Route: 4 Wochen durch den Südwesten der USA

Die Königsetappe von Kalifornien über Nevada und Arizona bis in den Osten von Utah

Es gibt viele Routen durch den Südwesten der USA, doch fast alle haben eins gemeinsam: Man verpasst auf ihnen immer irgendetwas Sehenswertes, weil mal hier, mal dort die Zeit einfach zu knapp wird, um jeden nur denkbaren Stopp einzubauen.

Insbesondere bei den Strecken, die auf zwei Wochen oder drei Wochen ausgelegt sind, lässt es sich leider nicht vermeiden, spannende Ziele wie etwa San Diego, den Osten Utahs oder – auf der anderen Seite – den Yosemite National Park auszulassen, da die gesamte Region einfach zu groß ist.

Anders sieht es aus, wenn einem vier Wochen für die Rundreise zur Verfügung stehen, denn in knapp einem Monat lässt sich tatsächlich fast alles „Wichtige“ in der Region besuchen…

Arches National Park: Delicate Arch
Auch die Arches müssen auf dieser Rundreise nicht ausgelassen werden.

Nichts verpassen!

Im Folgenden finden Sie eine Beispielroute, die auf genau diesen Zeitraum von vier Wochen ausgelegt ist. Sie beginnt an der Westküste in San Francisco und führt über die Sierra Nevada in die Wüsten von Utah und Arizona mit ihren beeindruckenden Felslandschaften. Danach geht es durch den Süden von Kalifornien und über den Highway 1 wieder zurück.

Auch hier sind natürlich im Detail zahlreiche Variationen der Streckenführung möglich, aber der Reihe nach: Beginnen wir mit einem Blick auf die Route!

Route: 4 Wochen im Südwesten der USA

Von der Westküste bis in die Wüste

Reisetag Beschreibung Hoteltipps Strecke
1. Tag Ankunft in San Francisco Cow Hollow ($), The Argonaut, Hotel Zoe ($$)
2. Tag San Francisco Sehenswürdigkeiten (s.o.)
3. Tag Mehr Zeit in San Francisco (s.o.)
4. Tag Ins Yosemite Village Lodges im Park 300 km
5. Tag Durch Yosemite bis Bishop Vagabond Inn, Holiday Inn ($-$$) 250 km
6. Tag Durchs Death Valley nach Las Vegas The LINQ ($), Bellagio, Venetian ($$) 450 km
7. Tag Las Vegas Sehenswürdigkeiten / Show (s.o.)
8. Tag In den Zion National Park Bumbleberry Inn, Hampton Inn ($-$$) 250 km
9. Tag Fahrt zum Bryce Canyon Rubys Inn ($), BW Grand ($$) 150 km
10. Tag Über die SR-12 zum Capitol Reef Broken Spur Inn, Red Sands Hotel ($) 200 km
11. Tag Durchs Capitol Reef bis Moab Bowen Motel, Wyndham, BW Plus ($$) 250 km
12. Tag Canyonlands (Island in the Sky) (s.o.) 100 km
13. Tag Arches National Park (s.o.) 50 km
14. Tag Via Canyonlands (Needles) bis Monticello Inn at the Canyons ($) 200 km
15. Tag Weiter zum Monument Valley The View Hotel 150 km
16. Tag Fahrt nach Page, Antelope Canyon Country Inn, Hampton Inn ($$) 200 km
17. Tag Zum Grand Canyon South Rim HI Express, BW Grand ($$) 225 km
18. Tag Weiter bis Kingman (Route 66) LaQuinta ($) 300 km
19. Tag Fahrt zum Joshua Tree NP Fairfield Inn ($) 300 km
20. Tag via Palm Springs nach San Diego StayPineapple ($), Residence Inn ($$) 275 km
21. Tag San Diego Sehenswürdigkeiten (s.o.)
22. Tag Zeit in San Diego (s.o.)
23. Tag Rauf nach Los Angeles Shore Hotel, Hampton Inn ($$) 200 km
24. Tag Los Angeles Sehenswürdigkeiten (s.o.)
25. Tag Über Santa Barbara bis Cambria The Landing, Hampton Inn ($$) 300 km
26. Tag Highway 1 und Big Sur Munras Inn ($), Monterey Plaza ($$) 225 km
27. Tag Monterey & Carmel-by-the-Sea (s.o.) 50 km
28. Tag Zurück nach San Francisco Hampton Inn, Grand Hyatt ($-$$) 200 km
29. Tag Rückflug in die Heimat
Gesamtstrecke: 5000 km

Bewertung

Grundsätzlich ähnelt diese Route der auf drei Wochen ausgelegten Strecke, mit dem Unterschied, dass man hier kaum Abstriche machen muss: Alle „typischen“ National Parks können besucht werden und auch für einen Abstecher ins schöne San Diego steht ausreichend Zeit zur Verfügung.

Den Auftakt stellt wie so oft San Francisco dar, bevor es dann durch den Yosemite National Park ins Death Valley geht, von wo aus Las Vegas angesteuert wird. Es folgt eine wundervolle Runde durch Utah und Arizona, die kaum schöner und abwechslungsreicher sein könnte: Die beklemmenden Berge in Zion, die Hoodoos im Bryce Canyon, die roten Felswände im Capitol Reef, die Bögen des Arches National Parks, die Felsnadeln und Schluchten der Canyonlands – mehr geht nicht!

