Capitol Reef National Park

Die schönsten Wanderwege, die besten Hotels und Campingplätze

Auf dem Weg von Bryce Canyon nach Arches sollte man den Capitol Reef National Park nicht übersehen: In seiner knallroten Felslandschaft stecken einige der schönsten Wanderwege und Aussichtspunkte, die man im Südwesten der USA nur finden kann.

Darüber hinaus geht es im Capitol Reef noch einigermaßen ruhig zu – während man sich in vielen anderen National Parks vor Besuchern kaum retten kann, ist es hier oft möglich, auf manchen Trails stundenlang keiner Menschenseele zu begegnen!

Wanderweg im Capitol Reef
Auf dem Wanderweg zur Hickman Bridge.

Lage, Anfahrt & Routen

Der Capitol Reef National Park, zentral im Süden von Utah gelegen, kann im Grunde nur zwischen Bryce Canyon und Arches bzw. den Canyonlands in eine Route eingebunden werden. Kommt man aus Westen, also von Bryce, folgt man dem äußerst sehenswerten Highway 12 bis Torrey, wo man auf die 24 abbiegt und dann auch schon fast an seinem Ziel ist.

Die knapp 200 km nehmen keine drei Stunden reine Fahrzeit in Anspruch, doch aufgrund der Ziele im Grand Staircase-Escalante könnte man mindestens einen Tag für sie einplanen. Sogar eine Übernachtung auf dem Weg, zum Beispiel in Escalante, wäre denkbar.

Kommt man hingegen aus Osten, also von Moab, fährt man zunächst auf Highway 191 nach Norden, bis man auf die I-70 gen Westen trifft. Hinter Green River biegt man wiederum auf Highway 24 nach Süden ab und dann immer schnurstracks geradeaus.

Die Strecke ist ebenfalls in knapp drei Stunden zu schaffen, allenfalls ein Stopp im Goblin Valley State Park bietet sich an.

Karte des Capitol Reef National Parks

Orientierung im Park

Sehr leicht fällt, wie zuvor bereits angesprochen, die Orientierung im Park, erstreckt der sich doch beinahe gänzlich entlang des Highways 24 sowie des Scenic Drives.

Kommt man aus Richtung Moab, beginnt das Parkgebiet in etwa auf Höhe der Kleinstadt Caineville, wo man die Ausfahrt des Cathedral Valleys findet. Von dort aus sind es bis zum Scenic Drive und dem Visitor Center noch 20 km, auf denen man bereits etliche Trails wie den zur Hickman Bridge findet.

Westlich des Parkzentrums geht es ebenfalls etwa 20 km weiter bis zur Kleinstadt Torrey, erste Wahl für Übernachtungen. Auf dem Weg dorthin findet man weitere Sehenswürdigkeiten wie Chimney Rock und Twin Rocks.

Beehives im Sandstein
Die Beehives: Löchrige Felsen aus Sandstein.

Viewpoints & Wanderwege

Die Sehenswürdigkeiten im Capitol Reef bringen den praktischen Vorteil mit sich, dass man viele der Highlights entlang Highway 24 sowie eines einzigen Scenic Drives findet – viel herumfahren muss man also nicht, um den größten Teil der Wanderwege und Aussichtspunkte anzusteuern.

Außerdem wird für jeden Geschmack etwas geboten: Von dem kurzen Ausblick auf die Felsen bis hin zu stundenlangen Wanderungen durch die Canyons.

Scenic Drive im Capitol Reef

*** Scenic Drive: Eine 13 km lange Stichstraße, die von Highway 24 nach Süden abzweigt und durch eine der schönsten Regionen des Capitol Reefs führt. Wer nicht viel Zeit mitbringt, aber dennoch einen guten Eindruck von der Umgebung sammeln möchte, ist hier genau richtig.

