Page: Hotels & Sehenswürdigkeiten
Beeindruckende Natur rund um eine erstaunlich teure, touristische Stadt ...
Bei Page handelt es sich gewissermaßen um Arizonas Gegenstück zu Utahs Moab: eine im Grunde recht unbedeutende Kleinstadt, in derer Umgebung sich jedoch so viele Naturattraktionen befinden, dass sie zum touristischen Hotspot mit entsprechender Infrastruktur herangewachsen ist.
Bei einer Rundreise durch den Südwesten der USA steht ein ein- bis zweitägiger Aufenthalt in Page daher fast immer auf dem Programm – den sich die dort angesiedelten Hotels bestens bezahlen lassen …
Auf einen Blick
Inhalt dieses Artikels:
Sehenswertes in der Natur
Page begrüßt etwa 3 Millionen Besucher im Jahr, denen gegenüber lediglich gut 7500 Einwohner gegenüberstehen. Hauptverantwortlich dafür sind die Glen Canyon National Recreation Area und Lake Powell, aber selbstverständlich auch die Slot Canyons, die seit ihrer „offiziellen“ Eröffnung im Jahr 1997 maßgeblich zur Popularität der Kleinstadt beigetragen haben.
Zu den wichtigsten Attraktionen von Page und ihres unmittelbaren Umlands zählen:
Horseshoe Bend
Für einen ersten Foto-Stopp bestens geeignet ist der Horseshoe Bend, eine Schleife des Colorado Rivers, die – wie der Name schon verrät – an ein Hufeisen erinnert. Aus rund 300 Metern Höhe blickt man in die Schlucht hinab und kann von morgens bis abends fantastische Ausblicke genießen.
Parken am Horseshoe Bend
Der Horseshoe Bend befindet sich rund 3 km südwestlich von Page an Highway 89, wo man direkt an der Straße auf einen seit dem Jahr 2019 recht großen Parkplatz trifft.
Üblicherweise können auch Wohnmobile dort problemlos parken, manche Nachmittage an den Wochenenden ausgenommen. Für das Parken am Horseshoe Bend wird im Jahr 2025 eine Gebühr in Höhe von 10 $ fällig.
Eine kleine Wanderung
Vom Parkplatz aus erreicht man den Horseshoe Bend über einen Wanderweg in etwa 20 Minuten (ca. 1,2 km Länge), der trotz gut 40 zu überwindender Höhenmeter als sehr einfach einzustufen ist.
Allein die Hitze kann einem hier zu schaffen machen, denn Schatten bietet auf dem Weg nur ein einziger, einsamer „Shade Shelter“ – ein kleiner Metallpavillon also. Auch auf Trinkwasser darf man nicht hoffen; bei dem kleinen WC am Parkplatz handelt es sich um eine „vault toilet“, auf gut Deutsch: ein Plumpsklo.
Wasser also unbedingt mitbringen! Auch Hand Sanitizer sollte man immer im Auto haben.
Die Aussichtsplattform
Am Horseshoe Bend selbst stößt man seit dem Jahr 2018 auf eine kleine Aussichtsplattform aus Beton und mit Zäunen, die bei Besuchern mit gemischten Gefühlen aufgenommen wurde. Da man sich für das „perfekte Foto“ aber ohnehin ganz schön anstrengen muss und sich weiterhin vorsichtig (!) auch abseits der Aussichtsplattform bewegen darf, ist das Ganze wohl zu verschmerzen.
Der Besuch des Horseshoe Bends empfiehlt sich im Grunde zu jeder Tageszeit und selbst bei schlechterem Wetter. Allein bei starkem Wind sollte man damit rechnen, dass einem der Sand ins Gesicht peitscht – ein Schal, Halstuch oder Schleier kann Abhilfe schaffen.
Lake Powell & Glen Canyon
Beim Lake Powell im Norden und Osten von Page handelt es sich um ein Wasserreservoir – im Grunde also einen künstlich angelegten See -, der durch die Flutung von Glen Canyon zugunsten des gleichnamigen Damms ab dem Jahr 1963 zu entstehen begann. Bis die geplante Füllhöhe von 1100 Metern erreicht wurde, vergingen danach noch sage und schreibe 17 Jahre.
Seitdem, seit 1980 also, ist Lake Powell besonders in den Sommermonaten ein beliebtes Ziel für US-Amerikaner aus Arizona und Utah, die tatsächlich an dem arg harten Strand liegen oder mit Motorbooten und Jetskis lautstark übers Wasser brettern.
Natürlich können aber auch europäische Touristen allerlei Boote an der Wahweap oder Antelope Point Marina mieten und mit ihnen die durchaus interessante, verschlungene Glen Canyon Recreation Area erkunden.
Erwartungen an Lake Powell
Ob Lake Powell bzw. der geflutete Glen Canyon wirklich „schön“ sind, liegt sicher ein Stück weit im Auge des Betrachters: Das Panorama erscheint mangels Pflanzen recht karg und der scharfkantige Sand am Ufer vermittelt nicht gerade das, was man sich unter Strandfeeling vorstellen mag.
