Routen für den Westen der USA
Tipps & Vorschläge für die richtige Routenplanung in 2024/2025
Die Planung der Route für eine Rundfahrt im Südwesten oder entlang der Westküste der USA ist das A und O, allerdings sind viele vorgefertigte Routenvorschläge natürlich nicht pauschal für jeden Reisenden und für jeden Reisezeitraum geeignet.
Hier finden Sie daher neben etlichen Beispielrouten für zwei, drei und vier Wochen auch zahlreiche Tipps, mit Hilfe derer Sie eine eigene Strecke für Ihren Urlaub planen können: Was sind realistische Entfernungen, welche Rolle spielt die Reisezeit und wie unterscheiden sich die möglichen Start- und Zielorte voneinander?
Vorschlag #1: Zwei kurze, spannende Routen
Wenn 14 Tage für die Reise zur Verfügung stehen – beispielsweise in den Oster- oder Herbstferien – bieten sich zwei Optionen an, die den Schwerpunkt jeweils ein wenig anders legen.
Die erste Variante führt von San Francisco über den Highway 1 nach Los Angeles, bevor es gen Las Vegas geht. Als National Parks stehen das Death Valley sowie Sequoia und / oder Yosemite auf dem Programm. In den Osterferien sollte man dabei unter Umständen noch das Wetter im Auge behalten.
Die zweite Variante beginnt in Las Vegas und dreht dann eine Runde durch Arizona und Utah, wobei der Fokus mit Antelope Canyon, Grand Canyon, Bryce Canyon, Zion und Arches auf vier großartigen Naturschutzgebieten liegt.
Lesen Sie mehr: Route: 2 Wochen durch den Südwesten der USA
Vorschlag #2: Der große Road Trip
Eine mit 21 Tagen sehr typische Reise verbindet Großstädte und Küste mit zwei, drei der schönsten Attraktionen von Arizona und Utah. Alternativ könnte man hier auch einen Abstecher bis in den Osten von Utah wagen, wenn man im Gegenzug die Mammutbäume von Sequoia sowie die Berge und Wasserfälle von Yosemite auslässt.
Eine sehr schöne Route für eine erste Rundreise in den USA – egal, ob mit dem Mietwagen oder Wohnmobil. Sie eignet sich bestens für die Sommerferien, kann im Grunde aber von mindestens April bis Oktober ohne größere Hindernisse bewältigt werden.
Lesen Sie mehr: Route: 3 Wochen im Südwesten der USA
Vorschlag #3: Die komplette Rundfahrt
In einem Zeitraum von 28 Tagen ist es möglich, im Grunde alle großen Highlights des Südwestens zu sehen: Neben den zuvor genannten Attraktionen lässt sich auch San Diego dann noch gut unterbringen und überall steht genügend Zeit zur Verfügung.
Diese Streckenführung ist ebenfalls mit kleinen Einschränkungen in der Sierra Nevada (Tioga Road) und potentiell am Highway 1 (Sperrungen) von mindestens Frühling bis Herbst bestens machbar, natürlich auch in den Sommerferien.
Im besten Fall meidet man jedoch die Hauptsaison im Juli und August aufgrund der teils enorm hohen Temperaturen sowie des zu erwartenden Besucheraufkommens und der damit verbundenen hohen Preise.
Lesen Sie mehr: Route: 4 Wochen durch den Südwesten der USA
Die eigene Routenfindung
Natürlich muss man aber keinen vorgefertigten Plänen folgen, sondern kann sich auch problemlos eine eigene Route zusammenstellen.
Beginnen sollte man mit der Routenplanung gleich zum Start der Reiseplanung im Allgemeinen – von der ungefähren Strecke ist schließlich abhängig, welche Flüge man genau bucht, wie lange die Reise überhaupt dauert, wo man wann eine Unterkunft braucht, und vieles mehr.
Setzen Sie sich daher am besten als Erstes ein paar grobe Eckpfeiler! Wo wird die Reise beginnen, wo soll sie enden und wie lange möchten Sie an den für Sie wichtigsten Zielen in etwa verweilen?
