Lombard Street

Eine kurvige Straße - und viele, recht günstige Unterkünfte ...

Wer ein „typisches“ Foto von San Francisco schießen will, der lichtet nicht nur Golden Gate Bridge, Cable Cars, Alcatraz und die Seelöwen an Pier 39 ab, sondern auch die Straßen der Stadt. Insbesondere im erweiterten Stadtzentrum von Union Square bis Fisherman’s Wharf geben die sich über die Hügel ziehenden Streets und Avenues vielmals ein beeindruckendes Motiv ab.

Eine sticht jedoch noch besonders aus der Masse heraus: die Lombard Street, auch als eine der kurvenreichsten Straße der Welt bekannt …

Auf einen Blick: Die Lombard Street – besser: ein winziger Teil von ihr – zählt zu den beliebtesten Fotomotiven von San Francisco. Einen kurzen Stopp sollte man einplanen, von Fisherman’s Wharf ist es nicht weit. Darüber hinaus befinden auf Höhe des Marina District etliche günstige Hotels entlang der Straße, die zwar altmodisch erscheinen, in Hinblick auf Preis/Leistung und Umgebung jedoch kaum zu schlagen sind.

Zeitaufwand: 15 bis 30 Minuten
Öffnungszeiten: rund um die Uhr, nachmittags voll
Hotels: ($) Cow Hollow Inn, ($) Chelsea Inn, ($) Coventry Motor Inn

Unsere Einschätzung: Ist ein Foto wert.

Über die Straße

Die Lombard Street befindet sich im Norden von San Francisco und durchzieht die Halbinsel in „horizontaler“ Richtung. Sie beginnt am Embarcadero im Osten, zwischen Alcatraz Cruises und Exploratorium, führt dann unter anderem am Coit Tower vorbei und endet schließlich im Presidio im Westen.

Über weite Strecken handelt es sich bei der Straße daher um eine ganz gewöhnliche. Westlich der zentralen Van Ness Avenue auf Höhe von Fort Mason ist sie sogar Teil des auch für Urlauber wichtigen Highway 101 – und entsprechend stark befahren.

Ferner ist sie für ihre zahlreichen recht günstigen Motels und Hotels bekannt – dazu unten mehr.

Kurvige Lombard Street aus der Ferne.
Ausblick auf die Haarnadelkurven von Telegraph Hill.

Lombard St als Fotomotiv

Spricht man von der Lombard Street als Sehenswürdigkeit beziehungsweise als Fotospot, ist damit nur ein kleiner, keine 150 Meter langer Teil gemeint. Er befindet sich zwischen Hyde und Leavenworth Street, drei Blöcke östlich der Van Ness Avenue auf dem Russian Hill und weniger als 1 km südwestlich von Fisherman’s Wharf.

Ursprünglich handelte es sich auch bei diesem Abschnitt um eine ganz gewöhnliche, gerade Straße, doch die enorme Steigung des Hügels von bis zu 27 % sorgte alsbald für Probleme und so wurden 1922 die heute weltbekannten acht Haarnadelkurven eingebaut.

Viel Betrieb in der Lombard Street.
Netter Anblick, nur die Stromleitungen stören ein wenig …

Wann besucht man die Straße am besten?

In San Francisco von anderen Reisenden umringt zu sein, stellt keine Seltenheit dar, doch am Fuße der Lombard Street ballt sich das Touristenaufkommen oft ganz besonders – bei über zwei Millionen Besuchern im Jahr kein Wunder. Wie die Anwohnenden den Trubel ertragen, fragt man sich mitunter schon.

Möchte man dem größten Gedränge entgehen, meidet man insbesondere Mittag und Nachmittag. Da man von den beliebtesten Hotels an Fisherman’s Wharf lediglich gut fünfzehn bis zwanzig Minuten zu Fuß benötigt, könnte man den Besuch in der Regel problemlos auf den frühen Vormittag oder vielleicht sogar die Morgenstunden legen.

Da sich nur wenige echte Sehenswürdigkeiten in der Umgebung befinden, mag man für die Anfahrt auch das Cable Car nutzen, das am oberen, westlichen Ende des Straßenabschnitts stoppt. Die Haltestelle hört auf den Namen „Hyde St & Lombard St“ der Powell-Hyde Line.

