Cable Cars & Cable Car Museum
Alles über Linien, Tickets, Preise – und Tipps rund ums Einsteigen ...
Wenn man an San Francisco denkt, dann hat man unweigerlich auch die Cable Cars vor Augen, die sich so eindrucksvoll über die unzähligen steilen Hügel der Stadt „quälen“ und vor allem für Touristen das wohl mit Abstand beliebteste Fortbewegungsmittel darstellen.
Die auf Kabeln gezogene Straßenbahn war einst sogar kurzzeitig das Hauptverkehrsmittel der Stadt, wurde allerdings bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts nach dem großen Erdbeben weitgehend durch elektrische Straßenbahnen sowie Busse ersetzt.
Dennoch oder gerade deshalb lohnt sich eine Fahrt, die einem die oft beschwerlichen Fußmärsche durch die große Innenstadt abnimmt. Den ein oder anderen Tipp sollte man dabei aber beherzigen – insbesondere dann, wenn man lange Schlangen beim Einsteigen vermeiden möchte …
Inhalt dieses Artikels
Das heutige Streckennetz
Derzeit, im Jahr 2024, existieren nur noch drei Linien, auf denen die Cable Cars verkehren:
Powell / Hyde Line
Der Startpunkt der Powell / Hyde Line befindet sich an der Market Street, fast direkt vor dem bekannten und bis 2020 sehr belebten Emporium Centre San Francisco, einer Shopping-Mall. Von dort aus geht es bergauf gen Norden, vorbei am Union Square bis zur Jackson Street nahe Chinatown.
Dort zweigt die Linie nach Westen ab und fährt vorbei am Cable Car Museum bis zur Hyde Street, auf der es fast bis zur Waterfront vorbei an der Lombard Street nach Norden geht. Der Wendepunkt befindet sich am westlichen Ende von Fisherman’s Wharf.
Diese Linie ist ideal, wenn man (einigermaßen) schnell und vor allem ohne Anstrengungen einmal die „komplette“ Innenstadt in Nord-Süd-Richtung durchqueren will – was sie auch zu der beliebtesten und somit am stärksten genutzten macht.
Powell / Mason Line
Der Verlauf von Powell / Mason ist teilweise mit dem der Powell / Hyde Line identisch; sie fährt zunächst von der Market Street bis zur Jackson Street. Danach geht es jedoch ein Stück weiter östlich über Mason und Taylor Street weiter. Der Wendepunkt befindet sich an der Bay Street, am südlichen Ende von Fisherman’s Wharf.
Die Unterschiede zwischen den beiden Linien sind also sehr gering, lediglich an der Lombard Street kommt man hier nicht vorbei. Die Linie ist ebenfalls eine gute Wahl, wenn es nicht nur um das Fahrerlebnis an sich, sondern auch um das Überqueren der zahlreichen Hügel von Norden nach Süden – oder umgekehrt – geht.
Geheimtipp: California Line
Ganz anders gestaltet sich hingegen die California Line, die ausschließlich entlang eben jener California Street von der Van Ness Avenue im Westen bis zum Ferry Building im Osten führt – immer geradeaus. Diese Linie ist etwas unspektakulärer und für Touristen weniger „nützlich“, dafür aber auch weniger besucht.
Möchte man einfach nur eine Fahrt ohne lange Wartezeiten erleben, ist die California Line in der Regel erste Wahl, da man bei ihr nur sehr selten mal anstehen muss.
Tickets, Fahrzeiten & Preise
Eine Fahrt mit einem Cable Car kostet im Jahr 2024 pauschal 8 $, sowohl für Erwachsene als auch für Kinder ab 5 Jahren. Möchte man an einem Wendepunkt einsteigen, kauft man sein Ticket üblicherweise dort vorab am Schalter. Steigt man unterwegs zu, kann man in der Regel auch beim Schaffner bzw. Fahrer an Bord bezahlen und sollte dafür kleine Scheine bereithalten. Der Umstieg auf eine andere Linie ist nicht möglich.
