Arches National Park

Imposante Bögen in bunter Felslandschaft - 2025 oft nur mit Reservierung ...

Einer der schönsten National Parks der USA ist Arches bei Moab im Osten von Utah gelegen: Mit seiner bunten Felslandschaft und vor allem natürlich den namensgebenden Bögen begeistert das Naturschutzgebiet jedes Jahr mehr als eine Million Besucher.

Der enorme Andrang liegt jedoch nicht nur in den „Sehenswürdigkeiten“ an sich begründet, sondern auch in der leichten Erreichbarkeit der Höhepunkte – und daran, dass für fast jeden Geschmack etwas geboten wird: Lange Wanderungen sind genauso möglich wie kurze Ausblicke. Allerdings ist der Eintritt im Jahr 2025 teilweise nur mit Reservierung möglich, sodass eine gute Routen– und Reiseplanung elementar ist …

Die schönsten Bögen & Wanderwege

Landscape Arch: Ein Muss!

Devils Garden (bis 13 km)

Die Sehenswürdigkeit im Park schlechthin ist der Devils Garden Trail. Auf einer Länge von knapp 13 km führt dieser Wanderweg einen durch eine farbenfrohe Felslandschaft und an insgesamt sieben verschiedenen Bögen vorbei. Vor allem der so zerbrechlich wirkende Landscape Arch, der mächtige Tunnel Arch und der ungewöhnliche Double O Arch stechen dabei hervor.

Der kleine Haken ist natürlich die Länge des Wanderweges und der recht hohe Schwierigkeitsgrad: Die Osthälfte des Weges, der sogenannte Primitive Trail, stellt ungeübte Wanderer vor kleine Herausforderungen – mal muss man kurz auf allen Vieren vorangehen, mal den nächsten Wegpunkt suchen.

Wandern auf dem Main Trail

Theoretisch ist es daher möglich, nur den halben Weg zu absolvieren, den befestigten und besser markierten Main Trail. Allerdings ist es nicht so, dass der Primitive Trail mit Gefahren verbunden wäre. Wer auch nur halbwegs fit ist, sollte den Versuch daher wagen; im schlimmsten Fall kann man immer noch umkehren. Auch Kinder, die mindestens im Grundschulalter sind, dürften ihn schaffen.

Tipp: Beginnen Sie mit dem Primitive Trail! Zum einen, weil Sie dann das schwierigste Stück schnell hinter sich haben, zum anderen, weil das Profil gegen den Uhrzeigersinn einen Tick einfacher zu bewältigen ist.

Der Trailhead (Startpunkt) befindet sich am Devils Garden Parking Lot ganz am Ende der Hauptstraße im Park. Für die komplette Wanderung sind vier bis fünf Stunden einzuplanen, daher unbedingt an ausreichend Wasser denken und im Sommer die Mittagszeit meiden!

Arches National Park: Delicate Arch

Delicate Arch (bis 5 km)

Nicht minder lohnenswert ist der Delicate Arch Trail, obwohl er – wie der Name schon sagt – nur zu einem einzigen Bogen führt. Im Vergleich zu den meisten anderen steht er jedoch für sich allein exponiert in der Felslandschaft, was seinen Anblick zu etwas ganz Besonderem macht. Nicht nur bei Sonnenuntergang ist er äußerst beliebt.

Die Wanderung klingt mit einer Länge von 5 km gut machbar, allerdings geht es zum Delicate Arch doch ordentlich hinauf, fast ganz ohne Schatten. Morgens und abends ist das kein Problem, doch in den Mittagsstunden zehrt der Weg im Sommer ordentlich. Unbedingt an genügend Wasser, Kopfbedeckung und Sonnenspray denken!

Immerhin ist der Weg in Hinblick auf seine Beschaffenheit einwandfrei, lediglich die letzten paar Meter muss man an einem (nicht allzu tiefen) Abgrund vorbeilaufen. Trailhead am gleichnamigen Parkplatz auf etwas mehr als halber Strecke der Hauptstraße, Zeitaufwand für die Wanderung zwischen zwei und drei Stunden.

Wer nicht so lange wandern möchte oder kann, findet gut 2 km östlich des Trailheads einen Viewpoint, der aus – recht großer Entfernung – zumindest einen kleinen Blick auf den Bogen erlaubt.

