3 Tage in San Francisco
Wie man einen Stadtbesuch am besten gestaltet
Besucht man die Westküste der USA zum ersten Mal, so sollte man in der Regel zwei bis drei Tage in San Francisco einplanen. Genug Zeit, um die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt zu sehen, ohne dabei hetzen zu müssen – oder Zeit zu verschwenden, die andernorts besser aufgehoben wäre.
Dennoch wollen auch diese zwei bis drei Tage natürlich sehr gut geplant sein: Zwei Rundgänge in der Innenstadt sowie ein kleiner Ausflug mit dem Auto bieten sich an…
1. Tag: Rundgang durchs Stadtzentrum
Üblicherweise beginnt man einen Besuch von San Francisco in Downtown, also dem Stadtzentrum, das sich im Nordosten der Halbinsel befindet. Das komplette Viertel, von der Market Street im Süden bis Fisherman’s Wharf im Norden, kann komplett zu Fuß erkundet werden – aufgrund der zahlreichen Hügel ist der Umstieg auf Bus oder Cable Car hier und da jedoch sinnvoll.
Start bei den Cable Cars
Ein guter Startpunkt ist in der Regel eben jene Market Street. Vor dem großen Westfield Shopping Center, das als Orientierungspunkt dienen kann, findet man einen Wendepunkt der Cable Cars, an den spätestens gegen Mittag die Besucher strömen.
Wer ein gutes Foto der schönen Wagen knipsen oder gar mit einem fahren will, ist daher gut beraten, den Wendepunkt früh aufzusuchen, um sich nicht durch die Menschenmassen drängen zu müssen.
Weiter zum Union Square
Anschließend geht es die Powell Street hinauf weiter zum Union Square, einem schönen und bei gutem Wetter nahezu den ganzen Tag über recht belebten Platz, in dessen Umfeld sich Geschäfte und Restaurants befinden, wenn auch überwiegend einer eher teuren Kategorie zuzuordnen.
Ein Muss ist ein Foto des den Platz überragenden Dewey Monuments, bevor es zwei Straßen weiter östlich auf der Grant Avenue nach Norden geht.
Durch Chinatown
Hier kann man schon aus der Ferne das Dragon Gate erblicken, welches den Eingang zu Chinatown markiert, San Franciscos berühmtes chinesisches Viertel, das auf der Grant Avenue allerdings doch arg touristisch angehaucht ist.
Wer es einen Tick authentischer möchte, wechselt daher nach Betrachtung des großen Tors auf die westliche parallel verlaufende Stockton Street, die ebenso zum Viertel zählt, aber nicht ausschließlich von Souvenirläden geprägt wird.
Ein Abstecher zur schönen Grace Cathedral im Westen stellt nun eine Option dar oder aber man steuert direkt das kleine, aber feine Cable Car Museum in der Mason Street an, das einen kurzen, kostenlosen Blick hinter die Kulissen der tollen Fahrzeuge erlaubt.
Danach könnte man über eine kleine Rast nachdenken – nicht zuletzt, weil sich um die Columbus Avenue herum zahlreiche Imbisse befinden.
Coit Tower und Lombard Street
Nun steht man vor einer Entscheidung: Fühlt man sich noch fit, läuft man den Telegraph Hill hinauf, auf dem sich der Coit Tower befindet, der großartige Ausblicke auf die Umgebung ermöglicht.
Lässt die Kraft in den Beinen doch schon etwas nach, steigt man am besten in ein Cable Car und fährt direkt weiter bis zur Lombard Street – genauer gesagt zu dem so bekannten Fotospot, an dem die Lombard Street kurzzeitig die kurvigste Straße der Welt sein soll.
Weiter zum Meer
Am Ende des Tages erreicht man mit Fisherman’s Wharf die Küste. Hier beginnt man im Westen bei Ghirardelli Square und arbeitet sich dann nach Osten bis zum tollen Pier 39 vor.
Mit einer Länge von gut 8 km mag der Rundgang für einen kompletten Tag recht kurz wirken, doch aufgrund der zahlreichen Steigungen fühlt er sich länger an, als er wirklich ist.
Mögliche Abstecher
Hat man noch Kraft und Zeit, könnte man vor allem zwei Abstecher in Erwägung ziehen: Zum einen das Ferry Building mit seinen Shops und Imbissen im Osten der Market Street, zum anderen Fort Mason und das Presidio westlich von Fisherman’s Wharf, nicht zuletzt mit ersten Ausblicken auf die Golden Gate Bridge.