Die aus losem Material bestehenden Felsen, verschiedenfarbige Gesteinsschichten und der löchrige Sandstein sind bestens zu erkennen. Darüber hinaus trifft man am Eingang des Scenic Drives auf das Visitor Center, das historische Fruita mit Farmhouse, Pferden und Campground sowie auf den ein oder anderen Wanderweg.

Mit anderen Worten: Für Erstbesucher ist der Scenic Drive ein Muss!

Auf dem Cohob Canyon Trail

** Cohab Canyon Trail (5-10 km): Einer dieser Wanderwege am Scenic Drive ist der Cohab Canyon Trail, dessen Trailhead man nahe Fruita findet. Der Weg führt zunächst recht steil hinauf und bringt tolle Ausblicke auf die Umgebung mit sich, bevor man oben den namensgebenden Cohab Canyon erreicht.

Insbesondere die Beehives, löchrige Felsen, geben ein tolles Bild ab. Und: Oben im Canyon befindet man sich oft in vollkommener Stille.

Cassidy Arch: Großer Bogen

** Cassidy Arch Trail (3 km): Tolle Wanderung zu einem Bogen in ungewöhnlicher Lage. Vor allem zu Beginn geht es steil bergauf, weshalb die 3 km nicht zu unterschätzen sind; zwei Stunden benötigt man für den Weg durchaus.

Start am Ende der kurzen Grand Wash Road, die vom Scenic Drive abzweigt – eine Dirt Road, aber mit einem PKW meistens gut zu befahren.

Die sehenswerte Hickman Bridge

** Hickman Bridge Trail (2 km): Ein schöner, einfacher Weg, der zu einer natürlichen Brücke führt. Die zählt zwar eher zu den „gröberen“ im Südwesten, ist jedoch sehenswert, genauso wie die Beehives entlang des Weges. Trailhead an Highway 24, ein Stück östlich des Scenic Drives.

Ausblick aufs Capitol Reef

** Rim Overlook Trail (4 km): Anstrengende Wanderung, die dafür mit den besten Ausblicken auf das Capitol Reef aufwartet. Trailhead an der Hickman Bridge, lässt sich auch prima mit dem Navajo Knobs Trail verbinden, was allerdings zu einer Länge von gut 15 km führen würde.

Blick auf den Chimney Rock

* Chimney Rock Trail (6 km): Nette Wanderung zu einem an einen Kamin erinnernden Felsen. Vor allem bei Sonnenuntergang eine Überlegung wert – tagsüber kann man den Felsen ähnlich gut von unten bestaunen, ohne dabei viel zu verpassen.

Aufgrund etlicher Höhenmeter recht anstrengend, Trailhead ein Stück westlich des Scenic Drives.

Cathedral Valley: Abgelegenes Gebiet

Cathedral Valley: Außer Konkurrenz läuft das Cathedral Valley, eine abgeschiedene Region im Norden, die nur auf sehr verworrenen Dirt Roads durchquert werden kann. Ein sehr guter SUV oder ein Jeep – kann in Torrey gemietet werden – ist im Grunde Pflicht.

Außerdem sollte das Wetter mitspielen, denn bei oder nach Regen sind viele Straßen kaum passierbar. Wagt man es dennoch, wird man mit tollen Ausblicken abseits der ausgetretenen Pfade belohnt.

Für die Einfahrt ins Tal sollte man unbedingt die Hartnet Road River Ford nutzen, muss man hier doch den Fremont River durchqueren. Im Normalfall ist der keine zehn Zentimeter tief, sodass auch SUV mit High Clearance auf keine Probleme stoßen, aber vorab informieren!

Wind in Torrey
In Torrey und Umgebung wird’s gerne mal windig…

Wetter & Besuchszeit

Das Wetter in der Region gestaltet sich fast die ganze Saison über recht erträglich: Schon im April liegen die Höchsttemperaturen im Schnitt bei knapp 20° C, auch wenn nachts hin und wieder noch der Gefrierpunkt erreicht wird. Schnee fällt (genauso wie Regen im Sommer und Herbst) kaum.