Double Arch in der Windows Section

The Windows & Double Arch (2-3 km)

Ohne großen Aufwand sind zudem die Windows und vor allem der sehr sehenswerte Double Arch zu besuchen. Bei den Windows handelt es sich, wie der Name schon erahnen lässt, mehr um Löcher im Felsen als um „echte“ Arches, während der Double Arch mit seinen zwei Bögen zu den Highlights des Parks zählt.

Trailhead am Ende einer Stichstraße auf etwa halber Strecke der Hauptstraße. Die Wanderung zu den Windows und zurück ist maximal 2 km weit, die zum Double Arch weniger als 1 km. Zeitaufwand kaum länger als eine Stunde.

Foto vom Fiery Furnace

Fiery Furnace

Keine Bögen, sondern ein Labyrinth aus engen Sandstein-Canyons erwartet einen im Fiery Furnace. Ausgeschilderte Wanderwege gibt es dort nicht, weshalb für einen ersten Besuch eine geführte Ranger-Tour dringend zu empfehlen ist – möchte man die Region auf eigene Faust besuchen, bedarf es entsprechender Vorabinformation und eines Permits.

Tickets für die etwa 2,5-stündigen Touren kann man bis zu 7 Tage im Voraus online reservieren, ein „physisches“ Ticket muss vor der Teilnahme an der Tour stets persönlich am Visitor Center abgeholt werden. Die Kosten belaufen sich im Jahr 2025 auf 16 $ pro Person. Ist man im Besitz einer Reservierung für das Fiery Furnace, entfällt normalerweise die Reservierungspflicht für einen Timed Entry Slot.

Blick von unten auf den Tower Arch

Tower Arch (1-5 km)

Ein kleiner Geheimtipp im Park ist der Tower Arch, was in erster Linie daran liegt, dass die Anfahrt zu seinem Trailhead nicht asphaltiert ist – es handelt sich um eine sogenannte Dirt Road, die mit einem gewöhnlichen Mietwagen in der Regel nicht befahren werden darf.

Die Straße befindet sich für gewöhnlich in einem guten Zustand, lediglich bei und nach starken Regenfällen sollte sie unbedingt gemieden werden. Ansonsten ist sie mit langsamem Tempo allerdings gut zu befahren, auch wenn sich die ca. 12 km lange Strecke doch ein wenig zieht. Abzweigung nahe Devils Garden gen Westen.

Kurz vor dem Ziel hat man die Wahl: Die erste Straße führt zu einem nur knapp 1 km langen Wanderweg, erfordert aber zwingend ein Auto mit Allradantrieb. Die zweite Straße führt zu dem häufiger genutzten Trailhead, an dem sich auch ein WC befindet – dafür muss man von dort aus gut 2,5 km je Richtung laufen.

Balanced Rock in Arches.

Balanced Rock & Co.

An der Hauptstraße, die durch den National Park hindurchführt, findet man einige weitere Aussichtspunkte, die einen Stopp wert sind. Dazu zählen vor allem der Fiery Furnace Overlook, der Courthouse Towers sowie der Petrified Dunes Viewpoint und der Balanced Rock.

Da der Zeitaufwand minimal ist, kann man überall einmal kurz stoppen, wenn Parkplätze vorhanden sind.

Das Visitor Center im Arches National Park.

Arches: Im Jahr 2025 nur mit Reservierung!

Trotz seiner Lage fernab der größten Städte im Südwesten erfreut sich Arches einer erstaunlichen Beliebtheit: Knapp 1,5 Millionen Besucher begrüßte der Park im Jahr 2023 – über 50 % mehr als im Jahr 2013 und etwa doppelt so viele wie im Jahr 2003. Die Folge waren nicht nur trotz Erweiterungen überfüllte Parkplätze, sondern auch lange Warteschlangen an der Eingangsstation, die sogar den Verkehr auf Highway 191 gefährdeten.

Angesichts dessen hat der National Park Service im Jahr 2022 erstmals mit einem Reservierungssystem experimentiert, welches das Besucheraufkommen in Arches limitieren und insbesondere regulieren soll. In den Jahren 2023 und 2024 wurde das System optimiert und erweitert – offenbar mit Erfolg, denn auch im Jahr 2025 ist meist eine Reservierung notwendig, um den Arches National Park in der Hauptsaison tagsüber besuchen zu können.

