USA-Reise planen: Schritt für Schritt!
Die komplette Checkliste zur Reiseplanung für einen Road Trip in den USA
Am Anfang eines jeden USA-Urlaubs steht die Reiseplanung: Flug und Fahrzeug, Route und Reisezeit, Hotels und Tickets – es gibt so viel zu bedenken! Allein die unglaubliche Auswahl an möglichen Zielen droht einen regelrecht zu erschlagen. Geht man jedoch strukturiert an die Sache heran, ist die Planung keinesfalls ein Hindernis, sondern der spannende Beginn des Gesamterlebnisses einer USA-Reise.
In dieser umfangreichen Checkliste zur Reiseplanung lesen Sie, welche Schritte notwendig sind, um mit einem guten Gefühl in die USA zu starten!
Inhalt dieses Artikels
- Erste Aufgaben: Routenfindung, Reisezeit & Kosten schätzen
- Es wird konkret: Buchungen von Flügen, Mietfahrzeug & Co.
- Notwendige Bürokratie: Pässe, Kreditkarten & Versicherungen
- Kurz vor dem Abflug: Die letzten Planungen und das Packen
- Es geht los: Hinflug, Immigration & Fahrzeugübernahme
- Die ersten Tage in den USA: Was man unbedingt tun sollte
- Wie ein typischer Tag auf einem Road Trip aussehen kann
Die ersten Schritte der Reiseplanung
Zu Beginn gilt es, die vage Idee einer USA-Reise in eine konkrete Vorstellung umzuwandeln. Das kann schon weit im Voraus passieren und ist der mit Abstand offenste Teil der Planung, so vielfältig sind die Möglichkeiten.
1. Die Route ausarbeiten
Zu Beginn der Reiseplanung steht immer die Route: Welche Städte, Sehenswürdigkeiten und Parks möchten Sie überhaupt besuchen? Vor allem beim ersten USA-Besuch fällt dieser Teil der Reiseplanung vielen schwer – was verständlich ist, schließlich entscheidet die Route maßgeblich über den Ablauf und „Erfolg“ des Urlaubs.
Lesen und stöbern
Der Südwesten der USA ist riesig, Kalifornien allein schon größer als Deutschland. Zu Beginn führt daher kein Weg drumherum, sich einen Überblick zu verschaffen: Welche Sehenswürdigkeiten erwarten einen in den größten Städten wie Los Angeles, San Francisco, Las Vegas und San Diego? Welche State und National Parks sind von Interesse? Und was bietet die Natur abseits der großen Naturschutzgebiete, etwa den Highway 1 an der Westküste?
Einen Eindruck von einer möglichen Planung erhält man natürlich anhand von Beispielrouten anderer Urlauber, die bereits durch die USA gereist sind. Bei uns finden Sie Routenvorschläge für zwei, drei und vier Wochen, die als grobe Orientierung oder als konkrete Vorlage dienen können.
Realistisch abwägen
Was ist zu schaffen? Die Entfernungen in den USA sind weit; nicht alles lässt sich im Rahmen einer einzigen Reise unterbringen. Zu den wichtigsten Fragen zählt daher, wie viel Zeit bzw. welche Strecke man am Tag im Fahrzeug verbringen sollte.
Die Erfahrung zeigt: Ein Tagesschnitt von 250 bis 300 Kilometer netto stellt für die meisten Reisenden einen sehr guten Mittelwert dar – auf drei Wochen umgerechnet sind das immerhin 5000 bis 6000 Kilometer!
Eine Vorauswahl treffen
Fällt die Entscheidung bezüglich der Route schwer, hilft es, sich drei Fragen zu stellen: Was müssen wir auf unserer Reise sehen? Was möchten wir sehen? Was könnten wir sehen?
Die „Muss“-Ziele stellen die Eckpfeiler dar, die Sie auf jeden Fall als Erstes in Ihre Planung eintragen. Die „Möchten“-Ziele folgen als nächstes: Was in der Nähe der „Muss“-Ziele liegt und sich gut in die Route einbinden lässt, kommt natürlich rein – zwei, drei mögliche Ziele fliegen hier aber vielleicht auch schon raus.
Die „Kann“-Ziele schließlich fügen Sie nur ein, wenn sie keinen nennenswerten Umweg erfordern und die Zeit es zulässt. Für oder gegen manche „Kann“-Ziele kann man sich auch spontan während der Reise entscheiden.
2. Reisedauer und Reisezeit festlegen
Darüber hinaus haben auch Reisedauer und Reisezeit maßgeblichen Einfluss auf die Planung. Die wichtigste Frage, nicht zuletzt in Hinblick auf die Route, lautet:
Wie lange sollte man verreisen?
Die konkrete Antwort auf diese Frage ist natürlich von verschiedenen, individuellen Faktoren abhängig: Wie viel Urlaub können wir bekommen? Wie viel Geld wollen wir ausgeben? Was möchten wir sehen?
Grundsätzlich gilt aber, dass knapp zwei Wochen für einen Road Trip in den USA die Untergrenze darstellen sollten – darunter lohnt sich in der Regel eher eine Städtereise mit ein paar Abstechern in die Umgebung. Man benötigt einfach ein paar Tage, um sich zu akklimatisieren, und die Kosten für eine kurze Reise sind aufgrund der Flugpreise relativ gesehen höher als für eine längere.
Ein sehr guter und typischer Zeitraum für eine umfangreiche Rundreise sind drei Wochen, aber auch ein voller Monat lässt sich fantastisch gestalten. Von deutlich längeren Aufenthalten würden wir bei einer Erstreise in den meisten Fällen abraten, da all die neuen Eindrücke einen ab einem gewissen Punkt doch zu überwältigen drohen.
Was ist die beste Reisezeit?
Am beliebtesten sind USA-Reisen von Juli bis August, im Grunde lässt sich der Südwesten aber von März bis Oktober bestens besuchen.
Kleine Einschränkungen gibt es bis in den späten Mai hinein, was die Zugänglichkeit des Yosemite National Parks und des Sequoia National Parks in der Sierra Nevada betrifft. Andererseits muss man ab spätestens Juli im Landesinneren abseits der Küste mit zum Teil sehr hohen Temperaturen und starker Sonneneinstrahlung rechnen. Dann leidet auch die Natur und ab August treten vermehrt Waldbrände auf. Im September und Oktober wird es dann wieder angenehmer.
