Hearst Castle
Sehenswerte Architektur und Ausblicke nicht weit von San Simeon ...

Wer an den Highway 1 denkt, die berühmte Straße an der Westküste von Kalifornien, der denkt an gischtumsprühte Klippen, an atemraubende Ausblicke und an eine bunte Flora und Fauna. Doch mit dem „historischen“ Hearst Castle gibt es auch von Menschenhand Geschaffenes zu bestaunen.
Das an ein Schloss erinnernde Anwesen des einstigen Zeitungsverlegers William Randolph Hearst kann im Rahmen von Touren besichtigt werden, begeistert jedoch nicht nur mit seinem Inneren. Um das Beste aus einem Besuch zu machen, muss man allerdings im Voraus ein, zwei Entscheidungen treffen …
Zeitaufwand: etwa drei bis vier Stunden
Geöffnet: täglich ab 9 Uhr (außer an Feiertagen)
Eintritt: 35 $ für Erwachsene, 18 $ für Kinder
Unsere Einschätzung: Ist einen Besuch wert.
Über Hearst Castle
William Randolph Hearst gilt nicht nur als einer der Erfinder der Regenbogenpresse, sondern auch als Exzentriker, was sich in Hearst Castle zweifellos niedergeschlagen hat: Das Anwesen ist eine außerordentlich wilde Mischung unterschiedlichster Einflüsse, bei denen Konsistenz und Geld offensichtlich keine Rolle spielten – von römischer bis hin zu ägyptischer Architektur und Kunst ist so einiges vertreten.
Zu allem Überfluss wurden ganze Teile des Anwesens wirklich aus Europa und Afrika eingeflogen, anstatt den gewünschten Stil einfach nachzubauen. Und da der Bauherr seine Wünsche und Vorlieben ständig änderte, konnte das Anwesen bis zu seinem Tod nie gänzlich fertiggestellt werden – trotz etwa zwei Jahrzehnte langer Bauzeit.

Promis, Partys und Tiere …
Dennoch lockte Hearst vor allem in den 20er-Jahren zahlreiche Stars aus Hollywood und Politik zu Partys auf sein „unfertiges“ Anwesen: Unter anderem durfte er Politiker wie Winston Churchill und Schauspieler wie Charlie Chaplin oder Cary Grant seine Gäste nennen.
Neben dem Schloss an sich mit über 150 Zimmern kann die Anlage auch mit ihren weitläufigen Gärten beeindrucken, die gleichzeitig als Zoo dienten – angeblich handelte es sich sogar um den größten privaten Zoo der Welt. Einige Tiere befinden sich bis heute auf dem Gelände.
Dass es darüber hinaus mehrere Swimming-Pools, Tennisplätze, einen kleinen Flugplatz und selbstverständlich ein Kino gab, dürfte da kaum noch überraschen.
Was auch immer man von dem Ganzen halten mag: Sehenswert ist das Anwesen bis heute allemal, nicht zuletzt aufgrund seiner besonderen Lage auf einer kleinen Anhöhe, die schöne Ausblicke mit sich bringt.

Touren & Tickets
Die Anfahrt zu Hearst Castle gestaltet sich simpel: Bei San Simeon, im Süden von Big Sur unweit Morro Bay, fährt man vom Highway 1 direkt zum großen Visitor Center ab. Vor dem modernen Gebäude befinden sich zahlreiche, stets ausreichende Parkplätze – in der Regel auch für Wohnmobile.
Zum Anwesen hinauf geht es mit einem Shuttle im Rahmen einer Tour – auf eigene Faust darf man nicht hinauf. Die Busfahrt dauert knapp fünfzehn Minuten und bringt bereits einige nette Ausblicke mit sich.

Tickets kann man entweder online oder am Visitor Center kaufen. Insbesondere in den Sommermonaten wird zur Reservierung geraten, die Kosten belaufen sich im Jahr 2025 auf 35 $ für Erwachsene und 18 $ für Kinder.
Das ist unseres Erachtens durchaus fair, da der Zustand des Anwesens überzeugt – und allein der Erhalt von Häusern und Gärten zweifellos einiges kostet.

Was ist die beste Tour?
Der kleine Haken bei einem Besuch: Leider gibt es keine Tour, die einem das gesamte Gebäude zeigt. Stattdessen liegt der Fokus auf drei verschiedenen Touren, die einem jeweils den Zutritt zu vier, fünf Räumen ermöglichen: die Grand Rooms Tour, die Upstairs Suites Tour und die Cottages & Kitchen Tour.
Wer das Schloss zum ersten Mal besucht, sollte sich für die Grand Rooms oder die Upstairs Suites entscheiden. Bei den Grand Rooms handelt es sich um die „Standardtour“ für Erstbesucher, bei der jedoch bis zu 52 Teilnehmer durch die geräumigsten Zimmer geschleust werden, während es in den Upstairs Suites – unter anderem mit der enormen Bibliothek – nur bis zu 14 sind.
Jede Tour nimmt offiziell etwa 70 Minuten Zeit in Anspruch. Insbesondere bei den Upstairs Suites müssen zudem einige Stufen auf verhältnismäßig engen Treppen überwunden werden.

Gärten, Ausblicke – und dann?
Nach der Tour kann man noch ein wenig Zeit in den Gärten des Anwesens verbringen und beispielsweise den tollen Neptune Pool bestaunen.
Im Visitor Center unten befindet sich neben einem Coffee Shop und einem Souvenirladen zudem ein Imbiss („Chief’s Galley Cafe“), der Sandwiches, Suppen und Salate, aber auch Gerichte wie Cheeseburger (mit lokal produziertem, biologischen „Hearst Beef“) anbietet. Eigentlich ganz nett, allerdings versprüht das Ganze eher Kantinenflair. Auch die Preise sind nicht ohne.

Anschließend geht es üblicherweise weiter entlang der Küste – entweder nach Norden in Richtung Monterey, oder aber nach Südosten, wo man mit Morro Bay, Pismo Beach und Santa Barbara auf zahlreiche schöne Städte trifft.
Wer in der Nähe übernachten will, wird am besten in San Simeon und Cambria fündig, wo zahlreiche ordentliche Motels und Hotels zur Auswahl stehen. Campingplätze sind hingegen leider Mangelware – mehr dazu in unserem Artikel über den Highway 1 & Big Sur.