Ausblick von der Lombard Street in Richtung Coit Tower.
Ausblick auf den Coit Tower.

Ein Blick in die Ferne – oder aus der Ferne?

Sinnvoll ist zudem eine klare, weite Sicht, denn die Haarnadelkurven geben nicht nur von unten ein tolles Fotomotiv ab: Steigt man die Stufen hinauf, genießt man auf dem Hügel bei gutem Wetter einen tollen Ausblick in Richtung Coit Tower und Treasure Island in der Bucht.

Andersherum funktioniert es natürlich genauso: Von Telegraph Hill und Coit Tower aus kann man die kurvenreiche Straße bestens erkennen und in ihren lokalen Kontext einordnen.

Kann man die Lombard Street mit dem Auto durchfahren?

Natürlich ist es ebenso möglich, die Straße mit dem Auto anzusteuern und sogar einmal zu durchfahren – ausschließlich von oben nach unten, also in West-Ost-Richtung.

Wirklich etwas beachten muss man dabei nicht; Mautgebühren gibt es keine und ein typischer Mietwagen, selbst ein größerer Van oder SUV, meistert die Kurven ohne Wimpernzucken.

Auf Parkplätze in der Umgebung sollte man jedoch nicht hoffen, was die Verbindung von Durchfahren und Fotostopp erschwert.

Cow Hollow Inn von außen
Das Cow Hollow Inn in der Lombard Street.

Hotels in der Lombard Street

Wie oben angedeutet, ist die Straße für Touristen jedoch nicht nur als Fotomotiv, sondern auch für Übernachtungen relevant: Zwischen Van Ness Avenue und Broderick Street kurz vor dem Presidio befinden sich viele günstige Motels und Hotels entlang der Lombard Street.

„Günstig“ bezieht sich dabei natürlich auf das lokale Preisniveau, denn 175 bis 225 € pro Nacht muss man für ein Doppelzimmer immer noch mindestens einplanen. Im Vergleich zu den typischen Hotels im touristischen Zentrum beträgt die Ersparnis dabei im Schnitt aber etwa 100 €, zudem sind Parkplätze häufig kostenlos, die andernorts mit weiteren 50 bis 75 $ pro Nacht zu Buche schlagen.

Zimmer im Cow Hollow Inn
Ein typisches Hotelzimmer in der Straße: Ordentlich, aber schick ist anders …

Vor- und Nachteile

Der offensichtliche Nachteil dieser Unterkünfte ist zum einen die viel befahrene Straße, die US-101, zum anderen ihr offensichtlich hohes Alter. Die Einrichtung schafft den seltsamen Spagat, ordentlich zu wirken, optisch aber den 70er-Jahren zu entstammen. Hohe Ansprüche darf man nicht stellen.

Zu den Vorteilen kann man auf der anderen Seite neben den Preisen dafür auch die Lage zählen, denn die meisten Sehenswürdigkeiten sind nicht allzu weit entfernt, die Umgebung ist sicher und einen Block weiter nördlich in der Chestnut Street sogar äußerst angenehm; bei ihr handelt es sich um eine fast schon gemütliche Straße mit ganz gewöhnlichen Geschäften, Imbissen und Restaurants.

Um zum Punkt zu kommen: Wer für maximal 200 bis 250 € die Nacht in San Francisco übernachten möchte, ist in der Lombard Street zumeist bestens bedient.

Auswahl an Hotels in der Lombard Street:

  • ($) Travelodge Presidio: In die Jahre gekommenes Motel, aber ordentlich. Ganz im Westen gelegen, sodass Presidio und Golden Gate Bridge gut erreichbar sind, für Fisherman’s Wharf & Co. nutzt man den Bus.
  • ($) Chelsea Inn: Altmodisches, aber ordentliches Hotel; der Zugang zu den Zimmern ist also nur von innen möglich. Am Wochenende manchmal recht laute Bar nebenan, ansonsten gut.
  • ($) Cow Hollow Inn: Vielleicht die beste Wahl in dieser Ecke, zwar ein wenig altmodisch, aber recht ruhige Zimmer und gesicherter Parkplatz. Zimmer auch hier nur von innen erreichbar.
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