Benzinpreise USA & Tipps zum Tanken
Wie viel eine Gallone Benzin im Herbst 2024 kostet und wie man bezahlt
Die Benzinpreise in den USA galten einst bei vielen Europäern als „traumhaft“, bekam man einen Liter Benzin zeitweise doch sogar für nur 40 bis 50 Cent. Seit 2008 jedoch stiegen die Gas Prices ständig an, bis man vor allem im so teuren Kalifornien einen durchschnittlichen Preis von über 4$ pro Gallone erreichte.
Eine kurzzeitige Wende erfolgte im Jahr 2014, als der weltweit enorm gesunkene Ölpreis auch in den USA ankam und die Benzinpreise mitunter bis auf das Niveau von 2008 sinken ließ. Ganz so billig ist es jetzt, im Frühjahr 2024, zwar nicht mehr, doch wer die Preise aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz gewohnt ist, mag sich vor allem im Landesinneren der Staaten das ein oder andere Mal zur Sicherheit kneifen wollen …
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Benzinpreise in den USA (Oktober 2024)
Grundsätzlich ist das Benzin in Kalifornien (unter anderem aufgrund von Steuern) und dort vor allem direkt an der Westküste fast immer am teuersten, während im Rest des Südwestens (Nevada, Arizona und Utah) die Preise stets etwas oder sogar deutlich niedriger liegen.
Derzeit (Stand: 7. Oktober 2024) zahlt man in Kalifornien um die 4,60 $ im Schnitt für eine Gallone Regular Gas, was gut 3,8 Litern entspricht. Umgerechnet sind das rund 1,20 $ pro Liter (aktuell ca. 1,10 €) – und somit etwa 30-35% weniger als man dieser Tage im Schnitt in Deutschland ausgibt.
Günstiger geht es in den Nachbarstaaten: In Nevada zahlt man derzeit etwa 3,90 $, in Arizona 3,30 $ und in Utah um die 3,45 $. Am günstigsten ist es im Westen aber in Colorado, wo der Durchschnittspreis bei 3,30 $ pro Gallone liegt.
An der Ostküste der USA sind die Preise überwiegend etwas niedriger: In New York (State) liegt der Durchschnitt bei 3,20 $ und in Florida bei 3,10 $. Die übrigen Staaten bewegen sich ebenfalls in diesem Bereich.
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Noch einmal die durchschnittlichen Benzinpreise im Oktober 2024 im Überblick:
Bundesstaat | Durchschnittspreis pro Gallone (3,78 Liter) |
---|---|
Kalifornien | 4,60 $ |
Nevada | 3,90 $ |
Arizona | 3,30 $ |
Utah | 3,45 $ |
Colorado | 3,30 $ |
New York | 3,20 $ |
Florida | 3,10 $ |
Auch wenn das zunächst günstig klingt: Im Vergleich zu 2019, also vor Corona und Lockdowns, stellen die aktuellen Preise eine Erhöhung um etwa 80% dar. Immerhin ist aufgrund der strikten Tempolimits – selten fährt man schneller als 105-120 km/h auf Interstates – Benzinverbrauch tendenziell etwas geringer als hierzulande.
Tanken in den USA
Auf den ersten Blick unterscheidet sich das Tanken in den USA nicht wesentlich vom Tanken bei uns, allerdings gibt es doch ein paar kleine Hinweise und Unterschiede, die man beachten sollte.
Das richtige Benzin: In den USA kennt man kein als „Super“ deklariertes Benzin, stattdessen muss man nach den Begriffen Regular und Unleaded sowie der Oktanzahl 87 – in machen Bundesstaaten auch 85 – Ausschau halten. 85 entspricht unserem Super-Benzin, während 87 hierzulande meistens als SuperPlus bezeichnet wird.
85 beziehungsweise das verbreitetere 87 sind für nahezu alle Mietwagen und Wohnmobile geeignet, Diesel gibt es so gut wie gar nicht. Sollte der Mietwagen überraschenderweise etwas anderes als Regular verlangen, so findet man auf dem Tankdeckel normalerweise einen klaren Hinweis dazu.
Selbstbedienung: Tankwarte gibt es in den USA heutzutage fast ebenso selten wie in Europa. In Kalifornien, Nevada, Arizona, Utah, Washington, Colorado, New York und Florida tankt man daher stets selbst und ohne Aufsicht.
Einzige Ausnahme stellt Oregon an der Westküste zwischen Kalifornien und Washington dar – dort war das Selbsttanken bis Anfang 2018 gänzlich verboten. Seitdem gilt das Verbot „nur noch“ in großen Städten.