Die besten Reisemonate für den Südwesten der USA sind daher Mai und Juni. Die übrigen Monate zwischen April und Oktober bewegen sich auf etwa einem Niveau.
3. Für ein Fahrzeug entscheiden
Für einen Road Trip durch den Südwesten der USA kommen sowohl ein PKW als auch ein Wohnmobil infrage. Selbst Urlauber, die sonst nichts mit dem Camping anfangen können, sollten zumindest kurz Vor- und Nachteile abwägen.
Mit einem PKW
Ein gewöhnlicher Mietwagen bietet die zu erwartenden Vorteile. Man muss sich nicht erst an ein großes Fahrzeug gewöhnen, kann leichter parken, ist zügiger unterwegs und übernachtet in Motels und Hotels. Im Gegenzug muss man in der Natur häufig längere An- und Abfahrten in Kauf nehmen.
An seine Grenzen stößt ein PKW bei Familien, die mit zwei großen Kindern, oder mehr, unterwegs sind: Der Kofferraum ist häufig zu klein für das ganze Gepäck und viele Unterkünfte sind seltsamerweise nur rudimentär auf vier (oder mehr) Gäste eingestellt.
Mit einem Wohnmobil
Ein Wohnmobil ist naturgemäß sperriger und weniger flexibel, dafür kommen in größeren Modellen bis zu sechs Personen bestens unter. Wohnmobile erlauben einem zudem das Übernachten auf Campingplätzen inmitten der Natur, was in State und National Parks immer wieder ein ganz besonderes Erlebnis ist.
Die Mietgebühren an sich – dazu später mehr – liegen für ein Wohnmobil deutlich höher als für einen PKW, doch durch die Selbstverpflegung und den Verzicht auf Hotels haben Familien das schnell wieder raus.
Gleichwohl wollen wir die Nachteile eines Wohnmobils nicht verschweigen: In Städten fährt es sich anstrengender und Parkplätze an Sehenswürdigkeiten sowie in Parks sind mitunter spärlich gesät.
Vor- und Nachteile erwägen
Letzten Endes ist die Entscheidung zwischen PKW und Wohnmobil eine individuelle, pauschal besser weder die eine noch die andere. Menschen, die die Natur lieben, sowie Familien mit Kindern sollten ein Wohnmobil aber zumindest einmal in Betracht ziehen!
4. Die Reisekosten abschätzen
Die Reisekosten sind ein nicht zu unterschlagender Aspekt der Planung, möglicherweise muss man sogar mit ihnen beginnen. Dabei hilft:
Eine grobe Kalkulation
Wie so oft spielen zahlreiche Faktoren in die Kalkulation mit hinein – von der Anzahl der Teilnehmer über die Reisezeit bis hin zum gewählten Fahrzeug und der erwünschten Qualität der Unterkünfte. Die Reisekosten sind ein solch komplexes Thema, dass wir ihnen einen ganzen Artikel widmen, der die Kostenpunkte im Detail aufschlüsselt.
Zur Orientierung lässt sich für das Jahr 2025 jedoch festhalten: In der Mittelklasse kann man pro Person und pro Urlaubswoche circa 1.500 Euro kalkulieren, sofern die Reisedauer mindestens zwei Wochen beträgt. Kürzere Reisen sind aufgrund der Flugpreise relativ gesehen etwas teurer.
Zwei Personen zahlen für eine dreiwöchige Rundreise im Mietwagen mit guten Hotels also insgesamt gut 9.000 Euro. Eine vierköpfige Familie muss mit einem Wohnmobil für den gleichen Zeitraum etwa 11.000 bis 13.000 Euro einplanen.
Kalkulieren Sie aber nicht zu knapp; ein Puffer von 10 bis 20% ist sinnvoll, um ungeplanten Ausgaben, Einkäufen, den üblichen Schwankungen des Dollarkurses und anderen äußeren Einflüssen gewappnet zu sein!
Ausgiebig Preise vergleichen
Das Internet macht es möglich, Preise im Detail zu vergleichen und sogar über einen gewissen Zeitraum hinweg zu beobachten. Nutzen Sie diese Möglichkeit vor allem bei Flugpreisen, die von Tag zu Tag mitunter um mehrere hundert Euro schwanken!
Auch beim Mietwagen sollte man die Preise vor der Reservierung online vergleichen, zu Schwankungen kommt es dort allerdings kaum. Gleiches gilt für Hotels und Tickets, die ebenfalls vorab online gebucht werden können – am besten immer mit der Möglichkeit der Stornierung.
- Einen Überblick über die möglichen Ziele verschaffen. Was „muss“ man sehen, was „möchte“ man sehen und was „könnte“ man sehen?
- Die Reisedauer festlegen und eine vorläufige Route planen: Zwei bis vier Wochen sind für einen ersten Road Trip meistens sinnvoll.
- Für eine Reisezeit entscheiden und saisonale Unterschiede beachten: Die Nebensaison von April bis Juni bietet viele Vorteile und nur kleine Einschränkungen.
- Pro & Kontra von PKW oder Wohnmobil abwägen: Vor allem Familien und Naturfreunde könnten das Camping in Erwägung ziehen.
- Die Kosten für die geplante Reise grob durchkalkulieren: Die meisten Reisekosten lassen sich weit im Voraus zuverlässig errechnen.
Buchungen und Reservierungen
Nachdem die Eckdaten grob festgelegt sind, geht es an die Buchungen: Flüge, Mietfahrzeug, Unterkünfte und auch schon das ein oder andere Ticket müssen gekauft beziehungsweise reserviert werden.
5. Einen Flug in die USA buchen
Wie bereits angesprochen, gibt es eine Position in den Reisekosten, die von Tag zu Tag starken Schwankungen unterliegen kann: der Flug. Unter Umständen lassen sich hier mehrere hundert Euro pro Person einsparen – oder zu viel ausgeben. Es lohnt sich daher, die Flugpreise weit im Voraus zu vergleichen und dann über einen Zeitraum von drei, vier Wochen im Auge zu behalten.
Darüber hinaus ist es von Vorteil, eine gewisse Flexibilität mitzubringen: Ist man nicht auf zwei exakte Daten für Hin- und Rückflug festgelegt, sondern kann vielleicht Flüge mit plus / minus sieben Tagen suchen, stehen die Chancen auf ein günstiges Angebot deutlich besser.
