Westküste USA: Beste Reisezeit

Alles Wissenswerte über Wetter, Besucheraufkommen und Preise

Die Frage nach der besten Reisezeit für die Westküste der USA ist keine ganz unwichtige, denn je nach Reisemonat erwarten einen gänzlich andere Bedingungen in Hinblick auf Wetter, Zustand von Straßen und Trails in den National Parks.

Doch auch beim Besucheraufkommen und den zu erwartenden Preisen gibt es von Monat zu Monat recht große Unterschiede. Im Folgenden lesen Sie, was die beste Reisezeit für den Südwesten und die Westküste der USA ist, welche Reisemonate man meiden sollte und was es bei der Reiseplanung alles zu bedenken gilt!

Yosemite Falls

Der Frühling

Wetter: Der Frühling ist, vor allem im April und Mai, ein guter Reisezeitraum für diese Region: Die Temperaturen in der Wüste – die weite Teile von Kalifornien, Nevada, Arizona und Utah durchzieht – bewegen sich tagsüber meistens auf einem erträglichen Niveau von 20-25° C, was insbesondere für lange Wanderungen beste Voraussetzungen darstellt. Nachts wird es vor allem in den Bergen Utahs noch sehr kalt, aber Schneefälle sind relativ selten.

Auch die großen Städte kann man im Frühling problemlos besuchen, vor allem Las Vegas und Los Angeles fühlen sich in März, April und manchmal sogar noch Mai häufig frischer an.

Einen Haken gibt es: In den Bergen der Sierra Nevada kann bis in den Mai hinein noch hoher Schnee liegen, sodass sich vor allem die Besuche des Yosemite National Park sowie des Sequoia National Parks schwierig gestalten können – letzter kann im schlimmsten Fall nur mit Schneeketten erreicht werden. Und: Die Tioga Road, die Osteinfahrt von Yosemite, ist üblicherweise bis mindestens Mitte Mai geschlossen, manchmal sogar bis Ende Juni.

Im Gegenzug sprudeln die Wasserfälle der Sierra Nevada zu dieser Reisezeit mit Abstand am schönsten und Wohnmobilreisende dürfen das Death Valley in der Regel noch durchqueren.

Besucheraufkommen: März und April kann man noch zur touristischen Nebensaison zählen, ab Mai jedoch wird es auch abseits der Städte bereits deutlich voller. Insbesondere in den beliebtesten National Parks und ihrer Umgebung sollte man rechtzeitig reservieren, um eine gute Unterkunft (oder überhaupt eine Unterkunft) zu bekommen.

Einschränkungen: Neben den oben bereits erwähnten Einschränkungen hinblicklich der Streckenführung sind einige Campingplätze in State und National Parks bis in den Mai hinein geschlossen. Auch der Grand Canyon North Rim ist bis dahin nicht zugänglich.

Vorteile im Frühling:

  • weitgehend angenehme Temperaturen tagsüber
  • geringeres Besucheraufkommen in Städten und Parks
  • insgesamt etwas niedrigere Reisekosten

Nachteile im Frühling:

  • vor allem in der Wüste nachts oft noch eisig
  • Niederschläge an der Küste und Schnee in den Bergen
  • manche Straßen (dauerhaft) nicht befahrbar

Beste Routen:

Der Sommer

Wetter: Vielen bleibt aufgrund der Schulferien keine andere Wahl, als den Südwesten der USA zwischen Juni und August zu besuchen. Ein Problem ist das nicht, schließlich handelt es sich bei dieser Reisezeit um die Hauptsaison, die von der Mehrheit der Reisenden genutzt wird.

Dennoch sollte man sich auf leichte Einschränkungen einstellen, denn Tageshöchstwerte von 35-40° C stellen keine Seltenheit dar. Auf kühlere Temperaturen darf man im Südwesten im Grunde nur am Highway 1 und rund um San Francisco hoffen. Selbst im Yosemite Valley ist es unerträglich heiß.