Erst bezahlen: Während es in vielen europäischen Ländern üblich ist, erst zu tanken und dann zu bezahlen, muss in den Vereinigten Staaten fast immer im Voraus bezahlt werden – entweder bar an einem Schalter oder, wesentlich üblicher, per Kreditkarte direkt an der Zapfsäule.
Bei manchen Tankstellen muss man vorab („pre-paid“) einen Betrag auswählen, für den man tanken möchte. Hierbei einen zu hohen Betrag auszuwählen, stellt kein Problem dar; am Ende wird natürlich nur die Summe abgebucht, für die das Fahrzeug auch tatsächlich befüllt wurde. Wer dem System nicht traut, beantwortet die Frage nach einem „Receipt“ zum Schluss mit „Yes“.
Günstig tanken: Wie in Europa unterliegen die Benzinpreise häufig enormen Schwankungen, sodass manche Tankstellen mitunter das 1,5-fache der Konkurrenz verlangen. Mit Hilfe von Google Maps kann man jedoch problemlos eine Tankstelle in seiner Nähe suchen, die Benzin zu günstigen Preisen anbietet.
Eine pauschale Einschätzung über einzelne Ketten lässt sich nicht abgeben, vielmehr ist meistens die Lage der Tankstelle entscheidend: Im Zentrum von Städten wie Los Angeles oder San Francisco werden fast immer ein paar Cent mehr verlangt, allerdings lassen sich auch abgelegene Tankstellen ihre Lage oft gut bezahlen – etwa in der Big-Sur-Region am Highway 1 oder in National Parks.
Die niedrigsten Benzinpreise findet man in den USA häufig im Umfeld von großen Supermärkten, die oft über eigene Tankstellen verfügen. Sie befinden sich üblicherweise an den Ausfahrten der großen Highways und sind kaum zu verfehlen.
Wo man Tankstellen findet
In Europa ist man es gewohnt, direkt an der Autobahn und vergleichbaren Schnellstraßen etwa alle 50 km einen Rastplatz mit Tankstelle zu finden. In den USA gibt es so etwas kaum bis gar nicht.
Stattdessen findet man Tankstellen in den (häufig kleinen) Orten, die sich an den Interstate- und Freeway-Ausfahrten befinden – man muss also zunächst abfahren, um sie zu erreichen.
Das Ganze stellt jedoch kein Problem dar, denn große Schilder weisen üblicherweise auf sämtliche verfügbaren „Services“ hin: Von Tankstellen über Fast-Food-Ketten bis hin zu Hotels.
Probleme beim Bezahlen
Ein kleines Hindernis beim Tanken in den USA gibt es leider: Das Bezahlen gestaltet sich für Europäer häufig recht schwierig. Verantwortlich dafür sind die Sicherheitsmechanismen der Zahlungsanbieter, die bei der Kreditkartenzahlung offenbar von einer sehr hohen Betrugsrate ausgehen.
In der Praxis bedeutet das: Zahlt man an der Zapfsäule mit einer Kreditkarte, wie es üblich ist, muss man dabei fast immer einen ZIP Code eingeben. Der ZIP Code ist nichts anderes als die Postleitzahl, allerdings sind nur die wenigsten Systeme auf Kunden aus dem Ausland eingestellt – manche lehnen Postleitzahlen ab, wenn es den ZIP Code in den USA nicht gibt, andere wollen mit europäischen Kreditkarten überhaupt nichts am Hut haben.
Einzige Alternative ist dann das Bezahlen am Schalter, wo die Kreditkarte immer funktionieren sollte. Alternativ ist natürlich auch die Barzahlung am Schalter möglich.
Wir haben auf unseren USA-Reisen die Erfahrung gemacht, dass es häufig ein, zwei Tankstellenketten gibt, bei denen die Kreditkarte an der Zapfsäule meistens funktioniert – und ein, zwei, bei denen sie nie funktioniert. Am besten probiert man zu Beginn seiner Reise also einfach verschiedene Tankstellen aus, denn offenbar ist die Kombination aus Kreditkarten-Herausgeber, Wohnort, Tankstellenkette und US-Bundesstaat entscheidend…
Darüber hinaus ist es natürlich sinnvoll, mindestens zwei verschiedene Kreditkarten zur Hand zu haben. Mehr dazu lesen Sie in unserem Artikel über die Zahlungsmittel für eine USA-Reise.