Nicht zu spät am Tag landen
Davon abgesehen sollte man in erster Linie auf die Ankunftszeit achten: Je früher am Tag man ankommt, desto besser. Immigration, Mietwagenübernahme, etwaige Einkäufe sowie die Fahrt zum Hotel können am Ankunftstag durchaus sechs bis acht Stunden in Anspruch nehmen, weshalb eine geplante Ankunft nach 16 Uhr ungünstig ist.
Das ist auch der kleine Haken an Flügen mit Umstieg: Häufig sind sie günstiger, doch eine längere Reisezeit bedeutet auch fast immer mehr Stress. Keine große Rolle spielt unseres Erachtens hingegen die Airline; die Unterschiede sind, zumindest in der Economy Class, äußerst gering.
6. Mietwagen oder Wohnmobil buchen
Sowohl bei PKW als auch RV muss man im Grunde nur eine wirklich wichtige Entscheidung treffen: Wie groß soll das Fahrzeug sein? Während zwei Personen in einem PKW der Mid-Size-Kategorie noch ganz gut unterkommen, sollte es für Familien mit Kindern schon mindestens die Full-Size sein. Bei Wohnmobilen ist vor allem die Länge (und damit die Zahl und Qualität der Schlafplätze) von Bedeutung – 21 Fuß für Paare, 25 Fuß für Familien mit zwei Kindern, 30 Fuß für zwei Erwachsene und zwei Jugendliche. Preise online vergleichen!
Auch die Preise für Mietwagen sollte man vor der Buchung online vergleichen, zu Schwankungen kommt es jedoch kaum. Wichtig sind Vollkasko und eine faire Tankregelung, der Anbieter ist zu vernachlässigen – Glück oder Pech kann man überall haben.
Nicht vergessen: Eine Kaution muss vor Ort auch mit einer Vollkasko-Versicherung hinterlegt werden, und zwar immer auf eine Kreditkarte des anmietenden Hauptfahrers. Bei echten Kreditkarten belastet sie den Kreditrahmen also für die Dauer der Reise.
Gleiches gilt im Wesentlichen für Wohnmobile, bei deren Buchung man an Extras wie Schlaf- und Küchenkit denken sollte. Anders als beim Mietwagen gibt es hier unserer Erfahrung nach durchaus Qualitätsunterschiede zwischen den Anbietern: Road Bear steht für uns vor El Monte und Cruise America.
7. Hotel und Campingplätze reservieren
Unterkünfte wie Motels und Hotels müssen ebenfalls rechtzeitig reserviert werden – insbesondere in großen Städten wie Los Angeles, San Francisco und Las Vegas. Doch auch in unmittelbarer Nähe von National Parks wie Yosemite, Zion oder Bryce Canyon, wo Angebot und Nachfrage in keinem günstigen Verhältnis zueinander stehen, sollte man nicht zu lange zögern.
Buchungsportale ermöglichen es, Hotels, Preise und Bewertungen zügig miteinander zu vergleichen, was von unschätzbarem Vorteil ist. Viele dieser Portale bieten darüber hinaus eine Bestpreisgarantie und häufig auch die Möglichkeit der kostenlosen Stornierung bis wenige Tage vor der Ankunft, sodass man in den meisten Fällen bedenkenlos vorab buchen und sich gegebenenfalls später noch umentscheiden kann. Zudem ist es praktisch, sämtliche Buchungen auf einer Website und somit auf einen Blick zu haben.
Hotelketten, Campgrounds und die Erwartungshaltung
Der Südwesten der USA wird von großen Hotelketten dominiert, die man in fast jedem touristisch geprägten Ort findet: La Quinta, Best Western, Holiday Inn Express und Hampton Inn zählen, in aufsteigender Qualität, zu den am häufigsten anzutreffenden und beliebtesten Marken. Höchste Ansprüche an Komfort und Frühstück sollte man nicht stellen, aber für ein, zwei Nächte sind fast alle Unterkünfte akzeptabel.
Lediglich Familien mit mehr als zwei Kindern stoßen hier unter Umständen auf Schwierigkeiten, da zwei Queen-Size-Betten in einem Raum üblicherweise das höchste der Gefühle darstellen.
Etwas mehr Planung bedarf die Buchung von Campingplätzen: Die schönsten, in State und National Parks, sind oft Monate im Voraus in kürzester Zeit ausgebucht. Wer beispielsweise mitten in Yosemite übernachten möchten, muss gut ein halbes Jahr vorab innerhalb weniger Minuten buchen. Daher unbedingt rechtzeitig über den Termin informieren!
8. Tickets und Touren buchen
Viele Tickets und Touren für Sehenswürdigkeiten und andere Attraktionen kann man spontan vor Ort kaufen, allerdings bei Weitem nicht mehr alle: Die Antelope Canyons in Page, bestimmte Touren zu Alcatraz oder auch etliche Shows in Las Vegas sind oft Wochen oder gar Monate im Voraus ausgebucht.
Auch hier sollte man daher von einer frühzeitigen Reservierung mit der Möglichkeit der Stornierung stets Gebrauch machen, was Onlineportale in vielen Fällen anbieten – unter anderem sogar für die Universal Studios Hollywood.
- Schon weit vor dem geplanten Reisebeginn kann man mit der Flugsuche beginnen. Frühbucher sollten am besten noch vor Weihnachten zuschlagen.
- Manche Wohnmobile können in der Hauptsaison knapp werden und sollten für den Sommer daher spätestens sechs Monate im Voraus gebucht werden.
- PKWs sind kurzfristig buchbar, allerdings spricht auch nichts gegen eine frühere Reservierung mit der Möglichkeit einer kostenlosen Stornierung.
- Campingplätze in National Parks müssen oft punktgenau vier bis sechs Monate vor dem Tag der Anreise gebucht werden. Aufpassen!
- Günstige Hotels in großen Städten und National Parks sind ebenso begehrt: Bis zu sechs Monate vorab ist dort sinnvoll, sonst geht es auch kurzfristiger.
- Tickets nicht vergessen! Vor allem Lower Antelope Canyon, Alcatraz und manche Shows in Las Vegas könnten zwei, drei Monate im Voraus reserviert werden.
Notwendige Bürokratie & Technik
Die Planung der Reise – von der Route bis hin zu den Buchungen – ist der schöne Teil der Vorbereitungen. Ohne ein bisschen „Bürokratie“ geht es jedoch natürlich nicht, also widmen wir uns nun schnell dieser!