Vom 1. April bis zum 6. Juli sowie vom 28. August bis zum 31. Oktober 2025 benötigt man ein Entry Ticket, wenn man im Zeitraum von 7 Uhr bis 16 Uhr in den Park hineinfahren möchte. Davor und danach geht es ohne eine Reservierung.

Bauarbeiten in Arches: keine Seltenheit.

Entry Tickets können bis zu drei Monate im Voraus online erworben werden – zu einem Preis von 2 $, den man wohl als Aufwandsentschädigung verbuchen darf. Das Entry Ticket gilt für ein Fahrzeug mit all seinen Passagieren und für einen einstündigen Time Slot.

Auf ein wenig Kulanz darf man bei Verspätungen vielleicht hoffen, doch eine einigermaßen präzise Planung ist somit Voraussetzung für den Besuch. Das Entry Ticket ist nur in Verbindung mit einer Photo ID gültig, also etwa einem Reisepass.

Möchte man den Arches National Park an einem weiteren Tag besuchen, ist dafür eine zweite Reservierung erforderlich.

Bislang war es nicht notwendig, bei der Reservierung allzu zügig zu sein; für die meisten Daten waren auch ein paar Wochen im Voraus noch Tickets erhältlich. Möchte man allerdings einen ganz bestimmten Time Slot ergattern, sollte man sich unbedingt frühzeitig darum kümmern – durchaus zwei bis drei Monate im Voraus.

Inca Inn in Moab

Tipps zu Hotels nahe Arches

Da es im Park selbst keine Lodges gibt, übernachtet man stets in Moab, fast direkt vor der Tür. Die Auswahl an Motels und Hotels ist riesig, allerdings sind auch die Preise nicht ohne. 150 € sollte man für ein einfaches, akzeptables Motel mindestens einplanen – wer ein ordentliches Hotel sucht, muss sogar mit 200 € pro Nacht rechnen, manchmal mehr.

($) Hoteltipps für Moab

  • ($) Inca Inn: Günstig, ordentlich eingerichtet, beste Budget-Wahl für eine Nacht.
  • ($$) Adventure Inn: Direkt daneben, vergleichbar, ebenfalls ordentlich.
  • ($$) Aarchway Inn: Schöne Mischung aus urig und modern, höheres Niveau.
  • ($$) La Quinta by Wyndham: Gutes, typisches Hotel der verbreiteten Kette.
  • ($$) Best Western Plus: Sehr gute Unterkunft mit tollen Ausblicken.
  • ($$$) Hampton Inn: Hoher Komfort – beste Wahl, wenn der Preis stimmt.

Campingplätze in National Parks sind heiß begehrt.

Campingplätze im Park

Der einzige Campingplatz im Park selbst ist der Devils Garden Campground am Ende des Scenic Drives. Er bietet Raum für knapp 50 Wohnmobile und befindet sich natürlich in ausgezeichneter Lage, allerdings befinden sich die meisten Stellplätze direkt am Straßenrand.

Seine Ausstattung ist National-Park-typisch eher einfach: Trinkwasser, Grills, Picknickbänke und WCs mit (teilweise) fließendem Wasser sind vorhanden, Duschen oder gar eine Wäscherei allerdings nicht. Reservierungen sechs Monate im Voraus online möglich und zwingend erforderlich, der Preis liegt im Jahr 2025 bei 25 $ pro Nacht.

Wer keinen Platz bekommt oder etwas mehr Komfort braucht, wird in Moab fündig.

Arches: Trails, Wanderwege, Karte

Orientierung im Park

Es gibt nur eine Einfahrt in den Arches National Park; sie zweigt ein Stück nördlich der Kleinstadt Moab von Highway 191 nach Nordosten ab. Hinter der Entrance Station trifft man auf das Visitor Center sowie auf den Scenic Drive, der Hauptstraße durchs Parkgebiet.

Diesem etwa 30 km langen Scenic Drive folgt man dann auch, bis zu den Viewpoints oder Stichstraßen, die von ihr abzweigen und zu den anvisierten Wanderwegen führen. Die Ausschilderung ist gut, zumal man bei der Einfahrt auf Wunsch stets eine kostenlose Karte erhält, sich also kaum verfahren kann.

