3 Tage in Los Angeles
Wie man sich die riesige Stadt zeitlich am besten einteilt ...
Zu den beliebtesten Zielen an der Westküste der USA zählt Los Angeles, was nicht zuletzt natürlich Hollywood zu verdanken ist: Keine andere Stadt der Welt wurde so oft und so viel gefilmt wie diese. Entsprechend groß ist die Zahl der Wahrzeichen und Sehenswürdigkeiten in LA, weshalb zwei bis vier Tage das Optimum für einen ersten Besuch darstellen – wenn man sich die Zeit geschickt einteilt …
Auf einen Blick
- zwei Tage in Los Angeles stellen das Minimum für einen Besuch dar
- soll ein Vergnügungspark besucht werden, sind drei bis vier Tage sinnvoller
- das Stadtgebiet ist riesig, entsprechend viel Zeit verbringt man im Auto
- unnötige Fahrten und Umwege sind aufgrund des Verkehrs unbedingt zu vermeiden
- einen Tag sollte man im schönen Santa Monica und seiner Umgebung verbringen
- die Erwartungshaltung an Hollywood und den Walk of Fame darf nicht zu hoch sein
- ein günstig gelegenes Hotel ist wertvoll; Santa Monica oder Hollywood erste Wahl
Zeiteinteilung & Überlegungen
Während man in San Francisco, Las Vegas und San Diego zumindest in Teilen ganz „klassische“ Stadtrundgänge unternehmen kann, muss man in Los Angeles eher von Rundfahrten sprechen – so weitläufig ist das Stadtgebiet!
Eine optimale Ein- und Aufteilung von Zeit und Sehenswürdigkeiten ist daher das A und O, um keine unnötigen Fahrten oder Umwege in Kauf zu nehmen und Stunden im Straßenverkehr (und Stau) zu verbringen.
Grundsätzlich ist es empfehlenswert, einen Tag in Santa Monica und seiner Umgebung – von Venice bis Getty Villa oder Getty Center – zu verbringen, sowie einen zweiten Tag Hollywood und Downtown zu widmen.
Für den dritten (und auf Wunsch vierten) Tag stehen dann die Universal Studios Hollywood, das Disneyland Anaheim, Long Beach und zahlreiche weitere Attraktionen am Rande des Stadtgebiets zur Auswahl.
Wo man am besten übernachtet
Bevor wir zur Gestaltung der einzelnen drei Tage kommen, ein kurzes Wort zur Wahl der Unterkunft: In Los Angeles kann man genau genommen nicht von einer „zentralen Lage“ sprechen, da selbst ein Hotel in Downtown eine Anfahrt von ein bis zwei Stunden zu einigen der wichtigsten Sehenswürdigkeiten erfordert.
Stattdessen sollte man ein „günstig gelegenes“ Hotel buchen, wofür sich im Normalfall zwei Ecken anbieten: Santa Monica und Hollywood, in deren Umkreis sich die meisten Wahrzeichen der Metropolregion befinden. Insbesondere mit einer Unterkunft in Santa Monica spart man sich einige der schlimmsten Wege. Außerdem zählt die dortige Kulisse, mit gewissen Einschränkungen, zu den schönsten.
1. Tag: Santa Monica, Getty & Venice
Wie in den meisten Städten beginnt auch rund um Los Angeles das öffentliche Leben erst so richtig gegen 10 Uhr morgens. Ist man schon früher auf den Beinen, könnte man nach dem Frühstück eine kleine Wanderung durch den Topanga State Park im Westen von Santa Monica unternehmen, der bei klarer Sicht einen schönen Ausblick auf die Stadt ermöglicht. Pünktlich zur Öffnung um 10 Uhr könnte man dann die erste Attraktion ansteuern.
Start bei Getty
In Pacific Palisades, wenige Kilometer westlich von Santa Monica, steht die Getty Villa – eine von zwei Sehenswürdigkeiten der Region, die von dem Getty Trust finanziert werden, einer der reichsten Kunstinstitutionen der Welt. (Herr Getty machte sein Vermögen vor allem in der ersten Hälfte des 20. Jahrhundert als Öl-Tycoon, heute gehört sein Unternehmen zu Texaco.)