9. Einreisebestimmungen, Pässe & Esta
Spätestens drei Monate vor Beginn der Reise sollte man sich mit den Einreisebestimmungen für die USA vertraut machen – vor allem dann, falls man noch über keine Reisepässe verfügt, denn die Beantragung und Bearbeitung kann dauern. Auch Kinder (und Babys!) benötigen mittlerweile einen regulären Pass, um in die USA reisen zu dürfen.
Die meisten Reisenden aus Europa brauchen darüber hinaus nur Esta – eine elektronische Erlaubnis, überhaupt ein Flugzeug in die USA betreten zu dürfen. Esta muss online beantragt und mit einer Kreditkarte bezahlt werden. Das Ganze ist nicht schwierig, aber beim ersten Mal sollte man sich trotzdem ein, zwei Stunden Zeit dafür nehmen, um keine Fehler zu machen.
Am besten ein paar Wochen vor der Reise, um seltenen, aber möglichen Überraschungen gewappnet zu sein!
10. Geld & Kreditkarten
Es ist für eine USA-Reise unabdingbar, mehrere verschiedene Kreditkarten zur Hand zu haben: Fällt eine aus, geht verloren, übersteigt ihr Limit oder wird vorübergehend wegen Betrugsverdacht – egal ob berechtigt oder nicht – gesperrt, ist man aufgeschmissen. Jeder Erwachsene, der in die USA reist, sollte über mindestens zwei Kreditkarten verfügen.
Kümmern Sie sich daher, wenn nötig, um zusätzliche Kreditkarten, die im besten Fall keine Auslandseinsatzgebühren verlangen und kostenlose Bargeldabhebungen im Ausland erlauben!
Der Kreditrahmen und Bargeld
Unbedingt überprüfen sollte man auch das monatliche Limit. Zahlt man sonst nur selten mit Visa oder Mastercard, ist das Bezahlungslimit möglicherweise sehr niedrig eingestellt, sodass man mit Mietwagenkaution, Übernachtungen, Tickets und Einkäufen schnell an seine Grenzen stößt. Wenn nötig, sollte man das Limit vorab in Rücksprache mit seiner Bank erhöhen.
Bargeld braucht man in den USA weiterhin hier und da, aber es ist nicht unbedingt nötig, große Summen von Zuhause mitzunehmen: Man kann sie auch in den USA an einem Geldautomaten (ATM) abheben, was allerdings natürlich ebenfalls aufs Limit zählt. Zur Sicherheit ist es nicht verkehrt, vielleicht 500 $ in nicht allzu großen Scheinen bei seiner Bank zu bestellen und mitzunehmen.
11. Versicherungen
Neben der schon angesprochenen Vollkasko fürs Mietfahrzeug gibt es eine weitere Versicherung, auf die man bei einer USA-Reise auf keinen Fall verzichten darf: eine Auslandsreisekrankenversicherung. Heutzutage weiß wahrscheinlich jeder, wie schlecht es um das Gesundheitssystem der USA bestellt ist und welche enormen Kosten auf einen zukommen können, falls man dort mal behandelt werden muss!
Eine Auslandsreisekrankenversicherung ist nicht teuer, kann nur für den Reisezeitraum abgeschlossen werden und muss ausdrücklich die USA enthalten. Nicht mehr und nicht weniger.
12. Elektronik
Das einst sehr komplexe Thema der elektronischen Geräte in den USA ist – Globalisierung sei dank – wesentlich einfacher geworden. Fast alle Ladegeräte funktionieren dieser Tage ohne Spannungsumwandler. In guten Hotels trifft man häufig sogar auf in die Wand oder einen Schreibtisch eingelassene USB-Anschlüsse, mit denen man Smartphone und andere Elektronik direkt aufladen kann.
Zur Sicherheit sollte man dennoch vorab einmal einen Blick auf sämtliche Technik werfen, die man auf die Reise mitnehmen möchte, und die von ihnen akzeptierte Spannung überprüfen: „110V“ lautet das Stichwort!
Nicht geändert hat sich das kleine Problem der unterschiedlichen Steckdosen, weshalb ein paar Reisesteckdosen weiterhin Pflicht sind. Ein bis zwei pro Person, am besten verschiedene Modelle, da manche Steckdosen in den USA doch etwas wackelig bis widerspenstig sind. Auch komplexere Lösungen mit integrierten USB-Anschlüssen sind eine Überlegung wert, wenn man ein paar Euro mehr investieren möchte.
- Ohne Reisepass geht gar nichts: Auch Kinder und mittlerweile sogar Babys benötigen einen Reisepass. Die Bearbeitung kann ein, zwei Monate dauern.
- Einreisebestimmungen studieren: Für die meisten Urlauber reicht Esta, das ein paar Wochen vor der Reise beantragt werden sollte.
- Kreditkarten überprüfen: Stehen genügend Kreditkarten für Hotels und Kautionen zur Verfügung? Ist das Limit (der Kreditrahmen) hoch genug? Sind sie für die USA freigeschaltet? Eventuell noch eine weitere Kreditkarte beantragen.
- Versicherungen beachten: Eine Auslandsreisekrankenversicherung für die USA ist ein Muss, andernfalls drohen horrende Kosten.
- Elektronik abchecken: Die meisten Ladegeräte funktionieren auch mit 110V, aber es gibt Ausnahmen. Reisestecker nicht vergessen!
Die letzten Vorbereitungen und das Packen
Das Packen ist eine kleine Wissenschaft für sich, gleichzeitig aber auch so individuell, dass es sehr schwerfällt, wirklich sinnvolle, allgemeingültige Tipps zu geben. Schon beim Thema Kleidung scheiden sich die Geister – die einen tragen auch im Urlaub jeden Tag etwas Frisches, andere ziehen T-Shirts auch mal zwei, drei Tage an.
Manche nehmen Unmengen an Klamotten in die USA mit, andere fliegen mit fast leeren Koffern und kaufen sich nach der Ankunft im Walmart das Nötigste.
13. Richtig packen
Auch wenn Sie natürlich die Vorlage einer Packliste für eine USA-Reise bei uns finden, ist diese doch eher rudimentär und bestenfalls als grobe Orientierung zu betrachten. Wichtiger, und allgemeingültig, ist die Unterscheidung zwischen Handgepäck und aufzugebendem Gepäck sowie die Frage, was in welchen Koffer darf – und was nicht.
Kurz und knapp: Ins Handgepäck gehört sämtliche Elektronik sowie alles, auf das man in den USA auf keinen Fall verzichten kann bzw. das sich nicht ohne Umstände vor Ort nachkaufen lässt. Vor allem Medikamente und medizinische Hilfsgegenstände gehören dazu.
