Fremont Street Experience

Wo die Leuchtreklame bei Nacht noch wie "im alten Las Vegas" funkelt ...

Die Fremont Street Experience will Touristen seit gut 30 Jahren das alte Las Vegas zeigen, wie es zwischen den 1950ern und 1980ern ausgesehen haben mag und wie man es bis heute in manchen TV-Serien und Filmen aus Hollywood sieht: Historische Casinos wie das Golden Nugget und der Pioneer Club mit seinem bekannten Cowboy stehen hier – inmitten flimmernder Leuchtreklame

Auf einen Blick: Die Fremont Street ist zweifellos Teil der Historie von Las Vegas; ein gewisser Charme lässt sich seinen Hotels und Casinos nicht absprechen. Auch ein Besuch des Mob Museums kann sich lohnen, um einen zumindest kleinen, tieferen Eindruck von der Vergangenheit der Stadt zu gewinnen. Dabei sollten die Erwartungen jedoch nicht zu hoch sein, denn insgesamt wirkt die „Experience“ nicht ganz so liebevoll gestaltet, wie es der Straße wahrscheinlich angemessen wäre.

Zeitaufwand: 1 bis 2 Stunden
Öffnungszeiten: täglich, rund um die Uhr, am besten am Abend
Tickets: ($) Mob Museum, ab ca. 35 €
Übernachtungen: ($) Golden Nugget, ($) The D, Zimmer ab ca. 80 € pro Nacht

Unsere Einschätzung: Kann einen Abstecher wert sein.

Fremont Street: Das alte Las Vegas

Die Fremont Street Experience befindet sich nahe Downtown, nicht weit entfernt vom Neon Museum, aber immerhin gut 7 km nördlich vom Zentrum des Strips.

Die 1995 zu einer Art Freiluft-Mall umgebaute Straße kann auf eine verhältnismäßig lange Geschichte zurückblicken, war dort doch im Jahre 1906 das erste Hotel von Las Vegas zu Hause: das Hotel Nevada, heute Golden Gate Hotel & Casino. Gut 25 Jahre später wurde hier auch die erste Ampel der Stadt errichtet. Maßgeblich dafür war natürlich die Lage; einst wie so oft nahe der wichtigen Highways 93 und 95, heute unweit der Kreuzung der Interstates 11 und 15.

Zu den bekanntesten Hotels und Casinos zählen das Golden Nugget, das Fremont Hotel, das Four Queens und der Pioneer Club mit seinem Cowboy („Vegas Vic“), die allesamt in den 40er- bis 60er-Jahren entstanden.

Die historische Bedeutung des Viertels lässt sich also nicht abstreiten, denn der heute so prominente Strip begann erst mit dem 1966 eröffneten Caesars Palace und dem sieben Jahre später folgenden MGM Grand zunehmend an Bedeutung zu gewinnen. Die bekanntesten Hotels stammen dort mittlerweile sogar aus den 90er-Jahren.

So sieht die Fremont Street heute aus ...
So findet man die Fremont Street heute vor…

Die heutige „Experience“

Was das „alte Las Vegas“ ist oder zumindest sein will, liegt vermutlich auf der Hand. Während der Strip heute so sauber wie ordentlich wirkt und riesige Luxushotels seine Kulisse bestimmen, haben viele Touristen aus Kino und Fernsehen noch ein ganz anderes Bild von der Stadt vor Augen: düster, gefährlich, ein wenig schmutzig und verraucht, mit viel einfacher, billiger Leuchtreklame. Dieses Image möchte die Fremont Street Experience eindeutig bedienen, natürlich aber ohne dabei wirklich schmutzig oder gar gefährlich zu sein.

Die Fremont Street Experience in Las Vegas bei Nacht.

Für eine angemessene Erwartungshaltung sollte man im Hinterkopf behalten, dass Hollywood natürlich bewusst lange Zeit vor allem in der Fremont Street und in ihrer Umgebung gefilmt hat, da man stets diese bunte, zugleich jedoch leicht bedrohlich wirkende Kulisse suchte: von dem James-Bond-Film „Diamentenfieber“ im Jahre 1971 über zahlreiche Episoden von „CSI: Las Vegas“ bis zu modernen Musik-Videos wie „Blinding Lights“ von The Weeknd.