Bei der Villa handelt es sich um eine schön gestaltete Anlage, die Elemente aus dem Alten Rom und Griechenland miteinander vereint, umrahmt von toll gestalteten Gärten. Der Eintritt ist abgesehen vom Parken kostenlos, um Tickets muss man sich rechtzeitig online bemühen, da der Zugang mithilfe fester Timeslots leicht limitiert ist.
Eine mögliche und durchaus sinnvolle Alternative könnte das etwas weiter entfernte Getty Center sein, das seinen Schwerpunkt stärker auf moderne Kunst legt und zudem mit Ausblicken auf die Stadt punktet. Für Eintritt und Parken gilt das gleiche wie zuvor.
Anderthalb bis zwei Stunden kann man sowohl in der Villa als auch im Center gut verbringen.
Das Zentrum von Santa Monica
Zeitlich passt das gut, erreicht man so doch gegen Mittag bereits Santa Monica – und damit einen der Höhepunkte der Region.
Das absolute Muss im Stadtgebiet ist natürlich der weltbekannte Pier mit seinem kleinen, aber feinen Vergnügungspark, aber auch den enorm beliebten, lang gezogenen Strand sowie das recht weitläufige Stadtzentrum darf man nicht verpassen. Insbesondere das Shopping-Center „Santa Monica Place“ sowie die Third Street Promenade, eine europäisch angehauchte Einkaufsstraße, können sich dort sehen lassen.
Gut drei Stunden lassen sich in Santa Monica problemlos verbringen, zumal zahlreiche gute, sehr vielseitige Imbisse zu einem kleinen Snack einladen.
Venice: Nicht zu früh kommen!
Im Anschluss an Santa Monica empfiehlt sich aufgrund der Nähe ein Abstecher nach Venice mit seinem legendären Strand sowie den pittoresken Kanälen. Zu früh sollte man hier nicht vor Ort sein, doch gegen Nachmittag füllt sich die Kulisse zusehends.
Bei der Auswahl des Parkplatzes lässt man ein wenig Vorsicht walten; Venice ist (vor allem bei Tag) nicht gefährlich, aber Autos bleiben ein beliebtes Ziel von Dieben. Am besten direkt am Strand! Ein bis maximal zwei Stunden reichen für einen gesunden Eindruck aus.
Am Abend: das Griffith Observatory
Nach Venice könnte man bei Bedarf eine kleine Pause einlegen, um dann am frühen Abend – auf jeden Fall noch vor Anbruch der Dunkelheit – zum Griffith Observatory aufzubrechen.
Das auf einem Hügel im gleichnamigen Park beheimatete Griffith zählt zu den wichtigsten und zweifellos schönsten Wahrzeichen der Stadt, beeindruckt mit Architektur und Ausstattung im Art-Deco-Stil sowie selbstverständlich seinen grandiosen Ausblicken auf Hollywood & Co.!
Da der allabendliche Andrang bei gutem Wetter groß und die Zahl der Parkplätze klein ist, sollte man unbedingt früh kommen – mindestens eine Stunde vor Sonnenuntergang – und etwas Geduld für die Parkplatzsuche mitbringen.
Ein fantastischer Abschluss des ersten Tages in Los Angeles!
2. Tag: Hollywood, Downtown und mehr!
Auch am zweiten Tag in Los Angeles stellt sich die Frage, wie und wo man am besten startet – nicht nur als Frühaufsteher. Das Getty Center, erneut ab 10 Uhr geöffnet, stellt eine oft gewählte Option dar, falls es nicht am Vortag anstelle der Getty Villa angesteuert wurde.
Wir hingegen beginnen bevorzugt mit dem Walk of Fame, da diese Touristenmeile spätestens gegen Mittag doch Tag für Tag völlig überlaufen ist. In den Morgenstunden hingegen lässt es sich dort noch prima aushalten, ohne durch die frühe Stunde wirklich etwas zu verpassen.