Packen Sie auf jeden Fall ein paar Tage (oder sogar Wochen) vor der Hinreise schon einmal zur Probe, um sich einen Überblick über die Menge und Vollständigkeit des Gepäcks zu verschaffen!
14. Drogerie und Reiseapotheke
Apropos Medikamente: Prinzipiell muss man nur persönliche, verschreibungspflichtige Medizin mit in den Urlaub nehmen, dann einfache Tabletten gegen Kopfschmerzen, Magen-Darm & Co. gibt es in nahezu jedem Supermarkt und sämtlichen Drogerien in den USA zu kaufen. Eine 100er-Dose Ibuprofen ist da nichts Ungewöhnliches und preislich auf einem vertretbaren Niveau.
Deutlich teurer sind in der Regel Artikel wie Deodorants, Duschgels, Shampoos, Seifen und Rasierer. Zumindest Deos und Rasierer könnte man daher von zu Hause mitbringen, wenn sie nicht zu viel Platz verschlingen. Vielleicht auch irgendeine Duschgel-Shampoo-Kombi, falls die Fläschchen in den Hotels mal nicht ausreichen. (Wohnmobilreisende sollten vor Ort kaufen.)
Ebenfalls sehr praktisch ist ein Desinfektionsmittel für die Hände, das man während der Reise im Mietwagen aufbewahrt: Nicht alle WCs in State und National Parks verfügen über fließendes Wasser.
Wichtig für Kontaktlinsenträger: Sämtliche Kontaktlinsen, also auch Tages- und Monatslinsen, dürfen in den USA seltsamerweise nicht ohne ein dort ausgestelltes Rezept verkauft werden. Kontaktlinsen also unbedingt aus der Heimat mitbringen, sonst wird es umständlich und teuer!
15. Dokumente und Passwörter
Dank Smartphone und Internet ist es heutzutage eigentlich nicht mehr notwendig, noch irgendwelche Dokumente auf Papier ausgedruckt mit in den Urlaub zu nehmen. Eigentlich. Doch was passiert, wenn einem das Handy mal abhanden kommt oder es unterwegs schlicht den Dienst aufgibt?
Zu den Reisevorbereitungen zählt daher auch die Überlegung, wie man alternativ am besten an Daten oder auch Passwörter gelangt: Selbst die Nutzung der Kreditkarte ist in manchen Fällen ja nur noch per 2FA, also zusätzlicher Authentifizierung über eine App, möglich.
Eine Patentlösung gibt es leider nicht. Empfehlenswert ist es aber, zumindest die wichtigsten Daten und Unterlagen – Kopien der Reisepässe, Kreditkarteninformationen, Buchungscodes, Vouchers und Versicherungsbestätigungen – doch in Papierform mitzuführen.
Hilfreich ist es natürlich auch, wenn die wichtigsten Accounts über zwei verschiedene Geräte zugänglich sind.
16. Der Weg zum Flughafen
Eine unterschätzte Frage lautet: Wie kommen wir eigentlich zum Flughafen? Auto, Bus und Bahn stehen üblicherweise zur Auswahl, die alle so ihre Vor- und Nachteile mit sich bringen. In der Regel tendiert man zum Auto, da man sein „Schicksal“ damit – zumindest gefühlt – selbst in der Hand hat, während man in der Bahn bei etwaigen Verspätungen oder Ausfällen aufgeschmissen sein kann.
So oder so sollte man sich rechtzeitig um einen Parkplatz am Flughafen kümmern oder, im Falle der Bahn, mögliche (Alternativ-)Verbindungen ausfindig machen.
In den meisten Fällen kann man 24 bis 48 Stunden vor dem Abflug online einchecken. Das sollte man auch tun, um sich seiner Sitzplätze zu vergewissern (oder sie womöglich überhaupt erst auszuwählen), die Flugzeiten noch einmal zu überprüfen und alle Daten ein letztes Mal auf ihre Richtigkeit zu kontrollieren.
- Zwei bis vier Wochen vor dem Reisebeginn eine Packliste erstellen und laufend aktualisieren.
- Vor allem Familien, aber auch Erstreisende, könnten einmal zur Probe packen, um sich einen Eindruck von der Gepäckmenge zu verschaffen.
- Eventuell notwendige Medikamente und Drogerieartikel rechtzeitig einkaufen! „Medikamente des Alltags“ gibt es problemlos in den USA, Drogerieartikel sind dort deutlich teurer.
- Die Anfahrt zum Flughafen planen. Im Falle einer Zugfahrt: Tickets und Ersatzverbindungen heraussuchen! Bei Anfahrt mit eigenem Auto: Parkplatz reservieren!
- Frühzeitig für den Flug online einchecken. Der Check-in ist mindestens einen Tag im Voraus möglich, teils länger: 30 Stunden bei Lufthansa.
- Prüfen: Zugriff auf Daten und Passwörter, falls ein Handy abhanden kommt?
- Ein letztes Mal alle Unterlagen auf Vollständigkeit kontrollieren.
Es geht los: Der Tag des Hinflugs
Die Reiseplanung ist damit im Grunde abgeschlossen, aber auch die Hinreise sowie die ersten Tage in den USA bedürfen einer gewissen Vorbereitung, auf die wir hier noch kurz eingehen wollen.
17. Wie früh muss man am Flughafen sein?
Die meisten Fluggesellschaften empfehlen bei Flügen in die USA mittlerweile, etwa drei Stunden vor dem Abflug am Flughafen zu sein. Das ist zwar großzügig bemessen, doch letzten Endes keine schlechte Idee. Lange Schlangen an der Gepäckabgabe oder an der Sicherheitskontrolle sind schließlich keine Seltenheit – im schlimmsten Fall sitzt man halt ein, zwei Stunden herum oder vertritt sich am Flughafen noch einmal die Beine.
Mit anderen Worten: Halten Sie sich an die Empfehlungen der Airlines beziehungsweise des jeweiligen Flughafens!
18. Der Flug in die USA
Die Qualität des Flugs ist maßgeblich von den gewählten Sitzplätzen beziehungsweise der Reiseklasse abhängig: In der Economy Class heißt es „Augen zu und durch!“, in der Premium Economy (bei Lufthansa und ein paar anderen) kann man seine Beine zumindest etwas ausstrecken, ab der Business Class ist das Fliegen dann wirklich bequem. Preis und Leistung stehen aber ehrlicherweise in keinem guten Verhältnis.