Dass im Anschluss darauf dann auch noch das Monument Valley und der Grand Canyon folgen, ist die Krönung, bevor die Landschaft in Joshua Tree wieder ein anderes Bild abgibt. Gegen Ende der Reise erreicht man zunächst San Diego, bevor man mit Los Angeles eine weitere Großstadt anfährt, um dann über den nicht minder schönen Highway 1 über Santa Barbara und die Big-Sur-Region wieder nach San Francisco zu fahren.

An Abwechslung ist diese Aneinanderreihung traumhafter Ziele kaum zu überbieten – wer (fast) den kompletten Südwesten erleben will, kann das in diesen vier Wochen tun!

Ausblick von Moro Rock auf die Umgebung
Sequoia: Möglicher Abstecher auf der Rundreise.

Überlegungen & Varianten

Natürlich ist es auch in vier Wochen nicht möglich, tatsächlich „alles“ im Südwesten zu sehen, ohne zu hetzen. Zu den wichtigsten Zielen, die auf dieser Strecke ausgelassen werden, zählen:

Sequoia National Park: Möchte man Mammutbäume sehen, so kommt man um einen Abstecher zum Sequoia National Park kaum herum. Am besten gelingt das direkt im Anschluss an oder durch das Auslassen des Yosemite National Parks – dann fährt man von San Francisco über Fresno in den Giant Forest hinein und anschließend über Bakersfield in Richtung Death Valley oder Las Vegas.

Pinnacles National Park: Ein Stück östlich des Highway 1 findet man auf einer Parallelstrecke den Pinnacles National Park, der mit zahlreichen schönen Ausblicken und Wanderwegen die Besucher lockt. Da sowohl im Westen an der Küste als auch im Osten in der Sierra Nevada aber mehr geboten wird, lässt man Pinnacles üblicherweise aus. Sollte die Küstenstraße gesperrt sein, könnte man den Besuch der Pinnacles jedoch in Erwägung ziehen.

Klippenhaus im Mesa Verde National Park

Mesa Verde National Park: Der einzige National Park in den USA, in dem nicht das von der Natur, sondern das von Menschenhand Geschaffene im Vordergrund steht. Die verlassenen Klippenhäuser im Mesa Verde National Park sind wirklich sehenswert, erfordern allerdings einen etwa zweitägigen Umweg zwischen Monument Valley und Moab nach Colorado.

Weitere Ziele: Ebenfalls nicht Teil der Route sind Redwood und Lassen Volcanic National Park, der Saguaro National Park, der Petrified Forest National Park, das Canyon de Chelly National Monument und das Chiricahua National Monument.

Sowohl der Norden von Kalifornien als auch der Süden von Arizona könnten als Abstecher in die Route eingebaut werden, benötigen aber jeweils knapp eine Woche extra.

Straße im Death Valley
Typische Straße im Death Valley – morgens oft menschenleer.

Hinweise

Entfernung: Manch einem mag die Strecke für vier Wochen zu weit sein und es gibt durchaus gute Argumente, auf die ein oder andere Station zu verzichten, um sich für die einzelnen Ziele mehr Zeit zu lassen. Am einfachsten können üblicherweise San Diego, Joshua Tree und das Death Valley aus der Route gestrichen werden.

Uhrzeigersinn: Ob man diese Route im oder gegen den Uhrzeigersinn fährt, spielt keine nennenswerte Rolle. Manche Urlauber bevorzugen es, den Highway 1 in Südrichtung zu fahren, da man dann auf der Meeresseite fährt, in der Praxis ist dieser Unterschied jedoch minimal. Je nach Reisezeitraum kann es sinnvoll sein, Yosemite ans Ende der Reise zu legen – mehr dazu im nächsten Hinweis.

Schnee: Bei dieser Route kann man auf wetterbedingte Einschränkungen stoßen. Vor allem betrifft das die schon angesprochenen National Parks in der Sierra Nevada (Yosemite, Sequoia), in denen es von November bis Mai oft zu starken Schneefällen kommt, die eine Zufahrt schwierig bis unmöglich machen. Insbesondere die Weiterfahrt gen Osten über die Tioga Road ist nur in der Hauptsaison von Juli bis September definitiv möglich.

Sonora Pass Juni 2017

Hitze: In anderen Abschnitten der Strecke kann es im Sommer zu Einschränkungen kommen. In erster Linie betrifft das den Death Valley National Park, der von mindestens Juni bis August mit einem gemieteten Wohnmobil nicht befahren werden darf, aber auch in Joshua Tree, am Grand Canyon oder im Osten Utahs können die hohen Temperaturen quälen. Machbar ist die Route dann aber natürlich trotzdem, lediglich bei Wanderungen muss man sich etwas stärker zurücknehmen.

Besucheraufkommen: Da man auf dieser Strecke vornehmlich die Highlights der Region ansteuert, muss man von Mai bis September – und vor allem von Juni bis August – mit einem enorm hohen Besucheraufkommen rechnen. Das betrifft nicht nur die Städte, sondern auch die Natur. Hotels und Campingplätze sollten in diesem Zeitraum daher fast überall frühzeitig im Voraus reserviert werden.

Dennoch: Insgesamt handelt es sich vor allem für eine erste Reise in den Südwesten um eine nahezu ideale Routenführung, um den Abwechlungsreichtum und die Schönheit dieser so einmaligen Region in all ihren Facetten zu erleben!