Folgende Fragen sollte man sich darüber hinaus in Hinblick auf die Route anfangs unbedingt stellen, um später unterwegs Probleme zu vermeiden:
Was kann man in welcher Zeit schaffen?
Eine realistische Zielsetzung ist elementar, um die Route im Detail planen zu können, was die tägliche Fahrstrecke, jedoch auch die geplanten Aufenthaltszeiten in den jeweiligen Städten oder National Parks betrifft. Dabei darf man die Entfernungen in den USA nicht unterschätzen: Wir haben schon Amerikaner in Phoenix kennengelernt, die ohne Ironie behaupten, das Schöne an der Stadt sei die Nähe zu Meer – schließlich sind es mit dem Auto nur fünf Stunden!
Als Faustregel gilt: Im Schnitt sollten 250 bis 300 Kilometer pro Tag die Obergrenze für die im Voraus kalkulierte Strecke darstellen. „Kalkuliert“, da in der Realität natürlich noch viele außerplanmäßige Kilometer durch zu Anfahrten zu Sehenswürdigkeiten, Supermärkten, Wanderwegen und Viewpoints hinzukommen, die sich mitunter erstaunlich ziehen können.
Die Betonung liegt hier aber tatsächlich auf „im Schnitt“. Es ist also nicht ungewöhnlich oder gar falsch, an zwei, drei Reisetagen auch mal bis zu 500 Kilometer zu planen, weil es manche Streckenabschnitte kaum anders hergeben. Da es sich außerhalb der Städte recht angenehm fährt, sind solche Etappen mit ein, zwei Pausen gut zu ertragen.
Besonderheiten der Reisezeit
Von etwa Oktober bis Juni können in vielen höher gelegenen National Parks einige wichtige Straßen unpassierbar sein – wie etwa der Tioga Pass in Yosemite -, im Frühling kommt es zudem aufgrund starker Regenfälle nicht selten zu Erdrutschen, etwa am Highway 1.
Im Sommer kann zudem die enorme Hitze abseits der Küste Probleme bereiten; im Juli und August läuft es sich sowohl in Städten als auch in der Natur fast immer langsamer als im Mai oder September. Bedenken Sie auch, dass in der Hochsaison sowohl Hotels als auch Campingplätze mitunter schnell ausgebucht sind.
Für die eigene Planung sind aber in erster Linie etwaige Sperrungen von Belang, die man im Hinterkopf behalten sollte, um notfalls eine Alternativroute parat zu haben.
Mit Mietwagen oder Wohnmobil?
Aufgrund der recht strickten Tempolimits auf den US-amerikanischen Highways ist man mit einem Wohnmobil prinzipiell nicht deutlich langsamer unterwegs als mit einem PKW – einige kurvige Straßen in den Bergen mal ausgenommen. Größere Unterschiede bestehen dafür bei Übernachtungen und der Wahl des Übernachtungsortes sowie die damit verbundenen Fahrzeiten.
In der Natur sind Camper dabei im Vorteil, müssen sie meistens doch kein teures Motel oder Hotel außerhalb der State und National Parks ansteuern, sondern können mitten in der „Wildnis“ übernachten, was natürlich Zeit und Strecke spart. Allein das Death Valley dürfen Wohnmobile im Sommer nicht durchqueren.
Dafür haben Mietwagenfahrer in den großen Städten klar die Nase vorn – in San Francisco beispielsweise gibt es Stand 2024 nicht einen brauchbaren Campingplatz. Dort sind dann entsprechend lange Anfahrten aus dem Umland einzuplanen.
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Ist eine Rundreise sinnvoll?
Eine Frage, die zu selten gestellt wird, denn je nach Zeit und Interessen ist es nicht immer sinnvoll, den gleichen Start- und Zielort für seine Route zu wählen, auch wenn das mit eventuell leicht höheren Kosten verbunden ist.
Die Einwegmiete fällt zumindest im Südwesten der USA bei Mietwagen zwar häufig weg, dafür können Flüge einen Tick teuer sein – und trotzdem kann sich die Überlegung lohnen, wenn die Zeit knapp ist.
Mehr dazu lesen Sie in unseren Vorschlägen für zwei und drei Wochen.
In welcher Stadt startet man am besten?