Am Ende des Scenic Drives findet man den zuvor erwähnten Devils Garden mit dem einzigen Campingplatz im Parkgebiet. WCs gibt es an etlichen Trailheads und Viewpoints, Picknickbänke hingegen seltener.

Devils Garden Trail: Hier kann's heiß werden!

Das Wetter: Schnee im Winter, Hitze im Sommer

Arches liegt auf dem Colorado Plateau, einer „High Desert“-Region, was bedeutet: In den Sommermonaten wird es mit Temperaturen von bis zu 40° C tagsüber enorm heiß, dafür werden von Oktober bis April nachts (und im Winter oft auch tagsüber) die 0° C deutlich unterschritten. Niederschläge sind im Gegenzug selten und fallen – einige schwere Gewitter ausgenommen – eher dürftig aus.

Für Besucher heißt das vor allem, sich von Juni bis August darauf einzustellen, dass die Hitze tagsüber unerträglich sein kann. Wer lange Wanderungen unternehmen möchte, sollte dann unbedingt die Morgen- oder Abendstunden nutzen und nicht am Wasser geizen.

Insbesondere auf dem Wanderweg zum Delicate Arch gibt es praktisch keinen Schatten.

Primitive Trail: Steinige Wanderung

Wie viel Zeit braucht man für Arches?

Grundsätzlich ist Arches kein National Park, den man mühelos im Vorbeifahren mitnehmen kann: Allein auf dem etwa 30 km langen Scenic Drive vom Parkeingang bis zum Devils Garden zu fahren, kann eine gute Stunde Zeit in Anspruch nehmen.

Stoppt man unterwegs nur an den „nötigsten“ Aussichtspunkten, die keine weiten Wanderungen erfordern – also den Viewpoints auf Delicate Arch, Double Arch und die Windows – und geht im Devils Garden lediglich das kurze Stück bis zum Landscape Arch, ist mit einem gesamten Zeitaufwand von etwa vier Stunden zu rechnen. Über den Sinn dessen könnte man sich gleichwohl streiten.

Ist die Zeit wirklich knapp, sollte man gar nicht erst bis zum Devils Garden fahren, sondern sich mit den Windows und maximal noch dem Ausblick auf Delicate Arch begnügen, was in zwei bis drei Stunden zu schaffen wäre.

Windows Section: Etwas klobiger Bogen

Ein halber Tag – oder mehr?

Wesentlich sinnvoller lässt sich der Besuch von Arches gestalten, wenn einem mindestens ein halber Tag zur Verfügung steht. Priorität hat dann für gewöhnlich Devils Garden, in dem sich die schönsten Bögen befinden und mit dem man zumeist beginnen sollte. Im besten Fall wagt man sich an den kompletten Devils Garden Trail, alternativ begnügt man sich mit dem kürzeren Main Trail.

Anschließend fährt man in Richtung Parkeingang zurück und stoppt dort, wo es die Zeit zulässt. Double Arch und die Windows sollten noch drin sein.

Kann man sogar einen kompletten Tag im Arches National Park verbringen, ist es höchstwahrscheinlich möglich, alle bekannten Bögen zu sehen. In dem Fall würde man das Programm dann noch um die Wanderung zum Delicate Arch am späten Nachmittag oder Abend ergänzen.

Viewpoint im Island in the Sky District

Routenplanung: Ziele in der Umgebung

Der Arches National Park kann auf einer zwei-, drei– oder vierwöchigen Reise durch den Südwesten besucht werden. Aufgrund der Lage im Osten von Utah ist der Zeitaufwand für den Park und die damit verbundene Runde durch den Bundesstaat jedoch nicht zu unterschätzen.

Üblicherweise werden Moab und Umgebung zwischen dem Capitol Reef National Park im Westen und dem Monument Valley im Süden an der Grenze zu Arizona angesteuert. Ziele in der unmittelbaren Nähe sowie auf dem Weg sind der Canyonlands National Park, der Goblin Valley State Park und das Grand Staircase-Escalante im Westen, sowie das Natural Bridges National Monument im Süden.

Ferner könnte man einen Abstecher gen Osten nach Colorado in Erwägung ziehen, wo unter anderem der Mesa Verde National Park auf einen wartet.

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