San Francisco bei schlechtem Wetter

Was tun bei Regen und Nebel in der Bucht?

Vertraut man den meisten Film- und TV-Produktionen aus Hollywood, ist es in Kalifornien das ganze Jahr über warm, der Himmel blau und die Sonne strahlend. Tatsächlich aber trügt der Schein, denn vorwiegend im Norden des Bundesstaats sowie an der kalifornischen Küste rund um den Highway 1 und die Bay Area bei San Francisco stellen Niederschläge und Nebel keine Seltenheit dar.

Und insbesondere der Nebel ist es, der einem den Besuch von San Francisco ganz schön verhageln kann …

Auf einen Blick: Das Wetter in San Francisco gestaltet sich beinahe das gesamte Jahr über recht erträglich, allerdings spürbar kühler als in Los Angeles oder San Diego.

Das größte Problem stellt Nebel in der Bucht und über der Stadt dar, insbesondere im Mai und Juni. Möchte man eine gute Aussicht auf die Golden Gate Bridge genießen, sollte man sie bei blauem Himmel schnellstmöglich ansteuern.

Bei andauerndem Nebel oder gar Regen hingegen empfiehlt sich ein Rundgang durch Downtown und Chinatown oder der Besuch eines Museums.

Nebel – oder June Gloom?

Grundsätzlich gilt es in Hinblick aufs schlechte Wetter in San Francisco zunächst, zwischen gewöhnlichem Regen und Nebel sowie dem June Gloom zu unterscheiden. Ein großer Teil der kalifornischen Pazifikküste wird nämlich im Frühjahr von tief hängenden Wolken, Nebel und Nieselregen heimgesucht – eben jenem „June Gloom“, obwohl er nicht nur im Juni, sondern von April bis Juli auftreten kann. Im Mai und Juni ist er gleichwohl am prävalentesten.

Der June Gloom unterscheidet sich von dem „herkömmlichen“ Regen und Nebel in der Bucht von San Francisco durch seine zumeist dichte Wolkendecke sowie seine Zähigkeit: Mehrere Tage oder gar Wochen in Folge kann ein nicht unwesentlicher Teil der Bay Area bedeckt sein. Klart der Himmel auf, dann häufig gegen Nachmittag.

Mit dem Rad über die Golden Gate Bridge.

Wann klart der Himmel auf?

Beim typischen Sommernebel hingegen, der ab etwa Juli vermehrt zu erwarten ist, klärt sich der Nebel vom Vortag oft gegen Vormittag, um dann am späten Nachmittag zurückzukehren – fast genau andersherum also.

Am besten vertraut man bei einem Besuch der Stadt tatsächlich dem Wetterbericht im Frühstücksfernsehen der vier, fünf wichtigsten TV-Sender, die eine eigene Station in San Francisco betreiben. Ansonsten gilt weiterhin der alte Grundsatz: Ist das Wetter gut, schnellstens zur Golden Gate Bridge!

Und immerhin: Mutmaßlich im Zuge der Klimaveränderung hat die Häufigkeit des Nebels in San Francisco über die vergangenen Jahrzehnte hinweg ein wenig nachgelassen.

Die Golden Gate Bridge von Baker Beach.

Was tun bei schlechtem Wetter?

So fantastisch die Golden Gate Bridge bei blauem Himmel und klarer Sicht auch ist: bei Nebel oder auch nur stark bedecktem Himmel mit leichtem Regen lohnt sich der Besuch im Grunde kaum.

Der Anblick der Brücke – sofern man sie denn überhaupt sieht – gestaltet sich ohne Sonne recht trostlos, wie überhaupt die gesamte Uferpromenade vom Ferry Building über Fisherman’s Wharf bis zum Presidio. Selbst der Golden Gate Park wäre bei schlechtem Wetter keine gute Wahl.

Golden Gate Bridge im Nebel

Besser: ins Zentrum!

Erste Anlaufstelle bei Regen sollte stattdessen die Innenstadt sein – so wie man es überwiegend auch aus Europa, nicht aber unbedingt den USA gewohnt ist. Das Stadtzentrum rund um den Union Square lässt sich trotz des Abschwungs der vergangenen Jahre (unter anderem durch Online-Handel, Home Office und die im Allgemeinen schwächelnde Wirtschaft) noch immer gut besuchen.

Nördlich der Market Street trifft man auf zahlreiche Geschäfte, Restaurants, Imbisse und sogar Kaufhäuser bzw. Shopping-Center, sodass man in dieser Ecke einen halben Tag verbringen kann, ohne (allzu) nass zu werden.

Ebenfalls in der Market Street befindet sich ein Wendepunkt der Cable Cars, auch das Ferry Building mit weiteren Shops und Imbissen sowie Chinatown sind nicht fern.

Das Museum am Pier von außen.

Oder doch ein Museum?

Noch besser besuchen lässt sich selbstverständlich eines der zahlreichen Museen in San Francisco. Unter ihnen hervor sticht das tolle Exploratorium am Ostufer, ein modernes Wissenschaftsmuseum zum Anfassen, das Spaß für die ganze Familie bietet. Der Eintritt ist mit etwa 40 € für Erwachsene zwar nicht ganz günstig, dafür lassen sich zwei bis vier Stunden dort prima gestalten.

Sinnvolle Alternativen zum Exploratorium sind die California Academy of Science im Golden Gate Park und das Aquarium of the Bay nahe Pier 39. Einschränkend sei hier jedoch gesagt, dass insbesondere der Park bei gutem Wetter deutlich schöner und angenehmer anzuschauen ist, wenn man ihn mit dem Besuch des Museums verbinden möchte.

Weitere Museen finden Kunstinteressierte mit dem de Young Museum, gleichermaßen im Golden Gate Park, sowie mit Legion of Honor an Lands End südwestlich davon.

Nebel in Kalifornien

Alcatraz bei schlechtem Wetter?

Etwas schwieriger gestaltet sich schließlich die Einschätzung, ob der Besuch von Alcatraz bei schlechtem Wetter zu empfehlen ist.

Einerseits lässt sich das Gefängnis selbst von innen bei Nebel und Regel natürlich besten besichtigen, auch bei der Überfahrt mit der Fähre wird man nicht nass. Andererseits bieten sowohl Insel als auch Fährenfahrt den ein oder anderen Ausblick, der bei dichtem Nebel doch eher unschön als positiv schaurig erscheint.

Allerdings stellt sich die Frage des Für und Wider eines Besuchs oft gar nicht erst, da Tickets für Alcatraz zumeist weit im Voraus gebucht werden müssen und eine spontane Überfahrt kaum möglich ist. Daher sollte man die Gefängnisinsel einfach so nehmen, wie sich einem eben gerade bietet, und das Beste daraus machen!

Hotels in der Stadt:

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