden kann. Ein starker SUV oder besser ein Jeep (kann in Torrey gemietet werden) ist Pflicht. Außerdem sollte das Wetter mitspielen, denn bei oder nach Regen sind viele Straßen kaum passierbar. Wagt man es dennoch, wird man mit tollen Ausblicken abseits der ausgetretenen Pfade belohnt.
Für die Einfahrt ins Tal sollte man unbedingt die Hartnet Road River Ford nutzen, muss man hier doch den Fremont River durchqueren. Im Normalfall ist der keine zehn Zentimeter tief, sodass auch SUV mit High Clearance auf keine Probleme stoßen, aber vorab informieren!
Hotels im Capitol Reef
Das eher geringe Besucheraufkommen sorgt dafür, dass die Hotelpreise in der Umgebung recht gering ausfallen und man fast immer auch spontan noch ein Zimmer bekommen kann.
Gleichwohl gilt es zu bedenken, dass aufgrund der geringen Besucherzahlen natürlich auch deutlich weniger Motels und Hotels zur Auswahl stehen – im Grunde findet man nur in Torrey, etwa 20 km westlich des Parkzentrums, ein paar brauchbare Unterkünfte. Lodges im Park gibt es keine.
- ($) Days Inn, etwas in die Jahre gekommen, aber billig.
- ($$) Red Sands Hotel, ordentliche Unterkunft, meistens günstig.
- ($$) Broken Spur Inn, bestes Motel im Ort, gutes Steakhouse.
- ($$) Capitol Reef Resort, großartiges Hotel mit einmaligen Ausblicken.
Campingplätze im Capitol Reef
Im Park selbst befindet sich der Fruita Campground an der Scenic Road nahe dem Visitor Center. Exakt 71 Stellplätze stehen zur Verfügung, 65 davon können beziehungsweise sollten/müssen online vorab reserviert werden. Trinkwasser, Dump Station und Toiletten mit fließendem Wasser gibt es, Duschen jedoch nicht. Ein Stellplatz kostet im Jahr 2025 25 $ pro Nacht.
Außerhalb des Parks, in Torrey, stehen ein paar weitere private Campingplätze zur Auswahl: Thousand Lakes RV Park, Sandcreek RV Park und Wonderland RV Park sind allesamt zu empfehlen.
Am Thousand Lakes RV Park besteht ferner die Möglichkeit, einen Jeep für einen Tag zu mieten, um etwa das Cathedral Valley anzusteuern.
Orientierung im Park
Unkompliziert ist, wie bereits angesprochen, die Orientierung im Park, erstreckt sich der doch beinahe gänzlich entlang des Highways 24 sowie des Scenic Drives.
Kommt man aus Richtung Moab, beginnt das Parkgebiet in etwa auf Höhe der Kleinstadt Caineville, wo man die Ausfahrt des Cathedral Valleys findet. Von dort aus sind es bis zum Scenic Drive und dem Visitor Center noch 20 km, auf denen man bereits etliche Trails wie den zur Hickman Bridge findet.
Westlich des Parkzentrums geht es ebenfalls etwa 20 km weiter bis zur Kleinstadt Torrey, stets die erste Wahl für Übernachtungen. Auf dem Weg dorthin findet man weitere Sehenswürdigkeiten wie Chimney Rock und Twin Rocks.
Die beste Besuchszeit & Wetter
Das Wetter in der Region gestaltet sich fast die ganze Reisesaison über recht erträglich: Schon im April liegen die Höchsttemperaturen im Schnitt bei knapp 20 °C, auch wenn nachts vereinzelt noch der Gefrierpunkt erreicht wird. Schnee fällt (genauso wie Regen im Sommer und Herbst) kaum.
Im Sommer liegen die Höchstwerte im Schnitt bei 30 °C, auch wenn Hitzewellen das Thermometer über 35 °C treiben können. Zumeist lässt es sich hier aber doch etwas angenehmer wandern als etwa in der Umgebung von Moab.
Der einzige Haken: Das ganze Jahr über kann es immer mal wieder kräftig stürmen, sodass einem der Sand ordentlich ins Gesicht peitscht. Dann macht selbst das Aussteigen an den Aussichtspunkten kaum Spaß.
In Hinblick auf die beste Besuchszeit gibt es dennoch keine Einschränkungen, auch weil das Besucheraufkommen so gering ist. Optimal für Wanderungen sind April und Mai, aber auch im Juni oder später stößt man nicht auf unüberwindbare Probleme.
Wie viel Zeit braucht man für Capitol Reef?
Beim Capitol Reef handelt es sich um einen National Park, von dem man in kürzester Zeit einen hervorragenden Eindruck gewinnen kann: Gut drei Stunden reichen aus, um einmal den Scenic Drive abzufahren, der von Highway 24 gen Süden abzweigt. Lange Wanderungen sind dann natürlich nicht möglich, aber die Ausblicke und Fotomotive entlang der Straße lohnen sich auch so.
Sinnvoller, auch im Rahmen der Routenplanung, ist es für gewöhnlich allerdings, zumindest einen halben Tag in den Parkbesuch zu investieren. Das Abfahren des Scenic Drives würde man dabei natürlich beibehalten, zudem könnte man jedoch zwei, drei kurze oder eine längere Wanderung anvisieren.
Lohnenswert ist der etwa 3 km lange Trail durch den Cohab Canyon, der mit schönen Ausblicken auf die roten Felsen und das kleine Fruita belohnt – anfangs geht es steil bergauf, danach aber halten sich die Anstrengungen in Grenzen. Eine Überlegung wäre zudem der Weg zur Hickman Bridge an Highway 24, um auch abseits des Scenic Drives etwas von dem Parkgebiet zu sehen.
Steht einem sogar ein ganzer Tag zur Verfügung, sollte man sich auf jeden Fall auf einen längeren Wanderweg wagen, etwa den Rim Overlook in Verbindung mit den Navajo Knobs. Eine gute Kondition ist angesichts einer Gesamtlänge von 15 km sowie einiger Höhenmeter aber unbedingte Voraussetzung!
Ziele in der Umgebung
Der Capitol Reef National Park, zentral im Süden von Utah gelegen, kann im Grunde nur zwischen Bryce Canyon und Arches sowie den Canyonlands in eine Route eingebunden werden. Kommt man aus Westen, also von Bryce, folgt man dem sehenswerten Highway 12 bis Torrey, wo man auf die 24 abbiegt und dann schon fast am Ziel ist.
Die knapp 200 km nehmen keine drei Stunden Fahrzeit in Anspruch, doch aufgrund der Ziele im Grand Staircase-Escalante könnte man einen knappen Tag für sie einplanen. Sogar eine Übernachtung auf dem Weg, zum Beispiel in Escalante, wäre denkbar.
Kommt man hingegen aus Osten, also von Moab, fährt man zunächst auf Highway 191 nach Norden, bis man auf die I-70 gen Westen trifft. Hinter Green River biegt man wiederum auf Highway 24 nach Süden ab und dann schnurstracks geradeaus. Die Strecke ist ebenfalls in knapp drei Stunden zu schaffen, allenfalls ein Stopp im Goblin Valley State Park bietet sich an.