Grafton Ghost Town

Der Westen der USA hat eine wilde Geschichte hinter sich, die Sie an einigen Orten heute noch besichtigen können: Geisterstädte der einstigen Siedler und Goldgräber.

Grafton ist eine dieser so genannten Ghost Towns und im Gegensatz zu zum Beispiel Calico oder Bodie alles andere als eine bekannte Touristenattraktion, auf Karten entdeckt man sie üblicherweise nicht einmal.

Lesen Sie hier, was einen in der Geisterstadt vor den Toren des Zion National Parks in Utah erwartet – wenn man den Weg dorthin findet!

Grafton Ghost Town Bild

Anfahrt nach Grafton

Die Geisterstadt liegt nahe der Kleinstadt Rockville in Utah, ein paar Kilometer vor dem Eingang zum Zion National Park. Ein Besuch lässt sich also bestens als Abstecher von dort oder auf dem Weg dorthin einplanen.

Die Anfahrt erfolgt über die etwa 5 Kilometer lange Grafton Road, eine Schotterstraße, die in Rockville von der Main Street gen Süden abzweigt, dann zunächst den Virgin River überquert und anschließend nach Westen abzweigt.

Bereits bei der recht langen, kaum ausgeschilderten Anfahrt kommt echtes Ghost-Town-Feeling auf – nur ein paar Kameras am Eingangstor weisen darauf hin, dass man hier nicht ganz alleine ist; in erster Linie sollen sie aber natürlich Vandalismus vorbeugen.

Vorsicht jedoch bei schlechtem Wetter: Nach viel Regen kann die Straße mit einem normalen PKW unter Umständen nicht mehr befahrbar sein, da der Boden recht schnell und stark aufweicht. Nicht steckenbleiben!

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Geschichte & Sehenswürdigkeiten

Mitte des 19. Jahrhunderts siedelten sich hier die ersten Bewohner an und erst 1944 verließ der letzte von ihnen den Ort.

Grafton wurde im Laufe seiner Existenz von mehreren schweren Überschwemmungen heimgesucht, was letztendlich auch der Grund war, weshalb die Einwohner nach und nach in die höher gelegenen Gebiete auf der anderen Flußseite umsiedelten und am Ende eine Geisterstadt zurückließen.

Heute stehen noch mehrere Gebäude sowie ein alter Friedhof, 1997 wurden zudem einige der Häuser restauriert und in ihren originalen Zustand zurückversetzt. Dazu zählen eine Kirche, die auch als Schulgebäude genutzt wurde, und mehrere Wohngebäude.

Ansonsten ist Grafton jedoch nahezu in seiner ursprünglichen Form belassen worden, es existieren keine Service-Gebäude oder andere touristische Einrichtungen. Der Eintritt ist kostenlos, man kann also einfach so hineinfahren und sich den „Ort“ anschauen.

Die Geisterstadt ist deshalb für jeden einen Besuch wert, der eine echte verlassene Ghost Town erleben will. Es gibt keine Andenken zu kaufen, kein Lokal, keine Touristenbusse. Wenn man Glück hat, ist man komplett alleine zwischen den alten Gebäuden und kann sich um 150 Jahre zurückversetzt fühlen.

Und jetzt?
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