Grundsätzlich kommen für deutsche Urlauber bei einer Reise durch den Westen der USA auf den ersten Blick nur drei Orte als Start infrage: Seattle, ganz im Norden in Washington, sowie San Francisco und Los Angeles in Nord- und Südkalifornien, da diese Städte direkt von Deutschland aus mit Linienflügen nonstop bedient werden. Seit einigen Jahren können aber auch Las Vegas und neuerdings San Diego ohne Zwischenlandung erreicht werden.
Weil Seattle ein wenig außen vor ist (wenn Sie die komplette Westküste rauf- oder runterfahren wollen, gibt es im Grunde nur diese Möglichkeit), wollen wir uns hier auf die Vor- und Nachteile der einzelnen Städte im Südwesten konzentrieren.
Los Angeles als Start oder Ziel
LA verfügt mit dem LAX über den größten Flughafen im Westen der USA und wird dementsprechend häufig angeflogen, sowohl auf dem direkten Wege aus Deutschland als auch über Zwischenlandungen an der Ostküste. Das ist durchaus als Vorteil zu werten, denn die Auswahl an Flügen von und nach LA ist enorm, sodass sich hier in der Regel die besten Preise finden lassen.
Darüber hinaus ist das Wetter in LA fast immer gut, was sowohl bei den ersten Tagen in den USA als auch für die letzten Tage wünschenswert sein kann – genauso wie für Start und Landung, versteht sich, denn wetterbedingte Verspätungen sind hier selten.
Ein weiterer Vorteil der Stadt ist, dass Sie zahlreiche verschiedene Möglichkeiten in Hinblick auf die Weiterfahrt haben: Sie können über den Highway 1 die Westküste entlang nach San Francisco fahren, San Diego im Süden oder Joshua Tree National Park, Death Valley und Las Vegas im Osten ansteuern – eine große Auswahl!
Der Nachteil von Los Angeles ist in erster Linie: Es ist keine besonders schöne Stadt, sondern ein riesiges „Etwas“, das einen bei der Ankunft in den USA, vor allem bei einer Erstreise, ein wenig erschlagen kann. Hinzu kommt der katastrophale Verkehr, der Sie unweigerlich (!) in kilometerlange Staus führen wird, was zu Beginn ebenfalls stressig ist.
Einschätzung: Als Startort ist Los Angeles gerade Ersturlaubern nur bedingt zu empfehlen. Als Zielort hingegen kann es durchaus einen schönen Abschluss der Reise darstellen. Dabei gilt es lediglich, die mäßigen Flughafenhotels in teils zweifelhafter Lage in Betracht zu ziehen.
San Francisco als Start oder Ziel
Der zweitgrößte Flughafen im Südwesten ist SFO, der mit zahlreichen Fluggesellschaften entweder direkt oder per Stop-over erreicht werden kann. Der Flughafen ist etwas kleiner und älter als in LA, der Himmel spielt auch hier in der Regel mit, der für San Francisco so typische Nebel betrifft den SFO Airport nur selten. Dafür ist das Wetter hier üblicherweise einen Tick „schlechter“ als in LA, selbst im Sommer sind Temperaturen um die 15 Grad, viel Wind und manchmal auch Regen keine Seltenheit.
Dennoch bringt San Francisco viele Vorteile mit sich, vor allem natürlich die schöne Stadt an sich, die mit vielen Sehenswürdigkeiten und einem entspannten Flair vielen so richtig Lust auf die USA macht. Als Neuankömmling kann man sich hier – die schwierigen Berge mal außen vor gelassen – einfach in das neue Land einfinden. Die Verkehrsverhältnisse sind besser als in LA, lediglich die vielen Einbahnstraßen und die teuren, zu seltenen Parkplätze gilt es in der Innenstadt zu beachten.
Von San Francisco aus erreicht man entweder über den Highway 1 und 101 Los Angeles im Süden oder aber den Yosemite National Park im Osten problemlos.
Einschätzung: San Francisco ist vor allem als Startort für eine Route immer eine sehr gute Wahl, da es einen „sanften“ Einstieg in die USA ermöglicht, es gleichzeitig aber verdammt viel zu sehen gibt. Als Abschluss ist es für uns einen Tick weniger empfehlenswert, weil die steilen Berge doch mit großer Anstrengung verbunden sind, wenn man den Urlaub entspannt ausklingen lassen will.