Entlang dem Walk of Fame
Bekannt ist die Straße, der Hollywood Boulevard, natürlich in erster Linie für ihre in den Bürgersteig eingelassenen Sterne von Prominenten aus den Bereichen Film, Fernsehen, Theater und Musik – doch nicht minder sehenswerte Attraktionen stehen direkt am Straßenrand.
Dazu zählen das berühmte Man’s Chinese Theater (mit Fuß- und Handabdrücken zahlreicher Stars im Innenhof), das Dolby Theater, heutiger Austragungsort der Oscar-Vergabe, sowie das wesentlich unbekanntere, aber ebenfalls bemerkenswerte Egyptian Theater.
Ferner lässt sich am Ovation Hollywood (früher: Hollywood & Highland Center) ein erster Blick auf das Hollywood Sign erhaschen. Dort befinden sich übrigens auch die besten Parkmöglichkeiten.
Bis zu zwei Stunden sollte man insgesamt einplanen.
Ein Foto vom Hollywood Sign
Mehr noch als Griffith Observatory und Santa Monica Pier ist selbstverständlich das Hollywood Sign das Wahrzeichen schlechthin in dieser Region. Mindestens zwei geeignete Foto-Spots findet man nördlich des Walk of Fame, die man auf der Weiterfahrt kurz ansteuern könnte.
Downtown: einen Besuch wert
Los Angeles ist in vielerlei Hinsicht einzigartig – und zu diesem Status als Unikat zählt auch, dass ausgerechnet das Stadtzentrum lange Zeit nicht als besuchenswert galt, da außer Bürohochhäusern und Obdachlosigkeit nicht viel zu entdecken war.
Mittlerweile muss man diese Einschätzung revidieren, denn ein kleiner Rundgang durch Downtown lohnt sich überaus: Union Station, City Hall, Walt Disney Concert Hall und The Broad zählen zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten im Zentrum, aber auch Olvera Street, Angels Flight, Grand Central Market und das Bradbury Building sind eines näheren Blickes würdig.
Zwei bis drei Stunden kann man dafür realistisch einplanen.
Am Nachmittag: The Grove & Farmers Market
Für den Nachmittag stehen verschiedene Optionen zur Auswahl – auch abhängig davon, was genau am dritten Tag in der Stadt geplant ist.
Üblicherweise stellt der Besuch von The Grove, einem schön gestalteten Shopping-Center im Stil einer Fußgängerzone, in Verbindung mit dem daran anschließenden Farmers Market eine sinnvolle Wahl dar. Dort könnte man einigermaßen entspannt ein wenig bummeln und sich einen Snack gönnen.
Auch zum LACMA (Los Angeles County Museum of Art) mit seinen sehenswerten Urban Lights im Außenbereich sowie zu den historisch interessanten La Brea Tar Pits ist es von dort aus nicht weit.
Eine mögliche Alternative dazu wäre ein Abstecher zum südwestlich von Downtown gelegenen Exposition Park, in dem es im California Science Center unter anderem ein echtes Space Shuttle zu bestaunen gibt.
3. Tag: Universal Studios, Disneyland oder … ?
An Tag drei in Los Angeles steht oft der Besuch eines Vergnügungsparks auf dem Programm. Die meisten Besucher wählen hierbei zwischen Universal Studios Hollywood und Disneyland Resort Anaheim, wobei die Universal Studios für uns mittlerweile die etwas bessere Wahl darstellen. Beide Parks verlangen allerdings horrende Eintrittspreise.
Möchte man ein mit dem Disneyland vergleichbares Erlebnis, jedoch deutlich weniger Geld dafür ausgeben, ist Knott’s Berry Farm direkt nebenan eine Überlegung wert: Ein nett gestalteter und sogar noch älterer Vergnügungspark, der zudem die spannenderen Achterbahnen bietet, aber eben keine Disney-Figuren oder Universal-Helden.
Für den Parkbesuch ist im Grunde überall der komplette Tag einzuplanen, da Wartezeiten von ein bis zwei Stunden spätestens gegen Mittag bei vielen Rides unumgänglich sind.