Im Sommer liegen die Höchstwerte im Schnitt bei 30° C, auch wenn Hitzewellen das Thermometer natürlich bis auf 40° C treiben können. Meistens kann man hier aber einfacher wandern als etwa in der Umgebung von Moab.

Fruita mit Farmhouse
Ausblick auf Fruita mit seinem Farmhouse.

Der einzige Haken: Das ganze Jahr über kann es immer mal wieder kräftig stürmen, sodass einem der Sand ordentlich ins Gesicht peitscht. Dann macht selbst das Aussteigen an Viewpoints keinen Spaß.

In Hinblick auf die beste Besuchszeit gibt es dennoch keine nennenswerten Einschränkungen, auch weil das Besucheraufkommen so gering ist. Optimal für Wanderungen sind April und Mai, aber auch im Juni oder später stößt man auf keine unüberwindbaren Probleme.

Was tun in welcher Zeit?

In drei Stunden: Das Pflichtprogramm bei einem Besuch des Parks ist das Abfahren des Scenic Drives, der von Highway 24 gen Süden abzweigt, und das lässt sich in drei Stunden ganz gut schaffen, sofern man sich auf ein paar Ausblicke entlang der Straße konzentriert.

An einem halben Tag: Auch an einem halben Tag sollte man sich auf den Scenic Drive konzentrieren, kann dabei aber auch ein, zwei Trails in Angriff nehmen. Sehr lohnenswert ist der etwa 3 km lange Trail durch den Cohab Canyon, nicht allzu anstrengend, der mit schönen Ausblicken auf die roten Felsen und das kleine Fruita belohnt.

Eine Überlegung wert wäre zudem der Weg zur Hickman Bridge an Highway 24, um auch abseits des Scenic Drives etwas von dem Parkgebiet zu sehen.

An einem ganzen Tag: Weil das Capitol Reef nicht ganz so abwechslungsreich ist wie manch ein anderer National Park im Südwesten, verbringt man die zweite Hälfte eines ganzen Tages am besten auf einem etwas längeren Trail, der einem einen möglichst viel von der Parklandschaft zeigt.

Wie so oft gilt auch hier: Gute Kondition ist ein Muss! Dann könnte man zum Beispiel den Rim Overlook in Verbindung mit den Navajo Knobs angehen.

Days Inn in Torrey

Empfehlenswerte Hotels

Das eher geringe Besucheraufkommen sorgt dafür, dass die Hotelpreise in der Umgebung recht gering ausfallen und man fast immer auch spontan noch ein Zimmer bekommen kann.

Gleichwohl gilt es zu bedenken, dass aufgrund der geringen Besucherzahlen natürlich auch deutlich weniger Motels und Hotels zur Auswahl stehen – im Grunde findet man nur in Torrey, etwa 20 km westlich des Parkzentrums, ein paar brauchbare Unterkünfte. Lodges im Park gibt es keine.

Empfehlenswerte Hotels in Torrey

Die besten Campingplätze

Im Park befindet sich der Fruita Campground an der Scenic Road nahe des Visitor Centers. Exakt 71 Stellplätze stehen zur Verfügung, 65 davon können beziehungsweise sollten online reserviert werden. Trinkwasser, Dump Station und Toiletten mit fließendem Wasser gibt es, Duschen jedoch leider nicht. Ein Stellplatz kostet 20$ die Nacht.

Außerhalb des Parks, in Torrey, stehen ein paar weitere private Campingplätze zur Auswahl: Thousand Lakes RV Park, Sandcreek RV Park und Wonderland RV Park gehen allesamt in Ordnung.

Info-Box

Öffnungszeiten: Das ganze Jahr rund um die Uhr.
Eintritt: 20$ pro Fahrzeug für den Scenic Drive oder mit dem America the Beautiful Pass ohne zusätzliche Kosten.
Visitor Center: Ein Visitor Center im Parkzentrum, täglich geöffnet von 8 bis 16:30 Uhr.

Ziele in der Umgebung