Las Vegas als Start oder Ziel
Der kleine Haken an Las Vegas ist, dass der Flughafen von Deutschland aus derzeit lediglich per Charterflug oder eben mit Stop-over erreicht werden kann, denn nur Condor und Eurowings fliegen Harry Reid direkt an. Mit beiden Fluggesellschaften sind unsere Erfahrungen sehr durchwachsen.
Das Wetter von Las Vegas kann man als Vor- oder Nachteil werten; auf der einen Seite ist gutes Wetter von Frühling bis Herbst nahezu garantiert, auf der anderen Seite kann einen die Hitze bei der Ankunft schon ein wenig erschlagen.
Dafür sind die Optionen in Hinblick auf die Weiterfahrt großartig: Im Westen locken Death Valley, Yosemite und Joshua Tree, im Norden Zion und Bryce Canyon, im Osten der Grand Canyon – so viel Auswahl an Natur und National Parks gibt es selten.
Allerdings verleitet Las Vegas mit seinen großartigen Büfetts, Hotels und Casinos natürlich auch zum Schlemmen und Geldausgeben, was am Ende einer Reise angenehmer und „sinnvoller“ sein mag als am Anfang…
Einschätzung: Las Vegas ist ein idealer Abschluss für eine USA-Reise, können Sie sich hier doch ein paar Tage bei bestem Wetter so richtig entspannen und den Bauch vollschlagen. Als Startort kann es aufgrund der großartigen Auswahl an Optionen für die Weiterfahrt eine gute Wahl sein, dann sollte man hier zu Beginn allerdings nicht mehr als einen Tag verbringen.
San Diego als Start oder Ziel
San Diego wird äußerst selten als Start- oder Zielort gewählt und das leider ein wenig zu Unrecht, denn das einzige wirkliche „Problem“ der Stadt ist, dass die Anzahl der Non-Stop-Flüge dorthin sehr gering ausfällt.
Im Gegenzug vereint San Diego die Vielfalt an Sehenswertem und die entspannte Atmosphäre von San Francisco mit dem großartigen Wetter von Los Angeles, ohne die zum Teil unerträgliche Hitze von Las Vegas, was es sowohl als Start als auch als Ziel sehr empfehlenswert macht. Zur Weiterfahrt bietet sich zwar im Grunde nur Los Angeles im Norden an, das aber innerhalb von gut zwei Stunden erreicht werden kann.
Unsere Einschätzung: Wer kein Problem mit der geringen Flugauswahl oder dem Umsteigen hat, sollte San Diego entweder als Start oder Ziel unbedingt in Betracht ziehen – es lohnt sich!
Die Route im Detail
Die weitere Planung der Route sollte natürlich nach Ihren eigenen Vorlieben und Interessen erfolgen. Grundsätzlich können Sie sich, wenn Sie Start und Ziel kennen, an vorgefertigten Routen orientieren oder aber alle Städte, National Parks und sonstige Ziele notieren, die Sie sehen möchten und dann Prioritäten setzen: Was Sie im Voraus ganz besonders spannend finden, planen Sie als Erstes ein. Was nicht ganz so wichtig ist, wird später eingeschoben.
Google Maps hilft dabei, Strecken und Fahrzeit gut einschätzen zu können, auch wenn ein zeitlicher Puffer von vielleicht zehn Prozent immer einkalkuliert werden sollte.
Lassen Sie sich nicht davon irritieren, wenn Sie am Ende eine Route geplant haben, mit der Sie an einem Tag 200 km, am nächsten 500 km und am übernächsten keine 50 km fahren! Das ist ganz normal und lässt sich in einigen Teilen im Westen der USA schlichtweg nicht vermeiden.
Las Vegas – Grand Canyon oder Grand Canyon – Joshua Tree etwa wären zwei Beispiele für Strecken, die recht häufig gewählt werden, äußerst lang sind und auf denen es schlichtweg kaum sinnvolle Zwischenhalte gibt.
Mehr dazu in den folgenden Beispielrouten!