Die Sehenswürdigkeiten der größten Städte in den USA liegen meistens deutlich weiter auseinander als in Europa – häufig braucht man ein Auto, um wirklich alles zu sehen, und selbst dann stellt sich noch die Frage nach der beste Route.
Der 49-Mile Drive in San Francisco hat sich dieses Problems angenommen und will einem auf seinen gut 80 km über die Halbinsel einen Blick auf sämtliche Highlights der Stadt bieten …
Geschichte der Route
Um den 49-Mile Drive besser zu verstehen, muss man ein bisschen über seine Historie lernen, denn eröffnet wurde die 80 km lange Strecke bereits 1938 für die im Jahr darauf stattfindende Golden Gate International Exposition.
Zeit ihres Lebens wurde die Strecke immer mal wieder leicht verändert: 1938 begann sie an der City Hall und endete nahe Treasure Island, zwischenzeitlich wurde der Startpunkt auf die Van Ness Avenue verschoben, heute ist es Civic Center Plaza.
Auch wenn viele Highlights der Stadt natürlich bis heute erhalten sind, so wirft das hohe Alter – inzwischen immerhin exakt 80 Jahre – doch die Frage auf, wie „zeitgemäß“ die Route heute noch ist. Dazu gleich mehr…
- $ Chelsea Inn, ein günstiges, gutes Hotel in der Lombard Street
- $ Cow Hollow Inn, nicht weit davon entfernt, noch einen Tick besser
- $$ Marriott Vacation Club, ganz neue, moderne Unterkunft nahe Fisherman’s Wharf
- $$ Club Donatello, kleiner Geheimtipp am Union Square
- $$ Hotel Zephyr, modernes Designer-Hotel in bester Lage
- $$ The Argonaut, sehr schönes Hotel mit stilvoller Einrichtung
Karte des 49-Mile Drives
Derzeit beginnt der 49-Mile Drive direkt am Civic Center und führt über Union Square und Chinatown, die sich allerdings wesentlich besser zu Fuß erkunden lassen, bis zu Fisherman’s Wharf und Alcatraz im Norden.
Von dort aus geht es nach Westen zum Presidio und der Golden Gate Bridge, bevor man der Küste der Halbinsel weiter über Land’s End vorbei am Golden Gate Park bis Lake Merced folgt. Anschließend geht es vorbei an Twin Peaks zurück zum Start.
Alternative Route
Trotz der Bemühungen um Aktualität fällt es in der Realität recht schwer, der Route zu folgen, aus zwei Gründen: Zum einen lässt die Ausschilderung in der Stadt enorm zu wünschen übrig. Schilder, die auf den Scenic Drive verweisen, findet man nur selten – ohne Google Maps ist es nahezu unmöglich, den gesamten Drive zu fahren.
Zum anderen war das Verkehrsaufkommen im Jahre 1938 natürlich noch ein vollkommen anderes als es heutzutage ist. Damals mag es komfortabel und sogar entspannend gewesen sein, der Strecke durch die Stadt zu folgen und fast überall spontan halten zu können, doch im heutigen Verkehr und Parkplatzmangel bedarf es guter Nerven.
Realistisch betrachtet ist der 49-Mile-Drive daher als Anregung für eine mögliche Rundfahrt durch das Stadtgebiet von San Francisco zu betrachten, von der man einige Teilstrecken nutzen kann – doch die ganze Runde zu fahren, ist in der Regel nicht zu empfehlen.
Eine sinnvollere Einteilung, die teilweise auf das Auto verzichtet und die Route leicht variiert, sieht folgendermaßen aus:
Wir starten am Wendepunkt der Cable Cars in der Market Street nahe Union Square – das Civic Center lassen wir aus, denn die Gegend ist heute als problematisch einzustufen. Von hier aus geht es zu Fuß kurz nach Osten bis zum Ferry Building und dann über den Union Square durch Chinatown gen Norden. Unterwegs kann man ein Stück das Cable Car nutzen.
Über Lombard Street und Coit Tower erreicht man Fisherman’s Wharf mit seinem Pier 39 sowie einem möglichen Abstecher nach Alcatraz von Pier 33 aus. Bis Ghirardelli Square und Fort Mason im Westen geht man auf jeden Fall.
Wer möchte, könnte dann am zweiten Tag ein Fahrrad mieten und an der Küste entlang fahren, um optional das Presidio mitsamt Crissy Field und Baker Beach zu erkunden sowie bis zum Fuße der Golden Gate Bridge zu fahren.
Nun steigen wir zum ersten Mal ins Auto: Anders als in der originalen Route fahren wir nach Norden in die Marin Headlands, um dort von Point Diablo oder Point Bonita die Brücke in ihrer vollen Breite zu bestaunen.
Anschließend geht es zurück nach San Francisco, wo wir über Lands End den Golden Gate Park ansteuern – Lake Merced lassen wir aus, denn er bietet nur wenig Sehenswertes.
Über Twin Peaks und einen kurzen Stopp im historischen Castro-Viertel fahren wir zurück zum Startpunkt an der Market Street. Dort könnte man bei Interesse zu Fuß noch einen kleinen Rundgang durch den nicht minder historischen Mission District drehen.