Insbesondere in der Economy Class sollte man regelmäßig – vielleicht einmal pro Stunde – aufstehen und sich ein bisschen strecken, um keine Thrombosen zu riskieren; wer dafür anfällig ist, braucht bei Flügen an die Westküste auf jeden Fall Stützstrümpfe.
Große Hoffnungen auf Schlaf darf man sich nicht machen. Auf dem Hinflug ist aufgrund der Zeitumstellung aber ohnehin davon abzuraten.
19. Nach der Landung: Einreisen
Ist man in den USA endlich gelandet, folgt der für viele Urlauber „aufregendste“ Moment: die Einreise in die USA.
Aus dem Flugzeug ausgestiegen, wird man mehr oder weniger automatisch zuerst zur Immigration geschleust, die heutzutage im Normalfall an einem Automaten beginnt. Dort beantwortet man per Touchscreen ein paar Fragen der Kategorie „Führen Sie gefährliche Waren mit sich?“, legt seinen Reisepass auf einen Scanner und lässt automatisch ein Foto von sich schießen.
Beim Immigration Officer
Danach geht es zum Immigration Officer, dem man dann noch einmal seinen Reisepass vorlegt, den Grund seiner Reise (meistens: „vacation“) und die Länge des Aufenthalts nennt. Manchmal stellt der Beamte oder die Beamtin weitere Fragen; wann man zuletzt in den USA war, welche Länder man in den letzten Monaten besucht hat oder ob man über ausreichend Geld verfügt, um dieses wunderbare Land zu besuchen.
All diese Fragen sind freundlich und wahrheitsgemäß zu beantworten, denn letzten Endes entscheidet der Immigration Officer, ob man einreisen darf oder nicht. Angst sollte man davor jedoch nicht haben, denn dass jemandem willkürlich die Einreise verweigert wird, ist nahezu ausgeschlossen.
Nur genügend Zeit muss man einplanen: Zwischen fünf Minuten und drei Stunden Wartezeit ist uns in den letzten Jahren schon alles untergekommen.
20. Gepäck und Zoll
Hat man die Immigration hinter sich gebracht, holt man sein Gepäck vom Laufband (bei sehr langer Wartezeit an der Immigration steht es vielleicht auch schon neben den Gepäckbändern in einer Ecke) und passiert damit den Zoll. Eine Kontrolle findet nur in Ausnahmefällen statt.
21. Die Mietwagenübernahme
Reist man mit einem PKW durch die USA, sollte man den im Grunde immer direkt nach der Landung am Flughafen übernehmen. Am LAX geht es (zumindest noch im Jahr 2024) mit Shuttle-Bussen, die vor den Terminals halten, zum jeweiligen Mietwagenanbieter, ebenso am Harry Reid. Am SFO nutzt man die AirTrain.
Auch den Mietwagen erhält man auf Wunsch mittlerweile halbautomatisch über einen Automaten, Schalter gibt es aber (noch) weiterhin. Erforderlich für die Übernahme sind Voucher oder Reservierungsnummer, eine auf den Hauptfahrer ausgestellte Kreditkarte und der nationale Führerschein.
Wer mit einem Wohnmobil reist, darf das Fahrzeug erst am Tag nach der Ankunft übernehmen.
22. Zum Hotel – und dann?
Auf dem Weg zum Hotel könnte man bereits einen Stopp bei einem großen Supermarkt wie Walmart oder Safeway einlegen, um sich mit Getränken und ein paar Snacks zu versorgen. Alternativ könnte man sein Gepäck auch erst zum Hotel bringen, um es dort sicher zu verstauen.
Der Rest des ersten Reisetages ist von der Ankunftszeit abhängig: Bis mindestens 21 Uhr sollte man üblicherweise schon durchhalten, um sich besser auf die neue Uhrzeit einzustellen. In San Francisco unternimmt man dann vielleicht noch einen kleinen Spaziergang rund um Fisherman’s Wharf, in Los Angeles wäre Santa Monica – abhängig von der Entfernung – eine Überlegung wert. In Las Vegas liegt der Strip nahe.
Oder man hält sich einfach mit dem amerikanischen TV-Programm im Hotel wach …
- Nicht zu spät am Flughafen ankommen: Drei bis vier Stunden gelten bei Flügen in die USA derzeit als sinnvoll, auch wenn zwei Stunden oft ausreichen.
- Dafür sorgen, dass der Flug sich angenehm gestaltet: Gute Sitzplätze reservieren, eventuell Nackenkissen mitbringen, genügend trinken und regelmäßig bewegen. Erwachsenen ist aufgrund der Zeitumstellung vom Schlafen abzuraten.
- Nach der Ankunft: Immigration und Zoll durchlaufen, dabei auf lange Wartezeiten einstellen. Etwaige Fragen souverän und wahrheitsgetreu beantworten.
- Den Mietwagen übernehmen: Wenn möglich, verschiedene Autos in Augenschein nehmen, das Beste aussuchen. Auf Herz und Nieren testen.
- Zum Hotel fahren: Eventuell erste Einkäufe tätigen, danach am besten bis mindestens 21 Uhr wach bleiben, um sich auf die Zeit einzustellen.
Die ersten Tage in den USA
Die Reiseplanung ist damit naturgemäß abgeschlossen, ein paar letzte Tipps für Ihre Reise möchten wir Ihnen aber gerne mit auf den Weg geben. Dazu zählt zum Beispiel die Frage: Wie kann so ein typischer Tag auf einem Road Trip eigentlich aussehen?
23. Dinge, die man in den ersten Tagen tun sollte
Die meisten Besucher des Südwestens landen in Los Angeles oder San Francisco, einige auch in Las Vegas oder San Diego. Insbesondere in San Francisco und San Diego bietet es sich an, die ersten Tage in der jeweiligen Stadt zu verbringen, um sich so langsam in die USA einzuleben.
Bevor man die Großstadt verlässt, sollte man auf jeden Fall Folgendes erledigt haben:
Das Fahrzeug intensiv testen
Die Qualität von Mietautos und Mietwohnmobilen in den USA ist im Großen und Ganzen in Ordnung, aber Defekte sind natürlich nie gänzlich auszuschließen. Prüfen Sie daher PKWs auf ihre Fahrtüchtigkeit, auf die Funktion der Klimaanlage und auf die Größe des Kofferraums – niemand möchte erst bei der kurvigen An- und Abfahrt zu Yosemite oder Sequoia feststellen, dass die Bremsen des Autos vielleicht doch nicht ganz so gut greifen.