Auf jeden Fall jedoch lohnt sich ein kurzer Besuch angesichts der doch äußerst ungewöhnlichen An- und Ausblicke. Wer mehr Zeit mitbringt, macht auch mit einer Bootstour, möglicherweise bis zum wirklich sehenswerten Rainbow Bridge National Monument, nichts verkehrt.
Parkplätze findet man unter anderem an der Wahweap Bay Marina im Norden sowie an der Antelope Point Marina im Osten, jeweils nur wenige Autominuten von der Stadt entfernt.
Glen-Canyon-Damm
Falls man nicht zufällig am Hoover Dam bei Las Vegas vorbeikommt, ist ein Abstecher zum Glen Canyon Dam – über dessen Brücke man bei einem Aufenthalt in Page meistens fährt – eigentlich Pflicht.
Fotos werden diesem Kraftwerk leider kaum gerecht, doch in der Realität ist es aufgrund seiner Größe überaus beeindruckend. Innen erwartet einen zudem ein kleines, kostenloses Museum mit Infos über Geschichte und Technik, das natürlich auch auf den Colorado River und die angesprochene Flutung von Glen Canyon eingeht.
Slot Canyons
Das wirkliche Highlight von Page sind für die meisten jedoch Lower und Upper Antelope Canyon – zwei nicht nur um die Mittagszeit herum bei gutem Wetter wunderbare Slot Canyons.
Beide können nur im Rahmen einer Tour der Navajos besucht werden, rund 30 bis 60 Minuten verbringt man dabei im Canyon an sich. Preislich beginnt eine Tour im Jahr 2025 bei etwa 80 € pro Person inklusive Gebühren, Steuern und Trinkgelder.
Im Sommer sind Touren mitunter schon mehrere Monate im Voraus nahezu ausgebucht, vor Ort spontan kann man Glück haben – muss man aber nicht. Wenn möglich, daher unbedingt rechtzeitig ($) Tickets online reservieren!
Wahweap & Toadstool Hoodoos
Im Umkreis von Page stehen einige weitere sehenswerte Gesteinsformationen, die teils allerdings nur mit großem Aufwand und langen Wanderungen durch die Wüste zu erreichen sind.
Dazu zählen etwa die weißen, recht ungewöhnlich anmutenden Wahweap Hoodoos, auf dem Weg zu denen man gut zwei Stunden lang durch ein ausgetrocknetes Flussbett ohne jeglichen Schatten stapfen muss. Nur etwas für fitte Wanderer mit viel Zeit – und einer gewissen Erfahrung im Umgang mit Hitze sowie der Sicherheit auf einer einsamen Wanderung!
Der Trailhead befindet sich etwa 5 km des Dorfes Big Water, das wiederum rund 30 km im Nordwesten von Page an Highway 89 liegt.
Einfacher: die Toadstool Hoodoos
Nicht weniger spannend, jedoch deutlich leichter zu erreichen, sind die Toadstool Hoodos, etwa 50 km nordwestlich von Page an Highway 89 gelegen.
Vom kleinen Parkplatz aus führt einen ein kurzer und recht einfacher Wanderweg in gut zwanzig Minuten zu den pilzähnlichen Felsen, die tolle Fotomotive abgeben. Auch Wohnmobile finden hier im Normalfall einen Parkplatz, zudem kann man sich nahezu sicher sein, anderen Menschen auf dem Trail über den Weg zu laufen.
Hotels in Page
Weil es in der Umgebung weit und breit keinerlei andere Städte gibt (und Lake Powell und die Glen Canyon Recreation Area ein eben sehr beliebtes Ausflugsziel sind), erreichen die Übernachtungspreise in Page von April bis Oktober leider ein erstaunliches Niveau – selbst das anfangs erwähnte Moab erscheint im Vergleich dazu günstig.
Im Gegenzug liegt die Qualität der Hotels in Page allerdings auch etwas über dem Durchschnitt, da viele erst im touristischen Boom der letzten zehn, fünfzehn Jahre errichtet wurden.
- ($) Red Rock Motel: Ein kleiner Geheimtipp. Freundlicher Empfang, Lage in Ordnung, auch sauber ist es – viel mehr sollte man allerdings nicht erwarten. Mit kleinem Budget eine gute Wahl.
- ($$) Country Inn & Suites: Ein relativ neues, sehr ordentliches Hotel, das es durchaus mit Home2 oder Hampton Inn aufnehmen kann.
- ($$) La Quinta Inn: Auch LaQuinta bewegt sich hier am oberen Rand des von dieser Kette gewohnten Niveaus. Eine der besten bezahlbaren Unterkünfte der Stadt.
- ($$) Home2 Suites by Hilton: Bei Home2 handelt es sich um eine noch recht neue Kette der Marke Hilton und entsprechend modern eingerichtet kommt es auch daher. Großzügig geschnittene Zimmer!
- ($$) Hampton Inn & Suites: Neben dem Home2 das beste Kettenhotel der Stadt, das im Vergleich zur Konkurrenz vor allem mit seinen schönen Zimmern sowie viel Komfort punktet!