Zwei Alternativen zu den bei mehrmaligem Gebrauch doch recht teuren Single Rides gibt es: Zum einen den Visitor Passport, Tageskarten für 1, 3 oder 7 Tage, die unter anderem über die Muni Mobile App erworben werden können. Zum anderen den Go City Pass Explorer, der den vergünstigten Zugang zu 2 bis 5 verschiedenen Sehenswürdigkeiten in San Francisco enthält – darunter auch ein 1-Tages Muni Pass.
Zu den Fahrzeiten: Die ersten Fahrten finden üblicherweise bereits um 6 Uhr morgens statt, die letzten kurz nach Mitternacht. Jede Linie verkehrt etwa im 10-Minuten-Takt – aufgrund der variablen Verkehrsbedingungen sowie des oft hohen Besucheraufkommens gibt es darüber hinaus jedoch keine genaueren Fahrzeiten.
Tipps zur Fahrt und zum Einstieg
Das größte Hindernis bei einer Fahrt mit den Cable Cars ist der meistens enorme Andrang. Am längsten sind die Schlangen am Wendepunkt in der Hyde und in der Market Street; dort sind in der Hauptsaison tagsüber Wartezeiten von mehr als einer Stunde möglich.
Es gibt zwei einfache Möglichkeiten, dem größten Ansturm zu entgehen: Entweder man kommt sehr früh morgens (vor 10 Uhr, besser sogar vor 9 Uhr) – oder aber man nutzt die in Ost-West-Richtung verlaufende California Line, auf der es doch deutlich ruhiger zugeht.
Kommt beides nicht infrage, gibt es jedoch noch einen weiteren, sehr nützlichen Tipp: Steigen Sie nicht am Wendepunkt zu, sondern an der Station danach! Denn die Fahrer halten stets um die zehn Plätze frei, damit auch unterwegs noch Passagiere an Bord kommen können.
Einen Sitzplatz bekommt man dann zwar in der Regel nicht mehr, im Gegenzug muss man jedoch selten länger als zehn Minuten warten. Vor allem, wenn die Fahrt nicht nur dem Event, sondern auch der schnellen Durchquerung von Downtown dienen soll, ist das eindeutig die bessere Wahl.
Lohnt sich die Fahrt?
San Francisco zählt zu den bei Reisenden beliebtesten Städten in den USA, weshalb man hier auch den ein oder anderen Touristennepp antrifft. Die Cable Cars zählen jedoch nicht dazu!
Zumindest eine Fahrt sollte man bei einem Besuch der Stadt auf jeden Fall unternommen haben. Die Bahnen sind sehenswert, einzigartig und noch dazu authentisch, was man nicht über viele Sehenswürdigkeiten behaupten kann.
Darüber hinaus sind die Cable Cars in San Francisco aber auch unglaublich praktisch, um vom Union Square im Süden nach Fisherman’s Wharf im Norden zu gelangen – oder andersrum. Zu Fuß würde sich der Weg aufgrund der zahlreichen Hügel doch arg ziehen.
Blick ins Museum
Wer tiefer in die Materie einsteigen und hinter die Technik der Straßenbahn blicken möchte, hat in dem kleinen, aber feinen Cable Car Museum in der Mason Street die Gelegenheit dazu.
Darin findet man nicht nur allerlei Erklärungen und Hintergründe, sondern bekommt auch einige alte Fahrzeuge zu Gesicht und erhält sogar Einblick in die aktuellen Betriebsabläufe. Das Museum befindet sich nämlich in dem gleichen Gebäude wie das „Kraftwerk“, das die unter den Straßen verlegten Kabel in Bewegung hält.
Geöffnet ist das Museum üblicherweise von Dienstag bis Sonntag zwischen 10 und 16 Uhr. Der Eintritt ist kostenlos, sodass sich ein kurzer Abstecher (etwa eine halbe Stunde reicht vollkommen aus) auf einem Stadtrundgang mit dem Besuch von Chinatown verbinden lässt.
- $ Chelsea Inn, ein günstiges, gutes Hotel in der Lombard Street
- $ Cow Hollow Inn, nicht weit davon entfernt, noch einen Tick besser
- $$ Marriott Vacation Club, ganz neue, moderne Unterkunft nahe Fisherman’s Wharf
- $$ Club Donatello, kleiner Geheimtipp am Union Square
- $$ Hotel Zephyr, modernes Designer-Hotel in bester Lage
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