Alternative: eine Studio Tour
Einen kleinen Kompromiss zwischen Entertainment und Lokalcharakter könnte eine Studio Tour darstellen, die unter anderem Warner Bros., Sony und Paramount anbieten. Im Rahmen dieser gut zweistündigen Tour besucht man einige alte Kulissen, bekommt bekannte Requisiten zu Gesicht oder darf sich bei Warner Bros. sogar mal in einen Nachbau des Friends-Sets setzen.
Wer einen winzigen Blick hinter die Kulissen von Hollywood werfen will, ist hier genau richtig, zumal eine Studio Tour in Hinblick auf Preis-Leistung, Zeitaufwand und „LA-Faktor“ vor allem das Disneyland doch deutlich schlägt.
Abstecher nach Long Beach
Wer mit all dem nichts anfangen kann – oder nach der Studio Tour noch einen halben Tag Zeit zur Verfügung hat -, könnte einen Ausflug nach Long Beach in Erwägung ziehen, das auf etwa halber Strecke zwischen Santa Monica und Anaheim liegt.
Long Beach beheimatet den großen Hafen von Los Angeles in seiner unmittelbaren Nachbarschaft, wartet aber auch selbst mit zwei bis drei durchaus sehenswerten Attraktionen auf: Das Aqauarium of the Pacific zählt zu den besten seiner Art im Südwesten, außerdem liegt hier mit der Queen Mary ein spannendes historisches Artefakt vor Anker.
Das Schiff diente sowohl der Kreuzfahrt als auch dem Militär (im Zweiten Weltkrieg) und ist trotz seines Alters von mehr als 90 Jahren bis heute als Hotel, Veranstaltungsort, Filmkulisse sowie Museum in Betrieb. Eine Runde über die Decks und durch den Maschinenraum lohnt sich vor allem dank des Art-Deco-Looks – leichte Erinnerungen an die Titanic werden hier wach!
Weitere Alternativen für Tag drei
Los Angeles hat natürlich noch mehr zu bieten, manches allerdings eher für einen zweiten Besuch oder im Rahmen der Weiterfahrt. Dazu zählt beispielsweise The Huntington, ein weitläufiger, toller botanischer Garten, der allerdings schon östlich von Pasadena in San Marino zu finden ist. Pasadena selbst wiederum verfügt über eine kleine „Old Town“, die an die Altstadt von San Diego erinnert.
Auch aus Film und Fernsehen bekannte Straßen wie der Mulholland Drive, Rodeo Drive und Beverly Hills im Allgemeinen könnten einen Stopp wert sein.
Fans des harten Nervenkitzels werden zudem bei Six Flags Magic Mountain fündig, das sich gleichwohl schon ein gutes Stück nördlich in Santa Clarita befindet.
Aber „alles“ zu sehen, ist weder möglich noch sinnvoll, und so stellt diese Planung für drei Tage in Los Angeles unseres Erachtens einen guten Ausgangspunkt dar, den Sie für Ihre eigene Reise natürlich nach Belieben selbst optimieren und erweitern können.
Los Angeles – und dann?
Bleibt zum Abschluss nur noch die Frage: Wie geht es nach Los Angeles eigentlich weiter? Welches Ziel sollte man im Rahmen einer typischen Rundfahrt durch den Südwesten der USA als Nächstes ins Auge fassen?
Mindestens fünf sinnvolle Optionen stehen dafür zur Auswahl:
- Gen Nordwesten über Santa Barbara zum Highway 1 und dann nach San Francisco.
- Nach Norden über Bakersfield in Richtung Sequoia und / oder Yosemite National Park.
- Gen Nordosten weiter nach Las Vegas, möglicherweise mit einem Stopp im Death Valley.
- Nach Osten zum Joshua Tree National Park und dann nach Las Vegas oder zum Grand Canyon.
- Gen Süden nach San Diego, eine der ungewöhnlichsten Städte im Südwesten der USA.
Weitere Informationen und Tipps zur Planung finden Sie in unseren Artikeln über die schönsten Routen für den Südwesten der USA sowie in unseren Routenvorschlägen für zwei Wochen, drei Wochen und vier Wochen.
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