Bei Wohnmobilen gilt es, vor allem Küchengeräte wie Kühlschrank, Gefrierfach, Herd und Mikrowelle zu überprüfen. Aber auch Klimaanlage, Heizung und Generator sollte man genauer unter die Lupe nehmen. Falls man das Wohnmobil umtauschen muss, kann man das im Grunde nur in den größten Städten.
Alle Kreditkarten einmal ausprobieren
Manche Anbieter sperren ihre Karten von Haus aus für den Einsatz im Ausland (oder den USA), sodass man sie unter Umständen erst freischalten muss. Auch das stellt man besser schon zu Beginn und in einer Großstadt fest anstatt in einem Motel oder Food Mart im tiefsten Utah.
An die neue Uhrzeit gewöhnen
Leichter gesagt, als getan. Dennoch ist es selbstredend von Vorteil, wenn man frisch – und nicht übermüdet – die ersten langen Strecken in den USA fährt. Zumal auch die zusätzliche Erschöpfung durch Wanderungen, Hitze und womöglich sogar das ungewohnte Essen nicht zu unterschätzen ist.
Die gängigen Tipps gegen Jetlag bei Flügen gen Westen lauten: Halten Sie an den ersten zwei, drei Tagen unbedingt durch und gehen Sie zu einer „normalen“ Zeit schlafen, nicht zu früh. Tageslicht und Bewegung helfen logischerweise beim Wachbleiben. Auf keinen Fall: Mittagsschlaf!
Manche Urlauber nutzen Melatonin am Morgen, um die Verschiebung des Schlafrhythmus zu beschleunigen – erhältlich in Supermarkt, Drogerie oder Apotheke, sowohl in Deutschland als auch den USA. Andere schwören auf Vick’s Zzzquil am Abend, in den USA ebenfalls überall zu bekommen. Von Alkohol als Einschlafhilfe hingegen ist aus vielerlei Gründen abzuraten. (Meistens ist ohnehin nicht das Einschlafen, sondern das Durchschlafen das Problem.)
Als Faustregel gilt: Pro Stunde Zeitverschiebung ist ein Tag der Anpassung erforderlich – bei einer USA-Reise an die Westküste entspräche das also neun Tagen, bis man sich komplett an die neue Zeit gewöhnt hat. Wie so oft ist das allerdings sehr individuell. Unserer eigenen Erfahrung nach, sind die ersten zwei Tage hart, dann geht’s schnell bergauf.
Eine Grundversorgung einkaufen
Auch wer mit dem Auto unterwegs ist, benötigt üblicherweise einige „Grundnahrungsmittel“ wie Wasser – auch in kleinen Flaschen für Wanderungen – und andere Getränke. Dazu vielleicht ein paar Bagels und ein, zwei haltbare Brotaufstriche wie Peanut Butter, falls das Frühstück im Hotel mal gar nichts taugt. Ein paar Snacks wie Cookies oder Cracker für zwischendurch. Ein Desinfektionsmittel wie Purell, sofern man nicht eins aus der Heimat mitgeschleppt hat. Eventuell weitere Sanitärartikel wie Deos oder Sonnencremes.
All das bekommt man am besten in einem Walmart Supercenter, Safeway / Vons oder Whole Foods (in aufsteigender Qualität und Preisklasse), die sich vor allem im Umkreis der großen Städte befinden. Wohnmobilreisende erstellen vorab am besten eine umfangreiche Einkaufsliste. Auf jeden Fall sollten Kühlschrank und Gefrierfach gut befüllt sein!
24. Einen Tagesrhythmus finden
Jede Reise ist ein individuelles Erlebnis, die Vorlieben jedes Einzelnen sind unterschiedlich. Da sich ein Road Trip durch die USA allerdings doch deutlich von den meisten anderen Urlaubsarten unterscheidet, hier ein paar Tipps zum Ablauf aus eigener Erfahrung.
Früh aufstehen!
Da es im Sommer früh hell wird, man abends selten spät schlafen geht und sich ohnehin an eine neue Zeit gewöhnen muss, fällt es einem für gewöhnlich nicht schwer, gegen 6 Uhr aufzustehen und spätestens gegen um 8 Uhr aufzubrechen. Der große Vorteil des frühen Starts: Es ist noch nicht ganz so heiß und im besten Fall erreicht man die ersten Ziele ein, zwei Stunden vor den Busgruppen.
Fernseher an?
Wer mit einem PKW unterwegs ist, also in Hotels und Motels übernachtet, könnte nach dem Aufstehen durchaus mal den TV einschalten: In den USA gibt es erstaunlich viele Lokalsender, die einen nicht zuletzt im Frühstückfernsehen auf mindestens vier verschiedenen Programmen (NBC, ABC, CBS, FOX) täglich live mit regionalen News versorgen – vom Wetter über den Verkehr bis hin zu Events und Klatsch.
Das ist häufig informativ, manchmal unterhaltsam, nicht zuletzt aber aufschlussreich, spiegeln sich im TV-Programm doch zumindest ein Stück weit Interessen und Empfinden der Einheimischen wider.
Zum Frühstück
Möchte man mit einem gut gefüllten Bauch in den Tag starten, darf man sich nicht auf das Frühstücksbüfett in Hotels („Continental Breakfast“) verlassen: Einen Blick kann man natürlich riskieren, aber mit hohen Erwartungen sollte man selbst in der gehobenen Mittelklasse nicht in den Frühstücksraum gehen. Das Gebotene ist überwiegend klebrig-süß und kommt nicht selten einzeln in Plastik verpackt daher. Ein wirkliches Büfett, wie man es aus europäischen Hotels gewohnt sein mag, trifft man höchstens in Top-Hotels in den Großstädten an.
Zwei mögliche Alternativen bestehen zum Hotelbüfett: Entweder man sucht morgens ein Diner auf, was selbst in Kleinstädten keine Seltenheit darstellt, aber Zeit (und Geld) kostet. Oder man kauft zu Beginn der Reise ein paar Pappteller, ein, zwei Messer und begnügt sich morgens mit Bagels und Brotaufstrich aus dem Supermarkt.
Guten Kaffee gibt’s bei den üblichen Ketten (von Starbucks bis McCafé), aber auch in vielen Supermärkten findet man einen kleinen Stand nahe dem Eingang.