Campingplätze bei Page
Mäßig gestaltet sich auch die Auswahl an Campingplätzen in und um Page – einen ganzen Tick schwächer, als man angesichts von Hotels und Tourismus vielleicht vermuten mag. Einen KOA-Campground etwa sucht man hier vergeblich.
Stattdessen stehen für Wohnmobile in erster Linie zur Auswahl:
- Wahweap RV & Campground, nahe der Wahweap Marina im Norden, prima gelegen
- Antelope Point RV Campgound, im Nordosten an der kleinen Marina, viele Dauercamper
- Roam America Horseshoe Bend, im Süden der Stadt, einfach, aber groß
In Hinblick auf die Ausstatung geben sich die drei Campingplätze nicht viel; Full Hook-up ist vorhanden, preislich muss man mit etwa 80 $ die Nacht leider rechnen. Aufgrund seiner tollen Lage sowie der insgesamt angenehmen Atmosphäre stellt der Wahweap RV & Campground für uns derzeit die beste Wahl dar.
Supermärkte: zwei große Filialen
Obwohl Page recht klein ist, haben sich gleich zwei riesige Supermärkte hier niedergelassen – kein Wunder, ist die nächstgrößere Stadt unter Umständen doch mehrere hundert Kilometer weit entfernt.
Günstige Großeinkäufe erledigt man am besten im Walmart Supercenter an Highway 89 im Südwesten der Stadt. Neben Lebensmitteln führt es alles in seinem Angebot, das man für eine Mietwagen– oder Wohnmobilreise eventuell gebrauchen kann – von Klamotten bis hin zu Werkzeugen.
Wem allein an Lebensmitteln gelegen ist, wird am besten bei Safeway im Zentrum von Page am South Lake Powell Boulevard fündig. Die im ganzen Südwesten (teilweise unter dem Namen „Vons“) verbreitete Kette wirkt etwas ordentlicher und besser sortiert als das Walmart Supercenter, lässt sich das aber auch mit überwiegend deutlich höheren Preisen bezahlen.
Fährt man nach dem Besuch von Page gen Westen oder Nordosten weiter, sollte man hier – wenn nötig – auf jeden Fall gut einkaufen, da wirklich große Supermärkte bis St. George oder Moab im Grunde nicht existieren. Bei der Weiterfahrt zum Grand Canyon South Rim besteht keine erhöhte Priorität.
Essen: Fast Food, Diners & Vegane Optionen
Die Hotels mögen teuer sein, fürs Essen hingegen gilt das nicht zwangsläufig. Im Südwesten nahe dem Walmart Supercenter finden Fast-Food-Begeisterte mit Jack in the Box, Subway, McDonald’s, KFC, Sonic und Burger King eine ganze Reihe bekannter Ketten. Nahe dem Safeway entdeckt man zudem einen Pizza Hut.
Wer lokale Diners bevorzugt, kann sich bei Slackers nach fettigen, aber äußerst schmackhaften Burgern umschauen, im BirdHouse gegenüber allerlei Geflügelgerichte probieren oder es sich im sehr klassischen R D’s Drive-In bequem machen. Alle drei befinden sich fast nebeneinander im Zentrum. Im Nordwesten an Highway 89 trifft man zudem auf eine Filiale der populären Kette Denny’s.
Etwas schwieriger ist es, wirklich gute vegane Gerichte in Page zu finden. Bei Subway und der ein oder anderen Fast-Food-Firma wird man natürlich fündig, genauso wie im Supermarkt bei Safeway – letzten Endes handelt es sich dabei aber ehrlicherweise eher um Notlösungen.
Am besten stehen die Chancen vielleicht noch beim LP Coffee Shop im Zentrum an der 6th Avenue, der zumindest ein paar vegetarische Speisen wie Veggie Fritata, Avocado Bagels und die tatsächlich veganen Black Bean Hummus Wraps anbietet.
Page – und dann?
Da Page und die Antelope Canyons im Rahmen eines zwei-, drei– oder auch vierwöchigen Road Trips durch den Südwesten besucht werden können, sind Möglichkeiten der Planung vielfältig.
Die am häufigsten gewählte Variante ist es, die Stadt als Zwischenstopp zwischen dem South Rim des Grand Canyon National Parks sowie dem Monument Valley einzubauen – Ersterer liegt rund 200 km im südlich, Letzteres knapp 200 km östlich.
In der Hauptsaison, grob von Mitte Mai bis Ende Oktober – besteht zudem die Option, den North Rim des Grand Canyons anzusteuern, der 200 km südwestlich beginnt und das ruhigere Gegenstück zum South Rim darstellt.
Bleibt nicht die Zeit für eine große Runde durch Utah, also über den Arches National Park und durch das Capitol Reef, könnte man darüber hinaus auf direktem Wege ins 120 km westlich liegende Kanab weiterfahren. Von dort aus ginge es dann am besten nach einem optionalen Abstecher in den Bryce Canyon National Park zum Zion National Park und nach Las Vegas weiter.