Niederschläge sind jedoch selten, auch in den Städten an der Küste lässt es sich einigermaßen aushalten und die Natur präsentiert sich im Sommer häufig von ihrer schönsten Seite – auch wenn der ein oder andere Wasserfall vielleicht bereits versiegt ist.

Vor allem im Juni muss man sich an der Küste zudem auf Nebel einstellen.

Ausblick auf den Zabriskie Point

Besucheraufkommen: Wenig überraschend ist der Andrang im Sommer am größten; Temperaturen jenseits der 40°-C-Marke verringern die Besuchermassen selbst in abseits gelegenen National Parks wie etwa Arches kaum.

Auf viel Ruhe in der Natur sollte man daher nicht hoffen, ebenso liegen die Übernachtungspreise in den Hotels ein wenig über dem Durchschnitt. Noch wichtiger als im Frühling ist es daher, rechtzeitig zu reservieren, nicht zuletzt auch Campgrounds.

Einschränkungen: Das Death Valley darf im Sommer von Wohnmobilen vertraglich nicht durchfahren werden, außerdem schließen im Tal sowie im Joshua Tree National Park aufgrund der Hitze diverse Campgrounds. Davon abgesehen ist der Sommer aber die einzige Reisezeit, zu der man mit keinen nennenswerten Einschränkungen rechnen muss!

Vorteile im Sommer:

  • angenehme Temperaturen an der Küste
  • sämtliche Straßen und National Parks nutzbar
  • wenig Niederschläge, Waldbrände noch selten

Nachteile im Sommer:

  • teils extreme Hitze tagsüber, anstrengende Wanderungen
  • sehr hohes Besucheraufkommen, vor allem in den Parks
  • etwas höhere Reisekosten, nicht zuletzt für den Flug

Beste Routen:

Der Herbst

Wetter: Auch September und Oktober sind in Hinblick aufs Wetter eine noch gute Reisezeit. Meistens angenehme Temperaturen um die 25° C sorgen dafür, dass man gut wandern kann, ohne jemals zu frieren oder einen Park nicht erreichen zu können.

Niederschläge und Gewitter sind ortsweise etwas häufiger anzutreffen als im Frühling und Sommer, stellen insgesamt allerdings die Ausnahme dar.

Gewitter in Utah Foto

Besucheraufkommen: Obwohl September und vor allem Oktober eigentlich bereits zur Nebensaison zählen, ist das Besucheraufkommen mitunter doch noch einen Tick höher als im Frühling. Vor allem Stadtreisen sind im Herbst sehr beliebt, aber auch in der Natur kann es noch voll werden. Vorab zu reservieren ist daher sinnvoll.

Einschränkungen: Ein großes Hindernis gibt es, dessen Verbreitung in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen hat: Waldbrände. Egal ob am Highway 1, in der Sierra Nevada, im Norden von Kalifornien oder um Lassen Volcanic National Park herum: In Kalifornien brennt es im Spätsommer und Herbst fast an jeder Ecke und erschreckend regelmäßig.

Das sollte nicht als KO-Urteil gelten, allerdings kann der Besuch der genannten Regionen ein Problem darstellen.

Vorteile im Herbst:

  • gutes Wetter für Städte und lange Wanderungen
  • etwas niedrigere Reisekosten nach den Sommerferien
  • fast alle National Parks noch komplett zugänglich

Nachteile im Herbst:

  • Natur teilweise von Touristen und Hitze gezeichnet
  • Gefahr von starken Waldbränden in Kalifornien
  • noch immer voll, im September ist sogar mehr los als im Juni

Beste Routen:

Bryce Canyon im Schnee

Der Winter

Wetter: Winter ist im Südwesten der USA grob von November bis Februar, auch wenn es hier natürlich recht große Unterschiede gibt. Die Küste, die Großstädte und einige National Parks (zum Beispiel den Grand Canyon South Rim) kann man fast immer problemlos besuchen, andere Regionen sind schwieriger (Utah) oder fast gar nicht (Sierra Nevada) zu erreichen.