Obwohl Las Vegas in der Vergangenheit zeitweise wesentlich stärker von Kriminalität geprägt war, als es heute der Fall ist, entsprach das einst vermittelte Bild von der Stadt auch damals also nur in Teilen der Realität.

So sah die Fremont Street vor etwa 70 Jahren aus ...
… und so sah sie vor etwa 70 Jahren aus.

Attraktionen der Fremont Street Experience

Dennoch ist die Fremont Street Experience, bei der es sich im Grunde um eine Art kleine und sogar überdachte Fußgängerzone handelt, vor allem nach Anbruch der Dämmerung einen Besuch durchaus wert.

Hier sehen die Hotels, Casinos und Leuchtreklame eben wirklich noch so aus, wie man sie vor dem inneren Auge sehen mag – zumal es insbesondere zwischen dem 1946 erbauten Golden Nugget und dem 1906 eröffneten Golden Gate Hotel durchaus ein paar authentisch erscheinende Ecken gibt.

Fremont Street im Jahr 2019 bei Tag.

Das Mob Museum in Las Vegas

Neben der nach Anbruch der Dunkelheit sehr fotogenen Beleuchtung der Umgebung ist dabei speziell das Mob Museum einen näheren Blick wert, das tatsächlich ein paar tiefere Einblicke in die Vergangenheit von Las Vegas erlaubt – wenn auch nicht immer ganz jugendfrei.

Der Eintritt kostet im Jahr 2025 etwa 35 € für Erwachsene, Tickets sind online erhältlich ($), können aber natürlich auch spontan vor Ort erworben werden.

Derzeit ist das Mob Museum üblicherweise täglich von 9 bis 21 Uhr geöffnet.

Fremont Street Experience von außen.

Übernachtungen: Golden Nugget oder The D

Die Hotels in der Fremont Street locken zum Teil mit absurd niedrigen Preisen: Im The D Las Vegas ($), dem Downtown Grand ($) oder dem Golden Nugget ($) findet man oft einwandfreie Doppelzimmer für 50 bis 75 € pro Nacht, Resort Fee zumeist inklusive. Lediglich bei ein, zwei älteren Hotels sollte man aufpassen, keinen allzu lauten Raum zu erwischen – vorrangig im Nordwesten des Viertels nahe Interstates und Eisenbahn.

Der große Nachteil vom Übernachten in der Fremont Street ist natürlich die Entfernung zum Strip, weshalb man hier selten mehr als eine Nacht verbringt.

Ein altes Casino-Hotel in der Fremont Street.

Anfahrt mit Auto oder Bus?

Die Fremont Street Experience lässt sich vom Strip aus natürlich kaum zu Fuß erreichen, weshalb man in der Regel entweder einen Uber/Lyft oder den öffentlichen Nahverkehr nutzt. Busse der üblichen Linien (SDX und DEUCE) benötigen von den meisten Hotels am Strip aus etwa 25 bis 30 Minuten und verkehren zumeist im 10-Minuten-Takt.

Parken in der Fremont Street

Die Anfahrt mit dem eigenen Mietwagen ergibt hauptsächlich dann Sinn, wenn man nicht nur die Experience, sondern auch ein, zwei weitere Ziele im Norden der Stadt besuchen möchte: das Neon Museum oder die Premium Outlets Las Vegas North, beide lohnenswert.

Parkplätze stehen um die Hotels herum ausreichend zur Verfügung, ein offizielles Parkhaus mit über 1300 Plätzen findet man in der 4th Street. Die Parkgebühren belaufen sich mit 4 $ pro Stunde auf dem üblichen Niveau.

Auswahl an Hotels in Las Vegas

  • ($) Luxor, am Rande gelegen, dafür oft äußerst günstig.
  • ($) The Linq, gutes Budget-Hotel im Zentrum des Strips.
  • ($) Paris, besseres Niveau, dennoch oft preiswert und zentral.
  • ($) Bellagio, ein Hauch von Luxus zu häufig relativ sehr Preisen.
  • ($$$) The Venetian, beste Wahl, ausschließlich Suiten!
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