- $ Chelsea Inn, ein günstiges, gutes Hotel in der Lombard Street
- $ Cow Hollow Inn, nicht weit davon entfernt, noch einen Tick besser
- $$ Marriott Vacation Club, ganz neue, moderne Unterkunft nahe Fisherman’s Wharf
- $$ Club Donatello, kleiner Geheimtipp am Union Square
- $$ Hotel Zephyr, modernes Designer-Hotel in bester Lage
- $$ The Argonaut, sehr schönes Hotel mit stilvoller Einrichtung
2. Tag: Außerhalb des Zentrums
Ein zweiter Tag in San Francisco wird oft mit einer Rundfahrt durch die Umgebung verbracht, wobei das erste Ziel bei gutem Wetter natürlich die Golden Gate Bridge im Westen der Stadt darstellen sollte.
Es gibt zahlreiche gute Viewpoints auf die Brücke, doch für den Anfang empfehlen sich zunächst die Marin Headlands nördlich der Stadt. Hier stoppt man als erstes an Battery Spencer, um ein Foto von der Brücke mit der Stadt im Hintergrund schießen zu können, bevor man weiter nach Westen zu Point Diablo und / oder Point Bonita fährt, um die Brücke in ihrer vollen Breite zu Gesicht zu bekommen.
Presidio und der Palace of Fine Arts
Anschließend geht es zurück über die Brücke auf die Stadtseite, wo man Presidio und Fort Mason inklusive des Palace of Fine Arts einen Besuch abstatten könnte. Auch von hier aus kann man die Brücke bestens sehen und fotografieren.
Abstecher zu Lands End
Ebenfalls gut ist der Blick in Lands End, wo man den schönen Lands End Trail gehen sollte, der an einem erstaunlich schönen Küstenabschnitt entlangführt. Hier findet man auch die Ruinen der Sutro Baths, das bekannte Cliff House sowie das Museum Legion of Honor.
Ab ins Grüne!
Gegen Nachmittag dann empfiehlt sich die Weiterfahrt in den Golden Gate Park, in dem vor allem der östliche Bereich unter anderem mit dem Japanese Tea Garden interessant ist.
Im besten Fall ist es inzwischen schon der recht späte Nachmittag, da der Park zumindest an Wochentagen erst dann wirklich belebt ist.
Der beste Ausblick
Zum Abschluss des Tages sollte man nach einem etwaigen Stopp bei den Painted Ladies schließlich (unbedingt!) auf Twin Peaks fahren, das – vergleichbar mit dem Griffith Observatory in Los Angeles – den perfekten Ausblick auf die Stadt bietet.
Am besten kommt man eine knappe Stunde vor Sonnenuntergang und nimmt sich ein kleines Picknick mit, um die Stadt in verschiedenen Lichtverhältnissen zu sehen und sich die Zeit zu vertreiben.
Überlegungen
Ist das Wetter schlecht oder zieht starker Nebel in die Bucht, lohnt sich diese Route nur mit großen Einschränkungen. Ist schon morgens klar, dass mit guter Sicht nicht zu rechnen ist, könnte man die Brücke auch auf den dritten Tag verschieben. Darüber hinaus ist der Golden Gate Park kein absolutes Muss und könnte notfalls auch ausgelassen werden.
Ein kleines Problem beim Abstecher nach Marin County am Morgen sind zudem die Lichtverhältnisse, blickt man dann doch nach Osten, also gegen die Sonne – vor allem für Fotos nicht optimal.
Dennoch ist der Morgen in der Regel die etwas bessere Wahl, gestaltet sich nachmittags doch die Parkplatzsuche dort häufig schwierig.
3. Tag: Alcatraz, Museen & Shopping
Den dritten Tag in San Francisco beginnt man am besten mit der Überfahrt zu Alcatraz: Ein Rundgang durch das einstige Gefängnis lohnt sich, vor allem die morgendliche Early-Bird-Tour ist zu empfehlen.
Gegen Mittag wäre man dann wieder zurück und könnte den restlichen Tag nach Belieben gestalten – mit einer weiteren Erkundung der Innenstadt, zum Beispiel am Embarcadero entlang, mit Shopping oder mit dem Besuch eines Museums. Vor allem für Familien empfiehlt sich zudem das spannende Exploratorium, ein Wissenschaftsmuseum.
Besonderes Augenmerk könnte man auf die am ersten Tag angesprochenen Abstecher legen: Zum Ferry Building oder auch zum Presidio, sofern man dieses nicht am Vortag besucht hat.
Zusammenfassung
Drei Tage in San Francisco lassen sich bestens aufteilen: Den ersten Tag verbringt man im Zentrum zwischen Union Square und Fisherman’s Wharf, den zweiten Tag mit der Golden Gate Bridge, Parks und Ausblicken, den dritten mit Alcatraz, eventuell Museen und Shopping.
Stehen einem nur zwei Tage zur Verfügung, muss man Prioritäten setzen. Sinnvoll könnte es dann sein, den zweiten Tag mit Alcatraz zu beginnen und nachmittags die Golden Gate Bridge anzusteuern. Den Park und Museumsbesuche würde man in diesem Fall auslassen, auch mit Einkäufen sollte man nicht viel Zeit verschwenden.