Besucheraufkommen: In den Großstädten trifft man zu jeder Jahreszeit auf Touristen, doch insgesamt ist hier im Winter kaum was los, sodass Reservierungen weitgehend unnötig sind. Und: Die Hotelpreise bewegen sich auf einem deutlich angenehmeren Niveau als im Sommer.

Einschränkungen: Vor allem mit dem Wohnmobil muss man sich im Winter darauf einstellen, dass es nachts insbesondere in den Bergen eisig werden kann – zumal Wohnmobile bei Frost „winterfest“ gemacht und unter anderem von Frischwasser entleert werden müssen.

Im Winter sollte man sich daher im Wesentlichen auf die Großstädte sowie die Westküste an sich konzentrieren und die eigene Route flexibel gestalten.

Spanish Village im Balboa Park

Fazit zur Reisezeit

Das Ergebnis ist vermutlich nur wenig überraschend: Die beste Reisezeit für Westküste und USA Südwesten sind der späte Frühling sowie der Frühsommer, vor allem Mai und Juni. Dann lassen sich die Temperaturen meistens gut ertragen, die Preise bewegen sich noch auf einem akzeptablen Niveau und das Besucheraufkommen ist nicht so hoch wie in Juli und August.

Allerdings muss man bei der Planung die eigenen Ziele im Auge behalten: Im Mai gibt es keine Garantie, dass alle Straßen befahrbar und alle Parks zugänglich sind – wer hoch ins Gebirge möchte, braucht hier und da ein klein wenig Glück. Im Juni wiederum liegt oft wochenlang ein dichter Nebel über der kalifornischen Küste.

Stehen auf der anderen Seite vor allem Stadtbesuche auf dem Programm, spricht nichts gegen April, Oktober oder sogar März.

Kann man im Mai & Juni aufgrund der Schulferien nicht fliegen, gilt es abzuwägen: Trotz der Hitze und des Besucheraufkommens würden wir den Juli gegenüber dem September derzeit leicht vorziehen, da die Natur in Letzterem doch oft arg in Mitleidenschaft gezogen wurde.

Haben Sie hingegen nur die Wahl zwischen August und September, stellt der September meistens die etwas bessere Option dar.

Regenbogen im Wasser

Rangliste der besten Reisemonate

  1. Mai: Angenehme Temperaturen, relativ wenige Touristen und niedrigere Preise – daher der beste Monat! In der Sierra Nevada und im Süden Utahs drohen allerdings noch Schneefälle, die hier und da Probleme bereiten können.
  2. Juni: In der Regel sind alle Parks zugänglich und die Natur befindet sich noch in einem guten Zustand. Besucheraufkommen und Preise sind nicht übermäßig hoch, allerdings kann es bereits sehr heiß und die Küste nebelverhangen sein.
  3. Juli: Voll und heiß, allerdings nicht zwangsläufig deutlich heißer als im Juni. Eventuell darauf einstellen, dass lange Wanderungen in der Mittagshitze nur eingeschränkt möglich sind. Dafür definitiv kein nennenswerter Schnee mehr.
  4. September: Kann ein ähnlich guter Monat sein wie der Juni, allerdings braucht man ein wenig Glück, da schwere Waldbrände vor allem in Kalifornien nicht selten sind. Außerdem erhöhtes Gewitterrisiko.
  5. Oktober: Fast das Gleiche gilt für den Oktober. Guter Reisemonat, wenn Wetter und Waldbrände einem nicht die Pläne durchkreuzen.
  6. August: Mindestens so heiß und voll wie der Juli, wenn nicht noch mehr. Keine „schlechte“, da aufgrund der Schulferien häufig die einzige, Option, allerdings sollte man auf die enorme Hitze vorbereitet sein.
  7. April: Großartig für Stadtbesuche, denn in Los Angeles, San Francisco, San Diego und Las Vegas lässt es sich bei den für April typischen Temperaturen bestens aushalten. In der Natur hingegen muss man viel Glück haben, wenn man auf 2000 Meter oder höher fährt.