Tagsüber
Die Zeit bis zum späten Nachmittag verbringt man dann unterwegs, also in Parks und mit Wanderungen, aber auch auf der Straße, was sich bei einem Road Trip logischerweise nicht vermeiden lässt. Die längsten Wanderungen beginnt man, wenn möglich, vor der Mittagszeit, da es danach von Juni bis September doch unerträglich heiß werden kann.
Dass man ein „richtiges“ Mittagessen zu sich nimmt, ist für die meisten Urlauber wohl eher selten – nicht zuletzt angesichts des Mangels an Optionen im unmittelbaren Umfeld von State und National Parks. Am einfachsten ist in vielen Fällen tatsächlich Fast Food, vielleicht reichen aber auch einfach ein paar Kekse, Cracker oder ein Sandwich.
Die nächste Unterkunft
Am späten Nachmittag steuert man das Hotel (oder den Campingplatz) für die kommende Nacht an. Muss man noch Einkäufe erledigen, macht man das am besten vor dem Einchecken, um später nicht zwangsläufig noch einmal das Fahrzeug bewegen zu müssen.
Wundern Sie sich nicht, wenn Sie Ihre Unterkunft in der Regel schon zwischen 16 und 18 Uhr erreichen. Das mag einem anfangs früh erscheinen („Haben wir genug gemacht?“), aber nach 8 bis 10 Stunden unterwegs, oft mit mehrstündigen Wanderungen und bei hohen Temperaturen ist man häufig stärker geschafft, als man vermuten mag.
Der Abend
Der kleine Nachteil eines Road Trips wird einem am Abend bewusst, denn im Grunde sind viele Tage spätestens gegen 19 Uhr im Grunde „abgehakt“. Wer mit dem Wohnmobil unterwegs ist, kann bei gutem Wetter noch gemütlich am Feuer sitzen oder sogar einen kleinen Spaziergang durch die Natur unternehmen, doch Mietwagenreisende suchen selbst in touristisch geprägten Städten wie Page oder Moab vergeblich einen abendlichen Zeitvertreib.
Hat man tagsüber nur wenig zu sich genommen, kann man am späten Nachmittag oder frühen Abend natürlich noch essen gehen. Auch hier gilt: Erhoffen Sie sich nichts von Ihrem Hotel, die meisten verfügen nicht einmal über eine Küche!
Die beste Alternative sind wiederum Diner und Fast-Food-Imbiss, abhängig von Auswahl, Hunger und Erschöpfung. Diner gehen in puncto Preis-Leistung fast immer in Ordnung; satt wird man auf jeden Fall und das Gebotene ist in den meisten Fällen, nun, „gute amerikanische Hausmannkost“.
Den kommenden Tag planen
Gegen Ende eines Urlaubstages ist es empfehlenswert, sich schon einmal mit dem nächsten Tag auseinanderzusetzen. Wie soll das Wetter werden? Ist die geplante Route möglich? Gibt es Baustellen? Mit welcher Fahrzeit ist zu rechnen? Wann öffnen und schließen Sehenswürdigkeiten, die man besuchen möchte? Sind in Parks alle geplanten Wanderwege zugänglich oder bestehen Sperrungen?
Spontanität hat natürlich ihre Berechtigung, doch auch unterwegs gilt: Plant man zum rechten Zeitpunkt und im Detail, lassen sich die gröbsten Fehler – nicht zuletzt unnötige Anfahrten und Umwege – ohne Aufwand vermeiden.
In den Städten gestaltet sich der optimale Tagesablauf ein wenig anders, da viele Attraktionen erst zwischen 9 und 10 Uhr öffnen. In San Francisco kann man sich aber zum Beispiel für die erste Alcatraz-Tour auch schon gegen 8:30 Uhr anstellen und in Los Angeles ist aufgrund der oft enorm langen Fahrzeiten ein früher Start ebenfalls von Vorteil.
25. Die Rückreise planen
Zwar denkt man meistens nicht gerne daran, doch natürlich bedarf auch die Rückreise einer gewissen Planung. Abhängig davon, wann der Flug zurück in die Heimat abhebt, sollten Sie das Hotel für die letzte Nacht wählen:
- Startet der Flug vor 11 Uhr am Vormittag? Dann ist es sinnvoll, in einem Flughafenhotel zu schlafen, um keine lange Anfahrt mehr in Kauf nehmen zu müssen. Der Nachteil dessen ist natürlich der letzte Urlaubsabend, den man dann in weniger schöner Umgebung verbringen muss.
- Startet der Flug erst später am Tag? Dann spricht nichts gegen ein Hotel im Stadtzentrum, um den Urlaub ansprechend ausklingen zu lassen. Dennoch sollte die Anfahrt nicht lang sein; gut eine Stunde stellt das Maximum dar, falls das Mietfahrzeug doch in letzter Sekunde mal eine Panne hat.
Am Vorabend der Rückreise sollte man sein Gepäck nicht nur packen, sondern auch wiegen; durch Einkäufe wird es oft doch voller und schwerer, als vielleicht erwartet.
Am Abflugtag ist es sinnvoll, den Flughafen etwa drei bis vier Stunden vor der geplanten Flugzeit zu erreichen – denn zunächst will höchstwahrscheinlich noch der Mietwagen zurückgegeben werden. Hierzu steuert man wieder das Rental Car Center an und fährt dann erneut mit Shuttle-Bus oder einer Bahn (AirTrain) zum Flughafenterminal an sich, was allein schon eine gute Stunde Zeit in Anspruch nehmen kann.
Dann geht es zum Check-in oder zumindest zur Gepäckabgabe, die Pässe werden kontrolliert, vor allem aber die Schlange an der Security kann endlos lang wirken – Wartezeiten von über einer Stunde stellen auch dort leider keine Seltenheit dar. Und falls doch mal alles perfekt läuft, schlägt man eben noch zwei Stunden am Flughafen tot – vor allem das International Terminal an LAX sowie Harry Reid (Las Vegas) im Allgemeinen bieten eine Menge.
Der Flug an sich gestaltet sich nicht anders als der Hinflug. Denken Sie bei der Einreise in der Heimat an den Zoll; je nach Einkaufsmenge muss man hier vorstellig werden. Und dann ist es „geschafft“: Sie haben Ihre USA-Reise nicht nur selbst geplant, sondern auch erfolgreich durchgeführt!